Wie ehrlich sind Pflegestellen/Tierheime?

Hi Schorschi,

ich muss zugeben, dass ich damit nicht auf dem neuesten Stand bin. Ich erinnere mich nur noch an die Zeit vor ca. 15-25 Jahren, als unser Tierheim anfing, ab und zu Tiere aus dem Ausland aufzunehmen. Einmal gab es eine Parvoseuche, bei der nicht nur mehrere der geretteten Hunde (erwachsene und Welpen) starben, sondern auch ein eigentlich gegen Parvovirose geimpfter Pensionshund. Andere erkrankten aber überlebten.

Leishmaniose hab ich zum ersten Mal an zwei Hunden aus Italien kennen gelernt. Andere Hunde hatten Babesiose und andere Mittelmeerkrankheiten. Darauf ist man heute sicher besser vorbereitet, aber damals war die Rettung der Auslandshunde oft riskant.

Kürzlich hatte der Hund einer Freundin Zwingerhusten, obwohl der Hund gegen Zwingerhusten
geimpft war. Vermutlich ebenfalls eine Variante der Krankheit, bei der die hiesige Impfung nicht greift, die er sich auf der Hundewiese geholt hat.

Inzwischen scheint ein Viertel der Hunde, denen ich auf den Spaziergängen begegne, aus dem Ausland gerettet worden zu sein.

LG,
Stadtmensch
 
Du hast schon recht & vermutlich sollte ich mir die Anzeigen näher ansehen, bei denen der Hundehalter sich ein bisschen Mühe gibt seinen Hund zu beschreiben.


genau.
eine e mail schreiben kostet nichts und wenn du dann
eine ebendso nichtssagende antwort bekommst kannst du
immer noch aufgeben.

du weißt ja selber das es eine weile dauern kann bis
der richtige hund euren weg kreuzt.:zwinkern2:
 
@Stadtmensch

Mich würde jetzt doch sehr interessieren, bei welchen Krankheiten bzw. Krankheitserregern, die Auslandshunde haben, unsere Medizin schlechter wirkt? Oder anders gefragt, welche Medizin haben andere Länder, die wir nicht haben oder bekommen können?


Das hat mit der Medizin nichts zu tun. Die Mittelmeerkrankheiten sind einfach schlecht behandelbar.
Die Leishmaniose ist eine sehr schwere Erkrankung, die nicht heilbar ist. Man kann sie im besten Fall in Schach halten.
Oft sterben die Hunde trotz Behandlung und der Hundehalter hat bis dahin mehrere tausend Euro ausgegeben.

Die Herzwürmer sind behandelbar, aber die Behandlung ist sehr gefährlich und sollte in einer Tierklinik durchgeführt werden.

Die Ehrlichiose ist auch nicht in allen Fällen heilbar und erfordert meistens eine sehr lange Behandlung.

Gibt noch ein paar andere Erkrankungen.

Das sind alles Krankheiten, die ich mir freiwillig nicht antun wollte.
 
Die Leishmaniose ist eine sehr schwere Erkrankung, die nicht heilbar ist. Man kann sie im besten Fall in Schach halten.
Oft sterben die Hunde trotz Behandlung und der Hundehalter hat bis dahin mehrere tausend Euro ausgegeben.
Das sind alles Krankheiten, die ich mir freiwillig nicht antun wollte.

:denken24: Ich habe einen "Leishmaniose-Hund" trotz anfänglich sauschlechter Prognose adoptiert und was soll ich sagen: Er ist seit über drei Jahren stabil, steht den anderen in nichts nach und die Medikamente kosten nur ein paar Euros...; auch solche Fälle gibt es!
 
:denken24: Ich habe einen "Leishmaniose-Hund" trotz anfänglich sauschlechter Prognose adoptiert und was soll ich sagen: Er ist seit über drei Jahren stabil, steht den anderen in nichts nach und die Medikamente kosten nur ein paar Euros...; auch solche Fälle gibt es!

Das ist die Mehrzahl der Fälle. In den meisten Fällen läßt sich Leishmaniose mit Allopurinol im Schach halten. Allopurinol ist ein sehr preiswertes Medikament, da es seit Jahrzehnten auf dem Markt ist und der Patentschutz dadurch schon lange abgelaufen ist. Je früher mit dieser Behandlung begonnen wird (wenn noch keine Organschäden durch die Leishmaniose vorliegen), desto besser ist die Prognose, d.h. Beschwerdefreie Zeit. Nicht wenige Hunde erreichen ein normales Alter. Es bleibt selbstverständlich eine Erkrankung, die man nicht ausheilen kann. Dementsprechend kann sie auch nach Jahren bei einer Schwächung des Immunsystems noch ausbrechen.
Nicht alle mediterranen Gebiete sind übrigens gleichermaßen betroffen. Auf den Kanaren kommt Leishmania so gut wie nicht vor. Dort ist es zu trocken, so dass die Überträger, die Sandfliegen, keine Brutstätten haben.
 
Ist aber echt schwierig. Bin auch gerade durch Kleinanzeigen gelaufen. Da steht ja gar nichts. :denken3:
Hund dringend abzugeben. Meistens keine Satzzeichen, keine gute Rechtschreibung und außer der Telefonnummer keine Informationen. :frech1: Aber ein unklares Bild ist mit dabei

DAS ist genau das was mich stört: Die Menschen machen sich so überhaupt keine Gedanken. Ein Hund ist ja immerhin ein Lebewesen und nicht eine Handtasche die mir nicht mehr gefällt.

Sehr viel Ahnung von Mittelmeerkrankheiten habe ich nicht aber ist es nicht so, dass der Hund meistens noch im Ausland getestet wird und hier in DE nach drei Monaten nochmal? Kann eine Mittelmeerkrankheit danach trotzdem noch ausbrechen?

Idealerweise möchte ich einen Hund aus DE aufnehmen und wenn ich mir den optimalen Ablauf wünschen dürfte einen bei dem ich den Besitzer zumindest über ein paar Ecken kenne und weiß, dass er ehrlich zu mir ist.
 
Sehr viel Ahnung von Mittelmeerkrankheiten habe ich nicht aber ist es nicht so, dass der Hund meistens noch im Ausland getestet wird und hier in DE nach drei Monaten nochmal? Kann eine Mittelmeerkrankheit danach trotzdem noch ausbrechen?


Auf dieser Seite stehen Erfahrungsberichte von Hundehaltern, die einen Hund mit einer Mittelmeerkrankheit haben.
Auch über die Krankheiten kann man sich genau informieren:

http://www.inselhunde.de/erfahrungen.htm
 
Bubuka, danke für den Link. Ich habe mir ein paar Erfahrungsberichte über kranke Hunde durchgelesen aber besonders interessant fand ich die Berichte über Tamino und Linus.

Einerseits denke ich, dass das wirklich der „worst case“ ist und nicht die Regel, andererseits war ich von Anfang an misstrauisch weil bei den Auslandsorgas die Hunde meistens als „lieb, ruhig, anhänglich, freundlich, aufgeschlossen usw.“ beschrieben werden. Und weil ich mir das nicht vorstellen konnte habe ich diesen Thread hier aufgemacht.

Ich bewundere alle die einen Hund direkt aus dem Ausland bei sich aufnehmen, traue mir das aber nicht zu. Für mich kommt nur ein Hund in Frage der schon eine gewisse Zeit auf einer Pflegestelle gelebt hat und wo man die Probleme zumindest erahnen kann. Ich möchte lieber einen Hund mit einem bekannten Problem an dem ich arbeiten kann als einen als einfach beschriebenen Hund bei dem die Schwierigkeiten mehr oder weniger überraschend auftreten.
 
Wobei bei dir ja trotzdem wieder ganz andere Probleme auftreten können, als in der Pflegefamilie. Schon weil jeder anders mit dem Hund umgeht, die Umgebung (z. B. deine Beiden) anders ist usw.

Aber gerade, wenn man schon Hunde hat, verstehe ich, dass man den Hund erst kennenlernen will. Es muss ja auch unter den Hunden klappen.

Vor ca. 11 Jahren kam der erste Auslandshund zu uns. Wir hatten zu dem Zeitpunkt auch schon einen Hund. Daisy haben wir nur vom Bild gekannt. Sie war ein erwachsener Hund und unser Rüde auch. Hat ohne Probleme geklappt. Auch wenn ich im Nachhinein an der seriosität dieses Vereins zweifle. Nachdem unser Max gestorben war kam Lenny. Lenny kommt ursprünglich aus Slowenien und war hier in der Nähe in einem Tierheim. Daisy war ein bisschen schwieriger mit anderen Hunden, deswegen mussten die Hunde sich vorher kennenlernen. Er war der einzige der akzeptiert wurde. Sie waren vielleicht 5 Minuten im Freilauf zusammen. Wir wollten dann noch ein paar mal zum spazieren gehen kommen, aber das Tierheim hat uns einfach den Hund mit heim gegeben :nachdenklich1:

Ich hab meine ja auch direkt aus dem Ausland. Da sie Ersthund ist und als Welpe kam finde ich es nicht ganz so dramatisch. Und, wie ich schon gesagt habe, konnte ich mich wirklich auf die Angaben der Orga verlassen. Und auch negative Sachen werden dort nicht verschwiegen. Sollte hier mal ein zweiter einziehen, würde ich auch nur von dieser Orga wieder ungesehen einen nehmen. Da meine aber mit anderen Hunden sehr entspannt ist und die Orga sie ja auch kennt, denke ich, dass das kein Problem ist.

In Tierheimen wart ihr auch schon? Wir haben auch viele besuche in Tierheimen gehabt, als wir nach Max wieder einen Hund gesucht haben...
 
Ich gucke immer mal wieder auf Tierheimseiten aber kleinbleibende Hunde sind häufig schnell vermittelt. Ich war letztes Jahr im Dezember mal im Tierheim in Peine und dort sind die freiwilligen Helfer sehr engagiert und gehen teilweise auch zur Hundeschule mit einigen Hunden damit die Tiere danach besser vermittelt werden können.

Ich bleibe an der Suche dran und es eilt ja auch nicht.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben