Ist ihr Hund auch ausgelastet?

Teilweise ja, teilweise nein.

Ich finde es superklasse, wenn Leute etwas mit ihren Hunden, ausprobieren, was dem Hund Spaß macht und was nicht. Es darf aber nicht der eigene Spaß hintenrunterfallen.

Wir haben jemanden bei uns im Verein, die hat einen ganz tollen Schäfi-Mali-Mix, und sie steht 4 x in der Woche mit dem Hund auf dem Platz, zum longieren, Agility, UO zur BH und Obedience. Der Hund ist ziemlich nervös, und kann sich nicht konzentrieren. Ist voller Power, obwohl er vor jedem Training viel gelaufen, teileweise geschwommen ist, bespielt und bespaßt wurde. Zuhause lernt er zusätzlich Tricks. Ich finde das definitiv zu viel, und man merkt diese Ruhelosigkeit dem Hund an. Mittlerweile ist er jetzt 2 Jahre alt, und hat im Prinzip überhaupt nichts erreicht. Die Bindung ist prima.
Dieser Jemand ist teilweise sehr verzweifelt, dass sie doch soviel macht, und nichts funktioniert richtig. Weniger zu machen überhört sie.

Ich finde, wenn man 2 verschiedene Sportarten auf dem Hupla macht, und zuhause jeden 2. Bespaßung, ein paar Tricks usw., reicht das völlig aus.

Lieber auch mal nen Tag einfach nur rumgegammelt, ein bisschen gespielt, und viel geschmust.
 
Ich stimme der Dame in allen Punkten zu (gebe zu den Text nur überflogen zu haben, von so viel Blocktext und so wenig Absätzen krieg ich abends immer einen "Augenkrebs" :D ).

Ich denke auch man muss nicht zig verschiedene Hundesportarten machen oder in einem Verein sein um seinem Hund ein schönes, erfülltes Leben zu bereiten.

Ständig muss ich mich an Termine halten, habe Stress, bin angespannt,... . Zeit mit meinen Hunden zu verbringen ist für mich dann im Alltag wirklich der Höhepunkt des Tages. Die Hunde habens nicht eilig, geben sich notfalls auch mal mit einer kürzeren Runde zufrieden und und und.

Wenn ich mir vorstelle wie ich gehetzt von der Arbeit komme, mir die Hunde schnappe, zum Hundeplatz fahre und dort weiter über den Platz hirsche, mich dann weiter zum Agility quäle um später beim Trickdogging dann schon fast im stehen einzuschlafen... nee, nee, nee.

Das würde mir keine Freude machen und den Hunden mit großer Sicherheit ebenso wenig.

Unser höchstes Gut liegt eher darin Zeit miteinander zu verbringen, dieses "gemeinsam unterwegs sein"-Gefühl zu erleben, ab und an einen lustigen Trick oder ein saublödes (im Sinne von lustig) Apportierspiel einzubauen und sich einfach mal über kleine Dinge zu freuen um anschließend glücklich und zufrieden schlafen zu gehen.

Hunde sind keine Sportgeräte (so zumindest meine Einstellung und Meinung).
 
ein toller artikel!!!!!

ohne die einzelnen teile daraus zu bewerten
habe ich schon länger den eindruck:

wir übertreiben vieles ganz massiv!!!!!

manchmal sollten wir ein wenig auf den boden der tatsachen kommen,
und ein solcher artikel sorgt vielleicht ein wenig dafür.

von mir ein bravo!

ulla :winken5:
 
Hunde haben mittlerweile Terminkalender wie Kinder: Statt Chinesisch, Ballett, Geige und Computerkursen machen Hunde Frisbeekurse, Dog-Dance, Treibball und Longieren. Hunde sollen „ausgelastet“ werden, möglichst entsprechend ihrer genetischen Vorgaben als Apportier-, Hüte-, Schutz- oder Schoßhund. Das ist auch schön und richtig, erinnert aber mittlerweile an Eltern, die sich das Förderprogramm für ihre Kinder zur Lebensaufgabe machen, und deren Kinder Agendas haben, die an jene von Vorstandvorsitzenden erinnern. Genug ist nie genug, jede wache Minute muss in irgendeinem Kurs, Team oder Unterricht stattfinden.

Ich musste bei dieser Passage an meisten schmunzeln.

Dem Tenor des Artikels gebe ich recht. Sicherlich ist es an manchen Stellen überspitzt formuliert, aber es ist wohl so, dass die Schere für unsere Hunde in der Gegenwart sehr auseinander klafft:
Die Hunde mit eine Tagesplan wie s.o. und die Hunde, die weggesperrt werden und innerlich verkümmern.
 
Da stimm ich doch voll und ganz zu :zustimmung:
Meine Kinder haben auch nicht die ganze Woche irgendwelche Termine, warum sollten es meine Hunde haben :nachdenklich1:
Und wie sie schrieb, vor 15 Jahren hat sich kaum einer drum gekümmert und die Hunde waren zufrieden. Mein erster Hund hat nie eine Hundeschule gesehen, die ganzen "Veranstaltungen" gab es damals noch nicht - wir sind einfach spazieren gegangen, haben mal Spielchen gemacht oder auch mal nicht und er ist zufriedene 19! Jahre geworden, als mittelgroßer Mischling.
Woody ist z.B. auch kein Hund den ich unterwegs bespaßen kann, es interessiert ihn nicht die Bohne ob ich mich da zum Horst mache....
Er ist eben auch ein ehemaliger Straßenhund und genießt unsere Spaziergänge und danach am besten in die Sonne und im Garten liegen (was ja im Moment eher schlecht ist)
Balou ist auch glücklich wenn er überall dabei sein kann, aber er muss keine eigenen Termine haben...
 
ich finde den artikel in erster linie problematisch.

für diejenigen, die sich sowieso schon viel zu wenig mit dem hund beschäftigen, liest es sich wie ein freifahrtschein für dauerhaftes faulenzen.

anne hat es schon gut beschrieben. natürlich muss man nicht von einem kurs zum anderen rennen, ein gesundes mittelmaß für alle beteiligten ist da von hoher wichtigkeit.

dennoch ist es heutzutage nunmal auch so, dass viele hunde vollzeit arbeitende herrchen haben. zeit zum faulenzen haben diese hunde allemal mehr wie genug. und ich finde einfach, dass es dann völlig legitim ist zu sagen, dass man den hund in der übrigen zeit entsprechend seiner veranlagung fördert. ob man dafür jetzt auf den hundeplatz geht oder es auf einer x-beliebigen wiese macht bleibt ja jedem selbst überlassen.

auch das beispiel mit dem hundesitter. daran ist nichts verwerfliches. heutzutage weiß man um die soziale fähigkeit von hunden. wenn ich also erst 6 stunden arbeiten war und dann abends noch ins theater will, dann hat man sich einen hundesitter zu holen, alles andere wäre völlig daneben.

die autorin spricht von den hunden aus der achso guten alten zeit. dass das auf heute nicht mehr umzusetzen ist, sollte jedem klar sein. wo es früher normal war, wenn der hund den briefträger gejagt hat, würde es heute eine anzeige hageln, bei der richtigen rasse zu maulkorb- und leinenpflicht reichen, im schlimmstenfalle bis zur euthanasie.

ich denke, übermotivation tut niemandem gut. aber gesundes interesse und ambition hingegen führt zu glücklichen hunden und menschen. das hätte die autori fairerweise hinzufügen können, damit sich die "faulen" darüber man gedanken machen können.

mein hund z.b. wäre mit einem dauerkuscheln auf der couch und einem kurzen spaziergang am tag in jedem falle nicht zufrieden und ich glaube, so geht es den meisten hunden.
 
Ich stimme der Dame in allen Punkten zu (gebe zu den Text nur überflogen zu haben, von so viel Blocktext und so wenig Absätzen krieg ich abends immer einen "Augenkrebs" :D ).

Ich denke auch man muss nicht zig verschiedene Hundesportarten machen oder in einem Verein sein um seinem Hund ein schönes, erfülltes Leben zu bereiten.

Ständig muss ich mich an Termine halten, habe Stress, bin angespannt,... . Zeit mit meinen Hunden zu verbringen ist für mich dann im Alltag wirklich der Höhepunkt des Tages. Die Hunde habens nicht eilig, geben sich notfalls auch mal mit einer kürzeren Runde zufrieden und und und.

Wenn ich mir vorstelle wie ich gehetzt von der Arbeit komme, mir die Hunde schnappe, zum Hundeplatz fahre und dort weiter über den Platz hirsche, mich dann weiter zum Agility quäle um später beim Trickdogging dann schon fast im stehen einzuschlafen... nee, nee, nee.

Das würde mir keine Freude machen und den Hunden mit großer Sicherheit ebenso wenig.

Unser höchstes Gut liegt eher darin Zeit miteinander zu verbringen, dieses "gemeinsam unterwegs sein"-Gefühl zu erleben, ab und an einen lustigen Trick oder ein saublödes (im Sinne von lustig) Apportierspiel einzubauen und sich einfach mal über kleine Dinge zu freuen um anschließend glücklich und zufrieden schlafen zu gehen.

Hunde sind keine Sportgeräte (so zumindest meine Einstellung und Meinung).

Teile die Meinung der Frau und vor allem auch von Anne!! Da brauch ich nichts hinzuzufügen, Anne hat hier alles gesagt!:zustimmung:
 
Moin moin,

also im Groben stimme ich dem Artikel zu - ich kenne genug Leute, die der Ansicht sind, dass man JEDEN Tag ein straffes Arbeitsprogramm haben muss, um den Hund auszulasten...
Das sind aber meist die Leute, die vom ersten Tag an mit ihrem Welpenin der HuSchu waren und selbst jetzt, mit dem ausgewachsenem Hund von 2,5 Jahren immernoch auf die HuSchu angewiesen sind, da ja alleine nichts klappt!

Eine Freundin von mir nabelt sich nun, nachdem ihrem Hütehund nun etwas über 1 Jahr alt ist, auch von sämtlichen Seminaren und Kursen ab - Grund ist, dass sie nun für sich entschieden hat, lieber einige Stunden am Tag und einige Nachmittage in der Woche, etwas Luft zu haben und nach Bedarf mit dem Hund zu arbeiten!
Ich denke, außer Obedience hat sie alles nur erdenkliche durch...

Um es mal etwas allgemeiner zu halten: jeder soll das machen, was ihm und seinem Hund Spaß macht - aber auch abwiegen können, wann es zu viel ist (Hütehunde haben die ungünstige Eigenschaft, nicht anzuzeigen, wenn sie genug haben und machen schlichtweg solange weiter, bis sie umfallen oder vom Menschen gestoppt werden!)
Am wichtigsten finde ich es aber ebenfalls tatsächlich, dass der Hund lernt, dass es auch mal keine Action gibt und es dann heißt, runterzufahren und abzuschalten!

Ich mache auch "vieles", aber auch zum einen nur soweit, wie es mir selbst Spaß macht (wenn ich nicht motiviert bin, ist es mein Hund auch nicht sonderlich) und vorallem nur dann, wenn wir beide auch die Lust dazu haben - ich könnte z. B. nicht jeden Tag longieren, da Woods an manchen Tagen einfach keinen Spaß dabei hat... und ich bin nicht so, dass ich meinen Willen unbedingt durchsetzen muss, was so etwas angeht.

Was mir an dem Bericht direkt aufgefallen ist, ist folgende Aussage:
Hunde sollen „ausgelastet“ werden, möglichst entsprechend ihrer genetischen Vorgaben als Apportier-, Hüte-, Schutz- oder Schoßhund.

Grundliegend richtig, aber... was ist eine genetisch entsprechende Form an Auslastung für einen Schoßhund (wohl bemerkt heißt es Begleithund)?
Nichts tun?
Ursprünglich wurden sie ja für Königshäuser und höhere Stände gezüchtet, um dort für die Menschen als Kuscheltier und als Spielgefährte für die Kinder zu agieren... aber dies ist kein Grund für mich, sie heute auch nur dazu zu nutzen!
Auch Mops und Bulldogge wollen arbeiten...

Wichtig finde ich auch, dass man sich genau überlegt, WAS man mit seinem Hund macht - Apportaufgaben finde ich beispielsweise weitgehend unangebracht für Border & Co.!
Die meisten meinen allerdings, dass es ihren Hütehunden wahnsinnigen Spaß bereitet, weil sie immer in Windeseile zurück kommen, den Ball ablegen und dann erwartungsvoll drumrum schleichen und bellen.
(Bellen wird umhin meistens als positiv-motiviertes Zeichen missverstanden...)

Was mir ebenfalls aufstößt, ist der Vergleich mit "vor 15 Jahren"...
Vor 15 Jahren war tatsächlich alles anders und das Angebot an Hundesport weiß Gott kleiner, aber deshalb war es nicht besser!
In Hundevereinen war (und ist es teilweise immernoch) üblich, mit Gewalt zu arbeiten... Stachelhalsbänder inkl. ständiger Leinenrucke und ausschliesslich streng gegebenen Kommandos waren normal (mein Opa hatte früher einen Rotti, mit dem er in 2 Vereinen "gearbeitet" hat; später hatte er einen Neufundländer, mit dem es auch nicht viel anders war, lediglich wurde der Stachler gegen eine "normale" Kette ausgetauscht).
Damals hatten aber auch noch mehr Hunde eine Arbeitsaufgabe - eine Familie hat sich damals auch keinen Shepard geholt, wenn sie nicht zufällig eine Herde Schafe im Garten oder auf dem Hof hatten...

Naja, unter´m Strich:

ich finde das heutige Angebot eig. schön und vielseitig, die Menschen sollten sich allerdings besser festlegen können und sollten flexibler sein, das wahr zu nehmen, was ihnen ihr Hund vermitteln will (soll heißen: sich an der jeweiligen Tagesform des Hundes zu orientieren und nicht an der bereits bezahlten Kurs-Stunde)

LG
 
Anne hat super geschreiben,
ich teile auch meine Zeit mit meinem Hund und versuche ihm gerecht zu werden, ist dies nicht der Fall fordert er sein Recht und kommt mit dem Ball oder der Frisbiescheibe.
Er will dann rennen, rennen. Wir haben Freude dabei,
ok würde ihm zuliebe gerne in einen Flyball gehen aber leider ist hier nichts zu finden.
Da Teddy gerne ins Wasser geht, auch in allen höhen reinspringt ob See oder Meer, wurde ich schon gefragt ob er in die Rettungshund Ausbildung gehen wurde. Dies ist uns zuviel Stress
 



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