Wenn ein Kind auf die Straße rennt und ich halte es gegen seinen Willen körperlich auf ist das Anwendung von Gewalt und hat durchaus etwas positives. Nämlich das Leben des Kindes zu retten.
Nein, das ist ein Festhalten oder Verhindern, damit sich das Kind nicht in Gefahr bringt.
Das ändert sich auch nicht, wenn es gegen den Willen des Kindes passiert, weil das kurze Festhalten nicht die Willensbildung unterdrücken soll und nicht zur Machtausübung passiert. Das vorherrschende Gefühl wird die Angst sein, dem Kind könnte etwas passieren.
Bei Zwang und Gewalt ist die Willensunterdrückung und (aggressive) Machtausübung die eigentliche, gewollte Handlung.
Dann nenn doch bitte auch die weitereren Synonyme des Begriffs.
"Erfordernis, Notwendigkeit, Verpflichtung...."
Das ist noch kein Zwang. Ich könnte dir viele Beispiele aufzählen, wo man sich trotz Erfordernis, Notwendigkeit und Verpflichtung entscheidet, das trotzdem nicht zu tun.
Auch diesen Punkt teilen wir aber allein Regeln aufzustellen ist ausübung von Gewalt. Du stellst sie auf und Kind oder Hund haben kein Mitspracherecht irrelevant ob sie diese dann freiwillig akzeptieren oder nicht.
Natürlich hatten meine Kinder und Hunde/Welpen ein Mitspracherecht, bei den Hunden in Anführungszeichen, weil sie nicht sprechen können.
Ich hatte nie feste Regeln im Kopf, die ich durchsetzen wollte. Die Regeln sind im täglichen Miteinander entstanden. Sie haben sich meistens aus den jeweiligen Bedürfnissen ergeben, die auch nicht jeden Tag gleich waren.
Meine Kinder und Welpen hatten alle möglichen Freiheiten. Dadurch waren sie sehr selbstständig und ich hatte viel Zeit für mich und meine Arbeiten.
Feste Regeln haben bei uns keine große Rolle gespielt. Ich habe meine Kinder sehr früh in die Hausarbeit mit eingebunden, wenn z. B. die Kinderzimmer aufgeräumt und gesaugt werden mussten. Meistens haben sie das freiwillig gemacht und wenn sie mal keine Lust hatten, habe ich das alleine gemacht.
Mit ca. 3 Jahren wollen Kinder immer gerne im Haus und Garten helfen und auch kochen und backen. Das kostet zwar mehr Zeit, aber dadurch wachsen sie da selbstverständlich rein. Wenn man sie erst später mit Pflichtaufgaben zum Helfen bringt, wenn sie älter sind, dann ist das nicht mehr freiwillig.
Meine Kinder durften sehr früh alleine backen, kochen, die Öfen anheizen oder die Waschmaschine bedienen. Da wollten sie das unbedingt lernen. Also habe ich ihnen alles beigebracht und sie dann auch alleine machen lassen. Natürlich war die Küche hinterher oft ein Schlachtfeld, das haben wir dann zusammen aufgeräumt.
Selbstständige Kinder brauchen nicht viele Regeln. Sie übernehmen selbst die Verantwortung für ihre eigenen Sachen, weil sie sich damit unabhängiger fühlen.
Und selbstständige Hunde sind erstaunlich ausgeglichen und umgänglich.
Sie waren tagsüber meistens mit den Kindern im Garten oder in Feld und Wald.
Ich glaube, das tut Welpen sehr gut, wenn nicht an ihnen herumerzogen wird.
Meine Söhne haben mit den Hunden geschnackt wie mit einem Freund.