Moin,
der sinn für die gemeinschaft ist bei jedem hund da. schließlich würden sie in familienverbänden leben, wenn man sie nur ließe. der futterneid entsteht nur, weil sich fremde hunde als konkurrenten ansehen. gerade in mehrhundehaushalten. das heißt, man muss die hunde so führen, dass sie zu einer gemeinschaft werden und keine konkurrenten mehr sind. erst dann zeigen sie das typische sozialverhalten miteinander.
futterneid war beim norbert auch ein großes thema. es hat sich aber mit der zeit von selbst gebessert. eben die zeit, in der meine beiden freunde wurden.
ich habe keine anleitung für solche probleme, weil es eben individualisten sind. die eigene persönlichkeit und der charakter spielen eine große rolle. nicht zu vergessen ist auch der menschliche umgang.
tut mir leid, in meinen Augen totaler Unsinn. Hund soll Hund sein, ja. Aber wenn ein Hund auf den anderen raufgeht und keine Anstalten macht von ihm abzulassen, gehe ich dazwischen. Da kann sich Jemand Hundeexperte nennen und alle vergöttern ihn. Würde der zu mir sagen ich soll sie mal machen lassen, würde ich ihn auslachen.
Beispiel meiner Hunde:
Meine Hündin ist Ressourcenaggressiv. Am Anfang sehr schlimm. Hab ich Leckerchen beim Gassigehen verteilt und sie wollte es haben, ging es auf den Rüden los. Das gleiche bei der täglichen Fütterung. Und bei Spielzeug. Und bei mir.
An eine Situation kann ich mich besonders gut erinnern. Spielzeug fliegt ins Wasser, Hündin hinterher (Rüde interessiert sich i.d.R. überhaupt nicht für Spielzeug). Hündin kommt wieder, lässt das Spielzeug kurz liegen um sich zu schütteln. Rüde kommt um zu schauen was sie da hat, macht die Nase lang, Hündin auf ihn rauf.
Er hat gequikt und geschrien. Ich wollte dazwischen, sie hat sich aber immer wieder losgerissen. Sie ist einfach nicht von ihm los. Und weist du was ich gemacht habe? Ich habe die Hündin getreten - und getroffen. Sie hat sofort aufgehört und sich unterwürfig mir gegenüber verhalten (das ich das tun musste tut mir heute noch leid). Der Rüde ist sofort einige Meter weggeflitzt und hat noch weiter gefiept, weil ihm wohl was wehtat.
Was hätte ich wohl tun sollen, die Hunde selbst regeln lassen? Dann wäre mein Rüde jetzt wohl nicht mehr.
Zweite Situation Zuhause mit Futter.
Nur diesmal hab ich etwas anders gemacht: Als sie sich gebissen haben, blieb ich (mehr oder weniger) ruhig auf der Couch sitzen und wollte wissen, OB sie denn aufhören WÜRDE.
Nein. Ich hab eine gefühlte Ewigkeit zugeschaut, ich denke aber so nach 10 Sekunden bin ich dazwischen, weil sie nicht aufgehört hat und der Dackel schon einige Male in den 10 Sekunden auf dem Rücken lag.
Selbst regeln lassen? Ich glaube kaum.
Dritte Situation bei meinem Freund. Er sitzt auf der Couch, hat auf den Boden gekrümmelt. Hündin kommt, will es auffressen, er sagt Nein und sie wird weggeschoben. Mein Rüde stand zufälligerweise hinter der Hündin und sie ist sofort auf ihn los. Mein Freund griff noch nach ihr, konnte sie aber nur kurz festhalten
dann hat sie sich losgerissen und ist erneut auf ihn rauf.
Andere Situationen: Sie geht wegen eines Balles (der Hund meines Freundes steht total auf Bälle) auf den Rüden meines Freundes los. Beißt ihn in die Wange und bleibt daran hängen als er wegzuckt, er hat auch gejault. Das einige Male.
Mittlerweile sind wir so weit, das wenn sie Ressourcenaggressiv wird (besonders bei Spielzeug) ich nur laut werden muss, damit sie ihr Vorgehen sofort abbricht. Es klappt zu 98% und sie wird bei akzeptablen Verhalten gelobt. Verhält sie sich falsch, werde ich stinkig.
Hätte ich sie in all den Situationen machen lassen sollen? Den Rüden seinem Schicksal überlassen? Sie wiegt zwar nur 2-3 Kilo mehr als der kleine Mann, aber sie ist wesentlich jünger und fitter und würde ihn problemlos platt machen.
Gäbe es keinen Menschen der dieses Verhalten unterbunden hätte, würde die Hündin heute noch genauso schlimm sein wie damals und der Rüde wäre schlimmstenfalls unter der Erde.
Ich finde deine Aussagen wenig hilfreich und vorallem: Gefährlich!
Stell dir vor ein Hundeanfänger ließt das, sieht darin Sinn und macht es nach. Das ist bei wirklich schlimmen ressourcenaggressiven Hunden fatal. Es gibt Hunde die mahnen mit knurren/schnappen und es gibt Hunde, die ihre Ressource bis aufs Blut verteidigen.
Selbst (oder besonders?) in Familienverbänden gibt es Streit um Futter und Ressourcen.
Ich würde dieses Problem niemals 'dümpeln lassen bis es sich selbst auflöst', im schlimmsten Fall ist ein Hund danach tot.
:zustimmung2:
Hallo Zusammen,
Ich nutze mal die Gelegenheit um eine Zwischenmeldung abzugeben.
Die Situation hat sich entspannt.
Wir waren mit unserer Pyri-Dame beim Tierheilpraktiker. Sie hat eine Wurmkur und homöopathische Medikamente bekommen.
Wir füttern die beiden in getrennten Räumen und lassen sie danach getrennt voneinander in den Garten. Sie treffen sich erst draußen und sind entspannt.
zur Zeit ist es auch kein Problem wenn mal was auf dem Boden liegt oder herunter fällt. es gibt kein Zoff.
das Sozialverhalten unsere Hunde ist sehr gut. wir haben Sie alle als Welpen bekommen und sie sind wie eine Familie.
Wir arbeiten dran die Tips von MissMisa umzusetzen, seitdem läuft es gut.
@missmisa: Danke nochmal an der stelle!
natürlich ist der Umgang im Rudel sehr wichtig. das heißt ein Spaziergang festigt die Freundschaft zwischen den Hunden und baut diese aus. das ist der Grundstein damit alle unter einem Dach leben können.
wir lieben alle unsere Hunde und jeder hat seinen eigenen Charakter und ist ein Individuum. gerade das macht das Zusammenleben mit mehreren Hunden aus. hinzu kommt die Charaktereigenschaft aus der Rasse des Hundes. Soll heißen: der Pyri ist ein sehr selbstständiger Hund der eigenständig Entscheidungen trifft.
das macht ihn aber auch stur...
wir sind uns sicher, dass wir durch Training und Liebe das ganze in den Griff bekommen. ich halte euch auf dem Laufenden.
danke und schönen Abend
Mika
:zustimmung2: