Epilepsie bei 1 Jahre alter Hündin?

Liebe Freunde,

ich bin gerade am Verzweifeln! Nicht, dass die letzten Monate schon schlimm genug waren, heute Nacht hatte meine 1 Jahre alte Cocker Spaniel Hündin vermutlich einen epileptischen Anfall!

Es fing damit an, dass sie gegen 5 Uhr Nachts aus dem Bett sprang und sich übergab. Dann sprang sie zu mir ins Bett und war total apathisch, im nächsten Moment hatte sie Krämpfe, einen wirren Blick, hat unkontrolliert uriniert, hat irgendwas unsichtbares gejagt obwohl nichts da war. Es war grauenhaft, ich dachte, sie würde das nicht überleben. Ich hatte das Gefühl, sie kämpft um ihr Leben und muss grauenhafte Schmerzen und Ängste durchleben. Sie hat mir unendlich leid. Ich habe sowas noch nie in meinem Leben gesehen. :traurig2:

10 Minuten später war wieder alles ok, sie hatte auch keinen Durchfall und nicht mehr erbrochen.

Ich bin voller Panik zum Tierarzt gerannt und er hat ihr erstmal Blut abgenommen. Er meinte, eine Epilepsie kann man nur durch den Ausschluss anderer Krankheiten feststellen. Ihr Zustand heute beim Tierarzt war total unscheinbar, als wäre nix gewesen. Er meinte aber auch, dass ein einmaliger epileptischer Anfall auch durch die Silvester-Böllerei kommen könnte und es sich vielleicht nicht mehr wiederholen würde.

Heute habe ich mir Urlaub genommen und sie jede Sekunde beobachtet.

Nun kann ich aus beruflichen Gründen nicht jede Sekunde da sein ab morgen, mein Tierarzt meinte, ich kann sie ruhig 5 Stunden wieder alleine lassen, den Rest des Tages wird sie ja von meiner Familie betreut.

Habt ihr Erfahrung mit diesen Symptomen? Was kann ich für sie tun, damit sie keinen Anfall mehr bekommt?

Morgen ruft mich mein Tierarzt an und teilt mir mit, wie die Blutwerte waren.

Ich bin einfach nur im Schock.

Ich liebe meine Hündin und verstehe nicht, wieso sie mit so jungen Jahren schon so einen ******* erleben musste.

LG
cockerspaniel
 
So einen Mist kann man wirklich nicht brauchen. Ich war nach dem ersten epileptischen Anfall meiner Hündin auch völlig durcheinander.

Versuch bitte, sollte noch mal so ein Anfall auftreten, diesen zu filmen. Auch wenn Du noch so erschrocken bist. Ein Video kann bei der Diagnostik weiterhelfen.
Die Laborwerte sind ja erstmal nur der Versuch eine andere organische Ursache auszuschließen, können die Diagnose Epilepsie aber nicht ausschließen.

Epileptische Anfälle können in jedem Alter auftreten, entweder liegt die Ursache in einer anderen Erkrankung (Gehirn oder anderes Organleiden/ Stoffwechselstörung) = symptomatisch. Oder als Ausdruck der Erkrankung Epilepsie.

Was Du beschreibst klingt für mich schon verdächtig. Sollte so etwas noch mal vorkommen, würde ich unbedingt das neurologisch abklären und behandeln lassen.

Alles Gute für die kleine Maus.
 
Danke für die Tipps!

Ich hoffe, dass egal wie die Diagnose lauten wird, meine Maus ein langes und gesundes Leben führen wird. Das hat sie wirklich verdient.

Eine andere Frage zu dem Alleine bleiben - wenn so ein Anfall in meiner Abwesenheit passiert und sie in dem Moment alleine ist, kann das böse enden oder wäre der Unterschied nicht besonders groß, ob ich da bin oder nicht?

Wenn sie wirklich rund um die Uhr betreut werden muss, wird sie das natürlich auch bekommen.

Wie ist eure Erfahrung damit?

LG
cockerspaniel
 
Meine Hündin hatte mehrere Anfallsserien und musste medikamentös behandelt werden. Auch als noch nicht klar war, wie gut sie auf die Medikamente ansprechen würde, musste sie notgedrungen auch mal alleine bleiben. Ob je in dieser Zeit ein Anfall war, weis ich nicht , zumindest ist nie etwas aufgefallen.

Sie ist sehr schnell auf Medikamente eingestellt worden. Schon nach den ersten Serien beim ersten TÄ-Besuch danach. Mein Mann hatte geistesgegenwärtig gefilmt, das hat die Diagnose gesichert. Genau wie bei Euch wurde auch Blut abgenommen um andere Ursachen zu suchen. Auf ein MRT des Schädels hatten wir verzichtet, in Anbetracht ihrer gesamten gesundheitlichen Situation.

Etwas passieren kann letztlich schon, Sturz , Verletzungen, Aspiration. Muss aber nicht, der Anfall kann einfach ablaufen, und danach evtl noch eine gewisse Störung der Orientierung und evtl. Nachschlafphase und dann ist es als wäre nichts gewesen.

Ich würde die Laborwerte noch abwarten und dann den TA Löschern und ggf. zu einem Neurologen/ Tierklinik gehen. Desto mehr du weist , desto beruhigter bist Du dann.
 
Eine andere Frage zu dem Alleine bleiben - wenn so ein Anfall in meiner Abwesenheit passiert und sie in dem Moment alleine ist, kann das böse enden ....

Ja, ein Anfall kann lebensbedrohlich werden.
Auch das Gehirn kann schweren Schaden nehmen, wenn der Anfall zu lange dauert.
Du solltest dir für den Notfall Diazepam-Zäpfchen verschreiben lassen, die kann man bei einem Anfall rektal verabreichen.
 
Geh mal davon aus, dass du wahrscheinlich gar nicht weißt ob das ein erster Anfall war... Es war der erste EPI-Anfall (und ich gehe davon aus, dass es eine Form der Epilepsie ist wobei bei roten Cockern auch die Cocker-Wut einzubeziehen ist) den du miterlebt hast...

Bei der Blutuntersuchung wird hoffentlich herauskommen, dass dein Hund nicht irgendetwas anderes Infektiöses hat...

Es gibt so viele Unformen der Epi bei Hunden... das ist nicht leicht herauszubekommen...

Frag beim Züchter nach: verantwortungsbewußte Züchter sagen dir ob es in der Zuchtlinie vermehrt zu EPI-Anfällen gekommen ist...

EPI-Hunde müssen auch unbedingt aus der Zucht genommen werden.

Wenn der Anfall jetzt für längere Zeit der einzige bleibt, würde ich dir raten zunächst einmal nicht unbedingt das volle Programm der diagnostischen Möglichkeiten abzuspulen...

Wir handhaben es hier mit EPI so, dass die Diagnosemöglichkeiten anfahren bei mehr als 1 Anfall pro Monat.

Aber: ich kenne weder dich, noch den Hund, noch euren Tierarzt...

Und ich maße mir nicht an die Situation zu beurteilen.

Wenn du deiner Arbeit nachgehen musst, dann kannst du den Hund ruhig wieder so zu Hause sein lassen wie bisher. Ein eventuell auftretender Anfall passiert ob du da bist oder nicht...
Wenn du zu Hause bist, dann versuche nicht den Hund während eines Anfalles mit Macht festzuhalten sondern verhindere nur, dass Zunge-verschlucken oder Zunge blutig beißen und verhindere das anschlagen des Kopfes.
Sei nicht ängstlich und rechne auch damit, ggf. gebissen zu werden!!! Der Hund weiß während des Anfalles nicht was er/sie tut.

Das tröstet dich jetzt nicht, ich weiß...

Hunde mit einer ordentlich eingestellten medikamentösen Versorgung können ein ganz normales langes Leben führen.

Ein einmaliger EPI-Anfall macht aber keine Dauer-Medikamente nötig.

...das meint die
Ulla
 
So ein Zäpfchen habe ich mir vom Tierarzt heute mitgeben lassen.

Ja, ein Anfall kann lebensbedrohlich werden.
Auch das Gehirn kann schweren Schaden nehmen, wenn der Anfall zu lange dauert.
Du solltest dir für den Notfall Diazepam-Zäpfchen verschreiben lassen, die kann man bei einem Anfall rektal verabreichen.

- - - Aktualisiert - - -

Das wichtigste ist für mich, egal was sie hat, dass sie ein normales Leben führen kann und nicht leiden muss.

Im Fall der Fälle - wie kann ich verhindern, dass der Hund seine Zunge verschluckt bzw. sie blutig beißt? Und wenn das schon passiert ist, was kann ich in dem Fall tun?

Geh mal davon aus, dass du wahrscheinlich gar nicht weißt ob das ein erster Anfall war... Es war der erste EPI-Anfall (und ich gehe davon aus, dass es eine Form der Epilepsie ist wobei bei roten Cockern auch die Cocker-Wut einzubeziehen ist) den du miterlebt hast...

Bei der Blutuntersuchung wird hoffentlich herauskommen, dass dein Hund nicht irgendetwas anderes Infektiöses hat...

Es gibt so viele Unformen der Epi bei Hunden... das ist nicht leicht herauszubekommen...

Frag beim Züchter nach: verantwortungsbewußte Züchter sagen dir ob es in der Zuchtlinie vermehrt zu EPI-Anfällen gekommen ist...

EPI-Hunde müssen auch unbedingt aus der Zucht genommen werden.

Wenn der Anfall jetzt für längere Zeit der einzige bleibt, würde ich dir raten zunächst einmal nicht unbedingt das volle Programm der diagnostischen Möglichkeiten abzuspulen...

Wir handhaben es hier mit EPI so, dass die Diagnosemöglichkeiten anfahren bei mehr als 1 Anfall pro Monat.

Aber: ich kenne weder dich, noch den Hund, noch euren Tierarzt...

Und ich maße mir nicht an die Situation zu beurteilen.

Wenn du deiner Arbeit nachgehen musst, dann kannst du den Hund ruhig wieder so zu Hause sein lassen wie bisher. Ein eventuell auftretender Anfall passiert ob du da bist oder nicht...
Wenn du zu Hause bist, dann versuche nicht den Hund während eines Anfalles mit Macht festzuhalten sondern verhindere nur, dass Zunge-verschlucken oder Zunge blutig beißen und verhindere das anschlagen des Kopfes.
Sei nicht ängstlich und rechne auch damit, ggf. gebissen zu werden!!! Der Hund weiß während des Anfalles nicht was er/sie tut.

Das tröstet dich jetzt nicht, ich weiß...

Hunde mit einer ordentlich eingestellten medikamentösen Versorgung können ein ganz normales langes Leben führen.

Ein einmaliger EPI-Anfall macht aber keine Dauer-Medikamente nötig.

...das meint die
Ulla
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
auch mein Hund ist Epileptiker. Seit er Pexion bekommt, hatte er keinen für mich sichtbaren Anfall mehr, aber ich tippe auf 2-3 leichtere, von mir unbemerkte, Anfälle, aufgrund der bei ihm sehr auffälligen Postsympthomatik. Diazepam habe ich immer dabei, aber bisher nie benötigt, ausser bei der Anfallsserie, seit der er das Medikament bekommt.
Zum Alleinlassen: die meisten Menschen werden ihren Epihund ab und an mal allein lassen müssen. Ich achte dann darauf, dass nichts annähernd Fressbares rumsteht, was er nicht fressen sollte, und im Normalzustand vermutlich nicht fressen würde. Immer eine ganz große Schüssel Wasser in einer Ecke stehen lassen, denn die meisten Hunde haben nach einem Anfall großen Durst und Hunger. Bevor meiner das Pexion bekommen hat, war er nach einem Anfall über mindestens 6 Stunden extrem unruhig, hat sich in ganzen Zeit kein einziges Mal hingelegt, und hat ständig versucht zu entkommen, egal ob durch Fenster oder Türen. Der wäre durch ein Fenster im fünften Stock gesprungen, wenn es offen gewesen wäre. Heisst für mich: immer die Fenster zu, wenn ich ihn alleine lasse.

Was mich aber ein bisschen stutzig macht: bei deinem Hund hat sich der Anfall angekündigt, und das ist nach allem, was mir bekannt ist, eher untypisch für Epilepsie, bei der die Anfälle meist ohne jede Ankündigung kommen. Die Sympthome könnten auch auf eine Vergiftung hindeuten. Hat der TA in der Richtung was gesagt?

Bei der Cockerwut würde ich auch mal näher nachforschen. Nie was davon gehört, aber man lernt nie aus.
 
Wenn du es schaffst bei einem Anfall den Fang zu öffnen, dann steck quer ein ganzes Päckchen Tempo-Tücher zwischen Ober- und Unterkiefer...

...oder Küchenrolle.

Das trockene Papier verhindert das Verschlucken der Zunge...

Wenn sie sich in die Zunge gebissen hat und stark blutet, dann hilft es, eine eiskalte Gel-Kompresse auf die Zunge zu drücken... Dann ist der Anfall allerdings vorbei und wenn der Hund blutet, musst du sowieso zum TA denn die blutende Zunge kann nur geklebt oder verschweißt werden.

Das Zäpfchen gibt dir ein Gefühl von Sicherheit, etwas für den Hund tun zu können... Was hast du bekommen? Diazepam oder Rectodelt??? Aber das ist egal - wenn du es verabreichen kannst, versuche lange genug den After zuzuhalten... Krampfanfälle betreffen leider den ganzen Körper und alle Muskeln...

Ich wünsche dir für deinen Hund, dass du es nur mit einem einmaligen Anfall zu tun hattest...

Das meint die
Ulla
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben