Wir müssen leider unseren dt. Pinscher Cooper abgeben, weil wir für ihn nicht die richtigen Besitzer sind.
Er ist 5 Monate alt und benötigt Besitzer, die bereit sind, viel Zeit und Anstrengungen zu unternehmen, um einen Verhaltensauffälligen Hund zu trainieren und resozialisieren.
Wir haben Cooper mit 8 Wochen bekommen von einem privaten Züchter. Schon am ersten Tag stellte sich heraus, dass Cooper enorm Stress beim Fressen hat, schlingt und erbricht. Wir füttern in darum aus der Hand, haben das Futter umgestellt und es besserte sich. Allerdings frisst Cooper alles, was er findet, was soweit in seinem Alter normal ist. Allerdings wird er aggressiv, wenn man ihm die Dinge wieder wegnehmen muss. Er beißt rigoros zu, was das Training mit ihm auch gefährlich macht. Er hört auf „Aus“ wenn es im passt und lässt die Dinge auch im Tausch eines Leckerlis fallen, je nachdem wie wertvoll der Fund ist. Man muss schnell sein, darf keine Hemmungen haben auch mal einem bissigen Hund in die Schnauze zu greifen, um ihm sein Hunde-Leben zu retten.
Zusätzlich kommt hinzu, dass Cooper keine akustischen Vorwarnungen gibt (kein Knurren etc.). D.h. auch dass man ihn immer im Auge behalten muss, um seine Anspannung/Körpersprache richtig zu deuten. Es kann immer passieren, dass man von Ihm aus dem Nichts angefallen wird. Tritt man ihm entgegen, kann es sein, dass er noch einmal richtig angreift, wenn die eigene Energie nicht stimmt. Heißt: Man muss schnell sein und ihn konsequent verdeutlichen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist, dabei ruhig bleiben und die richtigen erfahrene Griffe anwenden. Cooper ordnet sich nicht unter, ob man ihn festhält, ein älterer Hund ihn zurechtweißt etc.
Wir haben mit einem Verhaltenstherapeuten zusammengearbeitet, der uns viele gut Tipps und Trainings gegeben hat. Trotzdem sind wir der Situation nicht gewachsen, da Cooper ein extrem spezieller Fall ist. Er braucht eine erfahrene Hand und ein älterer resoluter Hund tut ihm ganz gut. Tierärztlich wurde alles abgecheckt und bis auf eine Gastritis, die jetzt weg ist und Ohrrandnekrosen, die abheilen, ist er gesund.
Spielen mit anderen fremden Hunden funktioniert super. Aber auch hier muss man immer ein Auge darauf haben, da er sehr dominant ist. Er ist abrufbar und bis auf das Achtsamsein, dass er nicht alles frisst, macht es viel Spaß, draußen mit ihm zu arbeiten. Er kann apportieren, bleibt 4-5 Stunden ohne Probleme allein. Er bellt kaum in der Wohnung und liebt Kuscheleinheiten. Folgende Komandos sind bekannt: Sitz, Platz, Bleib, Aus (Für Ausspucken), Nein (als Abbruchsignal). Leinenführung haben wir jetzt angefangen zu trainieren. Er hat Talent als Wachhund, da er sein Körbchen bewacht auch wenn er eigentlich weiß, dass das nicht gewünscht ist.
Cooper braucht ein Platz mit viel Ruhe und man muss Ihn oft konsequent dort hinführen, da er ein sehr ruheloser Hund ist. Alle 5 min wird aufgestanden, und geguckt, ob etwas los ist. Das stresst ihn aber zusätzlich. Man muss immer auf seine Hände aufpassen und ihn mit dem gesamten Körper entgegentreten, wenn es um die Couch geht etc., sonst kann es zu bösen Wunden an den Fingern kommen. Auch bei der Fütterung muss auf die eigene Ruhe und Körpersprache geachtet werden, da die Handfütterung bei Cooper auch eskalieren kann.
Er hat uns schon mehrmals gebissen seit Dezember 2017 und es ist keine Besserung in Sicht, weswegen wir es nicht mehr leisten können, mit ihm zu arbeiten. Da es immer schwieriger ist, ihn zu bändigen, tendiere ich zum Einschläfern. Tierheim wäre keine Option, da ich ihn das nicht antuen möchte. Ich denke auch nicht, dass sich dort täglich jmd. 45 Min pro Fütterung Zeit nimmt. Wir sind uns auch bewusst, dass er schwer vermittelbar ist. Ich möchte nicht, dass er im Heim versauert und er noch aggressiver wird.
Bitte sendet keine Tipps oder unnütze Emails. Dafür haben wir keine Zeit und uns auch von Fachleuten bereits beraten lassen!!!