Hundekontakt - Ja oder Nein? Und wie angehen?

Entschuldigung, es geht aber nicht um Dich. Die TO schrieb ja bereits im Startpost:


Und dies hier:

Der Halter kann ja froh über Kontakt sein, aber der Hund muss passen. Sieht man ja am gestrigen Beispiel. Die Menschen hatten sich verständigt. Damit will ich aber nicht sagen, dass man nicht die Möglichkeit einer Anzeigen nutzen sollte, sondern sich am Hund und dessen Bedürfnissen orientieren sollte, nicht primär an dem, was der Halter vielleicht möchte.
Der Halter kann ja froh über Kontakt sein, aber der Hund muss passen. Sieht man ja am gestrigen Beispiel. Die Menschen hatten sich verständigt. Damit will ich aber nicht sagen, dass man nicht die Möglichkeit einer Anzeigen nutzen sollte, sondern sich am Hund und dessen Bedürfnissen orientieren sollte, nicht primär an dem, was der Halter vielleicht möchte
gerade der Letzte Satz, finde ich sehr aufschlussreich von dir! Daran habe ich natürlich auch schon gedacht .Was ist, wenn Ally zwar prinzipiell Kontakt möchte aber generell davon überfordert ist? Auch wenn ich Kontakt schön fände, wenn es ihr nicht guttut möchte ich sie weder drängen noch zwingen. Aber wie genau finde ich heraus, ob es nur anfängliche Scheu oder generelle Abneigung ist? Wann wäre es hier richtig die Reißleine zu ziehen und es einfach gut sein zu lassen, bevor sich im schlimmsten Fall eine Aggression daraus entwickelt?

Auf Menschen reagiert sie ausschließlich positiv und freundlich - auf Hunde ... na ja, siehe meine geschriebenen Beispiele
 
Nachdem ihr mir gestern bereits sehr geholfen habt, habe ich heute direkt das nächste Thema.

Jedes Mal, wenn wir spazieren gehen und uns andere Hunde mit ihren Haltern entgegenkommen, bin ich unsicher, was ich machen soll. Eigentlich würde ich Ally schon gerne an die anderen Hunde heranführen, allerdings habe ich bei den meisten das Gefühl, dass dies nicht gewünscht wird. Erst einmal habe ich es erlebt, dass der andere Hundehalter offen sagte, sie können sich ruhig beschnuppern und nicht gleich die Straßenseite gewechselt hat oder sämtlichen Kontakt unterbunden hat. Da mich dieses Verhalten der Hundehalter so verunsichert, habe ich nun mitbekommen, dass ich es selbst immer öfter anwende. Jedes Mal wenn wir in so eine Situation kommen, vergrößere ich den Abstand und lotste Ally an meine Seite. Dabei will sie doch nur gucken und Kontakt aufnehmen

Meine Frage also: Wie reagiere ich richtig in so einer Situation? Ist so ein Verhalten wirklich unerwünscht? Sollte ich einfach mehr darauf zugehen und selbst den Kontakt herstellen?

Ally ist noch sehr zurückhaltend und teils ängstlich wenn wir anderen Hunden begegnen, wird aber immer mutiger und sucht die Nähe und will zu dem anderen Hund hin, das zu unterbinden erscheint mir nicht richtig, aber die anderen kann ich ja auch schlecht dazu zwingen.

Leider fehlt uns dadurch fast gänzlich der Kontakt zu anderen Hunden. Ally hat lediglich die Möglichkeit mit dem Hund von meinen Schwiegereltern (Yorkshire) und dem Kurzhaardackel von einer Freundin zu spielen, das macht sie auch gerne doch sie "braucht" meiner Meinung nach Kontakt zu einem Hund ihrer Größe, um ihren Spieldrang richtig ausleben zu können. Sie ist doch noch recht wild und sprunghaft und die Angst, sie könnte die kleinen Spielgefährten verletzen bei mir sehr groß, wodurch ich immer sehr angespannt bin und nur am beobachten, um gleich einschreiten zu können, wenn sie es übertreibt. Ist also auch nicht fas Gelbe vom Ei.

Allgemein reagieren Hundehalter und deren Hunde recht unterschiedlich auf Kontakte zu fremden Hunden, darauf sollte man Rücksicht nehmen.
Aber Hunde brauchen Kontakt, für eine gute Sozialisierung ist es zwingend erforderlich , dass Dein Hund möglichst häufig Kontakte mit allen Hunden unterschiedlicher Hunderassen haben kann , möglichst auch im Freilauf . Nur so wird Dein Hund auch ein normales Verhältnis zu seinen Artgenossen entwickeln können . Allerdings , solltest Du Deinen Hund auch vor unnötigen , schlechten Erfahrungen mit gestörten Hunden bewahren und darauf achten , dass ihm nichts passieren kann .

Ich wohne am Rande einer Großstadt , hier sind viele Hundehalter und die meisten Hunde sind an Kontakte gewöhnt . Auch zum Freilauf gibt es hier überall Gelegenheit, jeder Zeit kann man Hunde treffen ,
so dass auch die meisten Hundehalter wenig Probleme bei Hundebegegnungen sehen .

Vielleicht gibt es auch bei Dir, in der Umgebung einen Bereich , wo Hundehalter sich treffen und ihre Hunde gemeinsam frei laufen lassen können .
Wenn Dein Hund noch etwas ängstlich ist , wäre es vielleicht vorteilhaft , anfangs einen Spielpartner zu finden , der noch etwas unterlegen ist , oder ein möglichst ruhiges Verhalten zeigt . Aber ich glaube , auch Dein Hund wird bald seine Unsicherheit überwinden können, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt .
 
Zuletzt bearbeitet:
Was haben denn deine Suchanfragen auf Facebook und den schwarzen Brettern der Supermärkte ergeben? Je mehr Kontakte Ally hat, umso weniger wichtig ist es, wenn ein einzelner mal blöde läuft.

Was ist, wenn Ally zwar prinzipiell Kontakt möchte aber generell davon überfordert ist?
Labradore sind nicht als eigenbrötlerische Alleingänger bekannt und Ally stammt ja hoffentlich nicht aus einer ungarischen Welpenfabrik, Deprivationsschaden gratis dazu. Sie sollte den angemessenen Umgang mit anderen Hunden durchaus lernen können, aber sie braucht eben deine Hilfe.

Dazu gehört als erstes, andere nette Hunde mit netten Besitzern zu finden. Geh irgendwo spazieren, wo genügend sicherer Platz ist, damit man die Hunde ableinen könnte, und sprich jeden Hundehalter, der einen ungefähr passenden Hund hat (Chihuahuas und Deutsche Doggen sind weniger interessant), der dir begegnet. "Entschuldigung, haben Sie ein bisschen Zeit? Meine Hündin ist schüchtern und bräuchte dringend Kontakt zu netten Hunden, könnte das mit Ihrem passen?" oder irgendwie sowas.

Mache ich auch immer noch (also ansprechen, ob sie spielen können - wirklich schüchtern ist Rika nicht mehr. Sie war es aber mal.) Letzten Sonntag gab es dann ein paar Sprints mit einem Border Collie, bis Frauchen weiterjoggen wollte, und ein "Nein, sie greift an" vom Halter der Jack Russel Hündin.

Wenn du dich so einführst, sollten aggressive Hunde an der Leine bleiben. Und von mal über den Haufen gerannt werden sollte kein Hund traumatisiert werden - das passiert im Spiel öfters. Da braucht man kein Drama drum zu machen.
 
Vielleicht wäre, wenn du Kontakt suchst ein ruhiger Hund besser gerade für den Anfang.
Ein Hund der nicht gleich andere Hunde über den Haufen rennen ( ist das überhaupt sozial? )
 
Mein Fehler als blutiger Anfänger war, dass ich meinen Hund mehr oder weniger komplett alleine gelassen habe bei Kontakten. Und er hatte viele Kontakte. Da ich anfänglich die Hundesprache null verstand, hatte ich auch vieles für Spiel gehalten, was aber Konfliktvermeidung oder Mobbing war. Bei allem war er auf sich allein gestellt.

Heute darf er, wenn er möchte, weiterhin so viele Kontakte wie möglich haben. Allerdings bleibe ich jetzt permanent in seiner Nähe und unterstütze ihn, wenn ein anderer Hund "doof" wird. Ich nehme ihm die Last ab, alles alleine regeln zu müssen. Dabei ist es wichtig, neutral und nicht angespannt daneben zu stehen, sonst trägt man diese Spannung in den Kontakt mit hinein. Aufmerksam beobachten. Mein Hund hat inzwischen verstanden, dass ich mich geändert habe und fordert inzwischen sogar Hilfe bei mir ein, da er jetzt weiß, dass er sich auf mich verlassen kann.

So könntest Du es vielleicht auch machen. Wenn er neugierig auf einen anderen Hund reagiert und der Kontakt ist erlaubt (und der andere Hund signalisiert nicht schon vorher deutlich, dass er auf Krawall gebürstet ist), dann begleite ihn zum Kontakt. Stell Dich ein-zwei Meter daneben und beobachte. Kommt, wie in Deinem gestrigen Beispiel, ein Hund angedonnert, dann block ihn. Zeig Deinem und dem anderen Hund, dass Kontakt unter bestimmten Bedingungen OK ist.
 
Allgemein reagieren Hundehalter und deren Hunde recht unterschiedlich auf Kontakte zu fremden Hunden, darauf sollte man Rücksicht nehmen.
Aber Hunde brauchen Kontakt, für eine gute Sozialisierung ist es zwingend erforderlich , dass Dein Hund möglichst häufig Kontakte mit allen Hunden unterschiedlicher Hunderassen haben kann , möglichst auch im Freilauf . Nur so wird Dein Hund auch ein normales Verhältnis zu seinen Artgenossen entwickeln können . Allerdings , solltest Du Deinen Hund auch vor unnötigen , schlechten Erfahrungen mit gestörten Hunden bewahren und darauf achten , dass ihm nichts passieren kann .

Ich wohne am Rande einer Großstadt , hier sind viele Hundehalter und die meisten Hunde sind an Kontakte gewöhnt . Auch zum Freilauf gibt es hier überall Gelegenheit, jeder Zeit kann man Hunde treffen ,
so dass auch die meisten Hundehalter wenig Probleme bei Hundebegegnungen sehen .

Vielleicht gibt es auch bei Dir, in der Umgebung einen Bereich , wo Hundehalter sich treffen und ihre Hunde gemeinsam frei laufen lassen können .
Wenn Dein Hund noch etwas ängstlich ist , wäre es vielleicht vorteilhaft , anfangs einen Spielpartner zu finden , der noch etwas unterlegen ist , oder ein möglichst ruhiges Verhalten zeigt . Aber ich glaube , auch Dein Hund wird bald seine Unsicherheit überwinden können, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt .
Vielen Dank, das macht mir Mut. Fürs erste werden wir den Kontakt mit Spencer ausbauen, der ist zwar ein ganzes Stück kleiner aber sehr ruhig und sanft veranlagt. Wir haben uns auch vorgenommen uns noch einmal mit der anderen Hundehalterin und ihrem Dackel alleine zu treffen (ohne die Ridgebackhündin) um zu sehen, wie das funktioniert und das nach und nach auszubauen.
 
Ein Hund versteht unsere Sprache nicht, er versteht die Zuwendung nicht selten eher als Bestätigung für sein zuvor gezeigtes Verhalten.
Nur mal ganz nebenbei - Angst ist eine Emotion, Emotionen lassen sich nicht verstärken so wie Verhalten. Wenn man seinem Hund Sicherheit gibt in einer Situation, in der er Angst verspürt, verstärkt das nicht die Angst. Das ist einer dieser alten Myhthen die immer noch herumschwirren, aber wissenschaftlich einfach nicht bewiesen sind.
Sicherheit und Halt bieten, wenn der Hund unsicher ist, ist generell gut. Klar soll man nicht "mitleiden" und selber in der Angst versinken, aber wenn man den Hund in der Situation gut zuredet und mit ihm gemeinsam in die Lösung der Situation geht, trägt man nicht zu der Verstärkung der Angst bei, sondern dient als sicherer Hafen.
 
Vielleicht wäre, wenn du Kontakt suchst ein ruhiger Hund besser gerade für den Anfang.
Ein Hund der nicht gleich andere Hunde über den Haufen rennen ( ist das überhaupt sozial? )
ob das sozial ist kann ich nicht beurteilen, da fehlen mir die Erfahrungswerte. Was ich aber noch dazu sagen kann, ist, dass die Hündin angeleint wieder sehr ruhig war. Wir haben (um diese vorherige Situation gleich zu entschäfen) versucht, einenen neutralen Kontakt herzustellen. Ally lag bei mir im Platz während die Ridgebackhündin angeleint mit ihrem Frauchen an uns vorbeigelaufen ist. Das haben wir einige male wiederholt, ehe wir sie haben vorlaufen lassen und mit Abstand hinter her sind.
 
Mein Fehler als blutiger Anfänger war, dass ich meinen Hund mehr oder weniger komplett alleine gelassen habe bei Kontakten. Und er hatte viele Kontakte. Da ich anfänglich die Hundesprache null verstand, hatte ich auch vieles für Spiel gehalten, was aber Konfliktvermeidung oder Mobbing war. Bei allem war er auf sich allein gestellt.

Heute darf er, wenn er möchte, weiterhin so viele Kontakte wie möglich haben. Allerdings bleibe ich jetzt permanent in seiner Nähe und unterstütze ihn, wenn ein anderer Hund "doof" wird. Ich nehme ihm die Last ab, alles alleine regeln zu müssen. Dabei ist es wichtig, neutral und nicht angespannt daneben zu stehen, sonst trägt man diese Spannung in den Kontakt mit hinein. Aufmerksam beobachten. Mein Hund hat inzwischen verstanden, dass ich mich geändert habe und fordert inzwischen sogar Hilfe bei mir ein, da er jetzt weiß, dass er sich auf mich verlassen kann.

So könntest Du es vielleicht auch machen. Wenn er neugierig auf einen anderen Hund reagiert und der Kontakt ist erlaubt (und der andere Hund signalisiert nicht schon vorher deutlich, dass er auf Krawall gebürstet ist), dann begleite ihn zum Kontakt. Stell Dich ein-zwei Meter daneben und beobachte. Kommt, wie in Deinem gestrigen Beispiel, ein Hund angedonnert, dann block ihn. Zeig Deinem und dem anderen Hund, dass Kontakt unter bestimmten Bedingungen OK ist.
ja, das klingt gut. Das gestern ist wirklich sehr unglücklich gelaufen und ich war darauf nicht vorbereitet. Die Ridgebackhündin war so ruhig an der Leine, zeigte sich interessiert aber nicht stürmisch. Wir Menschen haben es schlichtweg nicht kommen sehen. Die Hündin war nicht aggresiv, als sie Ally überrannt hat, es war einfach nur ihre stürmische Art sie zum Spiel einzuladen.
 
Wenn du dich so einführst, sollten aggressive Hunde an der Leine bleiben. Und von mal über den Haufen gerannt werden sollte kein Hund traumatisiert werden - das passiert im Spiel öfters. Da braucht man kein Drama drum zu machen.
Grad bei Hunden in der Adoleszenzphase kommt das schon häufiger vor. Gut wäre hier natürlich, wenn die sich gegenseitig korrigieren, damit der stürmischere Hund versteht, dass das nicht angebracht ist. Normalerweise kenne ich das so, dass wenn ein Hund einen anderen über den Haufen rennt, der über den Haufen gerannte Hund einmal eine kurze Ansage macht, das Spiel kurz unterbrochen wird, beide sich abschütteln und dann geht es weiter.
Wenn hier natürlich eine unsichere Hündin auf eine super stürmische Hündin trifft, sollten die Halter dann dieses Abbrechen übernehmen, weil das sonst ein blödes Lernergebnis für beide ist. Aber ich finde es jetzt auch nicht unnormal, dass sowas vorkommt. Wenn Ally aber eher sensibel ist, dann sind kleinere Hunde die weniger wild spielen einfach besser geeignet. Die Dackel hören sich doch schon mal gut an :) Und in Zukunft weißt du jetzt, dass es mit größeren und groben Hunden nicht so gut passt und kannst das dann einschätzen. Ich denke auch, ruhigere adulte Hunde wären vielleicht gut, um ihr ein wenig mehr Hundesprache beizubringen, damit sie in der Zukunft in solchen Situationen vielleicht etwas souveräner reagieren kann und nicht sofort Angst bekommt.
 



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