Ich habe 2 Probleme: Angst und Territorialverhalten... Bitte helft mir!

Hallo ihr Lieben,

ich habe im Grunde 2 Probleme mit unserem Whiskey. :hilfe: :verzweifelt:
(Whiskey ist ein Hüte-Mischling, Mutter Bordercollie-SH mix, Vater Australian Shepherd; geb 05/13; sehr anspruchsvoll in Bewegung und Kopfarbeit - da lasten wir ihn aber - denke ich - gut aus :D )
Der Kleine ist unser erster eigener Hund und wir haben ihn von klein auf.

Nun also zu meinen Problemen mit dem Rabauken...
Er ist ängstlich bei Menschen hat gleichzeitig aber ein sehr ausgeprägtes Territorialverhalten (kann auch sein, dass das zwei paar Schuhe sind, daher beschreibe ich das mal getrennt).

1. Whiskey ist ein Hüte-Mix und da gehört territoriales Verhalten wohl dazu.
Nun schlägt er immer an, wenn er die Klingel hört und auch, sobald nur das kleinste Geräusch im Haus ist (Nachbarn reden im Haus, Haustür, Obermieter laufen etwas lauter,...). Er dehnt das jetzt auch aus, wenn er z.B. aus dem Wohnzimmerfenster jemanden vorn an der Straße sieht, fängt er das Bellen an.
Mit "Nein", "Aus", in seine Box schicken können wir das nur bedingt unterbinden, er wufft dann immer so halblaut protestierend weiter.
Besucher dürfen nicht/ kaum in die Wohnung - wir schicken ihn dann in seine Box und da muss er dann bleiben, weil er auch schnappt, sobald jemand rein / sich in der Wohnung bewegen will. Wenn der Besuch dann eine Weile da ist und er sich beruhigt hat, darf er auch raus, schnuppern etc. wenn der Besuch aber aufsteht und sich in der Wohnung bewegen will gibt's Gebell und auch Geschnappe. dann muss er wieder unter unserem Schimpfen in die Box. Das Verhalten hatte er eigentlich schon immer - verstärkt seit seinem ca. 6. Lebensmonat.
Er darf auch mit mir ins Büro und da hat er das auch - wir haben ein Einzelbüro in einem Komplex und Glastüren - immer wenn er Füße sieht, die am Büro vorbei gehen, schlägt er an und rennt zur Tür.
Hier kann ich ihn auf seinen Platz schicken und unter leisen Protest-Wuffern beruhigt er sich recht schnell.
Ich würde ihn gern dazu bringen, das bellen zu lassen (oder auch nur zu reduzieren) und dass Gäste - wenn sie für Herrchen und Frauchen ok sind - auch akzeptiert werden und nicht gekostet :(. Er muss sie ja nicht lieben...

Habt ihr Tipps für mich? Mit einem Anti-Bell Halsband ist dem ja noch nicht abgeholfen - ich habe die Vermutung, dass das den "Stress" auch mehr unterdrückt und er ihn dann wieder irgendwo anders kanalisieren muss...

2. Whiskey ist sehr ängstlich bei anderen Menschen - meidet Sie und geht Ihnen aus dem Weg. Gleichzeitig ist er aber auch mal neugierig und schnuppert hier und da mal. Nun ist es aber so, dass wenn jemand auf ihn zugeht, er ihm versucht aus dem Weg zu gehen, dann aber ,wenn das nicht geht, ihn anbellt aufs Ärgste, den Schwanz klemmt und auch schnappt. TA geht nur mit Maulkorb, nur wenige Bekannte wurden mit der Zeit akzeptiert - die sind dann aber auch die besten Freunde und dürfen alles mit dem Hund machen.
Er war schon der kleinste im Wurf und auch als Welpe eher froh, wenn er bei der "Besichtigung" eher in Ruhe gelassen wurde - seine Geschwister kamen schnuppern, er lag unter der Bank und wollte seine Ruhe, aber man konnte ihn bis zu 4 Monaten problemlos mit Menschen zusammenlassen, er ist hin und wieder weggegangen wie es ihm gepasst hat - ihn hat keiner zu was gedrängelt oder ihm was getan.
Bei uns (meinem Freund und mir) ist er sehr anhänglich und jault auch immer mal kurz, wenn einer das Haus verlässt. Alleinebleiben ist aber gar kein Problem - da murrt er anfangs kurz und schläft dann, bis wieder einer da ist :) Er wurde mal mit ca. 16 Wochen von einem Straßenkehrer "aus Spaß" (aber mit Absicht) von hinten mit dem Laubgebläse angepustet, als wir schon an ihm vorbeigegangen waren - der Heimweg war der Horror - alle anderen waren Feinde und seither ist es so "extrem".
Er ist ein total verknuddelter Schmusehund - aber bei "Fremden" (auch Nachbarn, die er zwar kennt, aber nur 1x die Woche sieht) total scheu.

Wir versuchen das in der Hundeschule jetzt mit Gruppentraining anzugehen - fremde Leute mit Leckerlies ausstaffiert auf dem Platz - dass er die Angst ablegt.
Das geht zwar einigermaßen, wenn Sie dann aber keine Leckerlies mehr haben überlegt er es sich auch mal plötzlich anders und schnappt.

Oft ist es so, dass er die Leute gar nicht aus den Augen lässt und auch fixiert. Schaut ihn dann einer zu lange an, geht er schnell nach vorn, schnappt und ist im nächsten Moment aber auch wieder 2 Meter zurückgesprungen (eher ängstlich).

Ich brauche unbedingt Hilfe - in der Hundeschule machen wir nur Unterordnung und mal Gruppe, aber das löst die Probleme ja nicht.
Könnt ihr mir bitte helfen!? Ich möchte, dass es meinem Wuff gut geht und sich das bessert...

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen,
vielen Dank im Voraus für eure Mühen und Antworten,
LG, Sue
 
Hallo Sue,

dein Problem ist ja nicht gerade klein. Leider ist eine Ferndiagnose auch nicht unbedingt Möglich, da ich dich und deinen Hund nicht kenne.

Als erstes würde ich die Hundeschule wechseln. Nur Unterordnung und Gruppe ist ja schön und gut, aber jeder Hund tickt anders. Einzeltraining wäre sinnvoller.
Gehen die Trainer überhaupt auf induviduelle Probleme ein?

Auch kann es sein, dass dein Hund auf Dauer lernt, dass auf den Platz alle Menschen ganz toll sind, aber woanders wird dies nicht übertragen.

Das Anti-Bell Halsband schmeiß bitte weg. Es ist wie bei einer Krankheit: Das Symptom wird unterdrückt, die Ursache aber nicht bekämpft. Es kann sogar passieren, dass dein Hund lernt, dass vorwarnen nichts bringt.

Dann rate ich dir zum Maulkorb. Es dient zum einen, andere zu schützen, zum anderen wirst du dich sicherer fühlen und diese Sicherheit wird sich auf deinen Hund übertragen. Außerdem werden die Menschen deinen Hund meiden. Dies wird auch deinen Hund zu Gute kommen, wenn er etwas mehr Ruhe beim Spazieren gehen hat.

Besuch kommt öfters auch angemeldet. Wenn du also weißt, dass gleich jemand kommt, dann kommt der Beiskorb vorher schon um. Auch eine Hausleine würde ich dir empfehlen, mit der du deinen Hund in Ruhe zu seinen Platz führst.

Ich würde dir auf jeden Fall zu einen Trainer raten, der sich die Situation ansieht. Dieser kann deinen Hund beobachten und versteht auch die Körpersprache deines Hundes besser. Ich würde dir auch ein Seminar zum Thema Körpersprache von Hunden empfehlen.

Des Weiteren kann ich dir die folgende Lektüre empfehlen: Trau nie einem Fremden!: Angstbedingtes Verhalten bei Hunden erkennen und beheben

Liebe Grüße
Isabell
 
Hallo Sue,

Ich wurde dir auch zu einem Hundetrainer raten, aber ich versuche dir trotzdem mal so weit es geht zu helfen.

Border Collies und Aussies darf man nicht unterschätzen. Klar gibt es auch viele unter ihnen die sich als Familienhunde eignen, aber einige Hunde brauchen täglich stündliche Auslastung. Dein Hund hört sich wie ein unsicherer, nervöser und unterforderter Hund an. Wieso unterfordert? Das "wuffen" ist ein Zeichen von angst, Unsicherheit und Unterforderung. Auch das Gebelle am Fenster, etc. würde sich durch Auslastung von selbst vermindern. Du solltest auf jeden Fall versuchen deinen Hund besser auszulasten, was tust du denn bisher mit ihm? Zu deinen Problemen, dein Hund ist ganz klar ängstlich und sein aggressionsverhalten geht dadurch und, wie eben genannt, durch unterforderung hervor. dass er Besucher schnappen will wenn Sie sich durchs Haus bewegen ist, weil er damit vollkommen überfordert ist, was nicht der Fall ist solange sie sitzen und er glaubt sie unter Kontrolle zu haben. Dein Hund ist demnach dein Chef, was ihn vollkommen überfordert. Du musst deinem Hund diese Last unbedingt abnehmen und zum Rudelführer werden! ich würde dir auch raten mit einer Leine zu arbeiten, dh. Wenn Besuch kommt Leine an. Ich würde dann folgendermassen vorgehen:
Besucher klingelt, dein Hund rennt wahrscheinlich bellend zur Tür, mit einem NEIN und Ruk an der Leine bringst du ihn weg von der Tür. Für jedes bellen oder wuffen gibst du ihm einen kleinen Ruck (dies dient nicht dazu ihm wehzutun, sondern um ihm zu zeigen dass das verhalten unerwünscht ist) WICHTIG ist, dass du dabei nicht in Rage oder Nervosität gerätst, du musst einen klaren Kopf bewahren! Erst wenn Whiskey sich beruhigt hat gehst DU zur Tür, dein Hund muss sitzen bleiben, und öffnest sie. Steht den Hund auf schliesst du die Tür und bringst ihn zurück zu seinem Platz. Bleibe dabei immer ruhig, denn DU sollst zeigen wo es lang geht ohne selbst die Nerven zu verlieren. erst wenn du die Tür entspannt öffnen kannst, lädst du deinen Besucher ein. Den Hund lässt du trotzdem nicht zu dem Besucher hin und umgekehrt. Nimm dir den Hund zur Seite und geht gemeinsam in die Wohnung hinein, bellt er dabei, bleibst du stehen und dein Besucher auch und ihr wartet, bis er sich wieder beruhigt hat, ehe ihr weitergeht… Fördert das immer mehr (ich kann die jetzt nicht alle Etappen beschreiben).
Lass fremde Menschen gar nicht erst an deine Hund ran, wenn Whiskey merkt dass die "bösen" Menschen sich gar nicht für ihn interessieren fühlt er sich am sichersten und somit ist das schnappen problem nach einiger Zeit aus der Welt. :)

Viel Glück
 
Hallo,

bitte einen ängstlichen und unsicheren Hund nicht auch noch am Halsband rucken. Sorry, sowas geht gar nicht. Kein Hund sollte über diese sinnbefreiten "Leinenimpulse" gemaßregelt werden. So wird das Gerucke ja immer gerne verharmlosend genannt. Das würde ihn in der Situation zusätzlich verunsichern, weil NOCH ein unangenehmer Reiz hinzugefügt wird. Ich persönlich kann diesen Tip leider nicht so stehen lassen, weil ich dagegen bin, es so zu handhaben.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich bin offen für deine Meinung, aber wie würdest du dem Hund in dieser Situation denn zeigen, dass ein weiteres wuffen unangebracht ist? Ich arbeite viel mit leckerchen, finde Ablenkung in dem Fall aber unangebracht, denn sie soll die situation kontrollieren und nicht den Hund ablenken ablenken ablenken und wenn er irgendwann genug leckerlies hat dann wendet er sich wieder dem Besuch zu. Ich Rucke meinen Hund beispielsweise wenn er an der leine zieht (was selten vorkommt) aber ein kurzer ruck und die Sache ist gegessen, ich erinnere ihn damit bloss dran, dass er nicht ziehen soll. (wenn er jetzt pausenlos ziehen würde, würde ich immer in die entgegen gesetzte Richtung gehen) der Ruck soll ja nur zeigen "nein, das will ich nicht" und mir fällt momentan keine andere Möglichkeit ein dem Hund das klar zu machen, ich bin aber offen für Anregungen, denn dieses wuffen kann ziemlich lästig sein (ich gehe mit einem Dackel spazieren der wufft auch pausenlos, da kann man machen was man will und ablenken kann man ihn davon sowieso nicht, sonst müsste man den ganzen tag mit leckerlies vor ihm stehen)
 
Hallo,

ich habe selbst einen Hund, der fremde Besucher extrem gruselig findet. Ich bekomme das ohne Gerucke in den Griff.

Sicher bediene ich mich auch der Leckerchen, weil meine Madam sehr verfressen ist.

Bei einem Hund, der sogar zum Schnappen neigt, finde ich die Hausleine angebracht. Besser noch ist eine Box (offen) in einer zurückgezogenen Ecke in meiner Nähe.
Ronja hat ihren Platz bei mir und dort geht auch kein Besucher lang (habe den Platz bewußt so gewählt). Sicher muß ich immer einen Teil meiner Aufmerksamkeit bei ihr haben, wenn Besuch da ist, aber so ist das nunmal. Steht jemand auf, gebe ich ihr das "Bleib" und werfe ihr Leckerchen auf den Platz, damit sie NICHT aufspringt und denjenigen anbellt. Klappt für uns sehr gut.

Ich gebe ihr Sicherheit durch meine Nähe und dadurch, daß ich sie vom Besuch abschirme. Das Rumlaufen der Besucher gestalte ich für sie angenehm, indem sie dann was Leckeres bekommt. Futtern anstatt hinterherbellen.

Ansonsten bleibt Ronja bei der Situation an der Tür außen vor, kommt für den Moment ins Schlafzimmer und darf erst dazu, wenn alle drin sind. Manchmal führe ich sie da auch noch an der Leine rüber und wenn sie ruhig ist, darf sie sich auch bei den Besuchern Leckerchen abholen.

In dem Fall hier, wo der Hund auch zum Schnappen neigt, würde ich einen Maulkorb befürworten für's Training. Gibt allen Beteiligten Sicherheit. Aber keine Hausleine, um am Hund herumzurucken.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich eröffne mal einen neuen Thread, um den hier nicht zu überfüllen, ich wäre froh, wenn du (blackbetty) da auch mal vorbeischaust und antworten kannst :).
 
Wenn Tiffany immer wieder wufft hole ich sie neben mich und lege die Hand auf sie oder streichel sie einen Moment damit sie wieder sicherer wird.
Eine Box finde ich manchmal ungünstig da dieses Wuffen ja häufig Unsicherheit anzeigt und in der Box ist der Hund dann eventuell alleine mit seiner Angst.
 
Hallo,

kommt eben drauf an, wie man die Box nutzt. Soll ja kein "Parkplatz" für den Hund sein. Steht sie in meiner Nähe, sodaß ich den Hund ansprechen, streicheln und auch mal füttern kann, kann sie dem Hund Sicherheit geben, weil er noch 3 Wände um sich herum hat, die ihn vom "bösen" Besuch abschirmen. Er sollte natürlich niemals mit seiner Angst alleine gelassen und separiert werden.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Aber indem du Sie streichelst, während sie unsicher ist belohnst du sie ja eigentlich dafür oder? Wann wufft sie denn? (kannst mir auch im anderen Thread darauf antworten, da passt das hin :) )
 



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