Ich habe es mir jetzt im Internet doch noch mal angeschaut. Die liebe Neugier...
Also ich finde nicht, dass er so ein besonders guter Komiker ist, das nur nebenbei.
Mit dem Fuchs hat er gut trainiert, ähnlich habe ich mit verschüchterten Katzen früher geübt das Eis zu brechen.
Den Fall mit Moses finde ich seltsam, weil man eigentlich nichts über diesen Hund erfährt.
Nur, dass seine Aufzucht nicht optimal war, das waren ja nun aber nur 8 Wochen. Mittlerweile ist er 2 Jahre alt und ich hätte ganz gern noch andere Dinge gewusst, bevor ich mir überlegt hätte, woran es hakt. Vielleicht hat Rütter die ja auch vorher abgefragt und man hat es nur in der Sendung nicht mitbekommen.
Die Gesundheit hat er zwar kurz angeschnitten, aber dann sind sie bei den Flöhen und Würmern hängen geblieben, die bei einer Bauernhofaufzucht ja fast schon normal sind. Ich hätte z.B. auf einer Untersuchung der Blutwerte bestanden, um mal zu schauen, wie es mit der Schilddrüse aussieht.
Dann würde ich mich auch für die Fütterung interessieren, es gibt ja manchmal Futter, das bestimmte Hunde nervös macht.
Und was mir am meisten gefehlt hat, man erfährt absolut nichts darüber, womit Moses eigentlich ausgelastet wird. Was er den ganzen Tag so macht.
Gehen sie mit ihm Gassi oder funktioniert das auch nicht, wird er kopfmäßig in irgendeiner Form beschäftigt usw.
Das sind doch, nach meinem Dafürhalten, ganz existentiell wichtige Dinge, gerade bei einem jungen Hund.
Je nachdem, hätte man auch da ansetzen können. Ihn körperlich mehr fordern, ihm geistige Beschäftigung geben, damit er auch ganz einfach mal müde ist.
Leckerchen von Fremden/Besuch, damit er überhaupt mal etwas Angenehmes damit verbindet, von mir aus.
Aber dem Hund stundenlang Leckerchen zuzuwerfen bei jeder Atempause vom Bellen, da hätte der Rütter mit mir etwas zu diskutieren gehabt.
Davon abgesehen halte ich persönlich diese Maßnahme des Anbindens für sinnbefreit. Denn es ging ja hauptsächlich um die Bellerei und bellen kann er auch angebunden (wie man sieht).
Noch schlimmer als das stundenlange Anbinden an sich finde ich, dass die drei den Hund fast permanent angestarrt haben, während er da angebunden saß/stand/lag und bellte.
Das Erste, was ich meiner Mutter immer sage, wenn sie sich zu uns an den Tisch setzt, bitte schau die Hunde nicht an, dann meinen die nämlich, gleich passiert etwas. Ignoriere sie bitte.
Was sollte Moses sich nun denken, als er dort angebunden lag und alle ihn dauernd anstarrten? Er muss doch meinen, dass die irgendetwas von ihm erwarten, kapiert nicht was und bellt also weiter in seiner Verwirrung.
Dass er ein paar Monate später dann "ruhig" da liegt, nachdem er gebellt hat, also nach meiner Meinung hat er schlicht und einfach gelernt, dass er ohnehin nirgends hinkommt und nichts ausrichten kann, wenn er angebunden ist. Also bellt er auch nicht weiter.
Hätten sie ihn abgeleint, hätte das vermutlich nicht viel anders ausgesehen als beim ersten Besuch.
Entspannte Ruhe war das für mich jedenfalls nicht. Viel besser hätte ich es gefunden, wenn man Moses einen wirklichen Rückzugsort anbieten könnte, wo er sich dem Geschehen entziehen kann, wenn es ihm zu viel wird. Wäre eine sinnigere Lernerfahrung gewesen, finde ich.
Denn dieser Platz, mitten im Geschehen, direkt vor einer Fensterfront nach draußen sieht definitiv anders aus als die Rückzugsorte, die Kira sich beispielsweise ausgesucht hat, wenn sie für sich sein will.
Außerdem fand ich den "Biß" überdramatisiert, denn gebissen hat er nun wirklich nicht, das hätte deutlich anders ausgesehen.
Das war nicht mal ein Knappen, da ist der Zahn an der Hand entlanggeschliffen, vielleicht wollte er, etwas ungeschickt, nachfühlen, ob da noch ein Leckerchen drin ist. Schließlich hat der Besucher ihn zuvor ja wahrscheinlich gefüttert.
Ich weiß nicht genau, wie ich vorgegangen wäre, weil man einfach zu wenig über Moses Alltag erfährt.
Aber ich würde auf jeden Fall versuchen, ihn körperlich und geistig mehr auszulasten, die Fütterung überdenken und mal ein Blutbild anfertigen lassen.
Vermutlich würde ich ihn an einen Maulkorb gewöhnen, damit ich ihn auch auslasten kann und der Besuch erst mal sicher ist.
Und dann würde ich Grundgehorsam üben, damit ich ihn auch mal stoppen oder ins Platz schicken kann.
Die Ängste würde ich der Reihe nach angehen und mich mit dem arrangieren, was nicht zu ändern ist.
Just my 5 cents...