"Aggressives" Verhalten anderen Hunden gegenüber

Du könntest jeden Tag als erstes essen, immer vor dem Hund durch die Tür gehen und der Hund akzeptiert Dich trotzdem nicht als Leittier, Rudelführer oder Boss. Weil es darauf nicht ankommt.

Ein Hund folgt dem, der souverän und kompetent ist.
Da ist es völlig egal, wer zuerst sein Essen isst, wer den erhöhten Liegeplatz hat.
 
Auch in einem Wolfsrudel darf mal ein Schnösel (Junghund, rangniedriger Hund) mal erhöht liegen. Wichtig ist, dass er seinen Platz freiwillig räumt, wenn der ranghöhere diesen für sich beansprucht.

Das gleiche ist mit dem Fressen.....nicht immer fressen die Leithunde zuerst, im Gegenteil, zuerst dürfen sich die Welpen (sofern vorhanden) den Bauch vollschlagen und erst dann fressen die erwachsenen Tiere.

Ich füttere meinen Hund morgens meistens als erstes...noch bevor ich selber was esse oder den Kindern ihr Frühstück zubereitet habe. Das heißt also, der Hund frisst meistens vor uns allen....deswegen schwingt sie sich aber noch lange nicht zum Rudelchef auf, sondern ordnet sich ganz normal ins Familiengefüge ein und folgt der Führung von mir und meinem Mann.
 
Puh, das Thema. Ich meine, im Wolfsrudel haben normal die Eltern die Führung, und mein Hund weiß schon irgendwo, dass ich nicht ihre Hundemama bin, würde ich mal sagen, selbst wenn es bei Hunden und Wölfen gleich wäre. Zumal junge Wölfe ihre Eltern ja auch oft irgendwann verlassen, es ist einfach nicht dieselbe Beziehung. Und soweit ich weiß, leben Straßenhunde nicht unbedingt (ich glaube sogar selten?) in richtigen "Rudeln", von daher scheint mir da schon mal ein großer Unterschied zu bestehen zwischen Wölfen und Hunden. Meine Kleine weiß, dass ich auf sie aufpasse und die Sachen habe, die sie toll findet. Sie muss mich nicht als "Chef" sehen, soll sie überhaupt nicht. Ich glaube, wir sind dabei, eine super Beziehung aufzubauen, und ich bin persönlich sehr froh, von all dem Dominanz-Zeug weggekommen zu sein.

Zum ursprünglichen Thema, ich nehme mal an, das wurde irgendwo schon gesagt, grade keine Zeit, den ganzen Thread zu lesen: Das meiste "Aggressionsverhalten" basiert auf Furcht, ein guter Hundetrainer ist da sicher hilfreich. Wenn es klappt, mit großem Abstand so stehen bleiben, dass er den "unheimlichen" Hund sehen kann und ihm schnell - bevor er bellt etc., wobei man Angst normal nicht durch Belohnungen bestärken kann, allerdings Angstverhalten, also geh ich da lieber auf nummer sicher - tolle Leckerlies ins Maul geben. Eben mit so großem Abstand vom anderen Hund, wie nötig ist - natürlich oft leichter gesagt als getan. Sodass die Verknüpfung entsteht anderer Hund -> ui toll.
 
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Oh man..., ihr sagt "es gibt nicht nur schwarz & weiß" und doch diskutiert ihr auf dieser Schwarz-weiß-Ebene!

Jeder Hund ist ein Individuum und deshalb gilt nicht nur schwarz ODER weiß für JEDEN Hund gleichermaßen.

Ich kann Peachester echt gut verstehen. Er (oder sie) hat doch alles verständlich erklärt.

Ob nun "Rudel", oder "Familie", oder "Gemeinschaft", oder "Mensch und Hund"..., ist doch Wurscht. Jeder Mensch ist anders, jeder Hund ist anders und so findet sich jede Formation individuell zusammen.

Seid lieb zueinander. :winken3:
 
Ich persönlich handhabe es übrigens so, dass ich es bei meiner alten Retrieverhündin nicht nötig haben muss, als erste durch die Türe zu gehen usw., denn sie akzeptiert mich bedingungslos und ist sanft wie ein sanftes Lamm.
Allerdings gab es früher mal so eine Phase..... , da ging ich dann durchaus al erste durch die Tür!

Meine Retrieverhündin konnte ich immer sehr sanft erziehen, doch jetzt bei meiner Junghund Setterin brauche ich deutlich mehr Nachdruck in der Erziehung. Eventuell werde ich demnächst auch absichtlich vor ihr durch die Tür gehen.

Für die meisten Hund-Mensch-Beziehungen ist es nicht sonderlich schlimm (im Gegenteil, manchmal sogar recht gut), wenn der Hund auf die Couch darf. Manche Hunde mit einem Problem in dieser Beziehung miteinander sollten eher nicht auf die Couch. Manchmal ist es auch nur eine Phase & sie sollten zeitweise nicht auf die Couch.
So unterschiedlich kann das sein. Es gibt keinen allgemeingültigen Rat, denke ich.

Ich habe es früher gehasst, wenn meine Mom oft beim Thema Haushalt oder Kindererziehung gesagt hat "das musst du so und so machen"! Nein, MUSS ich gar nicht. Vielleicht ist mein Weg der viel bessere Weg! Ich finde es super, wenn man einen Rat gibt. Erfahrungen austauscht. Neue Impulse bringt. Aber wie man es letztendlich umsetzt, kann ganz individuell sein & das muss jeder selbst ausprobieren dürfen.

Und dafür ist dieses Forum doch da. Rat geben. Impulse liefern. Erfahrungen austauschen... Es gibt keinen EINZIGEN richtigen Weg. So entstehen Religionskriege. Immer wieder.
 
...doch jetzt bei meiner Junghund Setterin brauche ich deutlich mehr Nachdruck in der Erziehung. Eventuell werde ich demnächst auch absichtlich vor ihr durch die Tür gehen.

Das interessiert mich. Brauchst Du diesen Nachdruck wegen ihres Temperamentes, welches zu zügeln und in angenehme Bahnen zu lenken ist oder aufgrund einer gewissen "Sturheit"?
Oder einfach wegen eines welpentypischen Verhaltens, das auf mehr oder weniger alle jungen Hunde zutrifft?
 
Hallo Dieter,
ich würde sagen, dass der Punkt "Sturheit" es am besten trifft. Sie kennt einige Regeln im Miteinander und hält sie auch oft ein..., doch hier und da und dort "will" sie einfach nicht und da werde ich dann deutlicher. Das musste ich bei meiner Retrieverhündin nicht. Als sie die Regeln & "Kommandos" drauf hatte, hielt sie sich auch immer daran, ohne dass ich streng werden musste.
 
Also das mit Religionskriegen zu vergleichen finde ich ja mal sehr unangenehm, aus mehreren Gründen.

Und klar ist Hundeerziehung bis zu einem gewissen Punkt "Privatsache", aber es geht eben auch um das Wohl eines Tieres, und jeder weiß sicherlich von "Erziehungsmethoden", wo ihm die Haare zu Berge stehen. Ein strenges "Nein" ist für viele Hunde kein Weltuntergang, aber wenn es ohne geht, hat der Hund sicher mehr Spaß bei der Sache. Es ist auch immer die Frage, was "stur" heißt, und oft super schwer einzuschätzen, ob der Hund wirklich versteht, was gewollt ist, da Hunde ja oft Probleme mit dem Generalisieren haben oder unbemerkt das Falsche lernen. Und wenn der Hund einfach nicht motiviert ist zu hören, lässt sich oft eine bessere positive Motivation finden. Wenn jemand meint, ein Nein wäre unbedgingt nötig, ist das eine Sache, aber sobald man es darauf bezieht, es müsse ja einen "Leitwolf" geben und der Hund sei dominant und akzeptiere die "Rangordnung" nicht, ist es auf einmal gar nicht mehr erstrebenswert, so positiv wie möglich zu erziehen, weil der Hund sich ja dan zum "Alpha" erheben könnte. Und das finde ich so bedenklich an der Rede von Leittieren etc.
 
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