Hundeführerschein für alle?

Ich wäre auch für eine Art Nachweis der Sachkunde,also Grundwissen über die Soezies die ich beherberge. Gibts übrigens in der Schweiz schon seit geraumeer Zeit. Ohne diesen Nachweis darf kein Tier verkauft werden.
Allerdings, das was in Deutschland unter Hundeführerschein oder auch Sachkunde geführt wird,ist teilweise so falsch,dass sich mir die Nägel kräuseln.
Da müsste als allererstes angesetzt werden. Die Hundeschulen müssen ja schon einen Beweis über ihre Tauglichkeit bzw. Ausbildung erbringen.Im Prinzip gut gedacht,aber nicht gut gemacht.Hundeschulen die mit grober Gewalt arbeiten,bekamen eine Zulassung,allerdings nicht in dem Landkreis in dem sie arbeitet. Eine Trainerin bekam trotz aller Nachweise keine Zulassung,das sie eine Prüfung verweigerte,die nicht vorgeschrieben ist. Auf einen Praxisbesuch wollte die zuständige Behörde sich nicht einlassen.
Auch für Vereinsmitarbeiter sollte die Regelung zum Nachweis der Qualifikation gelten. Auch im Hundeverein braucht man sachkundige Trainer.

Die Idee, einen Grundkurs in Hundehaltung mitzumachen finde ich prima.Damit wenigstens jeder mal gewisse Dinge gehört bzw. gesehen hat.
 
Man kann die Welt nicht retten.
Wir haben im Verein genug Leute, die sich interessieren und trotzdem die scheinbar einfachsten Dinge nicht hinkriegen.

Aber das ist doch kein Grund, dass generell so zu lassen, wie es aktuell ist.

Und nur, weil Du nur besch.... HuSchu oder Vereine kennst, muss es ja nicht überall so sein. Aber ein Grundverständnis vom Hund kann nur über diese Quelle vermittelt werden. Gibt ja auch bescheidene Fahrschulen... oder blöde Ausbildungsstätten.
Und selbst wenn der Trainer mit dem eigenen Hund noch so seine Baustellen hat.. heißt das ja nicht, dass er nicht Wissen vermitteln kann. Oder müssen Trainerhunde stets perfekt sein? Geht ja auch schon wieder weit am Verständnis für das Wesen Hund vorbei.

Und wer sagt, dass ein Verein oder eine HuSchu nicht erst auch eine Qualifikation "erwerben" muss, bevor sowas angeboten werden kann?

Ich habe nie gesagt, dass es überall nur besch... Hundeschule/Vereine/Trainer gibt.
Aber mehr wie genug ( schon mehr wie eine gesehen ).
Wie will man als Leihe erkennen, wer gut ist und wer schlecht?


Und mag sein, dass ich da mehr Anspruch habe an einem Trainer.

Wer will das ganze kontrollieren?
Stell ich mir auch sehr schwer vor.

Die Einstellung vom Mensch müsste sich ändern ( was aber nicht mit paar Stunden/eine Prüfung zu machen ist )
 
Einen "Sachkundenachweis" für alle Haustiere zu verlangen, ist utopisch und kaum begründbar.
Den Menschen vorzuschreiben wie sie ihre Haustiere zu halten haben, ist schon ein massiver Einschnitt ins Privatleben.
Das machen wir - zu Recht - nicht mal bei Kindern.

Wieso nicht begründbar? Man soll aus Gründen des Tierwohls kein Fleisch mehr essen während vermutlich in Deutschland Millionen Tiere in irgendwelchen dunklen Räumen, viel zu kleinen Käfigen, alleine und ohne sozialen Anschluss jahrelang vor sich hin vegetieren.
Das ist auch kein massiver Einschnitt ins Privatleben weil die Haltung von Tieren auf völliger Freiwilligkeit beruht. Niemand wird schließlich gezwungen ein Haustier zu halten.

In einer Zeit wo wir über zwangsmedizinische Maßnahmen reden ist das nun wirklich nicht mal im Ansatz ein Argument.

Und was die Sache mit den Kindern betrifft. Ich würde das ändern. Auf meiner persönlichen Agenda wäre das mindestens in den Top 10 der Dinge die ich sofort ändern würde, hätte ich die Kontrolle darüber.
Wir machen das nicht zu Recht nicht, sondern wir müssen das zum Recht der Kinder machen.
Vielleicht sogar Top 5.

Und was die Utopie betrifft. Geht es hier nicht gerade um eine Utopie?
Man müsste nur Züchter und Verkäufer von Tieren zur Offenlegung ihrer Einkünfte "zwingen" (es muss deshalb darauf ja immer noch keine Steuer oder dergleichen erhoben werden wenn es sich um entsprechende Kleinstbeträge handelt). Wenn man die Verkäufer kennt, kennt man auch die Käufer und dann geht das wie bei allem anderen auch nur noch um Stichprobenkontrollen.


(Über Katzen ließe sich nochmal diskutieren - aber ich denke es wird deutlich, was ich meine)
Kinder umrennt, Menschen beißt, Wildtiere reißt, Schafe hetzt, Haustiere anderer Menschen (i.d.r. auch Hunde) gefährdet.

Da du schon Katzen angesprochen hast. Im Gegensatz zum Hund befinden die sich in der Öffentlichkeit meist völlig unkontrolliert und ungesichert und ich hab Katzen schon alles machen sehen was du als Gefahr durch Hunde beschreibst. Ja ich hab auch schon eine Katze eine Herde Schafe hetzen sehen (sogar schon mal eine Herde Kühe).
Und es war eine Katze die meinen Hund monatelang körperlich attackiert und dadurch terrorisiert hat.
Katzen töten jährlich Millionen gefährdeter Wildtiere. Hunde vielleicht einige hundert oder tausend. Nicht wenige davon überhaupt nur durch Menschenhand auf diesen Bestand hochgezüchtet damit der Mensch sie wenige Monate später anschießt und das Tier nicht viel weniger elendig verblutet.

Schon durch die Erhebung von Hundesteuern will man ja Hundehaltung grundsätzlich einschränken und erschweren. Da könnte mit einem Führerschein von Amts wegen noch eins drauf gesetzt werden.

Und was genau wäre nun daran so schlimm?
Also wenn ich mir die Neuhundehalter der letzten 10 Jahre ansehe wäre eine weitere erschwerende Hürde absolut begrüßenswert.

Die Gefahr, dass ein freilaufender Hund uns angreift, oder Ommas Flexi-Leinen-Fiffi einen Fahrradunfall verursacht, oder ein wildernder Hund 10 Lämmer reißt, ist deutlich realer und in der Vergangenheit schon unzählige male geschehen.

Also die Gefahr das ein Begleithund mich auf bedrohliche Art und Weise angreift oder 10 Lämmer reißt halte ich für extrem unwahrscheinlich. Sind die Halter solcher Rassen dann raus?
Und wenn ein Flexi-Leinen-Fiffi einen Radfahrer zu Fall bringt muss ich hinterfragen ob der Radfahrer überhaupt die Kompetenz zum Rad fahren besitzt. Weil wäre er vorausschauend gefahren, eine Grundvoraussetzung beim führen von Fahrzeugen im öffentlichen Raum, hätte er es verhindern können müssen.

Als sinnvoller würde ich es erachten, wenn jeder HH mit neu angeschafftem Hund (und mir wäre es da wumpe, ob es sich um einen "erfahrenen" Hundehalter oder einen Anfänger handelt) verpflichtet ist, 10 oder 12 Stunden in einer HuSchu/Verein/Trainer zu absolvieren und sich das dann bescheinigen lassen muss. Dafür hat er... sagen wir.... 6 Monate Zeit.


Kann mich da der Argumentation von @Sanshu nur anschließen. Sämtliche Hundetrainer die ich aufgesucht habe hatten mindestens eins der Probleme die sie genannt hat.
Zwang zur Kastration
Körperliche Übergriffe von Seiten der Trainer gegen Hunde
Körperliche Übergriffe die von Trainern befohlen wurde
Wo die Aussage der Trainer wie @Sanshu es beschreibt abhängig davon ist wer das Fehlverhalten zeigt.
Der 2m Bodybuilder macht was falsch - kein Ton. Die sehr motivierte 14jährige Schülerin macht denselben Fehler 2min später. Völlige Eskalation.
Du siehst nach dem Training die Trainerin auf der Wiese privat mit den eigenen Hunden genau das machen was sie 10min vorher noch als Todsünde gepredigt hat.

Nicht zu vergessen die "Schüler" welche die Methoden der Trainer völlig ad absurbum führen kaum das sie 5m vom Platz weg sind einfach weil die eh schon fragwürdige Methoden entweder grundlegend falsch verstanden oder bis ans Limit überzogen wurde.

Und wenns zur Pflicht wird, werden die guten Hundeschulen davon kaum profitieren weil sie eben die guten sind während die anderen die Kunden durch die 10 Stunden prügeln hauptsache sie bekommen deren Kohle.
Die Gewinner davon werden weder die Halter noch die Hunde sein.
 
Und was genau wäre nun daran so schlimm?
Also wenn ich mir die Neuhundehalter der letzten 10 Jahre ansehe wäre eine weitere erschwerende Hürde absolut begrüßenswert.
Jetzt scherst Du grad alle über einen Kamm. Nur weil es ein paar Deppen gibt.

Ich sehe viele finanziell nicht so betuchte Menschen, die sich die Hundehaltung vom kleinen Einkommen absparen. Und das sind nicht per se schlechte oder unfähige Hundehalter.

Und wenn die jetzt alle aus finanziellen Gründen keinen Hund mehr halten könnten, weil die Kosten für Steuern und mögliche Schulungen und Nachweise das Budget übersteigen, halte ich das für nicht erstrebenswert.
Das wäre einfach nur traurig.
 
Und wenn ein Flexi-Leinen-Fiffi einen Radfahrer zu Fall bringt muss ich hinterfragen ob der Radfahrer überhaupt die Kompetenz zum Rad fahren besitzt. Weil wäre er vorausschauend gefahren, eine Grundvoraussetzung beim führen von Fahrzeugen im öffentlichen Raum, hätte er es verhindern können müssen.
Ich muss mich RosAli anschließen. Eigentlich wollte ich nichts dazu geschrieben haben, als ich das zum ersten Mal gelesen hatte. Du verallgemeinerst sehr stark.

Ich komme pro Jahr auf wenigstens 5000km auf dem Rad, ein Jahr waren es sogar 10000. Alles fast ausschließlich auf Straße und Radweg (bzw. komb. Rad-Fußweg, denn reine Radwege gibt's bei uns eigentlich nicht).

Natürlich gilt, was in Paragraph 1 der STVO steht: jeder hat sich so zu verhalten, dass niemand gefährdet oder unnötig behindert wird. Wie oft wurde ich aber schon Gassigängern mit Flexi-Leine behindert?! Da wird quasi der Weg mit der Leine gesperrt.

Ein Extrembeispiel war letzten Sommer. Eine Frau ging auf dem ca. 2,5 breiten komb. Rad-Fußweg ganz LINKS, sie balancierte fast auf der Asphaltkante. Keine Leine und kein Hund zu sehen. Erst im letzten Moment nahm ich den kleinen Fiffi RECHTS neben dem Weg halb im Gebüsch wahr, da war es schon zu spät. Nur durch Vollbremsung konnte ich einen Sturz verhindern bzw dass ich den Fiffi hinter mir hergeschleift hätte. Frauchen hatte diesen kleinen Rolladenkasten so in der Hand, dass ich ihn nicht gesehen habe und aus dem heraus zog sich eine graue (ähnlich der Asphaltfarbe) dünne Stahlseilschnur heraus. Sie war einfach unmöglich zu sehen. Unnötig zu erwähnen, dass die Frau auf ihr Handy konzentriert war und Kopfhörer trug.

So etwas wird durch einen wie immer gearteten Hundeführerschein nicht zu verhindern sein. Aber wenn man die Besitzer mal dafür sensibilisieren könnte, GEMEINSAM mit ihrem Hund Gassi zu gehen, wäre die Möglichkeit für eine qualitativ bessere Beziehung zueinander möglich.
 
So etwas wird durch einen wie immer gearteten Hundeführerschein nicht zu verhindern sein. Aber wenn man die Besitzer mal dafür sensibilisieren könnte, GEMEINSAM mit ihrem Hund Gassi zu gehen, wäre die Möglichkeit für eine qualitativ bessere Beziehung zueinander möglich.
Genau, es wird nicht zu verhindern sein.
Ist doch genauso, wie wenn jemand beim Fahren telefoniert, sich schminkt...
Gut, mag vielleicht sein, dass die Person davon noch nie was gehört hat, dass sowas gefährlich ist.

Viele Leute müssen es erst spüren bevor sie anders denken ( wenn überhaupt was bringt )
 
Ich komme pro Jahr auf wenigstens 5000km auf dem Rad, ein Jahr waren es sogar 10000. Alles fast ausschließlich auf Straße und Radweg (bzw. komb. Rad-Fußweg, denn reine Radwege gibt's bei uns eigentlich nicht).
Sorry, hätte mal ne kleine OffTopic Frage. Als Viel-Radler und sicherlich Führerscheinbesitzer müßtest Du es doch bestimmt wissen: Eine Seite Radweg, eine Seite Fußweg, beide gleich breit. Genau in der Mitte steht ein Schild, oben Fußgänger, unten Radfahrer. Woher weiß ich dann welche Seite was ist? Die gleichen Schilder gibt es ja auch links/rechts geteilt, aber oben/unten? Was soll der ******?
Ich habe keinen Führerschein - meine "Ausrede" daß ich es nicht weiß. Habe aber auch schon einige Autofahrer gefragt, bis jetzt hat´s noch keiner gewußt.
 
"oben Fußgänger, unten Radfahrer" heißt: für beide gleichermaßen zu nutzen

"links/rechts" heißt: links ist für XY und die rechte Seite für ABC
Je nachdem, was wo abgebildet ist. Ist normalerweise aber durch einen "Mittelstreifen" am Weg getrennt.
 
Genau wie Bullerina sagt.
Wobei hinzuzufügen ist, dass beim Schild oben/unten die Fußgänger nicht zufällig oben stehen. Sie sind rechtlich im Vorteil und die Fahrradfahrer haben sich (bildlich wie eigentlich auch real gesprochen) hinten anzustellen.
 
Und wenn die jetzt alle aus finanziellen Gründen keinen Hund mehr halten könnten, weil die Kosten für Steuern und mögliche Schulungen und Nachweise das Budget übersteigen, halte ich das für nicht erstrebenswert.
Das wäre einfach nur traurig.
Natürlich wäre das schade und traurig.
Deshalb ja der eher "kostengünstige" Vorschlag, einen 10er Kurs belegen zu müssen. Dürfte überschaubar sein (kann ja auch gesetzlich geregelt sein). Und wer die 200 Euro nicht über hat, sorry... ich hab im Sommer 2020 innerhalb von 5 Tagen für Hermann 550 Euro beim TA (verschiedenen, Verkettung ungünstiger Praxiszeiten oder so) gelassen.... ein bisschen Puffer muss schon da sein.

Zu "wird nix bringen, weil es immer Idioten geben wird" (als Argument von anderen Usern):
ja, nicht jeder wird als perfekter Halter daraus hervor gehen. Logo. Aber dann können wir auch den Führerschein fürs Auto sein lassen, gibt ja genug, die trotzdem über rote Ampeln fahren, andern die Vorfahrt nehmen, sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten ect pp.

Das beste Beispiel für "man kann immer noch was lernen" ist meine Mama.
Immer Hunde gehabt. Hundewissen überschaubar.
Die latscht jeden Samstag mit Sherin in den Verein, trainiert, lernt, hört zu. Sie wird nie der perfekte Hundehalter mit den perfekten Reaktionen auf Aktion X sein... aber sie bemüht sich sehr, für Sherin zu lernen.

Im Übrigen war es bei dem HuFü, den ich abgelegt habe, eben sehr wohl so, dass das Hauptaugenmerk der Schulung und der Prüfung eben sehr wohl darauf abzielte, den Hund in der Öffentlichkeit zu führen, ohne die Mitmenschen zu belästigen/gefährden. Es ging nicht um den perfekt funktionierenden Hund.. es ging ums Händling des Halters. Aber wie gesagt: das war durchaus zeitaufwendig, ein wenig abgespeckt würde wohl schon ein guter Ansatz sein.
 



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