Begegnung mit Hunderudel

Ich habe eine Frage an die Rudelhalter.

Felix und ich gehen oft mit einer Bekannten spazieren. Sie hat eine 1,5 Jahre alte Hündin. Sehr friedlich, ruhig, zurückhaltend. Uns begegnet regemäßig ein Viererrudel (zwei Rüden, zwei Hündinnen). Felix ist da sehr entspannt, weil der Rudelführer ein Boxer ist, den er heiss und innig mag. Felix wird auch von den anderen freundlich begrüßt. Die junge Hündin wird erst mal gemobbt, obwohl sie Beschwichtigungssignale zeigt.

Wo liegen die Ursachen? Ist so ein Rudelverhalten normal?
 
Beschwichtigungsignale erhöhen lediglich die Chance das man in Ruhe gelassen wird, sind aber keineswegs eine Garantie dafür.
Hunde, die sich darüber hinwegsetzen sind deshalb nicht der Ausdrucksprache unfähig, aber entweder recht rücksichtlos oder haben in dieser Sitaution kein anderes Verhalten gelernt, evtl. sogar selbstbelohnend Mobbing als guten Freizeitsport entdeckt.

Unsicherheit verleitet somit auch schonmal gerne zur großen Klappe, vor allem auch dann, wenn der mobbende Hund selbst nicht der souveränste ist, dann kommt da auch noch die Gruppendynamik dazu, erst recht wenn die Individuen sich nicht paarweise vorher alle selbst kennen und einschätzen gelernt haben, so wie es ja wohl zwischen Felix und dem Boxer statt gefunden hat.

Sozialkontakte außerhalb der Gruppe sind ja ohnehin ganz anders zu bewerten als innerhalb einer Gruppe und es gelten dort auch andere Regeln, insofern sind für mich nur regelmäßige, mit den gleichen Hunde stattfindende Kontakte wirkliche Sozialkontakt, alles andere sind zunächst Fremdkontakte und bergen immer mehr Konfliktpotential.
 
Sozialkontakte außerhalb der Gruppe sind ja ohnehin ganz anders zu bewerten als innerhalb einer Gruppe und es gelten dort auch andere Regeln, insofern sind für mich nur regelmäßige, mit den gleichen Hunde stattfindende Kontakte wirkliche Sozialkontakt, alles andere sind zunächst Fremdkontakte und bergen immer mehr Konfliktpotential.

Jepp... weshalb ich bei Fremdkontakten sofort dazwischen gehe, wenns irgendwie ruppig wird.
Und Mobbing hat weder im Rudel, noch zwischen fremden Hunden eine Berechtigung und wird SOFORT von mir scharf unterbrochen.

Das Traurige ist, dass die meisten Mobber wirklich häufig Selbstbelohnung dabei erlebt haben, weshalb sie eben so unsozial agieren.
Da hilt auch Beschwichtigung nichts, machts oftmals sogar schlimmer.
Mein Luke war ein absolutes Mobbingopfer, weil er so wunderschön beschwichtigt hat. Zudem war er riesengroß, aber hat ein absolut babyhaftes Verhalten an den Tag gelegt.
Unterwürfig, spielerisch, friedliebend.... eben das perfekte Opfer für Gruppendynamik.
Sowas wird bei mir im Keim erstickt.

Das schlimmste Erlebnis war ein männliches Schäferhundrudel, das meinen Rüden mehrere Minuten lang durch den halben Wald gejagt hat.
Ich habe die Halter angebrüllt, sie soillen ihre Hunde abrufen/ abfangen/ festhalten... doch die waren der Meinung, sie würden spielen.

Als Luke endlich bei mir Schutz suchte, hab ichs sofort ausgenutzt und alle drei Schäfis erstmal beherzt geblockt.
Sowas wird nicht akzeptiert. Punkt. Wers drauf anlegt, der bekommts eben mit mir und meiner Hüfte zu tun.

Einen mobbenden Husky hab ich auch schon von meiner Mini-Terrierhündin runtergehievt. Traurig, dass die Halter das nicht tun... naja, sind sie selbst Schuld, wenn ihr Mobber ein kleines Bisschen das Fliegen lernt ;)
 
Micky ist ein mobber, kessie ein opfer, unterbinde das auch immer.

Mit meiner ersten bin ich mal auf ein zweiergespann getroffen. Lea hat jeden Hund ohne große Vorwarnung angegriffen.

In dem Fall hat sie zur. Abwechslung massiv gedroht und dann mit dem Chef der beiden gerauft, der zweite stand daneben gestanden und geschaut
 
Ein Rudel entwickelt sehr leicht eine Eigendynamik, das heißt: bellt einer, bellen alle...naja nicht immer, aber meistens schon. sie halten zusammen, und die niederen in diesem Rudel fühlen sich stärker und dadurch gut, wenn sie beim mobben mitmachen können. Sie ziehen sich daran hoch.

In meinem Rudel habe ich zwei, wo ich ein wenig aufpasse. Da ich aber jeden einzelnen Hund hier voll im Griff habe, kann ich das sehr gut beenden.

Selbst auf dem Hupla können sich zwei fremde Hunde, die sich immer nur auf dem Platz begegnen, aber gerne zusammen spielen, gegen einen anderen, schwächeren Hund vereinigen und mobben. Da kann der Ärmste Beschwichtigungssignale aussenden, wie er mag, die anderen haben Spaß daran. Der Stärkere der beiden fühlt sich noch mehr bestärkt und der Schwächere fühlt sich stärker und besser, weil er mit Hilfe seines Kumpels dafür sorgt, dass ein anderer noch schwächer ist.
 
Er ist älter, erfahrener, wahrscheinlich selbstsicherer und hat bestimmt eine ganz andere Ausstrahlung wie die Hündin. Könnte ich mir jetzt mal so vorstellen.
 
Wie bereits geschrieben.. es kann an den "opfersignalen" liegen.

Ein sehr selbstsicher auftretender Hund wird doch eher selten gemobbt. Bei meiner Hündin beispielsweise kommt das vielleicht einmal im Jahr vor.
Einfach, weil sie ein ENORM sicheres und kontrollierendes Verhalten an den Tag legt.
Eher neigt sie zu kontrollierenden und mobbenden Verhaltensweisen.

Ein Hund, der sofort zeigt, dass er ja überhaupt nix tut und nur spielen will (überspitzt und vermenschlicht ausgedrückt), der zeigt Schwäche, welche von einer eingespielten Gruppe doch gern mal ausgenutzt wird.

Sozial angemessenes Verhalten wäre, wenn die Hunde das einfach ignorieren und übergehen würden.
Aber gerade bei Fremdhundekontakten wird sowas leichter mal ausgenutzt, ... aus vielerlei möglichen Gründen...
 



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