Ausgelastet oder überlastet

Ich mache mit Lupo einiges an Programm-wenn wir beide Lust drauf haben!
Es wird mit dem Dummy gearbeitet, gesucht, gefährtet, getrickst, getanzt, UO gemacht, Stadt-Agi...

Hauptsache Abwechslung. Mit steigendem Alter wird das aber nun etwas weniger..
Wenn Lupo Lust hat etwas zu machen, merkt man das deutlich-er biedert sich dann an.
Läuft nicht voraus, himmelt einen an und ist allgemein lustig und aktiv drauf.

Ebenso brauchen wir beide auch Bummel-Gassi, wo eigentlich nix passiert..Er schnüffelt, läuft sein
Bummeltempo (furchtbar langsam :schlafen2: ), wälzt sich, geht baden...
Auf meiner Terrasse kickt er gern den Snackball oder sucht Futter zwischen dem Kies..
Ansonsten pennt der Hund..

Ich gehe Vollzeit arbeiten, Lupo hat nen Sitter, der vorbei kommt und ne halbe Stunde(manchmal mehr)
mit ihm bummeln geht, die beiden machen kein Programm, das ist meine Aufgabe. An manchen Tagen
machen wir was-an anderen wenig bis gar nichts..

Bei Lupo hat die "Arbeit" sehr viel am Hund geändert. Als er ankam, war sein Interesse Futter, sonst nix!
Er war fett, desinteressiert und wenig kooperativ - er wirkte fast ein bisschen autistisch, in seiner eigenen Welt irgendwie..
Das hat sich extrem geändert. Er hat Spaß daran gefunden, mehr zu machen als Pippi/Kaka/Nase in den Boden drücken..
Der ganze Hund hat eine unheimliche Wandlung durchgemacht- auch optisch. Damit ist nicht nur seine nun schlankere
Figur und bessere Bemuskulung gemeint.. Nein, sein Gesicht hat sich so verändert, der Ausdruck seiner Augen..
Da sieht man heute Lebensfreude, Spannung, Zuneigung...

Für ihn war es also absolut nicht das Richtige, seine ersten 5 Jahre als "Mitläufer-Familienhund" zu verbringen..
Ich fand es toll, seine Anlagen zu fördern und sein Potenzial zu nutzen - und er findet es (glaub ich)- so auch
besser.

Ich finde es gerade bei Rassen, die zum Arbeiten (welche Art auch immer) gezüchtet wurden, extrem schade
wenn sie nur rummgammeln.. Warum sollten nur wir Menschen uns besser fühlen wenn wir was schaffen, was lernen
und uns auspowern?
Ich stelle mir so ein Hundeleben auch total langweilig vor...10-15 Jahre immer der gleiche Gassiweg,
die gleiche Wiese, die gleichen Hunde.. Aufstehen, Gassi, Schlafen, Aufstehen, Gassi, Fressen,schlafen, Gassi....
Ich weiß, das auch ungeforderte Familienhunde nicht immer nur das Gleiche geboten bekommen-aber es gibt
zu viele, bei denen es genauso ist....
Hunde sind doch intelligent, haben große körperliche und geistige Fähigkeiten-ich finds schade, wenn man sie verkümmern lässt..

Beim Hund meiner Eltern ist das zb so... Die Madame hat Power, sie hat Interesse was zu tun-außer langen Gassigängen und
stumpfsinnigem Stöckchen/Bällchenspiel wird aber nix getan. Naja, sucht sie sich halt andere Action... Hasen jagen zb, oder
ignoriert Kommandos wenn eben ein Hund auftaucht um ihr die Langeweile zu vertreiben, in der Bude ist sie auch hibbelig
und würde mir persönlich auf den Sack gehen... Da wäre es meiner Meinung angebracht, etwas mehr zu tun und zu bieten.
 
Für ihn war es also absolut nicht das Richtige, seine ersten 5 Jahre als "Mitläufer-Familienhund" zu verbringen..
Ich fand es toll, seine Anlagen zu fördern und sein Potenzial zu nutzen - und er findet es (glaub ich)- so auch
besser.

Ich finde es gerade bei Rassen, die zum Arbeiten (welche Art auch immer) gezüchtet wurden, extrem schade
wenn sie nur rummgammeln.. Warum sollten nur wir Menschen uns besser fühlen wenn wir was schaffen, was lernen
und uns auspowern?
Ich stelle mir so ein Hundeleben auch total langweilig vor...10-15 Jahre immer der gleiche Gassiweg,
die gleiche Wiese, die gleichen Hunde.. Aufstehen, Gassi, Schlafen, Aufstehen, Gassi, Fressen,schlafen, Gassi....
Ich weiß, das auch ungeforderte Familienhunde nicht immer nur das Gleiche geboten bekommen-aber es gibt
zu viele, bei denen es genauso ist....
Hunde sind doch intelligent, haben große körperliche und geistige Fähigkeiten-ich finds schade, wenn man sie verkümmern lässt..

:girllove::girllove: :danke:

Damit hast du wunderschön und wohl viel verständlicher klar gemacht, was ich mit meinem
Schade um die ganzen großartigen Hunde, die so viel könnten und nur auf Couch und Standardgassiweg versauern müssen.
sagen wollte...
 
Hallo

Beaglefan schrieb:
Ich finde es gerade bei Rassen, die zum Arbeiten (welche Art auch immer) gezüchtet wurden, extrem schade
wenn sie nur rummgammeln.

Da bin ich ganz Deiner Meinung
und möchte noch hinzufügen,
dass wirklich leider allzuoft vergessen wird,
dass der allergrößte Teil unserer Hunde Nachkommen
von Arbeitshunden-
und die Allerwenigsten reine Gesellschaftshunde sind.
(Und diese sind auch nicht zwangsläufig selig so ganz ohne Beschäftigung!)
 
Sandra, ich weiß nicht genau, wie das bei dir ist...
Gehst du trotz deiner Einschränkung, wegen der du im Rollstuhl sitzt, einer Arbeit nach?
Ich und auch viele andere hier gehen zum Beispiel Vollzeit arbeiten und sind trotzdem HundebesitzerInnen - und dennoch keine Schlechteren.
Es ist schade, dass häufig betont wird, dass man sich keinen Hund anschaffen sollte, wenn man arbeiten geht oder der Hund dadurch unheimlich arm dran ist, weil er automatisch zu wenig Beschäftigung bekommen muss. Aber im Ernst - woher sonst das Geld für einen Hund nehmen, wenn man stattdessen zu Hause ist und den ganzen Tag den Hund bespaßen möchte?

Wir wissen alle, dass deine Form von Hundebeschäftigung polarisiert. Auch ich finde es viel zu viel, was du machst, das weißt du ja auch.

Bei Fiete und mir ist es tatsächlich in meinen Augen eine gesunde Mischung aus "Hund Hund sein lassen" und "Hund fordern und fördern". Damit macht er mir einen sehr zufriedenen Eindruck und auch mir geht es damit gut. Wir tun Dinge, die uns Spaß machen. Wir tun Dinge, die wir können und wir probieren auch Unbekanntes und Schwieriges.

Natürlich gibt es auch Leute, bei denen ich mich insgeheim darüber ärgere, dass ihre Hunde nur als Gartendekoration dienen, keine Frage.
Aber das andere Extrem ist meiner Meinung nach genauso fatal.

Hunde sollten viele Stunden am Tag ruhen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund auf einem Agiturnier richtig abschalten kann...
 
Ich würde wahnsinnig gerne mich als Beispiel nehmen aber das ist aufgrund Lukes Erkrankung nicht möglich weil, wäre er gesund geblieben, ich ja schon dabei war uns ein Hobby zu suchen.

Ich denke der Vergleich wird bei dir auch insofern schwer werden, weil - berichtige mich, wenn ich falsch liege - viele Epilepsie-Medis ja auch in Richtung Beruhigungsmittel gehen. Da lässt sich also ohnehin nicht viel vergleichen...

Das ist soweit schon richtig nur Luke scheint sich dieser Tatsache oftmals nicht so richtig bewusst zu sein. Allerdings ist es schon was anderes wie auch gesagt.


Was ist schlimmer, 2 Stunden Autofahrt am Tag und dann den
ganzen Tag auf dem Turnier mit dem Hund verbringen.
Oder eine Familiehund der den ganzen Tag ruht, außer 1 Stunde
Gassi?

Luke reagiert ja auf Stress. Positiven und negativen. Auf lange Autofahren reagiert er auf tagelang rum gammeln nicht. Luke fährt sehr gerne Auto, heißt es doch es geht wo hin. Er fährt auch sehr ruhig Auto, bellt dabei höchstens alle Schaltjahre mal. Im Winter hechelt er nicht und bei der letzten längeren Fahrt ist er sogar eingeschlafen. Ich geh also davon aus, dass Autofahren für Luke positiver Stress ist. Nun ist die Frage in wie weit auch positiver Stress schlecht für den Hund sein kann.


Blumenfee und Mone wie ihr sagt. Es macht die Mischung nur für einige Hundehalter habe ich das Gefühl gibt es das gar nicht mehr. Vor lauter Angst den Hund zu unterfordern machen sie zu viel von allem weil, wie du sagst Blumenfee, es immer mehr Action-Rassen sein sollen.

So, sehe ich das auch.
Für was habe ich ein Hund, wenn ich vielleicht 8 Stunden oder mehr außer Haus bin.
Und der Hund mit Glück eine Stunde Gassi geht.
Für was ein Hund?
Wenn dann das Highlight ist, mal mit andere Hunde zu spielen ( ob die wollen oder nicht,
aber der Hund braucht ja sein Spaß und zurück rufen kann ich eh nicht. ).
Ob der Hund glücklich ist oder damit sich abgefunden hat sei dahingestellt...


Damit kritisierst du 1:1 meine Art der Hundehaltung (abgesehen vom Rückruf, hin und wieder klappt der nämlich).
Ich arbeite 9h an 4 Tagen und 4h am Freitag + ca. 1h Fahrzeit / Tag.

Luke ist natürlich nicht allein, mein Dad ist zuhause und unternimmt hin und wieder was mit ihm. Auch als er noch gesund war aber nicht täglich, wenn dann aber auch mal eine Stunde oder länger.
Hätte ich die Sportarten gemacht die ich mit Luke machen wollte dann nicht weil ich der Meinung war das Luke das unbedingt brauchte, sondern weil ich es so wollte und ich sicher war ihm hätte es auch gefallen.
Arbeiten muss ich aber oder der Hund ist der erste der darunter leidet. Kein Geld mehr für Medizin, für Hundefutter, für den Hund. Es bliebe nur ihn abzuschieben ob er das wohl besser findet?


Oder dann erzählen die anderen von ihre Wanderung.
Vorher Tage lang angekündigt, tage danach geschwärmt.
Es war 1 Stunde und vielleicht 2,5km. Mehr auf keinen Fall.

Und wie sieht der Rest aus?
Die Hunde liegen einfach rum. Sind arbeiten und werden vielleicht
abends auf der Couch mal gestreichelt.
Das wars.

Und wenn eine "Familienhund" nur so neben bei läuft ( ach, mist der muss ja
mal raus ), dann ist es egoistisch vom Mensch.
Klar, kann er damit leben aber obs glücklich ist?
Im Umkehrschluss heißt es, wenn du was mit deinem Hund was machst, will
er es immer. Warum? Weil es ihm Spaß macht?

Und keiner hat gesagt, dass man auf Turniere gehen muss.

Hmm ich fand eigentlich gerade die Tage früher wo ich mit Luke NICHT wohin bin und wir nur gammelten waren die Tage wo er fast am besten fand auch wenn es dank krank sein oder Wetter oder dergleichen mal 2 oder 3 waren.


Letztens war ich mit Luke minigolfen. Öde für Luke, als wir zum Auto liefen war da ein steiler Hang, den sind wir hoch, ziemlich anstrengend aber Luke mag solche Herausforderungen. Hoch und wieder runter und heim und Luke war happy.
Letztes WE durfte Luke Stöcke aus dem Fluss retten.
Dazwischen nur Spaziergänge mit maximal Hundebegegnungen. Einmal bin ich einfach auf der Wiese umgefallen und liegen geblieben hat sich Luke daneben gelegt und wir haben die Sonne beim wandern beobachtet.

Vielleicht hat sich Luke ja gelangweilt aber mir kommt er meist ziemlich zufrieden vor und egal welcher Trainer und welche Trainingsmethode alle waren sich über eines einig. Unsere Bindung ist auch ohne Dauertraining, und trotz einiger falscher Wege, bombensicher.
 
Ich habe nie geschrieben, dass jeder der Arbeiten geht nix mit dem Hund
macht. Gerade im Forum sammeln sich die Leute, die sich meist intensiver
sich mit dem Hunde beschäftigen ( vor allem die, die länger bleiben ).
Aber wie sieht es in den "eigene 4 Wände aus"?
Wenn ich lese, Boa mein Aussie war heut 1 Stunde Gassi, der ist fix und
fertig. Nach 20 Minuten Radfahren brauche ich nix mehr mit dem Hund
am Tag machen...
Was 4km warst du Weg, da würde er tot zuhause umfallen.
Mein Hund schwimmt auch gerne. Vor einem Jahr waren wir mal...
Ich war mit meinen Hund heut am Geburtstag 1 Stunde Gassi, durfte sogar
5 Minuten spielen. Ich glaube, der hat jetzt Muskelkater....

Und ja, ich finde es egoistisch, wenn man Vollzeitjob hat und der Hund
nur da ist um Abends ( wenn man mal zuhause ist ) nicht alleine ist.

Und ruhe hin, ruhe her...
Nachts schlaf 8 Stunden ( nix mit dem Hund )
Morgens fertig machen, Frühstück 1 Stunde ( weder mal Garten oder gerade ein
kurzes Stück zum entleeren und füttern )
1 Stunde Fahrzeit
8 Stunden Arbeiten
1 1/2 Stunden zurück ( Einkauf )
30-1 Stunde Gassi
2 Stunden Haushalt/kochen/kurz Luftholen/kleine Dinge erledigen
1 Stunde Hobby ( Dart, Tischtennis, Freunde, Essen)
1 Stunde Sofa ( Hund wird gestreichelt )

So, sieht es doch oft aus.
Und wo für ein Hund?

Das es auch anders geht, ist klar.

Auch auf einem Turnier ( habe Video angefangen, wollte
3 Turniere nehmen. Nicht, dass es heißt es wäre nur da so )
bisschen "außen rum filmen ) kann ein Hund ruhen.
Je nach Alltag ist es nicht viel weniger wie auch sonst.
Klar, ist er am Turnier mehr wach/unterwegs wie beim Ruhetag.

Wie sieht es aus?
Am Abend vorher geht meist ca. 10 Uhr ins Bett.
Morgens um ca. 6 Uhr stehen auf.
Gehen mehr oder weniger kurz Gassi mit Ballspielen.
Dann in den Bus. Meist schlafen sie 1 Stunde.
Dann auf dem Turnierplatz. Klar sind sie aktiver.
Gehen nicht am Stück weg, sondern immer mal wieder.
Wird mal trainiert, müssen laufen. Ich hin und her.
Trotzdem schlafen sie mal mehr und mal weniger, gerade
wie sie lust haben.
Je nach dem ( meist ) um 16-17 Uhr zu ende. Schlafen 1
Stunde auf dem Heimweg. Daheim ist meist ruhe.
 
dass wirklich leider allzuoft vergessen wird,
dass der allergrößte Teil unserer Hunde Nachkommen
von Arbeitshunden-
und die Allerwenigsten reine Gesellschaftshunde sind.
(Und diese sind auch nicht zwangsläufig selig so ganz ohne Beschäftigung!)
Dazu möchte ich meinen Senf geben.
Die Mode das man Hunde in Kategorien einteilt ist fast neu.
Das ist mir bei meinem 3. Hund aufgefallen das Hunde als Arbeits oder Showhunde aufgeteilt werden.
Früher war ein Irish Setter ein Setter und basta
ein Kaukase ein Kaukase ohne Zusatzbezeichnung
ein Schäfer ein Schäfer usw.
Ich weiß ja nicht wem der Krampf eingefallen ist aber man kam gut ohne zurecht.
Wie Mone90 beschrieben hat, hat ein Hund das Recht auf ein Hundeleben mitsammt den Gammelzeiten und keinesfalls als Ganztagsbespaßungsgerät herzuhalten.
Ein Border oder ähnliche gehören zum Schäfer, meine Meinung.
 
Labbi, wer mal ne Arbeitslinie und ne Showlinie im direkten Vergleich gesehen hat, weiß dass die Einteilung durchaus Sinn macht. Das sind inzwischen Welten. Das ist einfach so. Und zwischen einem Australian selbst wenn Showlinie und anderen Rassen ist das auch nochmal was anderes.
 
Blumenfee und Mone wie ihr sagt. Es macht die Mischung nur für einige Hundehalter habe ich das Gefühl gibt es das gar nicht mehr. Vor lauter Angst den Hund zu unterfordern machen sie zu viel von allem weil, wie du sagst Blumenfee, es immer mehr Action-Rassen sein sollen.

Ich stimme dir bis zu einem gewissen Grad zu. Die Leute, die irre viel mit ihrem Hund machen müssen, aus Angst es wäre zu wenig, gibt es. Aber ich glaube, dass es viel weniger sind, als man so manchmal denkt und ich glaube bei dem Punkt gibt es zwei recht wichtige Komponenten, die sehr gerne übersehen werden...

1) Führt diese Angst nicht nur dazu, dass die Leute viel mit dem Hund machen. Sie führt dazu, dass sie jegliches mit der Wimper zucken als "oh Gott, der Hund braucht Auslastung" ansehen. Kommt der Hund an, muss er sofort beachtet und ausgelastet werden. Da muss da ein Suchspiel her, dort ein Kong gefüllt werden, hier kurz ein Intelligenzspiel gespielt werden. Den Hund wenn er fordert einfach mal anrennen zu lassen oder zu sagen "sorry, jetzt gibt's mal nix, leg dich hin und gib mal Ruhe" gibt es nicht. Wenn der Hund nervt, muss man ihn auslasten. Dass ich mir damit einen niemals ruhigen, ständig fordernden Hund heranziehe wird gerne ignoriert - is ein Hütehund. Muss ausgelastet werden.

Die tatsächliche Menge, die der Hund dabei was tut, muss aber eigentlich gar nicht so hoch sein. Ich kenne eine Aussie-Hündin, bei der ich immer dachte, sie wäre massiv überfordert. Das Frauchen redete die ganze Zeit nur über Auslastung - zum Verzweifeln. Bei genauerem Hinsehen hat der Hund EIGENTLICH gar nicht so viel gemacht. Tatsächlich war es genau betrachtet sogar eher wenig. Das Problem lag mehr darin, dass Frauchen immer sofort gesprungen ist, wenn Hund angekommen ist, weil "ahhhh, der Hund braucht Auslastung".
Meine Hunde bekommen auch mal was zum Kauen (Kongs eher selten, da bin ich zu faul zum Füllen für 4 Hunde aufwärts :denken24:), auch mal ein Suchspiel, lernen auch regelmäßig was Neues, dürfen mal mit anderen Hunden spielen, gehen am Hundeplatz in verschiedenen Sparten und so weiter... Die machen mengenmäßig nun auch nicht wenig. Aber den Zeitpunkt bestimme üblicherweise ich (und zwar ohne groß drüber nachzudenken). Wenn ich was arbeite, arbeite ich was und alle Hunde hier lernen in Windeseile, dass man sich da gerne auch mal hinlegen kann - die blöde Tussi steht jetzt ohnehin nicht auf. Nein, auch dann nicht, wenn man sie fordernd ankeifft oder ganz dramatisch herumwimmert (du willst nicht wissen, wieviele Sitterhunde anfangs komplett perplex sind, weil nicht immer wer hüpft, wenn man "fiep" macht). Verdammt aber auch.... Und wenn ich mal weniger Zeit habe, na dann gibt's eben auch mal ein paar Tage weniger bzw. nix an Extrawürsten - so what? Ich krieg deshalb keine Krise und genau deshalb kriegen die Hunde auch keine.

2) Wird denke ich oft vergessen, dass gerade Arbeits-/Leistungshunde nunmal ein anderes Temperament haben, als Hausnummer ein Sennenhund. Und das meine ich nun völlig Auslastungs-unabhängig. Die sind nunmal schnell in ihren Reaktionen (soll ja eigentlich auch so sein), die drehen schneller mal hoch, die sind auch oft einfach ein wenig sensibler, usw. Nur weil diese Hunde schnell und einfach verstehen, was man von ihnen will, müssen sie noch lange nicht "einfach" in der Erziehung sein. Auch oder gerade hier sind ruhige, souveräne und gelassene Besitzer gefragt, die mit ein wenig mehr Pfeffer im Hintern gut zurecht kommen, gut kommunizieren, usw.
Dass heutzutage als überzogenes Klischee jedes junge Mädel einen Aussie oder Border braucht, weil die sind ja sooo hübsch und soooo klug und man möchte auch ganz viele Tricks und am Besten noch Agility mit ihnen machen, hat natürlich auch Folgen. Denn nicht jedes junge Mädel und nicht jeder Hundeanfänger, der die Hunde eben hübsch findet und bei einer befreundeten Hundetrainerin gesehen hat, wie toll die folgen können, hat die Qualitäten die ein Halter dieser Hunde bräuchte.

Es stimmt schon, dass manche Leute einfach zuviel mit ihren Hunden machen und das dann Folgen hat. Aber ich denke man sollte nicht außer Acht lassen, dass es auch andere nicht unerhebliche Faktoren gibt :zwinkern2:
 
Ich war nur als Zuschauer auf Flyball und Agility- Tunieren. Was mir dabei auffiel, war die hohe Anzahl an Agility Hunden, die auch bellend und fiepsend am Rand des Parcours standen, wenn andere Hunde an der Reihe waren. Da war nichts von Entspannung oder schlafen zu sehen. ( Kann man übrigens auch auf Videos, die hier von Agileuten reingestellt werden im Hintergrund hören). Die Hunde machten auf mich einen dauernd angespannten Eindruck und benahmen sich ähnlich wie die oft zitierten Balljunkies.
Ich glaube, dass die Hunde zwischendurch mal runterzufahren da nicht wirklich geübt wird. Wahrscheinlich wäre dies die schwierigste Übung für die Turniere.

Bin jedenfalls der Überzeugung, dass man gut dosieren sollte, mit Tunieren und Aggitraining. Wirkte auf mich (als Außenstehenden) nicht wirklich gesund für die Psyche der Hunde.
 



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