Hundekontakt - Ja oder Nein? Und wie angehen?

Erster Hund
Ally/Labbi (07/2022)
Nachdem ihr mir gestern bereits sehr geholfen habt, habe ich heute direkt das nächste Thema.

Jedes Mal, wenn wir spazieren gehen und uns andere Hunde mit ihren Haltern entgegenkommen, bin ich unsicher, was ich machen soll. Eigentlich würde ich Ally schon gerne an die anderen Hunde heranführen, allerdings habe ich bei den meisten das Gefühl, dass dies nicht gewünscht wird. Erst einmal habe ich es erlebt, dass der andere Hundehalter offen sagte, sie können sich ruhig beschnuppern und nicht gleich die Straßenseite gewechselt hat oder sämtlichen Kontakt unterbunden hat. Da mich dieses Verhalten der Hundehalter so verunsichert, habe ich nun mitbekommen, dass ich es selbst immer öfter anwende. Jedes Mal wenn wir in so eine Situation kommen, vergrößere ich den Abstand und lotste Ally an meine Seite. Dabei will sie doch nur gucken und Kontakt aufnehmen

Meine Frage also: Wie reagiere ich richtig in so einer Situation? Ist so ein Verhalten wirklich unerwünscht? Sollte ich einfach mehr darauf zugehen und selbst den Kontakt herstellen?

Ally ist noch sehr zurückhaltend und teils ängstlich wenn wir anderen Hunden begegnen, wird aber immer mutiger und sucht die Nähe und will zu dem anderen Hund hin, das zu unterbinden erscheint mir nicht richtig, aber die anderen kann ich ja auch schlecht dazu zwingen.

Leider fehlt uns dadurch fast gänzlich der Kontakt zu anderen Hunden. Ally hat lediglich die Möglichkeit mit dem Hund von meinen Schwiegereltern (Yorkshire) und dem Kurzhaardackel von einer Freundin zu spielen, das macht sie auch gerne doch sie "braucht" meiner Meinung nach Kontakt zu einem Hund ihrer Größe, um ihren Spieldrang richtig ausleben zu können. Sie ist doch noch recht wild und sprunghaft und die Angst, sie könnte die kleinen Spielgefährten verletzen bei mir sehr groß, wodurch ich immer sehr angespannt bin und nur am beobachten, um gleich einschreiten zu können, wenn sie es übertreibt. Ist also auch nicht fas Gelbe vom Ei.
 
Ich persönlich würde keinen Kontakt an der Leine zulassen ( außer bei Hunde, die meinen kennen/sich verstehen und es keine Probleme gibt ).

Einfach hinlassen geht natürlich nicht aber du kannst nachfragen, wenn jemand kommt.
Oder manchmal gibt es auch Hundetreffen/Gassi oder auf dem Hundeplatz.
Was wichtig ist, dass auch auf die Hunde geschaut werden und zb. nicht gemobbt.

Wir haben uns damals zb. auch oft mit der Züchterin getroffen, vielleicht gibts da auch Möglichkeit.

Was ich wichtig finde immer ein Auge drauf zu haben, dass es möglichst keine unschöne Begegnug gibt.
Gerade, wenn sie bissel ängstlich ist.
 
Hundekontakt ist schon wichtig und nach Möglichkeit auch zu ermöglichen. Das was Hunde mit anderen lernen können und den Spaß, das kann man als Mensch gar nicht ersetzen.
Aber ohne Regeln geht es halt auch da nicht.
Ideal wäre eigentlich eine Hundeschule die so was wie Spielgruppen anbietet. Wo man unter fachlicher Anleitung lernt zum einen Spielverhalten zu erkennen (gar nicht so leicht) und zu lernen wann und wie schreite ich ein, wenn sich da Dinge entwickeln die man nicht möchte.
Hat man das nicht muss man es selbst lernen.
Wichtig ist, den Hund nicht einfach so zu anderen hin zu lassen, und kein Spiel an der Leine.
Auch kann es einem sehr auf die Füße fallen wenn der Hund lernt, das andere Hunde automatisch spielen bedeutet und man nur doll genug aufdrehen muss damit die Leine möglichst schnell abgeht.
Wenn du also einen Hund triffst wo du denkst das könnte passen dann einfach fragen. Kostet ja nichts. Vor dem Leine abmachen am besten noch mal Fokus auf dich (falls vorhanden Geschirr runter machen) und dann auf gehts. Am besten nicht wie festgenagelt stehen bleiben sondern mit dem anderen einfach weiter gehen. Hunde im Blick behalten, und nicht nur auf quatschen oder Handy konzentrieren.
 
Ja, das ist auch so ein Problem. Die meisten Hunde reagieren sehr stürmisch, wenn wir ihnen begegnen. Sie reißen dann an der Leine und bellen lautstark, was unsere Ally natürlich einschüchtert. Auch wenn wir an Höfen vorbeigehen, da wird hinter den Toren lautstark gekläfft. Das macht sie mittlerweile aber ganz toll. Sie schaut mich dann fragend an und ich ermutige sie dann einfach weiterzulaufen ohne darauf einzugehen.

In unserer Gegend gibt es leider keine Hundetreffs oder Vereine. Wir wohnen sehr ländlich ohne viel Infrastruktur, gerade in diesem Bereich gibt es nichts bei uns. Daher finde ich es auch so schade das wir noch keine wirkliche Gelegenheit finden konnten um sie an andere Artgenossen heranzuführen. Toll ist es, wenn ich es schaffe mit der Freundin mit dem Dackel spazieren zu gehen. Das genießt Ally richtig, da wird geschnüffelt, auf Tuchfühlung gegangen und zum Spielen aufgefordert. Spencer (der Dackel) ist nur geringfügig älter wie sie und ebenfalls noch sehr verspielt. Bei der Yorkshire Dame (die ist bereits 10 Jahre alt) trifft sie bei Spielaufforderungen eher auf taube Ohren und wird verscheucht (Was ich auch wichtig finde, damit sie die gesetzten Grenzen der anderen akzeptieren lernt).
 
Ja, das ist auch so ein Problem. Die meisten Hunde reagieren sehr stürmisch, wenn wir ihnen begegnen. Sie reißen dann an der Leine und bellen lautstark, was unsere Ally natürlich einschüchtert.

Wenn der andere Halter da Gesprächsbereit ist würde ich fragen ob man ein Stück zusammen geht, die Hunde an der Leine. Bis ein wenig Ruhe eingekehrt ist, dann beide quasi im Vorbeigehen abmachen. Das könnte die erste stürmische Energie raus nehmen.

Bei uns ist es dahingehend auch mau, da müsste man denn schon ein Stück fahren. Da wir zwei Hunde haben, der Rüde eh nicht Fremdhundkompatibel ist, ist das aber auch nicht weiter schlimm. Potenzielle Spielpartner gäbe es bei uns in der Gegend auch nur einen, der ist aber leider so gar nicht erzogen.
 
... und nicht gleich die Straßenseite gewechselt hat ...
An der Straße wäre ich allerdings auch sehr vorsichtig mit Kontakten! Ob es zur Konfliktvermeidung und tatsächlich echtes Spiel ist - plötzlich kommt es einem Hund in den Sinn, ein Laufspiel anzubieten und rennt Dir vor's Auto!

Und an der Leine wird durchweg als No-Go empfohlen. Wenn sich die Leinen verheddern, kann durch die Bewegungseinschränkung ruckzuck ein Kampf entstehen. Oder die Leine wird unter Vollspannung gehalten, so dass der Hund diese Spannung als Gefühl mit der Situation verbindet, etc.

In diesem Thema:
wurde schon einiges zum grundsätzlichen Wunsch/Bedürfnis von Hund und Mensch geschrieben.
 
Vielleicht kannst du ja einen Aushang im Supermarkt oder einen Aufruf bei Facebook in einer Gruppe deiner Region o.Ä. machen, um andere Hundehalter_innen mit ähnlich großen Hunden zu finden, mit denen du dich regelmäßig treffen kannst? Ausgelassenes Spielen ist gerade in dem Alter schon auch gut, damit die Hunde auch Hundesprache lernen und Sozalspiel ist super hilfreich. Allerdings denke ich, dass es da besser ist, Hunde in Allys Größe zu finden, bei den kleinen kann das auch mal blöd ausgehen. Aber wenn du 1, 2, 3 andere Hunde findest in deiner Umgebung, mit denen du vielleicht 1-2x die Woche zusammen spazieren gehen kannst, wär das ja schon supi für Ally :) Dann wird sie auch sicherer im Umgang mit andreen Hunden.
An der Leine ist, wie schon gesagt, keine gute Option, da lieber wirklich gezielt irgendwohin fahren oder gehen, wo ganz viel Platz ist und die Hunde auch ausgelassen und ohne Gefahr mal Rennspiele etc. machen können.
 
Ich bin in einer ähnlichen Situation, weshalb ich von Anfang an jeden Hundehalter, der mir begegnet (ist kaum einer pro Woche), anquatsche, ob sich die Hunde begrüßen dürfen. In der Stadt notfalls auch an der Leine - solange beide Hunde kurz gehalten werden und nur vorsichtig schnüffeln, sehe ich da kein Risiko. Mit Spielen hat das aber nichts zu tun.

Dafür habe ich gestern den spazierengehenden Mann mit seinem "Kalb" in meinen Garten eingeladen. Denn an der Straße leine ich Rika nicht ab. Der Berner-Berhardiner-Estrela-Mix läuft frei, aber mit HD und Arthrose nicht sehr schnell und weit - viel Spiel war also nicht. Aber unterwegs hatte ich schon sehr aktive Begegnungen...

Gibt es wirklich keinen Hundeverein in 20 - 50 km Umkreis? Ich wohne wie gesagt auch extrem ländlich, aber ich habe da 3 bis 4 Vereine. Und mindestens eine private Schule. Wenn die Hunde da nicht spielen dürfen, könnt ihr euch ja privat treffen...
 
Ich bin in einer ähnlichen Situation, weshalb ich von Anfang an jeden Hundehalter, der mir begegnet (ist kaum einer pro Woche), anquatsche, ob sich die Hunde begrüßen dürfen. In der Stadt notfalls auch an der Leine - solange beide Hunde kurz gehalten werden und nur vorsichtig schnüffeln, sehe ich da kein Risiko. Mit Spielen hat das aber nichts zu tun.

Dafür habe ich gestern den spazierengehenden Mann mit seinem "Kalb" in meinen Garten eingeladen. Denn an der Straße leine ich Rika nicht ab. Der Berner-Berhardiner-Estrela-Mix läuft frei, aber mit HD und Arthrose nicht sehr schnell und weit - viel Spiel war also nicht. Aber unterwegs hatte ich schon sehr aktive Begegnungen...

Gibt es wirklich keinen Hundeverein in 20 - 50 km Umkreis? Ich wohne wie gesagt auch extrem ländlich, aber ich habe da 3 bis 4 Vereine. Und mindestens eine private Schule. Wenn die Hunde da nicht spielen dürfen, könnt ihr euch ja privat treffen...
im weiteren Umkreis von 50 km gibt es die sicherlich, doch das kann ich logistisch leider nicht bewerkstelligen. Das Ally Spielgefährten in ihrer Größe braucht ist natürlich klar, die kleinen Genossen können das gar nicht kompensieren.
 
An deiner Stelle würde ich da auch einen Aufruf in den sozialen Medien starten, facebook, twitter oder wo immer du angemeldet bist.
Gezielt nach gemeinsamen Treffen in deiner Gegend fragen, dann die andere Partei in Ruhe kennenlernen und, falls es zwischen den Hunden stimmt, regelmäßige, gemeinsame Gassigänge vereinbaren.

Ich kann mir vorstellen, dass das für einen kontaktfreudigen Hund sehr wichtig ist und würde diese lernbereite Phase auch nicht verpassen wollen.

Ich wohne zwar nicht im Nirgendwo, aber auch hier gibt es leider kaum Vereine oder Hundeschulen, die kompetent geführte Kleinhundegruppen anbieten. Ich bin schon ständig am Suchen, weil es Murphy auch gut tun würde, regelmäßigen Kontakt zu Hunden seiner Größe und seines Alters zu haben.
Kira hat altersbedingt nicht so oft Lust zum Spielen wie Murphy, der Terrier ein paar Gärten weiter ist noch ein Jahr älter als Kira und auch nicht mehr so spielbegeistert.
Und Murphy hat schon eine Baustelle bei Begegnungen mit fremden Hunden entwickelt, so dass es unterwegs auch nicht möglich ist.

Der Welpe, der jetzt in unserer Familie/Bekanntschaft eingezogen ist, ist mit 11 Wochen schon größer als Murphy, soll später mit auf die Jagd gehen und die "Anleitung" bei Hundebegegnungen von Seiten des Herrchens ist nicht mein Fall.
Daher habe ich direkt gesagt, ich wäre froh, wenn wir die beiden im Guten miteinander bekannt machen können, aber dieses Mal unter Anleitung einer Trainerin.
Denn beim letzten Mal, als es um Kira und seine vorherige Hündin ging ist diese Annäherung so derart in die Hose gegangen, dass die beiden Todfeindinnen bis zum Ende waren.
 



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