Anfang aller Probleme...

Wauzi....das habe ich nicht gesagt bzw geschrieben, das man alles mit Auslastung lösen kann....das wäre ja einfach.

Aber ich denke viele Probs würden im Keim erstickt...nicht alle, das ist klar

Viele Probleme haben gar nix mit Auslastung zu tun.

Viele Dinge sind genetisch, wachen, jagen, melden, hüten, ...
Da hilft Auslastung nur bedingt bis gar nicht.

Viel mehr Dinge die zum Problem werden, ergeben sich durch Erfahrung des Hundes. Bzw nicht Erfahrung des Hundes.
Nie Männer kennen gelernt, er hat Angst und bellt, nie gute hundekontakte, er hat Angst und bellt.
Er bekommt immer was wenn er einen Menschen anspringt, er springt Menschen an.
Er hat gelernt dass er mecker bekommt wenn er zum Menschen zurück kommt, er kommt nicht mehr.

Fettleibigkeit, Zerstörungswut, unkonzentrierzheit, sehr aufgedreht verhalten lassen auf zu wenig Auslastung hindetuen.
Witzigerweise verhält sich ein Hund auch so, wenn er zu viel Auslastung bekommt ;-)
 
Ich sehe hier in meiner Umgebung leider einige, da wird nicht auf die Bedürfnisse eingegangen....diese Hunde haben ziemliche Probleme...und wie derDobermann schreibt, der Besitzer will den Gassigang schnell hinter sich bringen, weil er überfordert ist....ein Teufelskreis entsteht...:(

Ich hüte mich mittlerweile echt davor Hunde und Halter zu beurteilen, die ich nur vom spazieren gehen treffen kenne oder nur mal n schwatz gehalten habe.

Das kann man überhaupt nicht beurteilen.

Es kann sooo viele Gründe haben warum ein Hund so und so ist. Man sieht gar nicht was mit Hund gemacht oder nicht gemacht wird.

Ohne jedes Mensch Hund Team in meiner Umgebung wenigstens etwas länger auch privat zu kennen, würde ich keine pauschalaussagen Wagen.

Und ich kenne drei Hunde + Halter näher, dass ich mir da ein Urteil erlauben könnte.
Alle Hunde haben Problemen, mehr oder weniger, keins hat mit mangelnder Auslastung zu tun. Das ist aber noch lange nicht repräsentativ.

Ach ja, wir zählen ja auch rein... Arek zeigt auch verhalten was ich nicht gut finde, was vielleicht Problemverhalten wäre. Aber weder das bellen wenns klingelt, noch das Staubsauger artige aufsammeln von fressbarem, noch das mobben junger intakter rüden komnen daher, weil er zu wenig ausgelastet ist /war.
 
Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben...Auslastung ist ganz wichtig,aber fehlende Auslastung als die Ursache allen Übels zu sehen...das ist meiner Meinung nach zu simpel...
Die häufigsten "Probleme" die Hunde haben,sind von Menschen gemacht...
Die Ursachen sind vielfältig...die häufigste Ursache ist wohl,dass der Mensch seinen Hund nicht versteht,und der Hund demensprechend seinen Menschen nicht verstehen kann...ein fehlendes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund,fehlende Bindung zum Menschen,keine Sicherheit vom Menschen,etc. ...darauf folgen Nicht-Erfüllung der Bedürftnisse des Hundes(hier wäre auch die fehlende Auslastung dabei),fehlende Sozialisierung und Erziehung,Desinteresse/Überforderung des Hundebesitzers...usw. ...wie gesagt,viele Ursachen...
Und dann gibt es ja auch noch die Hunde,die schon eine Vorgeschichte haben,evt.Gewalt erlebt haben, ein Trauma erlitten haben,oder deren Leben(z.B. bei Strassenhunden)von Hunger,Durst usw.geprägt wurde...all dies kann beim Hund Verhaltensweisen auslösen,die der Mensch als Problem sieht...mit fehlender Auslastung hat das nicht im geringsten zu tun...

Aber ohne Zweifel gibt es viele Probleme,die es erst nicht gäbe,wäre der Hund einfach nur vernünftig und artgerecht ausgelastet...
 
Kommt ja auch drauf an, was man als Problem sieht.;)

Fast alle meine Hunde waren wenig mit Artgenossen verträglich. Für mich kein Problem. Auch ein mehr oder weniger unverträglicher Hund paßt in mein Leben. Ich kenne aber Leute, für die Unverträglichkeit ihres Hundes ein echtes Problem wäre.

Zumindest dieses Problem hat wenig mit Auslastung zu tun.

Jagdtrieb ist bspw. für und auch nicht so das Problem. Wir wohnen in einer relativ wildarmen, dafür recht übersichtlichen Gegend. In einer Gegend, wo ich Fuchs und Reh möglicherweise im Vorgarten habe, würde das anders aussehen.
 
Ich denke mangelnde Auslastung ist verkehrt. Eher mangelnde Zeit und zu viel Druck.

Viele wollen viel zu viel vom Hund in viel zu kurzer Zeit. Statt sich mit dem Hund Zeit zu nehmen und zu verbringen möchte man den Hund innerhalb kürzester Zeit auslasten und dabei seinen eigenen Freizeitanspruch (im Bereich Hund) befriedigen. Danach hat man nämlich noch Familie und Haushalt und vermutlich 3 weitere Hobbys welche einem den Tag/die Woche ausfüllen.

45min Hundeschule/Agilty, 30min Rad fahren und dann noch Ball werfen und dann soll aber auch Ruhe sein bis man morgen wieder Zeit hat.
Dann war die Wahl der Rasse schon ungünstig. Man ist dem Hund nicht gewachsen. Weder körperlich (Kraft genauso wie Kondition) noch geistig.

Der Hund wird gleichzeitig über- und unterfordert, körperlich wie geistig was man, je nachdem was einem das Umfeld rät, mit mehr oder weniger Auslastung kompensieren möchte und das ist dann, meiner Meinung nach, der tatsächliche Anfang aller Probleme.
 
Ich denke das es bestimmt Hunde gibt die einfach etwas entspannter wären wenn sie körperlich mehr gefordert werden würden. Aber es gibt so viele verschiedene Individuen, so viele Rassen und Mischlinge da kann man mittlerweile nicht pauschal sagen das zu wenig Auslastung ein Problemherd wären. (Ich hoffe der Satz wirkt verständlich!)

Ich sehe es jetzt mit Nea. Ich habe sie jetzt seit fast 8 Wochen und Nea ist ein Hund der einfach nebenher leben könnte. Das bedeutet sie würde wohl niemals irgendetwas einfordern, ABER, ich merke das sie spaß daran hat Futter zu suchen, oder ein leckeres Kong-Eis zu schlabbern. Nun haben wir auch das Radfahren entdeckt, sie läuft einfach sehr gerne!

Nea hat angst vor Artgenossen, egal wie Ausgelastet sie ist, oder eben nicht, sie reagiert panisch bei hektischen Artgenossen. Wir haben schon das Busfahren geübt, doch sie mag es GAR NICHT. Nun lass ich das erstmal bleiben und sie guckt sich die Busse aus der Entfernung an, wir müssen Sicherheit schaffen. Und das braucht Zeit.

Die Problem im zusammenleben mit Mensch und Hund sind einfach völlig Individuell und nicht zu pauschalisieren. Jeder Hund sollte ein gewisses Maß (je nach Veranlagung) an Aufmerksamkeit bekommen, dass bedeutet laufen, schmusen, (ggf. spielen, wenn er denn mag) und eine Aufgabe haben. Das hält Fit, stärkt die Bindung und bringt Spaß. :)
 
Wenn alle Probleme auf mangelnde Auslastung zurückzuführen wären,bräuchten wir ja gar keine Hundetrainer mehr.Einfach stundenlang laufen und Ballspielen,bis Hund klinisch tot.Dann hat er keine Angst mehr,geht nicht mehr jagen,verträgt sich mit allen Artgenossen...:rolleyes: schön wenn es so einfach wäre.
 
Ich denke auch, das greift zu kurz. Sicher ist das oft ein Problem, wenn der Hund einfach nur irgendwie mitlaufen und dabei bitte schön aber funktionieren soll - und leider kenne ich solche Halter durchaus. Genauso kenne ich aber auch die Hundehalter, die für das Programm ihres Hundes schon einen eigenen Terminplaner brauchen und dabei meinen, der Hund sei immer noch nicht ausreichend ausgelastet weil er ständig so hibbelig ist. Dass diese Hunde eher total überfordert sind und nicht mehr zur Ruhe kommen, das haben sie nicht auf dem Schirm. Was dann das Umkehrproblem zur Ausgangsbehauptung dieses Themas wäre.

Dann kommt es ja auch nicht nur auf die Quantität der Auslastung an, sondern auch auf die Qualität. Da kann ich ein Liedchen von singen, denn mein Krümel ist einerseits ganz silkytypisch ein richtig schlaues Kerlchen mit viel Beschäftigungsanspruch, andererseits montagsmodellmäßig sehr schnell reizgeflutet und knallt dann komplett durch. Den Drahtseilakt dazwischen zu schaffen, das ist eine echte Kunst.

Und von dieser Warte aus kann ich auch sagen, die Art und Menge der Beschäftigung hat natürlich auf jeden Fall einen großen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden des Hundes, und damit auch auf die Heftigkeit, in der Probleme gezeigt werden. (Denn klar, ein an sich ausgeglichener und zufriedener Hund zeigt wesentlich weniger Sympthome als ein unausgeglichener, unzufriedener.) Aber an der jeweils vorliegenden Kernproblematik ändert es nur dann etwas, wenn diese eben auch mit der Beschäftigung direkt zu tun hat. Genetische oder aufzuchtbedingte Probleme lösen sich selbst bei optimaler Auslastung nicht in Luft auf, Traumatisierungen verschwinden nicht von allein weil der Hund gut beschäftigt wird, und die medizinische Seite spielt ja auch immer noch mit rein.

Von daher: Meiner Erfahrung nach kann man mit ungeeigneter Auslastung vieles eskalieren lassen, aber mit guter Auslastung alleine nicht heilen. Schade, aber wahr.
 



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