Wie ehrlich sind Pflegestellen/Tierheime?

Erster Hund
BalouDackelMix8.3.11
Zweiter Hund
Mogli, JRT,21.10.12
Dritter Hund
HermanPodiMix16.6.14
Das Thema "dritter Hund" geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich habe jetzt in einem von Tasso unterstützten Tierportal nach kleinen, kastrierten Hündinnen zwischen ein und drei Jahren gesucht und sechs in der näheren Auswahl.

Laut den Pflegestellen/Tierheimen sind alle dieser sechs Hündinnen freundlich, unkompliziert, verträglich mit Katzen und Rüden, geeignet für Anfänger...

Vermutlich bin ich zu misstrauisch, aber ich Frage mich ob die Angaben über die Hündinnen wahrheitsgemäß sind?

Wo sind die ängstlichen, unverträglichen "Leinenterroristen"? Ich erwarte nicht mit einer dieser Hündinnen nie irgendwelche Probleme zu haben aber ich hätte nicht gedacht so viele, tolle Hündinnen in bis zu 200 km Entfernung zu finden.

Berichtet mir doch mal bitte von Euren Erfahrungen mit Hunden von Pflegestellen oder den eigenen Pflegestellenhunden. Passte die Charakterbeschreibung zum Hund?
 
wir hatten vor etlichen jahren eine hündin aus
italien in pflege.
dieser hund hat mir meine tierchutzarbeit abgewöhnt.

sie war 5 monate alt und angeblich ein traumhund.
lieb,verträglich an katzen gewöhnt u.s.w.

was wir bekamen glich einem taifun !

biss um sich rum,mensch und tier.
katzen kannte sie nur vom erzählen...
sie war einfach eine katastrophe!

ich kann auch nicht glauben das jeder tierschutz immer
die wahrheit sagt.

aber es gibt seriöse ----- musst nur suchen und evtl.
jemanden finden der da schon erfahrungen hat.
 
Darauf gibt es keine pauschale Antwort...

Es gibt katastrophale Pflegestellen/Tierheime & Co., wo einem das gelbe vom Ei versprochen wird & das Gegenteil der Fall ist und es gibt gute, seriöse Leute, wo dies nicht der Fall ist. Aber um raus zu finden, woran man jeweils ist, muss man über die Internetanzeigen hinaus gehen. Idealerweise fährst du einfach selbst hin und siehst es dir vor Ort an. Lerne die Leute und die Hunde kennen & wenn eine Hündin in die nähere Auswahl kommt, schau dir auch genau jene Situationen an, die dich interessieren. Geh mit den Pflegemenschen spazieren, gehe ohne Pflegemenschen spazieren, konfrontiere sie mit deinen Hunden, organisiere ein Probewochenende...

Letztendlich kann es aber dennoch sein, dass Frau Hund irgendwas zeigt, das weder die (seriöse) Pflegestelle je gesehen hat, noch du beim Kennenlernen. Ich hatte mal eine Pflegehündin, bei der mir der Vorbesitzer noch bei der Übergabe stolz erklärte, sie bleibe 10-12 Stunden alleine, bei mir hatte sie die ganze Zeit über auch nie ein Problem beim alleine sein (auch wenn es keine 10-12 Stunden waren :zwinkern2:) und bei ihrem neuen Herrli ging es dann plötzlich nicht. Es gab genügend Eingewöhnungszeit, man hatte es schon für kürzere Zeiten geübt & dennoch gingen ihr eine ganze Woche beim Alleine sein (als Herrchen wieder arbeiten musste) die Sicherungen durch. In dieser Woche heulte sie den Wohnblock zusammen und zerlegte so einiges, inkl. Türe & Türstock. Nach genau dieser Woche war es auch wieder vorbei - sie hat seitdem nie mehr Probleme gemacht. Frag mich nicht, was genau sie für einen Rappel hatte. Ich bin schlicht froh, dass sie sich wieder eingekriegt hat. :denken24:
 
Es gibt katastrophale Pflegestellen/Tierheime & Co., wo einem das gelbe vom Ei versprochen wird & das Gegenteil der Fall ist und es gibt gute, seriöse Leute, wo dies nicht der Fall ist. Aber um raus zu finden, woran man jeweils ist, muss man über die Internetanzeigen hinaus gehen. Idealerweise fährst du einfach selbst hin und siehst es dir vor Ort an. Lerne die Leute und die Hunde kennen & wenn eine Hündin in die nähere Auswahl kommt, schau dir auch genau jene Situationen an, die dich interessieren. Geh mit den Pflegemenschen spazieren, gehe ohne Pflegemenschen spazieren, konfrontiere sie mit deinen Hunden, organisiere ein Probewochenende...

Das ist der einzig vernünftige Weg. Nimm ggf. eine neutrale Person mit, die zusätzlich noch kritisch hinschaut.
 
Ich kann mich Blumenfees Meinung nur anschließen.
Es gibt Solche und Solche. Eine Bekannte von mir bekam das Gegenteil von Hund was beschrieben wurde.
Ich persöhnlich ,bekam mit Nino genau den Hund der beschrieben war. Allerdings taten wir genau das ,wie von Blumenfee beschrieben ,wir testeten 4 Tage lang ,von früh bis Abends ob er wirklich zu uns passt.
Am ersten Tag gingen wir mehrere Std. zusammen mit der Pflegemama spazieren ,am 2. Tag alleine.
Am dritten Tag machten wir einen großen Ausflug mit Ihm , um zu sehen ob er auch in fremder Umgebung (für uns und Ihm ) klar kommt .
Den Rest der Tage (nach den Spaziergängen bzw. Ausflügen ),verbrachten wir bei der Pflegefamilie.
Wir haben sehr viel geredet ,viel über Ihre Arbeit im T. Schutz erfahren.
Wir haben ca.1 Jahr nach der Adoption von Nino ein paar Tage Urlaub miteinander verbracht, und haben heute noch 2 1/2 Jahre später E-Mail kontakt.
Wir hoffen auf ein Wiedersehen.

Sorry war jetzt Ot, bin abgeschweift.:verlegen1:

Leider klappt es nicht immer so gut wie bei Uns , also schau genau hin ,stelle viele Fragen und versuche so viel Zeit wie möglich mit dem auserwälten Hund zu verbringen.Oft zeigen sie erst nach tagen gewisses Verhalten.

Sammybi
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure Erfahrungsberichte.

Also ist es für die Pflegestelle okay wenn ich nach einem Probewochenende sage "passt nicht" und die Hündin wieder zurückbringe?

Und eine Pflegestelle kennt die Hündin doch bestimmt besser als ein Tierheim, oder? Und alle Tiere die noch im Ausland sind können doch bestimmt auch nicht richtig eingeschätzt werden.
 
Danke für Eure Erfahrungsberichte.

Also ist es für die Pflegestelle okay wenn ich nach einem Probewochenende sage "passt nicht" und die Hündin wieder zurückbringe?

Und eine Pflegestelle kennt die Hündin doch bestimmt besser als ein Tierheim, oder? Und alle Tiere die noch im Ausland sind können doch bestimmt auch nicht richtig eingeschätzt werden.

Das musst du ganz einfach mit der Pflegestelle besprechen. Gerade wenn es aber um das funktionierende Zusammenleben mit anderen Hunden geht, ist das nun nicht soooo ungewöhnlich :zwinkern2:.

Prinzipiell wird die Pflegestelle die Hündin nicht nur besser kennen, als das Tierheim. Sie wird den Hund vor allem auch in mehr Situationen gesehen und kennengelernt haben. Abgesehen davon verhalten sich Hunde in der Ausnahmesituation Tierheim oft anders, als dann in einem geregelten Haushalt. Ja, Tiere im Ausland richtig einzuschätzen ist ein Glücksspiel. Kommt auch ein wenig drauf an, wie es dort aussieht und was gemacht wird, um sie einzuschätzen. Ich vertraue aber ehrlich gesagt nicht auf diese Beschreibungen. Ich will einen Hund immer erst kennenlernen :denken24:
 
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Danke für Eure Erfahrungsberichte.

Also ist es für die Pflegestelle okay wenn ich nach einem Probewochenende sage "passt nicht" und die Hündin wieder zurückbringe?

Für eine gute Pflegestelle ist das ok - weil die auch Interesse daran haben, dass das Tier in passende Hände kommt -, bei anderen Pflegestellen ist es Latte. Ein Indikator für mich wäre das Informationsverhalten der Pflegestelle. Gibt die eher emotionales Geschwafel von sich oder auch - am besten "nur" sachliche Informationen. Benennt sie offen und ehrlich bestimmte Baustellen des Tieres oder muss man jede konkrete Aussage über das Tier mühsam "rauspulen"? Werden bestimmte Eigenschaften deutlich benannt (Angsthund) oder werden sie beschönigt ("ist noch ängstlich, wird aber mit vieeeeel Liebe ganz bestimmt ein toller Hund.......").
Natürlich hängt auch vieles von der Aufenthaltsdauer in der Pflegestelle ab, keine Frage.


Und eine Pflegestelle kennt die Hündin doch bestimmt besser als ein Tierheim, oder? Und alle Tiere die noch im Ausland sind können doch bestimmt auch nicht richtig eingeschätzt werden.

Nein, Tiere im Ausland können nicht eingeschätzt werden, die Orga´s sind in der Regel auf die Angaben des jeweiligen Tierheimes oder der Tierschützer vor Ort angewiesen. Und wie sich Tiere verhalten (können), die sich von der "Freiheit der Strasse" urplötzlich in einem überfüllten Tierheim mit extremem Stresslevel oder in einer Tötung wiederfinden, kannst Du Dir vorstellen.
 
Also ist es für die Pflegestelle okay wenn ich nach einem Probewochenende sage "passt nicht" und die Hündin wieder zurückbringe?

Und eine Pflegestelle kennt die Hündin doch bestimmt besser als ein Tierheim, oder? Und alle Tiere die noch im Ausland sind können doch bestimmt auch nicht richtig eingeschätzt werden.

Es macht nicht jede Pflegestelle, den Hund auf eine"Probe-WE" rauszugeben. Begründung: Hund kommt wieder in eine andere Umgebung (wo er evtl. nicht bleibt).
Tierheime machen das auch nicht - jedenfalls unser hiesiges nicht.

Klar kennt eine Pflegestelle den Hund besser als die Tierheim-Leute, die in der Regel nicht soviel Zeit haben, sich mit den einzelnen Hunden zu beschäftigen und sie zu beurteilen.

Im Ausland gibt es teilweise auch Pflegestellen, wo die Hunde erstmal untergebracht sind. Je nachdem, kommen sie aber auch direkt aus Tierheim/Tötungsstation. Da kann oft nicht viel gesagt werden über das Tier.

Ich habe auch noch 2 Erfahrungen beizusteuern:
Eine Bekannte hatte einen Yorkie aus Spanien, der von der Tierschutz-Orga als verträglich und freundlich dargestellt wurde. Er entpuppte sich als total gestörter Hund, der nach ein paar Tagen bissig wurde und wieder abgegeben werden musste, weil sie mit ihm überhaupt nicht klar kam. Der Kleine war schwerstens misshandelt worden und muss jahrelang schlimmste Erfahrungen hinter sich haben, wovon in der ersten Beschreibung kein Wort erwähnt wurde. Vielleicht hoffte die Orga, dass trotzdem alles gutgehen würde.....

Mein Tierschutz-Hund Charly ist, entsprechend der Beschreibung, ein lieber und verträglicher Kerl ohne "Altlasten" (war 2 Wochen auf einer Pflegestelle, bevor ich ihn bekam). Allerdings - und das trifft wohl auf alle Tierschutz-Hunde zu (vermute ich mal) - sind sie zunächst erstmal abwartend, weil sie ja nicht wissen, was im neuen Zuhause auf sie zukommt. Sie tauen erst mit der Zeit auf und zeigen ihren wirklichen Charakter. So war es auch bei Charly. Nach etwa 3-4 Monaten zeigte er sein "Wirbelwind"-Gesicht und gab sich so, wie er wirklich ist - zum Glück ohne negative Überraschungen.

Ja, versuche auf jeden Fall, soviel wie möglich über den Hund heraus zu bekommen. Ich hätte keinen Hund aus dem Tierheim genommen, von dem nichts über seine Vergangenheit bekannt war.....so leid mir das tut, aber ich wusste, dass ich es nicht in jedem Fall hätte händeln können, wenn es ein verhaltensgestörter Hund gewesen wäre.
 
Jetzt habe ich noch drei Hündinnen zur Auswahl mit sehr ausführlichen Beschreibungen. Mal gucken wie es weitergeht...
 



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