Danke Vox

Wenn in einem Forum immer nur alle: "oooh ich hab den Rütter gesehen, der macht das aber toll,.." oder "oooh der CM der hat ja wieder was geniales gemacht" sagen würde und das keiner mal hinterfragen würde oder andere Aspekte beleuchten würde, ja DANN bräuchte ich kein Forum, weil ich niemanden für kompetent genug halten würde um mir von ihm einen Rat zu holen,...

Das ist nun wieder das andere Extrem, worum es mir geht, dass sich anhand der wirklich kleinen Ausschnitte der Show doch nun keinerlei erhellende Erkenntnis ergeben kann in der Form, dass MAN es besser könnte.
Der Eingangspost war eben so gestellt worden und nur das wollte ich sagen.....
Und nun bin ich hier raus.......
 
Die wenigsten Hundetrainer können mit einem Deprivations-Hund umgehen, die können so ein Tier - siehe Rütter - in der Regel nichtmal erkennen.
Ich weiss schon, warum ich mir seine Sendung nicht anschaue.
Das stimmt. Wenn ich mir überlege, wie viele Trainer ich anfangs mit Diesel ausprobiert habe... keiner von denen konnte mir wirklich sagen was mit Diesel ist, noch weniger, wie ich mit ihr umgehen soll, dass es besser wird.
Bis ich selbst einen Weg zu ihr gefunden habe. :)
 
Das was ich hier ankreide ist, das sich zwar alle das ansehen, aber dann der Meinung sind sie hätten es besser gemacht....... anhand von 20 Minuten show....
Der Sinn der Sache (Ausstrahlung solcher Sendungen) ist ja möglicher Weise die Diskusion darüber. Sieht man genau hin, hat Rütter durchweg nur 08/15 Lösungen auf Lager. Ich sehe mir immer an, was für Fälle er gerade wieder hat und wette dann, wie er sie lösen wird, oder eben nicht lösen wird.Es gelingt mir ehrlich gesagt kaum mal, eine Sendung bis zum Schluß anzusehen. Ich staune, dass er noch so einen Zulauf an Kunden hat. Aber, ist nun mal so, wenn man im TV ist. Als Komiker ist er gut, als Trainer und Verhaltenstherapeut aber leider nur mittelmäßig.
 
Und ebenso ist es wohl auch völlig normal, dass Menschen, die ein in der Sendung vorgestelltes Thema aus erster Hand kennen, sich besonders angesprochen fühlen. Und besonders irritiert sind (um es mal so auszudrücken), wenn da Pfusch als super Training hingestellt wird.
 
Ich habe es mir jetzt im Internet doch noch mal angeschaut. Die liebe Neugier...

Also ich finde nicht, dass er so ein besonders guter Komiker ist, das nur nebenbei.
Mit dem Fuchs hat er gut trainiert, ähnlich habe ich mit verschüchterten Katzen früher geübt das Eis zu brechen.

Den Fall mit Moses finde ich seltsam, weil man eigentlich nichts über diesen Hund erfährt.
Nur, dass seine Aufzucht nicht optimal war, das waren ja nun aber nur 8 Wochen. Mittlerweile ist er 2 Jahre alt und ich hätte ganz gern noch andere Dinge gewusst, bevor ich mir überlegt hätte, woran es hakt. Vielleicht hat Rütter die ja auch vorher abgefragt und man hat es nur in der Sendung nicht mitbekommen.

Die Gesundheit hat er zwar kurz angeschnitten, aber dann sind sie bei den Flöhen und Würmern hängen geblieben, die bei einer Bauernhofaufzucht ja fast schon normal sind. Ich hätte z.B. auf einer Untersuchung der Blutwerte bestanden, um mal zu schauen, wie es mit der Schilddrüse aussieht.
Dann würde ich mich auch für die Fütterung interessieren, es gibt ja manchmal Futter, das bestimmte Hunde nervös macht.

Und was mir am meisten gefehlt hat, man erfährt absolut nichts darüber, womit Moses eigentlich ausgelastet wird. Was er den ganzen Tag so macht.
Gehen sie mit ihm Gassi oder funktioniert das auch nicht, wird er kopfmäßig in irgendeiner Form beschäftigt usw.
Das sind doch, nach meinem Dafürhalten, ganz existentiell wichtige Dinge, gerade bei einem jungen Hund.
Je nachdem, hätte man auch da ansetzen können. Ihn körperlich mehr fordern, ihm geistige Beschäftigung geben, damit er auch ganz einfach mal müde ist.

Leckerchen von Fremden/Besuch, damit er überhaupt mal etwas Angenehmes damit verbindet, von mir aus.
Aber dem Hund stundenlang Leckerchen zuzuwerfen bei jeder Atempause vom Bellen, da hätte der Rütter mit mir etwas zu diskutieren gehabt.
Davon abgesehen halte ich persönlich diese Maßnahme des Anbindens für sinnbefreit. Denn es ging ja hauptsächlich um die Bellerei und bellen kann er auch angebunden (wie man sieht).
Noch schlimmer als das stundenlange Anbinden an sich finde ich, dass die drei den Hund fast permanent angestarrt haben, während er da angebunden saß/stand/lag und bellte.

Das Erste, was ich meiner Mutter immer sage, wenn sie sich zu uns an den Tisch setzt, bitte schau die Hunde nicht an, dann meinen die nämlich, gleich passiert etwas. Ignoriere sie bitte.

Was sollte Moses sich nun denken, als er dort angebunden lag und alle ihn dauernd anstarrten? Er muss doch meinen, dass die irgendetwas von ihm erwarten, kapiert nicht was und bellt also weiter in seiner Verwirrung.

Dass er ein paar Monate später dann "ruhig" da liegt, nachdem er gebellt hat, also nach meiner Meinung hat er schlicht und einfach gelernt, dass er ohnehin nirgends hinkommt und nichts ausrichten kann, wenn er angebunden ist. Also bellt er auch nicht weiter.
Hätten sie ihn abgeleint, hätte das vermutlich nicht viel anders ausgesehen als beim ersten Besuch.
Entspannte Ruhe war das für mich jedenfalls nicht. Viel besser hätte ich es gefunden, wenn man Moses einen wirklichen Rückzugsort anbieten könnte, wo er sich dem Geschehen entziehen kann, wenn es ihm zu viel wird. Wäre eine sinnigere Lernerfahrung gewesen, finde ich.
Denn dieser Platz, mitten im Geschehen, direkt vor einer Fensterfront nach draußen sieht definitiv anders aus als die Rückzugsorte, die Kira sich beispielsweise ausgesucht hat, wenn sie für sich sein will.

Außerdem fand ich den "Biß" überdramatisiert, denn gebissen hat er nun wirklich nicht, das hätte deutlich anders ausgesehen.
Das war nicht mal ein Knappen, da ist der Zahn an der Hand entlanggeschliffen, vielleicht wollte er, etwas ungeschickt, nachfühlen, ob da noch ein Leckerchen drin ist. Schließlich hat der Besucher ihn zuvor ja wahrscheinlich gefüttert.

Ich weiß nicht genau, wie ich vorgegangen wäre, weil man einfach zu wenig über Moses Alltag erfährt.
Aber ich würde auf jeden Fall versuchen, ihn körperlich und geistig mehr auszulasten, die Fütterung überdenken und mal ein Blutbild anfertigen lassen.

Vermutlich würde ich ihn an einen Maulkorb gewöhnen, damit ich ihn auch auslasten kann und der Besuch erst mal sicher ist.
Und dann würde ich Grundgehorsam üben, damit ich ihn auch mal stoppen oder ins Platz schicken kann.
Die Ängste würde ich der Reihe nach angehen und mich mit dem arrangieren, was nicht zu ändern ist.

Just my 5 cents...
 
"marita, post: 910005, member: 16182"]
Also ich finde nicht, dass er so ein besonders guter Komiker ist, das nur nebenbei.
Ich auch nicht, aber viele finden das.
Mit dem Fuchs hat er gut trainiert,
Boxentraining ist doch nichts besonderes. Das gehört zum 1x1 eines Trainers und sollte selbst für einen normalen Hundehalter kein Problem sein.

Den Fall mit Moses finde ich seltsam, weil man eigentlich nichts über diesen Hund erfährt.
Nur, dass seine Aufzucht nicht optimal war, das waren ja nun aber nur 8 Wochen.
Der ist im Schweinekoben, ohne Kontakt und Tageslicht aufgewachsen. Also, wie bei den meisten Massenvermehrern. Da sind die ersten 8 Wochen prägend für das ganze Hundleben.Nicht optimal aufgewachsen ist da sehr geschmeichelt ausgedrückt. Und, wenn der Besitzer dann noch ohne wirkliches Wissen ran geht, dann kommt eben meistens so ein Hund zustande.2 Jahre verlorene Zeit für den Hund.

Gehen sie mit ihm Gassi oder funktioniert das auch nicht, wird er kopfmäßig in irgendeiner Form beschäftigt usw.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatten sie gesagt, dass Gassi gehen mit ihm nicht geht.
 
Das Erste, was ich meiner Mutter immer sage, wenn sie sich zu uns an den Tisch setzt, bitte schau die Hunde nicht an, dann meinen die nämlich, gleich passiert etwas. Ignoriere sie bitte.

Was sollte Moses sich nun denken, als er dort angebunden lag und alle ihn dauernd anstarrten? Er muss doch meinen, dass die irgendetwas von ihm erwarten, kapiert nicht was und bellt also weiter in seiner Verwirrung.

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Nur, dass seine Aufzucht nicht optimal war, das waren ja nun aber nur 8 Wochen.

Diese acht Wochen sind aber entscheidend für ein ganzes Hundeleben, und nie wieder völlig nachzuholen. Denn junge Hunde kommen ja recht "unfertig" auf die Welt und müssen in dieser Zeit noch so einiges aufbauen, unter anderem an Hirnverschaltungen. Und wenn es dafür nicht die passenden Anreize gibt, dann bleibt das als Handicap ein Leben lang bestehen. Denn es ist nicht einfach so, als würden dem jungen Hund dann nur Erfahrungen fehlen. Vielmehr fehlen ihm die Mittel, neue Erfahrungen passend zu "sortieren und abzuspeichern", also zu verwerten und für sich nutzbar zu machen.

Man kann sich das so vorstellen: Ein Hund hat, ähnlich wie ein Mensch, eine Art Ablagesystem im Kopf. Zunächst einmal ist jede Erfahrung wie eine Notiz auf einem Blatt. Das schafft so ziemlich jeder. Damit man aber damit etwas anfangen kann, müssen die Blätter passend in verschiedene Ordner zusammengefasst werden, und diese Ordner noch so beschriftet und sortiert, dass man bei Bedarf die richtige Info auch schnell findet. Wie man so ein Ablagesystem überhaupt anlegt und führt, das lernt der junge Hund in den ersten Lebenswochen.

Hat er nun mangels Möglichkeiten (es gibt auch noch andere Gründe, aber um diesen einen geht es hier) keine Chance, diese Fähigkeit zu entwickeln, bleibt sie rudimentär. Er kann also zwar grobe Stapel bilden, mehr aber auch nicht. Was man täglich braucht liegt auf den Stapeln ganz oben, ist also gut greifbar. Weshalb diese Hunde im ganz vertrauten Rahmen oft weitgehend unauffällig sein können. Sobald aber irgendwas neues auftaucht, funktioniert es nicht mehr. Der Hund kann nicht finden, wie er das einschätzen soll, oder gar was die beste Strategie im Umgang damit wäre. Und greift folglich meist auf den einen Plan A zurück, der ihm charaktermäßig am nächsten liegt; Alternativen kann er in diesem inneren Durcheinander nicht erwägen.

Das Problem ist, dass, wiederum mangels Ordnungssystem, jeder neue Besucher wieder komplett neu ist. Oder jeder neue Hund. Oder jedes neue Geräusch. Oder was auch immer. Hier so etwas wie einen Ordner zu schaffen, ist mit so einem Hund mühselige Kleinarbeit und niemals wirklich zuverlässig. Deshalb kann man auch nur hoch achten, was beispielsweise @angar mit so einem Hund leistet. Und den Kopf schütteln, wenn jemand dann versucht, so einen Hund zu behandeln als wäre er einfach unerzogen.
 
Ich glaube, da wird die Bedeutung der Genetik unterschätzt. Die Genetik ist für mich die absolute Grundlage. Sehr gute genetische Grundlagen zerstört keine suboptimale Aufzucht und die beste, idealste Aufzucht kann keine genetischen Mängel ausgleichen.

Beispiel: Eine gute Freundin hat ihren Hund aus folgender Aufzucht: Trächtige Hündin lebt im Zwinger, verschwindet irgendwann. Es schaut keiner nach, leben alle Welpen, sind sie fit? Irgendwann (3.-4. Woche) kommen die Welpen raus, es wird geschaut (erster Menschenkontakt) wie viele Jungs, wie viele Mädels. Dann sehen sie den Menschen beim Futter reinwerfen und misten.
Irgendwann werden die Welpen den Welpenkäufern vorgestellt, die testen so semi-freundlich, fertig.
Also wirklich fragwürdige Aufzucht.

Der Hund meiner Freundin ist das absolut sauberste, sozialste und umweltsicherste Tier das ich kenne. Einfach wegen der exzellenten Genetik.
Nur ist natürlich abseits von Gebrauchshunden eine sehr gute Genetik selten mit so einer Aufzucht verknüpft.


Meine eigene Hündin weist ja auch mehr als einen Schaden im Oberstübchen auf. Klar, sie hat einen nicht unwesentlichen Teil ihres Lebens unter katastrophalen Verhältnissen verbrachte.
Aber da weiß ich auch, die Genetik ist nicht die Nervenstärkste. Ihre Geschwister haben nen Hau, Mutter und Großmutter auch. Sicherlich wären ihre Defizite geringer, wäre sie konsequent gut gehalten worden, aber sie hätte trotzdem welche (Aufzucht war übrigens vorbildlich).
 



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