Aggressivität gegenüber großen Maschinen/Autos und Tieren aller Art.

Erster Hund
Garry / Mischling (3 Jahre)
Hallo,

Mein Hund ist beim Gassi gehen sehr aggressiv gegenüber großen vorallem landwirtschaftlichen Maschinen oder LKW's. Außerdem ist er sehr aggressiv gegenüber Tieren. Egal ob es Enten, Schafe oder andere Hunde sind.

Er fängt an zu bellen, zieht an der Leine wie wild und überschlägt sich manchmal sogar an der Leine. Ich ziehe ihn dann immer zu mir und das tut mir eigentlich Leid, da ich doch sehr ziehen muss. Ich nehme ihn dann zu mir und halte ihn am ganzen Körper fest. Ich lass ihn dann hinsetzen und sich ein wenig beruhen und dann versuche ich schnell weiterzugehen. (Er zieht dann natürlich immernoch) Bei Schafen und Enten ist es nicht so schlimm, da diese ja wegrennen. Ich beruhige meinen Hund dann und laufe schnell am Gehege vorbei. Er bellt dann zwar und ist noch wild aber nicht ganz so schlimm.

Bei anderen Hunden, die bellen, ist das dann ein anderes Problem, da ich ihn überhaupt garnicht beruhigt bekomme. Ich ziehe ihn dann einfach von dem anderen Hund weg. Ich finde, das sieht total brutal aus. Er steht an der Leine "steht" und ich ziehe ihn weg. Aber was soll ich sonst tun?

Ich könnte versuchen, solche Tiere zu meiden, aber das löst ja das Problem nicht oder?

Danke schonmal im Vorraus :)
 
Wie verhält sich dein Hund ohne Leine, ist er dann genauso?
Hast du schon längerfristig etwas ausprobiert, um das zu ändern?

Ich finde es schwer das so einzuordnen, weil ich deinen Hund nicht kenne. Das kann alles sein, wirkliche Aggression, überspielte Unsicherheit, Langweile undundund.
Kann dein Hund Tricks? Wenn ja, würde ich Folgendes probieren: Sobald du vor deinem Hund merkst, es kommt eines von den roten Tüchern, wie ein Auto, würde ich versuchen meinen Hund abzulenken, indem ich ihn Tricks machen lasse. Wenn er den Trick macht, ganz doll loben. Wenn er ihn nicht macht, würde ich kommentarlos weitergehen. Das Zurückziehen an der Leine würde ich übrigens unterlassen, das ist erstens schlecht für den Rücken und zweitens bringt das doch nichts. Ich würde ihn lieber von Anfang an ganz kurz halten und auf sein Herumgepöbel an der Leine gar nicht eingehen, sondern so weitergehen als wäre nichts. Wenn es wirklich Unsicherheit ist, würde ich dem Hund versuchen Sicherheit zu bieten. Wenn du an einem ach so gefährlichen Traktor einfach vorbeigehst, ohne diesen anzuschauen, müsste der Hund merken, dass du da gar nicht drauf eingehst. Sowas braucht aber Zeit, das geht nicht innerhalb von 3-4 Tagen.
 
Ich lasse ihn nie ohne Leine laufen. Nur im Haus oder in unserem Garten.

Ich werde es einfach mal mit dem iggnorieren versuchen.
 
Er fängt an zu bellen, zieht an der Leine wie wild und überschlägt sich manchmal sogar an der Leine.

Wann beginnt dieses Verhalten?

In aller Regel erlebe ich es so, dass ein Hund erst ab einem gewissen Abstand anfängt "Gas zu geben". Jeder Hund hat einen gewissen individuellen Radius... wird dieser unterschritten, wird (routiniert) ein gewisses Verhalten bzw. eine bestimmte Reaktion gezeigt. Vorher besteht zwar Interesse, aber dies schlägt bis dahin nicht in Bellen, Leinenzerren und Ausschalten der restlichen Umwellt um.

Wichtig ist, dass Du erkennst, wie groß dieser Radius ist und Du schon aktiv wirst, bevor dieser unterschritten wird.
Vorgreifendes und präventives Handeln kann schon eine ganze Menge ausmachen!


Ich ziehe ihn dann immer zu mir und das tut mir eigentlich Leid, da ich doch sehr ziehen muss. Ich nehme ihn dann zu mir und halte ihn am ganzen Körper fest. Ich lass ihn dann hinsetzen und sich ein wenig beruhen und dann versuche ich schnell weiterzugehen.

In solch einer erregten Lage halte ich es nicht unbedingt für ideal, den Hund so festzuhalten... korrigiere mich, wenn ich nun eine falsche Vorstellung bekomme habe, aber ich gehe davon aus, dass Du Deinen Hund dann mit den Armen umschlingst?

Sollte dieses Verhalten ggf durch Unsicherheit entstehen, könntest Du diese dadurch noch begünstigen, da Du ihn damit schwer einschränkst (keine Fluchtmöglichkeit, kaum bis keine Möglichkeit, zu kommunizieren, eingeengt sein).
Was macht Garry denn, wenn Du ihn so festhälst?
Wie reagiert er darauf? Wie verhält er sich weiter dem Reiz (Hund, Auto etc) gegenüber?


Ich beruhige meinen Hund dann

Was heißt bei Dir "beruhigen"? was tust Du dabei?

Bei anderen Hunden, die bellen, ist das dann ein anderes Problem, da ich ihn überhaupt garnicht beruhigt bekomme. Ich ziehe ihn dann einfach von dem anderen Hund weg. Ich finde, das sieht total brutal aus. Er steht an der Leine "steht" und ich ziehe ihn weg. Aber was soll ich sonst tun?

Ich könnte versuchen, solche Tiere zu meiden, aber das löst ja das Problem nicht oder?

Danke schonmal im Vorraus :)

Nein, ein grundsätzliches Meiden ist natürlich keine Lösung... das könnte das ganze Verhalten sogar eher noch verstärken - an diesem Problem muss gearbeitet werden. Andere Hunde, Tiere, Maschinen usw. begegnen Euch ständig... es liesse sich auch gar nicht wirklich vermeiden!

Wie schon geschrieben, ist es schonmal wichtig, die Distanz zu erkennen, die Dein Hund benötigt, um sich nicht vom Reiz überwältigen zu lassen.
Bei einigen Hunden ist der Radius recht groß (beispielsweise 40 m), bei anderen nur 3-4 m

Innerhalb dieses Radius (also, in dem Abstand, in dem Dein Hund nicht keines dieser besagten Verhaltensweisen zeigt) kannst Du am besten mit Alternativverhalten arbeiten.
Dieses Alternativverhalten kann aus kleinen, sehr einfachen Sachen bestehen (z. B. ein Spielzeug, was 1 oder 2 m weiter von Dir in die Wiese geschmissen wird). Es soll keine Ablenkung vom Reiz selber sein, der soll und muss schliesslich wahrgenommen werden, um die "korrekte" Verhaltensweise in dieser Situation auch auf den richtigen Umstand zu beziehen, sondern eine Ablenkung von dem bisher gezeigten Verhalten!

Sofern es möglich ist, solltest Du am Anfang die Distanz nicht unterschreiten. Räume Dir und Garry viel Abstand ein und näher Dich erst dann dem jeweiligen Reiz in kleinen Schritten, wenn er "bei Dir" ist (also seine Aufmerksamkeit auf Dich richtet und für Dich ansprechbar ist). Entwickelt er zu viel Interesse für Anderes, vergrößer den Abstand dazu wieder.

Es klingt und ist in der Tat zu beginn mühselig... aber die Arbeit zahlt sich aus.
Du musst nicht aktiv korrigieren, ignorierst Fehlverhalten aber in diesem Sinne nicht!

Wenn Du bald richtig clickern solltest, kannst Du das richtige Verhalten auch sehr gut shapen.

LG
 
ich bin mir jetzt nicht sicher aber kann das sein das ich gelesen habe irgendwo von dir das du deinen hund noch nicht langes hast und er aus einem tierheim ist.
wenn das stimmt würde ich mich ans tierheim wenden denn die kennen ihn und meistens haben die tierheime auch hundetrainer an der hand die schon den hund kennen. dieser kann dann mit dir zuasmmen an dem problem zu arbeiten.
 
Nein, ein grundsätzliches Meiden ist natürlich keine Lösung... das könnte das ganze Verhalten sogar eher noch verstärken - an diesem Problem muss gearbeitet werden. Andere Hunde, Tiere, Maschinen usw. begegnen Euch ständig... es liesse sich auch gar nicht wirklich vermeiden!

Wie schon geschrieben, ist es schonmal wichtig, die Distanz zu erkennen, die Dein Hund benötigt, um sich nicht vom Reiz überwältigen zu lassen.
Bei einigen Hunden ist der Radius recht groß (beispielsweise 40 m), bei anderen nur 3-4 m

Innerhalb dieses Radius (also, in dem Abstand, in dem Dein Hund nicht keines dieser besagten Verhaltensweisen zeigt) kannst Du am besten mit Alternativverhalten arbeiten.
Dieses Alternativverhalten kann aus kleinen, sehr einfachen Sachen bestehen (z. B. ein Spielzeug, was 1 oder 2 m weiter von Dir in die Wiese geschmissen wird). Es soll keine Ablenkung vom Reiz selber sein, der soll und muss schliesslich wahrgenommen werden, um die "korrekte" Verhaltensweise in dieser Situation auch auf den richtigen Umstand zu beziehen, sondern eine Ablenkung von dem bisher gezeigten Verhalten!

Sofern es möglich ist, solltest Du am Anfang die Distanz nicht unterschreiten. Räume Dir und Garry viel Abstand ein und näher Dich erst dann dem jeweiligen Reiz in kleinen Schritten, wenn er "bei Dir" ist (also seine Aufmerksamkeit auf Dich richtet und für Dich ansprechbar ist). Entwickelt er zu viel Interesse für Anderes, vergrößer den Abstand dazu wieder.

Es klingt und ist in der Tat zu beginn mühselig... aber die Arbeit zahlt sich aus.
Du musst nicht aktiv korrigieren, ignorierst Fehlverhalten aber in diesem Sinne nicht!

Wenn Du bald richtig clickern solltest, kannst Du das richtige Verhalten auch sehr gut shapen.

LG

Danke für die Tipps. Ich werde mal versuchen ihn langsam an die Dinge ranzuführen.

Wenn ich ihn zu mir ziehe, rede ich auf ihn ein und versuche ihn abzulenken. Bei freilaufenden Tieren ist es dann kein PRoblem weiter zu gehen, da sie ja wegrennen. Bei Hunden die z.B. auf einem Hof sind und die dann auch noch anfangen zu bellen, habe ich immer versucht beim zügigen vorbeilaufen auf ihn einzureden. Er ist dann immer sehr kurz an der Leine und läuft rechts von mir wenn der fremde Hund links ist. Außerdem wechsle ich dann auch die Straßenseite, aber das ist wahrscheinlich immernoch zu nah.
 



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