Ich kenne ein Fall wo die Polizei zu einem Haus gerufen wurde weil ein Mann wohl seine Frau verprügelt. Dort angekommen klingeln sie und als die Tür aufgeht, knallt der Mann der voranstehenden Polizisten direkt eine in die Weichteile worauf sie zusammengebrochen ist. Der Polizist dahinter haute ihm sofort eine mit seinem Schlagstock über, worauf er einen Nasenbeinbruch hatte.
Der hat nun keinen Job mehr, weil er unangemessen gehandelt hat.
Öhm, ich finde nicht, dass sich diese Geschichte mit der des Rottweilerbesitzers auch nur ansatzweise vergleichen lässt. Er wurde verhaftet, weil er sein Radio nicht leiser gestellt hat. Nicht, weil er jemanden verprügelt hat. Der Hund hat niemanden verletzt. Er hat den Polizisten nur angesprungen.
Ich kenne auch einen ehemaligen Polizisten und was der mir über die Einstellung der Polizei, gerade zu Hunden, erzählt hat, da stäuben sich einem die Nackenhaare! Da werden bellende Hunde gleich als aggressiv betitelt und erschossen - nur weil sie bellen. Wenn der Besitzer es nicht schafft, seinen Hund binnen einer Sekunde ruhig zu stellen, wird von einer "Gefährdung" gesprochen.
Bei mir war die Polizei und das OA mal zu hause, weil mein hund im Hof aus zehn Metern Entfernung eine Postbotin angewufft hat. Als ich ihnen die Tür aufmachte, hatte ich die Hunde bereits weggesperrt, man hörte sie nur kurz bellen. Darauf bekam ich zu hören: "Sind die Hunde eingesperrt? Denn wenn nicht, dann können die was erleben."
Ich habe nie gesagt, dass ich die Polizisten nicht verstehe, dass sie so gehandelt haben. Ich finde es lediglich übertrieben, einen Mann festzunehmen, weil sein Radio zu laut war und einen Hund auf diese Art zu erschießen. Und falls der Mann nicht einmal die Zeit bekam, seine Fenster hochzukurbeln, ist er wohl kaum Schuld, wenn sein Hund rausspringt.
Ich habe ein immenses Repertoire an Erfahrung mit Polizisten und deren Umgang mit fremden Hunden und Menschen, die nicht dem Normbild entsprechen. Ich wurde so oft völlig ungerechtfertig angemacht und provoziert, nur weil ich bunte Haare hatte. ich war noch nie in meinem Leben frech zu einem Polizisten, weil diese meiner Meinung nach auch nur ihren Job machen. Aber es gibt unter ihnen einfach so viele Mistkerle, die ihre Position schamlos ausnutzen und ihre Macht auch noch zelebrieren. Als ich mit meinen Freunden damals (Punks) völlig friedlich im Park saß und wir uns unterhalten und Gitarre gespielt haben, kam plötzlich aus dem Nichts ein Großaufgebot an Polizisten mit drei (!) Diensthunden daher und hat uns unwirsch durch die Gegend gescheucht, uns gefilzt und mit den Hunden bedroht. Sheeva war damals noch klein und hat gebellt, mir wurde gedroht, den "Köter abzustellen", sonst nehmen sie ihn gleich mit. Es war nichts vorgefallen. Wir haben niemanden belästigt, keinen Alkohol getrunken, keinen Müll liegengelassen.
Als ich hier in Berlin die Polizei zu mir nach Hause rief, weil auf meinem Heimweg plötzlich ein Böller aus einem Haus flog und mir um Haaresbreite in den Kinderwagen gefallen wäre, haben die mich allen Ernstes (!) gefragt, was ich glaube, was sie denn dagegen machen sollen. Im Fernsehen lief Fußball und ich bin mal so dreist und unterstelle ihnen, dass sie es einfach genervt hat, dass ich sie vom Fernseher auf ihrer Wache weggerufen hatte. Ich konnte ihnen genau sagen, aus welchem Haus der Böller kam und aus welchem Fenster, aber ihre Antwort war nur "Das ist hier bekannt. Da können wir nichts machen, oder sollen wir jetzt bei jedem klingeln, der Böller aus dem Haus schmeißt?" Als ich ihnen mit den Gesetzesparagraphen über Lärm und Pyrotechnik kam, musste ich mir anhören, ich solle nicht von Dingen sprechen, die ich nicht verstehe. Nett, nicht wahr? Man darf Polizisten nicht einmal freundlich kritisieren oder ihnen widersprechen. Wann immer ich das freundlich versucht habe, musste ich mir anhören, ich könnte sie ja gerne auf die Wache begleiten und dort weiterdiskutieren.
Klar gibt es tolle Polizisten, die einen super Job machen, aber man sollte bitte nicht die Augen davor verschließen, dass gerade Menschen in Machtpositionen dazu neigen, diese Macht gegenüber dem "Fußvolk" in vollen Zügen auszunutzen. Da wird schnell mal ein bellender Hund direkt in der Wohnung erschossen, weil man "sich bedroht gefühlt" hat.
Ich kenne auch einige klasse Polizisten. Trotzdem muss ich sagen, dass der Großteil der Polizisten, die ich in meinem Leben kennengelernt und mit denen ich mich unterhalten habe, wirklich im falschen Job gelandet sind. In Kempten gab es einen Polizisten, der Punks, Metaller und Gothics sogar systematisch schikaniert hat. Der wurde erst nach 10 Jahren wegen Amtsmissbrauch suspendiert, weil ihn jeder in seinem Verein gedeckt hat. Das Ganze landete dann vor Gericht. Ich habe den charmanten Mann selbst kennenlernen dürfen und war einfach nur entsetzt.