Opfer des Internet-Tierhandels: Tierheime werden zu Gnadenhöfen

Das Werkzeug ist nie Schuld, sondern der, der es benutzt.
 
Stimmt. Aber wenn ich eine Pistole habe, kann ich jemanden schneller in den Bauch schiessen, als wenn ich keine habe.
 
Und dennoch kann man die Waffe selbst nicht verurteilen dafür. Nur denjenigen, der sie missbraucht.
 
Natürlich nicht, es sind seelenlose Gegenstände. Aber so wie bei Waffen die Beschaffung und der Gebrauch streng reglementiert ist, wäre das zumindest für das Internet im weitesten Sinne vorstellbar. Sodass man nicht oder nur erschwert dort Tiere "bestellen" kann.
 
Da stimme ich dir zu.
 
Grundsätzlich verteufeln kann man- meiner Meinung nach- das Internet nicht, auch nicht die Kleinanzeigenportale. Klar findet dort bevorzugt dieser unseriöse Hundehandel statt.
Ich schaue berufsbedingt jeden Tag in ebay.kleinanzeigen und Quoka und schaue alles unter der Rubrik Haustiere durch. Dort gibt es jede Menge, das ich dort lieber nicht sehen wollen würde:
- winzige Käfige für Kleintiere, die als "groß" und "artgerecht" betitelt werden
- Kleintiere mit schlechtem Fell in winzigen, verdreckten Ställen
- Mäusenachwuchs, der als Stückpreis angeboten wird
- Deckrüden aller Art, gerne auch undefinierbare Mischlinge mit winzigen Nasenlöchern (andersrum genau so)
- überteuerte Preise für Tiere, damit mit denen noch Profit gemacht wird
- sehr junge (unter 1 Jahr) Welpen und Kätzchen, die wegen "Umzug" oder "Zeitmangel" abgegeben werden
- x-beliebe Mixwürfe die von vorne bis hinten unseriös sind, da von Ahnungslosen vermehrt
- Menschen die Betreuungen, Gassi gehen, etc. anbieten, ohne nötige Erfahrung, Erlaubnis und dergleichen
- Katzen und Hunde, die schon mit 8 Wochen abgegeben werden
- ...
Die Liste ist endlos.
Es gibt dort wirklich sehr viele Tiere, die wahrscheinlich kein so vielversprechendes Leben vor sich haben.
Aber es gibt dort durchaus auch Menschen, die ihre Lieblinge aus sehr vernünftigen Gründen abgeben und sich wirklich Mühe geben, ein passendes Zuhause zu finden. Es ist schon schön, dass auch über Kleinanzeigen Haustiere gefunden werden können. Wichtig ist halt, dass der Vermittler sich auch wirklich für das neue Zuhause interessiert. Ich vermute leider, dass der Großteil zu wenig Ahnung hat und auch nicht genug Herz, aber zum Glück gibt es auch zahlreiche Ausnahmen.
Für die Kleinanzeigenportale selbst ist es aber auch nicht immer so leicht, dagegen vorzugehen.
 
Da gebe ich Ayoka völlig Recht. Ich persönlich schaue oft in Kleinanzeigen und mir fallen immer wieder die wildesten Anzeigen auf. Da gibt es z.B. Leute, die einen bestimmten Welpen suchen, für xxx€. "Habe bis jetzt nur Welpen gefunden, die mir zu teuer waren." Steht dann wirklich dort so in der Anzeige... Ich persönlich werde auch immer ein bisschen wütend wenn dort sämtliche Doodles für Unmengen Geld als "leichterziehbar" und "toller Familienhund" angepriesen werden, worauf (selbst erlebt) viele Familien reinfallen und nachher völlig überfordert mit dem eben doch NICHT selbsterziehenden Hund sind. Aber wie bereits gesagt: die Menschen wollen sich nicht informieren. Sie wollen Welpen, die möglichst billig und einfach zu bekommen sind, und ihnen optisch gefallen. Ansprüche und Bedürfnisse des Tieres werden dabei missachtet. Wobei auch ich mich outen muss, dass meine Hündin über das Internet zu mir kam. Allerdings aus einer lieben Familie, im Haus aufgewachsen und mein Freund und ich wurden über alles mögliche ausgefragt, als wir sie uns ansahen. (Warum diese Rasse? Wird sie kastriert? Wo und wie lebt ihr?) Sodass ich persönlich das mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Manchmal verliebt man sich eben in so einen kleinen Hund und ich bin froh dass sie da ist. Der nächste Hund wird aber definitiv vom Züchter.
 



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