Zwei Rüden und der Alltag....

Erster Hund
Casper, dt. Boxer (8 Mon.)
Zweiter Hund
Vito, dt. Boxer (16 Mon.)
Ihr Lieben, derzeit bin ich echt am Verzweifeln.

Bis vor kurzem kamen meine beiden Zwerge (6 Monate & 14 Monate) wirklich gut miteinander aus. Der kleine hat relativ schnell die Führungsposition übernommen, das wurde von mir auch so akzeptiert, auch der große hat es hingenommen und ihn in seiner Position nicht angegriffen.
Jetzt kloppen sie sich immer häufiger.
Konnte ich sie vorher noch ruhig und ohne Probleme in einem Raum um mich haben, gibt es jetzt Mord und Totschlag, wo sich aber beide nicht viel tun, der Kleine geht dem Großen an die Kehle, der Große beisst dem Kleinen in die Beine etc. Casper spielt allgemein etwas ruppiger, er ist nicht grade ein Feinmotoriker, das weiß ich. Aber sie liegen sich so erbittert in den Haaren, dass Vito (der Große...) schon mehrmals blutige Tackerlöcher an der Kehle hatte, weil Casper partout nicht loslässt, auch wenn Vito sich unterwirft, was er IMMER macht. Er zeigt Casper deutlich seine Demut, guckt ihm nie direkt in die Augen, legt sich auf den Rücken, lässt sofort das Spielzeug fallen wenn Casper ankommt, aber es interessiert Casper nicht, er mobbt ihn regelrecht.

Wenn wir abends im Wohnzimmer sind, liegt Casper grundsätzlich vor der Terassentür und beobachtet seinen Garten ^^ Vito liegt direkt vor der Couch und schläft, er guckt Casper nicht an, er gibt KEINEN Laut von sich, und irgendwann kommt Casper an, legt sich vor ihm hin und leckt ihm die Lefzen ab, wie ein Irrer. Vito bewegt sich immernoch nicht. Casper lullert ihm weiter an der Schnauze rum, das Schwänzchen wackelt, und IRGENDWANN wird es Vito zu viel, er hebt den Kopf und in dem Moment packt Casper zu, knurrt, fängt wie dumm das Bellen an und hört nicht mehr auf. Auf mich wirkt das, vermenschlicht, total hinterlistig, Casper macht auf gut Freund, wartet aber nur auf den richtigen Moment, um zuzupacken, so wirkt es auf mich. Ich kann mir das aber nicht vorstellen, ein 6 Monate alter Junghund kann doch nicht schon so ein Tyrann sein, er hat nie schlechte Erfahrungen gemacht!

Dazu muss man allerdings sagen, dass Casper generell nicht der Hundefreund ist, bisher ist er mit Vito aber immer super klargekommen. Bei anderen Hunden muss ich aufpassen, mit sehr dominanten Rüden kommt er gut klar, unterwirft sich bzw. spielt nicht blöd, dominante Hündinnen sucht er sich guut aus, alles was sich ihm unterordnet wird kleingetackert, AUSSER eben bisher Vito.
Wir arbeiten natürlich daran, sein Verhalten dominanteren Hunden gegenüber ist mittlerweile einwandfrei, was weiterhin Probleme macht sind die, die sich ihm unterordnen.

Im Moment gehe ich weder mit beiden zusammen spazieren (lasse ich sie draußen zusammen spielen, wird es ähnlich brenzlig wie in der Wohnung) noch lasse ich sie zusammen in einem Raum, wenn Casper im Haus ist, ist Vito im Garten und umgekehrt, außer es ist kack Wetter, dann ist der eine im Obergeschoss und der andere unten.

Ich ziehe aber am 20. in eine Wohnung, wo ich nicht diese oben/unten-Möglichkeit und auch keinen Garten mehr habe.

Was tun?
Kann ich davon ausgehen, dass es sich legt wenn beide älter werden?
Bisher habe ich die Rangordnung nie gestört, wenn Casper Vito gemaßregelt hat, habe ich mich rausgehalten. Was soll ich also tun, Maulkorb drauf und im Garten ausdiskutieren lassen??
Wie verhalte ich mich richtig, wenn sie sich in die Haare kriegen?
Bin damit ein bisschen überfordert, weil ich das Problem von unseren bisherigen Hunden nie kannte.....

Hilfe :winken3:
 
Bisher habe ich die Rangordnung nie gestört, wenn Casper Vito gemaßregelt hat, habe ich mich rausgehalten.

Ich habe jetzt nicht alles kopiert, aber dieser Satz sagt eigentlich alles aus.
Erstmal "maßregelt" ein 6 Monate alter Hund eigentlich nicht (er scheint das ja auch schon im jüngeren Alter gemacht zu haben), er pöbelt.
Und vor allem WAS maßregelt er denn deiner Meinung nach bei Vito?
Dieser scheint sich ja überhaupt nicht zu mucksen. Im Gegenteil, ich denke er würde bestimmt am liebsten unsichtbar werden und verschwinden. Ich kann mir vorstellen, dass Vito sich auch sehr unwohl und verunsichert fühlt fühlt.
Vito lernt eigentlich grad: Ich bin nirgendwo sicher, auch nicht bei meinen Menschen. Niemand hilft mir.
Casper dagegen lernt im Moment nur eines: Ich kann machen was ich will, ich bin der Oberboss und wenn ich rumpöbel (obwohl Löcher in Vitos Hals eigentlich nichts mehr mit pöbeln zu tun hat), hat das überhaupt keine Konsequenzen!

Läuft das so weiter, dann geh auf keinen Fall davon aus, dass das im Alter besser wird.
Casper braucht auf jeden Fall klare Regeln und möglicherweise auch Eingrenzungen in seinem Gehabe (z.B. braucht Boss abends nicht den Garten bewachen, sondern darf sich stattdessen in eine ruhige Ecke legen).
Und er muss ganz dringend lernen, dass DU hier das Sagen hast. Klar darf er unter den Hunden Boss sein, aber DU bestimmst die Regeln und da wird NICHT einfach gepöbelt!
Denn maßregeln ist das sicher nicht.
Ich habe im Moment (seit einiger Zeit herrscht aber Ruhe) ein ähnliches Problem und arbeite daran. Ich bin streng (es gibt nur noch Streicheleinheiten wenn ICh das will, nicht wenn Hund ankommt, regelmässiges auf den Platz schicken,...), aber es scheint zu helfen. Auch bei mir hat der eine Hund nur beschwichtigt und dem Anderen war es trotzdem egal.
 
Ich muss Tina da leider widersprechen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch junge Hunde durchaus Maßregeln können. Nicht alle Hunde sind von klein auf lieb und freundlich zu allen.
Meine eigene Cane Corso Hündin hatte auch nie das Bedürfnis sich irgendwem anzubiedern, um nicht zu sagen sich unnötig zu unterwerfen.
Mit viel Training haben wir es allerdings geschafft eine absolut geniale Hündin aus ihr zu machen, die stets fair bleibt. Sie 'sagt' wenn ihr etwas nicht passt, übertreibt dabei allerdings nicht.
Ich hätte mittlerweile keine Bedenken mehr sie in ein fremdes Rudel zu schicken, selbst, wenn es dort den ein oder anderen Aggressor gibt.

Ich persönlich würde dir daher raten dir einen Plan zu machen.
Überlege dir genau:
warum handelt Casper so? Was möchte er mit seinem Verhalten erreichen? Was erreicht er tatsächlich? Welchen Lerneffekt hat das auf ihn?
Und dann überlege dir, was du von Casper möchtest:
soll er Vito ignorieren? Soll er lernen Grenzen zu respektieren? Soll er schlichtweg mit dem Maßregeln aufhören?
Je nachdem wie du die Situation einschätzt könntest du dir dann einen Trainingsplan ausarbeiten, der dir und Casper hilft.
Ich z.B. wollte, dass meine Hündin lernt Grenzen zu respektieren.
Trainingsanfang war also, meine Zweithündin in jeglicher Hinsicht zu schützen. Lief sie ihr ständig hinterher und legte sich permanent neben sie, obwohl ihr das unangenehm war bin ich eingeschritten und habe beide getrennt.
Gab es Streit wegen eines Balles habe ich versucht zu durchblicken welcher der Hunde 'im Recht' ist. Dabei war es wichtig zu wissen, wer berechtigterweise in Form von Knurren kommuniziert hat und wer dieses Signal ignoriert und damit einen Streit ausgelöst hat.
Generell habe ich versucht meinen Hunden beizubringen, dass Kommunikation toll ist. Sie dürfen sich gegenseitig anknurren, wenn es einen nachvollziehbaren Grund dafür gibt und sie sollen die Kommunikation respektieren, indem sie die Grenzen achten.
Undzwar OHNE eine 'Rangfolge'. Jeder wird gleichberechtigt behandelt und jeder hat das Recht sich und sein Gut zu schützen oder zu teilen.
Der, der den Ball/ das Leckerlie/ die Streicheleinheit zu erst hatte, der darf sie auch verteidigen, es sei denn ich schreite ein und unterbinde das.
Das Ergebnis ist nicht, wie mach einer vielleicht vermuten mag, dass die Hunde ständig alles kontrollieren und verteidigen wollen, sondern eher genau das Gegenteil. Sie wissen, dass eine Überreaktion keinen Erfolg hat und überlegen sich zweimal, ob ihr Verhalten korrekt ist.

Ich hoffe ich habe es verständlich formuliert! :rolleyes:
 
Ich habe jetzt nicht alles kopiert, aber dieser Satz sagt eigentlich alles aus.
Erstmal "maßregelt" ein 6 Monate alter Hund eigentlich nicht (er scheint das ja auch schon im jüngeren Alter gemacht zu haben), er pöbelt.
Und vor allem WAS maßregelt er denn deiner Meinung nach bei Vito?
Dieser scheint sich ja überhaupt nicht zu mucksen. Im Gegenteil, ich denke er würde bestimmt am liebsten unsichtbar werden und verschwinden. Ich kann mir vorstellen, dass Vito sich auch sehr unwohl und verunsichert fühlt fühlt.
Vito lernt eigentlich grad: Ich bin nirgendwo sicher, auch nicht bei meinen Menschen. Niemand hilft mir.
Casper dagegen lernt im Moment nur eines: Ich kann machen was ich will, ich bin der Oberboss und wenn ich rumpöbel (obwohl Löcher in Vitos Hals eigentlich nichts mehr mit pöbeln zu tun hat), hat das überhaupt keine Konsequenzen!

Läuft das so weiter, dann geh auf keinen Fall davon aus, dass das im Alter besser wird.
Casper braucht auf jeden Fall klare Regeln und möglicherweise auch Eingrenzungen in seinem Gehabe (z.B. braucht Boss abends nicht den Garten bewachen, sondern darf sich stattdessen in eine ruhige Ecke legen).
Und er muss ganz dringend lernen, dass DU hier das Sagen hast. Klar darf er unter den Hunden Boss sein, aber DU bestimmst die Regeln und da wird NICHT einfach gepöbelt!
Denn maßregeln ist das sicher nicht.
Ich habe im Moment (seit einiger Zeit herrscht aber Ruhe) ein ähnliches Problem und arbeite daran. Ich bin streng (es gibt nur noch Streicheleinheiten wenn ICh das will, nicht wenn Hund ankommt, regelmässiges auf den Platz schicken,...), aber es scheint zu helfen. Auch bei mir hat der eine Hund nur beschwichtigt und dem Anderen war es trotzdem egal.

Vito muckt sich sehr wohl, das hatte ich aber auch oben beschrieben. Natürlich kann Casper maßregeln, und ich hatte auch geschrieben, dass ich dazwischengehe, wenn er Vito grundlos anpöbelt, ich schrieb lediglich, dass ich bei den üblichen RangorndungsSPIELEN bisher nie dazwischen gegangen bin, denn über die ging es bisher nie hinaus.
 
Undzwar OHNE eine 'Rangfolge'. Jeder wird gleichberechtigt behandelt und jeder hat das Recht sich und sein Gut zu schützen oder zu teilen.
Der, der den Ball/ das Leckerlie/ die Streicheleinheit zu erst hatte, der darf sie auch verteidigen, es sei denn ich schreite ein und unterbinde das.

so habe ich es bei meinen Mädels auch gemacht. Ich denke du überschätzt dieses blöde Rangfolgegedönse. Wenn ich nicht will das was nicht getan werden soll dann ist das so. Punkt. Basta!!

Hätte ich nicht diese Einstellung vehement durchgesetzt, wäre Shiva mit Sack und Pack untergegangen weil Angar sie fertig gemacht hätte. Die kleinen Ansätze die sich Angar ab und an gegönnt hat wurden von mir heftigst in den Boden gestampft....sieht nicht toll aus wenn zwei Hunde sich an der Kehle hängen....will kein Mensch. Ich hab es immer schon im Ansatz gesehen wenn Angar dachte ich seh es nicht.....ha falsch. Direkt unterbunden und die Sache war wieder für mindestens drei Monate geregelt.....dann hat es Angar meistens nochmal versucht...aber wie gesagt, sie hatte keinen Erfolg und Shiva konnte sich doch gut entfalten.

Aber ohne Kontrolle geht es nicht... ich hatte einfach nur das Glück, das Angar sich immer produzieren wollte wenn ich anwesend war ( was an sich schon paradox war, weil sie wußte das ich sie deckele , man muß Hunde nicht immer verstehen :denken3: )
 
Er zeigt Casper deutlich seine Demut, guckt ihm nie direkt in die Augen, legt sich auf den Rücken, lässt sofort das Spielzeug fallen wenn Casper ankommt, aber es interessiert Casper nicht, er mobbt ihn regelrecht.

Wenn wir abends im Wohnzimmer sind, liegt Casper grundsätzlich vor der Terassentür und beobachtet seinen Garten ^^ Vito liegt direkt vor der Couch und schläft, er guckt Casper nicht an, er gibt KEINEN Laut von sich, und irgendwann kommt Casper an, legt sich vor ihm hin und leckt ihm die Lefzen ab, wie ein Irrer. Vito bewegt sich immernoch nicht. Casper lullert ihm weiter an der Schnauze rum, das Schwänzchen wackelt, und IRGENDWANN wird es Vito zu viel, er hebt den Kopf und in dem Moment packt Casper zu, knurrt, fängt wie dumm das Bellen an und hört nicht mehr auf.

Aber das, was du hier beschrieben hast, hat meiner Meinung nach nichts mehr mit maßregeln zu tun.
Für mich persönlich bedeutet maßregeln, dass man seinem Gegenüber (manchmal auch deutlicher) zeigt, was nicht erwünscht oder dass jetzt Schluß ist.
Dann sollte aber auch gut sein.
Aber maßregeln, wenn einer sich unterworfen hat oder er nicht durchgekaut werden will und deshalb zurückweicht (so interpretiere ich mal das Kopf hochheben, damit die Lefzen in Ruhe gelassen werden), ist für mich eben doch eher pöbeln.
 
Hmm, da magst du Recht haben Tina. Ich denke es ist Auslegungssache.
Für mich ist Pöbeln unter Umständen Maßregeln aber Maßregeln nie Pöbeln.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben