Unverträgliche Rassen - Warum ist das so?

Können wir im Fall von gewolltem Gameness aus Züchter = Vermehrer machen und dann die Nationalität weglassen? :)
ist nicht böse gemeint, aber durch den CC habe ich erst so richtig gemerkt, dass eigene Rasse in den osteurpäischen Ländern deutlich besser und gewissenhafter gezüchtet werden. ;)

Viele die gezielt auf Unverträglichkeit hin züchten würde ich nicht als Vermehrer im klassischen Sinne bezeichnen. Selbst unter denen die über Kampf selektieren würde ich die wenigsten als Vermehrer bezeichnen.

Aber es stimmt schon, dass man bei Staff- und Pitvermehrern (also wirklich Vermehrern) eher Gefahr läuft, einen unverträglichen Hund zu bekommen. Einfach weil dabei überhaupt nicht vernünftig selektiert wird, weder auf Verträglichkich noch auf Unverträglichkeit.
 
Wenn die Optik nicht wichtig ist, aber der Bau an und für sich gesund bleibt, ist das ja schön. ich verstehe nur wieder nicht, warum man einen APBT nicht an seinen sportlichen Leitungen festmachen kann - aber jede andere Rasse.
Ist dann wohl nur ein vorgeschobener Grund um weiter so "schöne" Kämpfe veranstalten zu können... Machen diese Züchter auch Kämpfe? Verlieren die wenigstens alles, wenn sie erwicht werden?

Wenn wir jetzt wirklich von denen ausgehen die über Kampf selektieren und meinen, das ginge nicht über Sport - das sind zwar nur wenige und wie es gesagt, kommt es eher in Osteuropa vor - dann hat das einfach etwas mit dem Verständnis der Rasse zu tun. Das ist schwer zu begreifen ohne sich damit intensiver beschäftigt zu haben. Das sind keine Monster, es geht nicht um "schöne" Kämpfe oder darum die Hunde zu quälen. Das ist das Rasseverständnis. Die glauben: Ein APBT braucht Gameness und wirkliche Gameness läßt sich nur über den Kampf messen. Wer das verrät, verrät die Rasse. Wer nurnoch zum Hundesport und auf Shows rennt, der läßt die Rasse sterben.
Das ist naürlich (finde ich) Quark. Und glücklicherweise verboten. Und grenzenlose Tierquälerei. Aber ich kann die Grundzüge hinter dieser Überzeugung verstehen, denn der Hundekampf machte aus dem APBT nunmal das, was er heute ist. Alle Eigenschaften die APBT-Fans toll und erhaltenswert finden hat dieser Hund nur, weil ein Kampfhund war. Wenn wir davon weggehen und auf Verträglichkeit züchten, wird der Hund selbstverständnis gewissermaßen "weicher" - und möglicherweise geht dann auch Gameness verloren, möglicherweise verändert der Hund sich dann auch im Bereich der sportlichen Leistungen, das halte ich für durchaus möglich.

Zum Glück gibt es viele vernünftige Züchter, auch unter denen, denen Verträglichkeit egal. Die Gameness und Sportlichkeit wollen, die keine Verträglichekit brauchen, aber weit weg vom Hundekampf sind.
Ebenso wie es vor allem unter den AmStaff Züchtern Züchter gibt, denen Verträglichkeit sehr wichtig ist und die gezielt darauf züchten.
Aber selbst diese vernünftigen Leute können nicht leugnen, was APBT, AmStaff und Co. nunmal gewissermaßen "in den Genen" liegt. Ich kenne keinen Züchter, mögen seine AmStaffs auch noch so verträglich und kuschelig sein, der dafür garantieren würde, dass alle seine Welpen später artgenossenverträglich bleiben.
 
Bzw. habe ich mich als erstes gefragt, wie man mit den Hunden dann auf Ausstellungen geht?

Da gibt es keine Ausstellungen wie hier, weil es nicht nach Aussehen geht.


ich verstehe nur wieder nicht, warum man einen APBT nicht an seinen sportlichen Leitungen festmachen kann - aber jede andere Rasse.

Tut man aber. Es gibt zig Sportarten, die mit bullartigen Terriern gemacht werden. Nur sind die nicht so populär, weil viele das als scharf machen bezeichnen ... (Springpole, Weight Pull etc pp)
 
Ok, beim Pit und Staff scheint es doch eine "andere" Welt zu sein, wie ich sie von anderen Rassen kenne. Danke für die Erfahrungen! (ich weiß nicht, ob ein Smilie hier richtig wäre...)

Die glauben: Ein APBT braucht Gameness
Für mein Verständnis würde ich das irgendwie mit den CC Züchtern im osteuropäichen Raum vergleichen. Die wollen wesensfeste (Arbeits-)Hunde - daher werden viele IPO geführt. Ein guter IPO-CC ist "besser" als einer mit Champion-Titeln von Ausstellungen. Man achtet schon auf die Optik, dabei aber eher auf Knochensträke etc. - alo eher Richtung Gesundheit statt "schön".

Ich kann auch nachvollziehen, das mit dem kompletten "Verschwinden" vom Gameness dann andere Eigenschaften schlechter werden können. Aber es scheint ja auch "abgeschwächt" zu gehen, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Kann man bei den "restlichen" Eigenschaften bei Züchtern mit Wert auf Verträglichkeit Veränderungen feststellen?

Tut man aber. Es gibt zig Sportarten, die mit bullartigen Terriern gemacht werden. Nur sind die nicht so populär, weil viele das als scharf machen bezeichnen ... (Springpole, Weight Pull etc pp)
Ich behaupte jetzt mal Sringpol ist das, wo die Hunde so krass die Wände hochgehen und so... Ist für mich jetzt nichts wo ich mir Gedanken machen würde. Im Gegenteil, mich faszinieren die "Auffänger" der Hunde, da muss man sicher einiges üben und können, bis man einen Hund dann passend "abfedern" kann.
Weight Pull stelle ich mir als ziehen von z.B. schweren Reifen vor. Das ist beim CC öfter eine beliebte Art, die Muskulatur noch mal für die Ausstellungen zu definieren. Negatives kann ich da jetzt nicht sehen, wie viel Rassen haben früher Wägen gezogen...

Nur einmal gesehen, da haben 2 Hunde "Tauziehen" gemacht - getrennt von einer Glasscheibe. Das würde ich sogar als Alternative zu Kämpfen gut finden - könnte man auch Geld mit machen über Wetten etc. - aber den Hunden geht es dabei sicher deutlich besser...

Gut verträglich kann ich mir "normale" Pits / Staffs (also nicht diese Berecher-Kolosse) in vielen Hundesportarten mit Bewegung sehr gut vorstellen. Ein Pit kann doch einen Hindernis Pacours genauso gut ablaufen wie ein Boder, oder? Ich möchte Pit & Co. sogar fast bessere Ergebnisse aufgrund ihrer Nervenstärke zusprechen...
 
Ich behaupte jetzt mal Sringpol ist das, wo die Hunde so krass die Wände hochgehen und so...

Nein, das ist Wall Climb / wallclimbing / high jump.

Ein Springpole ist ein Spielzeug. Abby liebt ihren.
Das besteht meist aus einer Garagentorfeder, einem Seil und einem Spielzeug. Damit trainiert man das "festhalten können" dieser Hunde sowie die Hinterhand und die Rücken- und Nackenmuskeln.

Springpole:
41fOF50QMoL.jpg


In manchen Ländern gibt es für APBT sportliche Wettkämpfe aus den drei Disziplinen High jump (an der Wand hoch), Speed (Schnelligkeit gemessen auf einer Treadmill) und die Länge des "sich festhalten könnens" an einem Beisskissen. Für letzteres kann man gut mirt einem Springpole trainieren.
 
Ich kann auch nachvollziehen, das mit dem kompletten "Verschwinden" vom Gameness dann andere Eigenschaften schlechter werden können. Aber es scheint ja auch "abgeschwächt" zu gehen, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Kann man bei den "restlichen" Eigenschaften bei Züchtern mit Wert auf Verträglichkeit Veränderungen feststellen?

Da scheiden sich die Geister ;)
Wenn du einen Züchter von sportlichen APBT fragst, der nur über Sport selektiert, dann geht es. Diese Tiere haben (deren Meinung nach) noch Gameness, denn sie gehen über ihre Grenzen hinaus. Sie haben Biss, sie haben Trieb, es sind richtige Sportskanonen. Sie haben weiterhin alle anderen geliebten Eigenschaften des APBT. Unverträglichkeit ist manchmal vorhanden, manchmal nicht. Manche Züchter finden es aber trotzdem "schick" und erstrebenswert, wenn ihre Hunde auf Shows in der Leine hängen wie blöd und andere Hunde angeifern - andere Züchter finden das lästig und freuen sich, wenn ihre Tiere verträglicher sind.
Nach solchen Züchtern gibt es keine Veränderungen. Ihre Tiere sind game.

Züchter die über Kampf selektieren meinen Veränderungen zu sehen. Schwäche, Weichheit.
Ich persönlich kann das nicht beurteilen. Ich sah schon APBT deren Eltern noch im Pit standen (gekämpft haben) auf einer Treadmill oder am Beisskissen und ich sah APBT die weit weg vom Hundekampf gezüchtet wurden auf einer Treadmill oder ... Ich persönlich sehe da keinen Unterschied, aber ich bin auch kein Experte und ich kenne nur kurze Ausschnitte. Hunde ganz kurz persönlich kennengelernt, Videos, usw.. Ich kann mir da kein Urteil erlauben.

Unter den AmStaffs gibt es selbstverständlich auch sportliche, aber ein AmStaff ist noch mal ganz etwas anderes als ein APBT. Dahinter stehen ganz andere Zuchtziele und Zuchthintergründe. Ich kenne keinen Staffzüchter der von Gameness faselt oder seine Tiere derart sportlich powert, wie es in APBT-Kreisen üblich ist.

Nur einmal gesehen, da haben 2 Hunde "Tauziehen" gemacht - getrennt von einer Glasscheibe. Das würde ich sogar als Alternative zu Kämpfen gut finden - könnte man auch Geld mit machen über Wetten etc. - aber den Hunden geht es dabei sicher deutlich besser...

Das nennt sich "tug of war".

 
Nein, das ist Wall Climb / wallclimbing / high jump.
Okay, aber es hört sich alles mMn harmlos an, bzw eher nach rassetypischer Beschäftigung, oder?
Man sieht ja auch genug Videos, in den sich JRT oder Malis festbeißen und an Ästen hängen - für mich wäre das jetzt nichts anderes...

Züchter die über Kampf selektieren meinen Veränderungen zu sehen. Schwäche, Weichheit.
Ok, Urteil erlauben kann ich mir da sicher auch keins, aber ich würde da schon was unterstellen, wenn sportlich selektierten Hunden wohl "nichts" fehlt...

Das nennt sich "tug of war".
Genau das. Ich sehe da jetzt kein Problem, oder? Ok, ich Geschirr statt Halsband wäre schön, aber die Hunde können sich nicht mehr verletzten als bei jedem anderen Sport auch, oder?
 
Ich hab mit meiner Staffhündin damals springpole gemacht und highjumping. Das fand sie geil und war mit Begeisterung dabei. Die war aber auch relativ leicht und drahtig, im Gegensatz zu den heutigen Hunden.
Ich bin dafür im übrigen auch von Hundebesitzern und sogar von einer Hundetrainerin angefeindet worden, weil ich den Hund damit "scharf" machen würde.
 



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