Danke Vox

Hat er nun mangels Möglichkeiten (es gibt auch noch andere Gründe, aber um diesen einen geht es hier) keine Chance, diese Fähigkeit zu entwickeln, bleibt sie rudimentär. Er kann also zwar grobe Stapel bilden, mehr aber auch nicht. Was man täglich braucht liegt auf den Stapeln ganz oben, ist also gut greifbar. Weshalb diese Hunde im ganz vertrauten Rahmen oft weitgehend unauffällig sein können. Sobald aber irgendwas neues auftaucht, funktioniert es nicht mehr. Der Hund kann nicht finden, wie er das einschätzen soll, oder gar was die beste Strategie im Umgang damit wäre. Und greift folglich meist auf den einen Plan A zurück, der ihm charaktermäßig am nächsten liegt; Alternativen kann er in diesem inneren Durcheinander nicht erwägen.

Das Problem ist, dass, wiederum mangels Ordnungssystem, jeder neue Besucher wieder komplett neu ist. Oder jeder neue Hund. Oder jedes neue Geräusch. Oder was auch immer. Hier so etwas wie einen Ordner zu schaffen, ist mit so einem Hund mühselige Kleinarbeit und niemals wirklich zuverlässig.

so punktgenau konnte ich das noch nie beschreiben DANKE
 
@Silkies

Toll erklärt und jeder, der so einen Hund aufzieht und nicht aufgibt hat meinen vollsten Respekt.

Ich glaube aber wie Maeusele, dass es nicht nur die Aufzucht allein ist. Denn ich kenne zwei Hunde, die aus vergleichbarer Aufzucht stammen, der Eine ist völlig unauffällig, der andere ist zwar unter Kontrolle (allerdings einer fragwürdigen Kontrolle), macht aber immer den Eindruck, als würde er unter Strom stehen.
 
Dann ist dein Titel aber unglücklich gewählt... Allgemein hättest du dann eher auf Deprivation abzielen sollen, statt über Rütters Unfähigkeit zu schreiben.
.

aus diesem Grund habe ich " Danke Vox" geschrieben und nicht "Danke Rütter "

Danke an Vox, weil es diesen gescheiterten Trainingslauf gezeigt hat anstatt ihn unter den Teppich zu kehren.
 
Da hätte ich mal ne Frage, kenn mich nicht so gut aus...eher Hundeanfänger, der viel lernen will ;)

Kann ein Hund, der absolut Reizarm aufwächst, aber einen guten Draht zu seinem Besitzer hat, nicht lernen (ihm vertraut er hoffentlich) oder ist das schon das Problem, das er sich gar nicht auf jemanden einlässt. Klar, der Hund wird immer mit neuen Situationen überfordert sein...aber kann man die nicht gemeinsam bewältigen. Oder sitzt dieses Überfordert sein, mit allem so tief. Das sich der Hund quasi selbst im Wege steht.

Ich frage so blöd, weil ich so einen Hund gar nicht kenne....also erzählt bitte.
 
Da hätte ich mal ne Frage, kenn mich nicht so gut aus...eher Hundeanfänger, der viel lernen will ;)

Kann ein Hund, der absolut Reizarm aufwächst, aber einen guten Draht zu seinem Besitzer hat, nicht lernen (ihm vertraut er hoffentlich) oder ist das schon das Problem, das er sich gar nicht auf jemanden einlässt. Klar, der Hund wird immer mit neuen Situationen überfordert sein...aber kann man die nicht gemeinsam bewältigen. Oder sitzt dieses Überfordert sein, mit allem so tief. Das sich der Hund quasi selbst im Wege steht.

Ich frage so blöd, weil ich so einen Hund gar nicht kenne....also erzählt bitte.


Ich würde sagen, kommt auf den Hund an. Auf den genetischen Background, auf die Eigenschaften und die Führungsfähigkeiten des Besitzer.
 
Da hätte ich mal ne Frage, kenn mich nicht so gut aus...eher Hundeanfänger, der viel lernen will ;)

Kann ein Hund, der absolut Reizarm aufwächst, aber einen guten Draht zu seinem Besitzer hat, nicht lernen (ihm vertraut er hoffentlich) oder ist das schon das Problem, das er sich gar nicht auf jemanden einlässt. Klar, der Hund wird immer mit neuen Situationen überfordert sein...aber kann man die nicht gemeinsam bewältigen. Oder sitzt dieses Überfordert sein, mit allem so tief. Das sich der Hund quasi selbst im Wege steht.

Ich frage so blöd, weil ich so einen Hund gar nicht kenne....also erzählt bitte.

unser Hund hat absolutes Vertrauen zu uns. Darum war es auch möglich mit ihm in Hotels zu fahren, zu wandern, essen zu gehen. Der Grundgehorsam ist super und wir hatten nie Schwierigkeiten mit ihm. Das hat aber auch nur geklappt weil er nicht nach rechts und links geschaut hat sondern sich ganz alleine auf uns konzentriert hat. Weil ich permanent in Beobachtungsposition war. Und weil es ausserhalb seines vertrauten Terrains war.

Im Grundstück gelten andere Regeln. Da ist er sicher. Da kann er Hund sein. Das schränkt aber auch seine Auffassungsgabe enorm ein. Darum ist es uns nicht gelungen ihm hinter dem Gartentor die Entspannung beizubringen die er benötigen würde um Sachen nicht als bedrohlich einzustufen.

Es ist schwer, das zu erklären.

Ich hefte mir mal nen kleinen Orden an die Brust weil ich ihm, trotz seiner Einschränkungen, ein ordentliches Training mit harten Grenzen auferlegt habe. In diesen Grenzen kann er gut leben. Nur nichts erweitern. Dann hab ich den Salat. Dann kriegt er nichts mehr gebacken.
Und weil er draußen so begrenzt ist hab ich es wohl auch nicht so übers Herz gebracht ihn in seinem Sicherheitskokon härter ran zu nehmen.

Wie gesagt. Es ist schwer zu erklären. Würdest du ihn erleben würdest du mich verstehen.

Und da setzt sich nichts fest bei Jordan. Ich fange immer wieder von vorne an. Das Hauptsächliche klappt zwar aber ich muss ihm immer wieder sagen wie er es umzusetzen hat. Die Zeitspanne ist zwar mit seinem Alter kürzer geworden aber es ist immer da.
 
Da hätte ich mal ne Frage, kenn mich nicht so gut aus...eher Hundeanfänger, der viel lernen will ;)

Kann ein Hund, der absolut Reizarm aufwächst, aber einen guten Draht zu seinem Besitzer hat, nicht lernen (ihm vertraut er hoffentlich) oder ist das schon das Problem, das er sich gar nicht auf jemanden einlässt. Klar, der Hund wird immer mit neuen Situationen überfordert sein...aber kann man die nicht gemeinsam bewältigen. Oder sitzt dieses Überfordert sein, mit allem so tief. Das sich der Hund quasi selbst im Wege steht.

Ich frage so blöd, weil ich so einen Hund gar nicht kenne....also erzählt bitte.

Das Problem bei solchen Hunde ist eigentlich immer, dass sie nicht generalisieren. Gut aufgezogene Hunde lernen als Welpen, mit Situationen umzugehen, die einzuschätzen und auf ähnliche Situationen zu übertragen. Dabei entstehen Verknüpfungen im Gehirn, werden Nervenverbindungen gebildet.
Dafür gibts aber nur ein gewisses Zeitfenster im Leben eines Hundes (und nicht nur bei Hunden). Ab einem bestimtmen Alter ist da Schluß, die Entwicklung abgeschlossen.
Reizarm aufgezogenen Hunden fehlen diese Verbindungen, sie werten im Prinzip jede Situation neu. Was den Hund überfordert und ihm Streß macht.
Durch Vertrauen und eine gute Bindung zum Besitzer läßt sich manches regeln. Leichter deprivierte Hunde können mit etwas Management völlig unauffällig leben. Man muß es halt wissen und damit umgehen können.

Die Genetik spielt mit rein, der Grundcharakter des betreffenden Hundes, die Lebensumstände usw.
 
Danke an Vox, weil es diesen gescheiterten Trainingslauf gezeigt hat anstatt ihn unter den Teppich zu kehren.
Ich habe die Folge ja nicht gesehen,haben sie denn in der Sendung zugegeben,dass es ein gescheitertes Training war?
Ansonsten war es ihnen vielleicht gar nicht bewusst,oder sie haben gehofft,es merkt keiner ;)

Kann ein Hund, der absolut Reizarm aufwächst, aber einen guten Draht zu seinem Besitzer hat(...) quasi selbst im Wege steht.
Das Problem bei solchen Hunde ist (...)Die Genetik spielt mit rein, der Grundcharakter des betreffenden Hundes, die Lebensumstände usw.
Gut geschrieben RosAli :)

Ich frage mich gerade,ob so einem Hund ein souveräner Zweithund(bzw.wenn sie zu einem souveränen Ersthund kommen)hilft,oder ob sie das noch zusätzlich verunsichert?
 
Ich frage mich gerade,ob so einem Hund ein souveräner Zweithund(bzw.wenn sie zu einem souveränen Ersthund kommen)hilft,oder ob sie das noch zusätzlich verunsichert?

Manchen Hunden hilft das. Andere wiederum sind mit der Existenz eines zweiten Hundes an sich schon überfordert.
Jeder Deprivationshund ist einzigartig und individuell. Es gibt bei diesen armen Viechern alles, aber kein Raster und keine Messlatte für Verhalten. Und vor allem keine Methode für irgendwas. Hat der Hund Glück, landet er bei einem verständnisvollen Halter, der ihm durchs Leben hilft.
Hat er Pech, findet er so einen Halter nicht.
Hat er noch mehr Pech, pfuscht da noch ein Hundetrainer zwischen rum.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben