Bindung und Erziehung

Guten Morgen,

eine gute Bindung ist nicht wirklich an einigen einheitlichen Punkten fest zumachen...

Ich habe z. b. meines Zeichens eine sehr gute Bindung zu meinem eignen Hund, ebenso aber auch eine ähnlich gute Bindung zwischen Willow, der Hündin meiner Eltern!
Es lässt sich aber kaum beschreiben, wie sich die beiden voneinander unterscheiden...

Jedenfalls sind die beiden intensiven Bindungen unterschiedlich!
Für mich reicht auch ein Blick in die Augen des Hundes, um sämtliches Vertrauen und Verbundenheit darin zu erkennen!

In Worte fassen kann ich es im Augenblick nicht...
Das einzige, was für mich eine gute Bindung auch augenscheinlich ausmacht, ist der Wille und die Bereitschaft zur gemeinsamen Kommunikation!

Zur Erziehung:

es gibt Solche und es gibt Solche!
Der eine Hund lässt sich einfache erziehen, als ein anderer... das ist teils rasseahängig, mehr aber von Charakter und Type.

Ebenfalls gehört aber in meinen Augen auch eine gewisse Chemie, zwischen Hund und Halter, dazu...
Ein Hund, der sich von den einen Leuten als eher schwer erziehbar beschreien lässt, ist für den anderen leicht erzieh- und führbar!

Es kommt auch auf die jeweilige Methodik an, wie man die Erziehung im Einzelnen angeht.

Willow war schon ein Brocken bei ihrer Ausbildung - ihr perfektionistisches Gehabe habe ich später erst als solches erkannt!
Vorher habe ich es als Unnachgiebigkeit und Terrierattitüden gedeutet, als mir später die Erleuchtung kam, dass sie erst dann nachlässt, wenn sie ihren Part so erfüllt hat, wie sie es für richtig hielt, fiel es mir wesentlich einfacher, weiter mit ihr zu arbeiten!

Ich habe die Übungen von da an so aufgebaut, dass sie "ihr Ziel" immer erreichen konnte, ohne an den Rande der Verzweiflung zu kommen!
Sie fuhr so ihre Zufriedenheit mit der Sache ein und ich feierte nach und nach mein Vorankommen...
Sicherlich hätte sie sämtliche andere Menschen damit in den Wahnsinn getrieben (ich war auch auf diesem Wege) - als wir dann aber unseren gemeinsamen Weg gefunden hatten, gab es nahezu keine Schwierigkeiten mehr!

Für Außenstehende würde ich sie aber immernoch als "schwerer erziehbar" beschreiben... ich weiß aber auch, dass sie (falsch geführt) zu einem großen Problem werden kann - sei´s für Umwelt, Artgenossen und Menschen!

Woodstock würde ich als leicht händelbar, aber nicht leicht erziehbar bezeichnen - viele Dinge hat er nicht so begreifen können, wie andere Hunde!
Viele Übungen musste ich grundüerholen und mich zum Umdenken zwingen, um aus ihm das zu machen, was ich mir damals vorgestellt habe...

Ich gebe zu: anfänglich habe ich ihn sogar als "dumm" abgestempelt - Dinge zu lernen, fielen ihm unheimlich schwer!!!
Ich war eine scharfsinnige und schnellbegreifende Hündin gewohnt, die anfangs auch viiiel mit mir diskutiert und mir den imaginären Mittelfinger gezeigt hat (was ich persönlich aber immer sehr genossen habe!)...
Jetzt auf einen Hund zu stoßen, der nicht mit mir diskutiert, sondern mich nur total geisteslos anstirrte, war für mich eine ganz andere Welt!

Nun hatte ich aber durch Willow schon gelernt, einzelnes Verhalten auf sämtliche Möglichkeiten der Deutung zu prüfen... und siehe da, ich habe nach langem Kopf zerbrechen auch für ihn und mich den richtigen Weg gefunden (das Ergebnis, denke ich, spricht für sich!)

Willow würde ich nicht in "jede Hand" geben, da es heikel wird, wenn sie nicht so geführt wird, wie sie es braucht!
Man sieht das Ergebnis, seit ich nicht mehr Zuhause wohne:

ein nicht ausreichend ausgelasteter Hund, vor dem man sämtliche Dinge in Sicherheit bringen muss, der sich mit gerne mit Artgenossen anlegt und gerne mal ihren Unmut laut Kund tut!

Woodstock hingegen ist so leichtführig, dass ich ihn sogar einem unerfahrenen Menschen in die Hand drücken würde (was ich aber dennoch nie tun werde ;D )

Ob Erziehung bei einem Hund leicht ist oder nicht, ist also von der Betrachtung und vom Menschen abhängig...

Deine Nicki könnte also auch ebenso gut nicht so easy erziehbar sein, wenn sie in anderen Händen wäre!

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Roman helfen!?

LG
 
Ja Woonii, danke :)

Also ich habe schon das Gefühl, das Nicki und ich eine gute Bindung haben.
Sie hört sofort wenn ich etwas sage und man sieht dann richtig das sie mit allem total dabei ist.
Sie weicht mir auch nicht von der Seite, ist überall wo ich bin, akzeptiert aber auch meinen Freiraum wenn ich den möchte und ich ihren.
Mit ihr bin ich mittlerweile sehr leichtfüßig geworden, es macht heutzutage alles mit ihr Spaß.

Früher war es schon so, dass ich sie manchmal am liebsten am Baum angebunden hätte, wenn sie zB ohne Leine lief, nicht zu mir kam oder immer demonstrativ weg gehüpft ist wenn ich nach dem Halsband greifen wollte. Oder Sachen, die "Pfui" waren schnell herunter geschluckt wurden damit ich es ja nicht mehr aus dem Maul holen konnte.

Heute kann ich mich wirklich auf sie verlassen und das ist einfach ein whansinnig tolles Gefühl. Nur weiss ich auch, dass sie einfach ein vom Charakter sehr unkomplizierter Hund ist der einfach lernt, sich Dinge nach ein paar Ausführungen merkt und irgendwo (empfinde ich so) sehr sensibel ist und gefühlsmäßig ein Stückweit auch auf den Menschen eingehen kann.

Aber in diesem Thema soll es nicht nur um mich gehen, diese zwei Anfangsfragen fand ich einfach generell spannend und wollte mit euch darüber mal diskutieren ;-)
 
Ich würde Bindung sowieso nicht unbedingt mit Erziehung gleichsetzen. Hunde binden sich unterschiedlich. Bei Felix und mir war es aus meiner Sicht so, dass unsere Bindung mit jeder Problematik, die wir hatten stärker wurde. Gerade bei einem etwas komplizierter gestrickten Hund, wächst bei einem als Mensch, zumindest bei mir, die Zuneigung, das Vertrauen, das Zusammengehörigkeitsgefühl, je mehr man versteht wie der Hund tickt.
 
ich glaube, dass man die begriffe bindung und erziehung nicht trennen sollte.
bindung baut sich während der erziehung intensiv auf.
klar, auch wenn man nicht erzieht entwickelt sich eine bindung aber ich sehe das so: durch das auseinandersetzen mit meinem hund, mit welchen wegen ich bei ihm zum "ziel" komme, ihn studiere von Körpersprache und Mimik her so studiert auch der Hund uns und so entsteht eine Symbiose. Er lernt von uns aber auch so lernen wir von unserem Hund.

und wie man das erkennt? püühh..ich glaub das merkt jeder selber :) sowas kann man gar nicht "nicht merken". ich könnts grad ned in worte fassen
 
Ich war schon wieder schneller als Du Trouble, dabei bin ich laut Geburtsurkunde viel älter als Du - auch wenn ich mich nicht so anfühle!!!!!:happy::frech3::frech3:
 
Ich kam auf die Frage,
weil hier eine Userin geschrieben hat, ihr Welpe hätte keine Bindung zu ihr.
Da habe ich mich einfach gefragt, woran man die Bindung ausmachen kann.

Also meine Eltern haben immer das Wort "fixiert" für "Bindung" genommen.
Und wohl schon nach 3 Wochen gemeint Nicki hätte eine absolute Bindung zu mir, weil sie ohne mich garnicht weg gehen wollte bzw mir überall hin nachgelaufen ist und sogar unsren PRT angeknurrt hat, als er MICH angeknurrt hat. (Macht er leider öfter...)
Aber ich habe immer gesagt "An irgendwenn muss sie sich ja halten, sie hat ja sonst keinen mehr und muss zwangsläufig mit mir vorlieb nehmen". Aber mittlerweile ist sie ja auch größer geworden, ihr Verhalten mir gegenüber hat sich nur bedingt geändert.

Wo wir aber grad bei komplizierteren Hunden sind: Unser PRT damals hat sich ungemein schnell an meine Mutter gebunden.
Die beiden sind auch heute noch ein Herz und eine Seele.
Von denen geht so eine starke Bindung aus´- der Hund ist wirklich ein Terrorhund aber was meine Mutter sagt, das ist bei ihm absolutes Gesetz!
Sie ist übrigens die einzige, die ihn kraulen darf ohne das er knurrt....
 
Ich kam auf die Frage,
weil hier eine Userin geschrieben hat, ihr Welpe hätte keine Bindung zu ihr.
Da habe ich mich einfach gefragt, woran man die Bindung ausmachen kann.

Bindung braucht Zeit. Dass ein Welpe, trotz Folgereiz, noch keine Bindung zum Halter hat, komt vor.

Also meine Eltern haben immer das Wort "fixiert" für "Bindung" genommen.
Und wohl schon nach 3 Wochen gemeint Nicki hätte eine absolute Bindung zu mir, weil sie ohne mich garnicht weg gehen wollte bzw mir überall hin nachgelaufen ist und sogar unsren PRT angeknurrt hat, als er MICH angeknurrt hat. (Macht er leider öfter...)

Ncht böse sein, aber Kontrollverhalten und Resourcenverteidigung ist nicht immer ein Zeichen für Bindung, sondern für Dinge in der Hund-Halter-Beziehung, die noch bearbeitet, geklärt werden müssen. Damit meine ich jetzt nich, dass Ihr eine schlechte Bindung habe. Das kann ich nicht beurteilen.

Aber ich habe immer gesagt "An irgendwenn muss sie sich ja halten, sie hat ja sonst keinen mehr und muss zwangsläufig mit mir vorlieb nehmen". Aber mittlerweile ist sie ja auch größer geworden, ihr Verhalten mir gegenüber hat sich nur bedingt geändert.

Wo wir aber grad bei komplizierteren Hunden sind: Unser PRT damals hat sich ungemein schnell an meine Mutter gebunden.
Die beiden sind auch heute noch ein Herz und eine Seele.
Von denen geht so eine starke Bindung aus´- der Hund ist wirklich ein Terrorhund aber was meine Mutter sagt, das ist bei ihm absolutes Gesetz!
Sie ist übrigens die einzige, die ihn kraulen darf ohne das er knurrt....

Den letzten Satz lasse ich jetzt mal unkommentiert. Auch unkontrollierte Hunde können Bindungen entwickeln. Das zeigt, dass Erziehung nicht direkt etwas mit Bindung zu tun hat.

Siehe oben.
 
Hey,

naja ich denke Flixi, bei einem Welpen der grad mal 1 Woche in einem neuen Zuhause ist kann man schlecht von Kontrollverhalten sprechen.
Ich denke das sind eher Verlustängste gewesen.
Mittlerweile haben wir das ja auch in den Griff bekommen und sie weiss, das sie mir nicht mehr überall (Toilette) usw nachrennen soll.

Zu dem PRT brauchst du auch nichts sagen. Ich weiss das die Erziehung da total in die Hose gegangen ist, seit mein Vater einen Schlaganfall hatte und meine Mom arbeiten gehen musste.
Früher wurde der Hund richtig gut ausgelastet und war auch nicht so, leider ist er mittlerweile der Herr im Haus und lässt das jeden deutlich merken.
 
Hey,

naja ich denke Flixi, bei einem Welpen der grad mal 1 Woche in einem neuen Zuhause ist kann man schlecht von Kontrollverhalten sprechen.
Ich denke das sind eher Verlustängste gewesen.

Beides möglich. Wobei die Sache mit der Resourcenverteidigung sicherlich der Fall ist.

Mittlerweile haben wir das ja auch in den Griff bekommen und sie weiss, das sie mir nicht mehr überall (Toilette) usw nachrennen soll.

Zu dem PRT brauchst du auch nichts sagen. Ich weiss das die Erziehung da total in die Hose gegangen ist, seit mein Vater einen Schlaganfall hatte und meine Mom arbeiten gehen musste.
Früher wurde der Hund richtig gut ausgelastet und war auch nicht so, leider ist er mittlerweile der Herr im Haus und lässt das jeden deutlich merken.

Siehe oben.

Daran sieht man doch auch, dass unkontrollierte, unerzogene Hunde, Bindungen zu Haltern haben können.
 



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