Ich glaube, unser Hund ist verhaltensgestört

Hallo liebe Hundefreunde,
ich habe ein wirklich großes anliegen. Und zwar haben wir einen 8 Jahren alten Bernersennmischling. Anfangszeit war er noch im Haus, jedoch machte er viel kaputt und meine Eltern wollten das er aus der Wohnung rauskommt. So kam er also in einen Zwinger. Einen wirklich großen und er konnte jederzeit durch ein Fenster immer zu mein Vater in die Werkstatt. Meine Mutter ging jeden Tag mit im Laufen und wir spielten mit Spike. Doch vor ungefähr 3 oder 4 Jahren vernachlässigten wir unseren Hund Spike total. Meine Mutter bekam einen Bänderriss und konnte nicht mehr mit ihm laufen.
Eigentlich wollte ich dann mit ihm laufen, aber ich bekam einen Antrag von einen richtig großen Fußballverein, der höher Klassig spielte. Der Stress von Schule und Training hinderte mich an der Zuneigung zu unseren Hund Spike. Er bekam nur noch wenig Auslauf und jeden Abend kam er mal kurz raus. Langsam machten sich schon Verhaltensstörungen sichtbar, denn jedesmal wo er Abends kurz raus kam, war er total aufgedreht. Bis er letztendlich nach meinen Bruder schnappte. Spätestens da hätte ich die Bremse ziehen müssen und mich um den Hund kümmern müssen. Jedoch war ich einfach zu Jung und viel zu Blöd um das zu kapieren. Ich wurde natürlich älter und langsam wurde mir klar was ich diesen Hund, den ich eigentlich über alles Liebe, angetan habe. Spike schnappt seit dieser Zeit oft nach Leuten, was meinen Vater dazu verleitete das Spike immer sofort in den Zwinger kam, wenn eine Person den Hoff betrat.
Und heute kam der entscheidende Punkt der mich dazu verleitete um in da Forum zu schreiben. Ich und mein Bruder wollten mit Spike an ein Fluss fahren um in ein wenig zu Baden, da er schon lang nicht mehr im Wasser war. Er wollte einfach nicht hinein und wir gaben es auf. Als Spike wieder ins Auto hüpfte und mein Bruder die Hecktür zu machen wollte, wurde Spike plötzlich aggressiv und wollte nach meinen Bruder schnappen. Was ihr außerdem noch wissen solltet Spike holt kein Stöckchen mehr, er hat Angst vor Bällen und so kann ich leider nicht mit ihm spielen.
Ich wünschte ich könnte vieles ändern und die zeit zurück drehen, denn ich liebe diesen Hund wirklich und ich möchte das er nicht ängstlich und einsam in seinen Zwinger seine Zeit verbringt. Deshalb möchte ich nun jeden morgen und jeden Abend mit ihn laufen gehen. Ich will alles tun damit es ihn wieder besser geht.

Jetzt zu meiner Frage kann man diese Verhaltensstörung wieder behandeln, damit er wieder Lebensfroh wird. Könntet ihr mir tipps geben, um dies zu behandeln. Er wird plötzlich aggressiv und tut unerwartetes. Ich bin mir sicher er hat eine Verhaltensstörung. Helft mir bitte
 
Hallo,

oh je...das wird sehr, sehr schwierig über ein Forum.

Du hast die Ursachen schon sehr gut erkannt, das finde ich schonmal großartig. Du reflektierst, wie sein Leben verlaufen ist und was dazu geführt hat, daß er immer mehr isoliert wurde und warum er sich so verhält, wie er sich verhält. Für einen Jugendlichen mit ganz anderen Interessen nicht selbstverständlich. Man merkt aber, wie sehr er Dir am Herzen liegt und daß Du in seinem Verhalten nichts Bösartiges siehst, sondern Dir Gedanken um die Ursachen machst.

Das BlaBla war jetzt wenig hilfreich...sollte Dir nur zeigen, daß Du von der Denke her richtig liegst.

Grundsätzlich sollten ALLE Familienmitglieder in solch einem Fall an einem Strang ziehen. Das gelingt am besten mit einem Trainer vor Ort, der wirklich ALLE mit ins Boot nimmt und Euch sagt, wie Ihr mit ihm umgehen müßt. So ziemlich alles hat sich über 4 Jahre hinweg eingeschlichen und potenziert. Das wird nicht leicht, zumal er nun auch kein junger Hund mehr ist.

Zudem scheint er grundsätzlich ein unsicherer Hund zu sein (Angst vor Bällen?).

Kennst Du den Clicker? Belies Dich mal über Clickertraining. Damit kannst Du gut mit ihm trainieren und gutes Verhalten punktgenau einfangen und belohnen. Ich such Dir gerne ein paar Links dazu raus, wenn Dich das interessiert.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich würde dir empfehlen einen Hundetrainer zu euch zu holen. Sollten deine Eltern sich weigern, dann würde ich fragen ob es okay ist wenn du mit Spike in eine Hundeschule gehst.
Fang mit deiner Beziehung zu ihm von vorne an.
Beschäftige dich mit ihm. Ich denke er wird vorallem eher den Bezug zu dir vermissen als eine Radtour. Hunde sind sehr genügsam. Aber sie brauchen ihre Familie, Liebe und Zuwendung.
Versuche ersteinmal garnicht mit ihm zu spielen, das könnte ihn nur noch hysterischer machen und dazu verleiten wieder zu schnappen.
Setz dich mit ihm in den Garten und streichle ihn, zeig ihm, dass du da bist, dass du ihn liebst und für ihn sorgst. Massiere ihn, streichle ihn, lobe ihn. Dann kannst du anfangen kleine Übrungen mit ihm zu machen, wie mit einem Welpen. Lass ihn sich setzen und lobe ihn dafür, gib ihm ein Leckerlie und freu dich mit ihm.
Versuche Kommandos aufzubauen die euch den Alltag erleichtern. Ein festes Sitz kann helfen ihn ruhig aus dem Zwinger zu holen, wenn ihr Gassi gehen wollt.
Schlage ihn nicht, schimpfe nicht zu krass mit ihm, behandle ihn liebevoll und mit Respekt.

Trotzdem ist es enorm wichtig, dass du jetzt Kontakt zu jemandem aufnimmst der sich den Hund und dich genau anschauen kann um zu sagen was er davon hält. Ein Trainer wäre natürlich perfekt und eigentlich unabdingbar. Wenn es also irgendwie möglich ist, dann überzeuge deine Eltern davon einen Trainer zu euch zu holen.
Eine Trainerstunde bei einem guten Trainer kostet zwischen 30 und 50€, wird euch aber ENORM helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry und ich mach mich wieder unbeliebt. Da holt man sich einen Hund, der passt dann nicht, woraufhin man ihn im Zwinger verrotten lässt und sich dann wundert, dass der Hund Verhaltensprobleme zeigt?
 
Hallo,

willnurspielen, Vorwürfe sind absolut nicht angebracht. Schau bitte genau hin...hier schreibt der 16Jährige Sohn, der sehr gut erkannt hat, warum es so ist, wie es ist. Da sollte man versuchen zu helfen und ihm Ratschläge geben, wie er das Leben des Hundes verbessern kann. Deswegen hat er sich nämlich hier angemeldet. Daß das nicht ideal gelaufen ist, weiß er selbst. Also halte Dich bitte zurück.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Sorry und ich mach mich wieder unbeliebt. Da holt man sich einen Hund, der passt dann nicht, woraufhin man ihn im Zwinger verrotten lässt und sich dann wundert, dass der Hund Verhaltensprobleme zeigt?

Hallo,

willnurspielen, Vorwürfe sind absolut nicht angebracht. Schau bitte genau hin...hier schreibt der 16Jährige Sohn, der sehr gut erkannt hat, warum es so ist, wie es ist. Da sollte man versuchen zu helfen und ihm Ratschläge geben, wie er das Leben des Hundes verbessern kann. Deswegen hat er sich nämlich hier angemeldet. Daß das nicht ideal gelaufen ist, weiß er selbst. Also halte Dich bitte zurück.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja


Und das finde ich bewundernswert. Andere in dem Alter lassen die Hunde im Zwinger verrotten und denken an Partys und Mädels. Er macht sich Sorgen um seinen Hund und sieht ein, Fehler gemacht zu haben.
Solche Kommentare @ Willnurspielen sind da definitiv nicht hilfreich.


Grüßle, Bianca
 
Guten Morgen,

hier wurden schon ganz gute Tipps geschrieben.

Ich möchte dich noch nach dem Aggressionsverhalten genauer befragen.
Ganz unten hast du geschrieben, dass er plötzlich aggressiv wird und Unerwartetes macht.
Kannst du dich an mehrere Situationen erinnern?
Falls ja, magst du diese genau beschreiben?

Vielleicht liegt (zusätzlich) noch ein gesundheitliches Problem vor.
Mangelnde Bewegung kann u.U. zu körperlichen Beschwerden führen.
Er ist acht Jahre alt, es handelt sich um eine große Rasse, möglich ist, dass Arthrosen oder andere Gelenkbeschwerden, die mit Schmerzen verbunden sind, vorliegen.
Früher hat er Stöckchen geholt und mit dem Ball gespielt, worauf er jetzt mit Angst reagiert bzw. Meideverhalten zeigt.
Habe ich das richtig verstanden?
Wenn ja, könnten das auch Anzeichen für Schmerzen sein.
Schmerzen können Aggressionen verstärken, sie können auch Auslöser sein.

Viele Grüße
Leo
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Schmerzen wollte ich vorhin auch schon schreiben da kam mir die liebe Socke zuvor.

Auch das ihr euch einen Trainer vor Ort suchen sollt wurde schon angesprochen. Halte ich auch für extrem wichtig.

Allerdings was mir noch einfällt. So ein Berner ist ja ein ganz schönes Kaliber, sich da auf den Boden zu setzen wenn man ihm nicht vertraut sicher nicht einfach. Eventuell wäre ein erster Schritt ihn langsam und sachte an einen Maulkorb zu gewöhnen. So bekommt ihr Sicherheit im Umgang mit ihm und er spürt diese Sicherheit und kann sich euch dadurch vielleicht hoffentlich wieder annähern. Außerdem wenn dieses Training positiv aufgebaut wird, wäre dies für ihn schon ein Zeichen das sich was für ihn ändert. Natürlich sollte dann die Benutzung des Maulkorbes nicht genauso missbraucht werden wie ehemals der Zwinger.
 
Ja, ein Maulkorb kann eine gute Idee sein.
Ich weiß nicht wann und warum der Hund aggressiv ist, deshalb habe ich da garnicht dran gedacht.
Aber wenn er wirklich 'unberechenbar' ist oder man unsicher oder ängstlich ist, dann wird ein Maulkorb nicht schaden.
 
Ich fasse mal zusammen:
- Hund wird angeschafft, vermutlich aufgrund des Kinderwunsches, als der TE grade mal 8 war.
- Hund zerstört Sachen im Haus und wird fortan in den Zwinger verbannt. Niemand macht sich die Mühe ihm das Verhalten abzutrainieren.
- Hund wird aggressiver und darf den Zwinger fast nicht mehr verlassen. Niemand macht sich die Mühe ihm das Verhalten abzutrainieren.
- Hund kommt gar nicht mehr aus dem Zwinger, weil die Mutter nicht mehr mit ihm gehen kann. Niemand macht sich die Mühe für einen Ausgleich zu sorgen


8 Jahre lang musste der Hund leiden, weil erwachsene Menschen ihn wie ein Stück Ware behandelt haben. Glaubt ihr im Ernst, dass diese Menschen jetzt bereit sind einen Hundetrainer zu bezahlen? Ein 16-jähriger kann das nicht.
Das ist für mich einer der Fälle, bei denen man nur sagen kann........... im Tierheim isser besser dran.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben