Rüde "trennt" alle Rüden aggressiv von Hündinnen

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich habe mich soeben erst angemeldet, vor allem auch um euch folgendes (neues) Problem meines Tierschutz-Rüden vorzustellen.

Theos Vorgeschichte: Das erste was wir von ihm wissen ist, dass er in einem Tierheim in Bulgarien war und dort am untersten Ende der Nahrungskette war. Er musste, weil er nie etwas zu Essen abbekam und immer dominiert wurde, zeitweise sogar mit den Katzen gemeinsam leben. Er wurde dann auch nur sterilisiert und nicht kastriert aus Angst er würde sonst noch ängstlicher werden (Aussage der Tierschutzorganisation). Als er zu uns kam (vor drei Jahren) war er ein richtiger Angsthund. Anderthalb Jahre hat es gedauert bis die ganzen Ängste weg (soweit wie Traumata verschwinden) waren. Er war von Beginn an freundlich zu Menschen und anderen Hunden - sowohl Rüde und Hündin.

Ab da war alles ganz fantastisch und es war immer recht einfach mit ihm umzugehen und ungewollte Verhalten war leicht wieder abzustellen. Nun hat er seit ca. sechs Monaten gelernt, dass er sich von keinem Rüden mehr dominieren lassen muss.

Soweit kein Thema. Seit kurzem jedoch knurrt er jeden Rüden sofort an, wenn eine Hündin in der Nähe ist. Als Beispiel, auf unserem Hundeplatz: Wenn wir dort ankommen ist er alleine. Dann kommt ein Rüde, sie spielen super zusammen, alles funktioniert. Dann kommt eine Hündin und Theo fängt schlagartig an den anderen Rüden verbellen zu wollen, knurrt ihn an und lässt die beiden anderen Hunde gar nicht dazukommen sich zu beschnuppern, weil er dazwischen geht. Das ist auch unabhängig davon, ob eine Hündin läufig ist oder nicht oder auch von der Anzahl der Hunde. Solange es nur Rüden oder nur Hündinnen sind, klappt alles fantastisch. Gemischt geht es nicht (mehr).

Da er Wasser hasst, habe ich eine kleine Sprühflasche mitgenommen als Test. Er reagiert sofort darauf und geht weg. Kommt aber nach 30 Sekunden wieder und versucht es erneut. Das ganze Spiel kann ich also verhindern, wenn ich die Flasche auf ihn richte. Aber wenn ich wegschaue oder die Hunde nicht mehr in meiner Nähe spielen, geht es so weiter wie oben beschrieben.

Ist das Eifersucht? Oder übertriebener Sexualtrieb? Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps?

Ich höre mir gerne alle Vorschläge an und bin gespannt.

Notfalls würde ich eben den Hundeplatz meiden, da er die ausgiebigen Gassi-Runden auch absolut liebt.

Liebe Grüße und Dank im Voraus!

 
Hallo

Ich denke mal dein Sir Theobald wird die Hündinnen für sich beanspruchen.
Ich habe ein Pärchen und der Klausi lässt auch keine anderen Rüden in die Nähe der Hündin. Wir haben es eben so gelöst das er dann
an der Leine bleiben muss.

Vielleicht könnte man dieses Problem auch mit viel Übung lösen aber sicher bin ich mir da nicht.
Da müsste Dein Hund schon sehr gehorsam sein
und sich auch immer abrufen lassen.
Und es kann ja auch sein das Dein Kleiner da mal an den falschen gerät.
Vielleicht findet sich ja noch jemand der bessere Tips hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte es sein dass da einer erwachsen geworden ist?
Andere Frage; Wieso dominieren ihn andere Rüden?
Die Wasserflasche würde ich ganz schnell wieder wegpacken.Die löst das Problem nicht.Merkst du ja selber.
Sprich mit den andern Hundehalten ab,dass sie ihren Hund erst auf den Platz lassen,wenn deiner an der Leine ist.
Sobald also ein anderer Hund auf den Platz kommt,nimmst du deinen an die Leine. Kann er ruhig bleiben,darf er gucken,wenn er sich aber aufregt,dann geh auf Abstand.Lobe und belohne ruhiges Verhalten.
Ist die Situation auf dem Platz zu stressig für deinen Hund,dann verzichte drauf und geh die normalen Gassi Runden.
 
Mit dem erwachsen geworden hab ich zuerst auch gedacht aber wenn er schon seit 3 Jahren hier ist und noch davor im Tierschutz sterilisiert wurde schätze ich der Hund dürfte inzwischen zwischen 3,5 und 4 Jahre alt sein (hoff ich).

Sexualtrieb würd ich persönlich fast ausschließen. Dann würde er sich Hündinnen gegenüber auch sonst anders verhalten.
Für mich deutet das ganz massiv in Richtung extremer Unsicherheit. Da ist dann eine Wasserflasche auch eher kontraproduktiv.

Du schreibst das passiert auf dem Hundeplatz. Ist damit eine reine Spielwiese gemeint oder ein Verein?
Hast du schon einmal vor Ort einen Trainer live darauf schauen lassen?
Macht er einen Unterschied ob er die Hunde kennt oder nicht sprich gibt es Konstellationen wo es vorher geklappt hat und heute nicht mehr beispielweise?
 
Hallo

Ich denke mal dein Sir Theobald wird die Hündinnen für sich beanspruchen.
Ich habe ein Pärchen und der Klausi lässt auch keine anderen Rüden in die Nähe der Hündin. Wir haben es eben so gelöst das er dann
an der Leine bleiben muss.

Vielleicht könnte man dieses Problem auch mit viel Übung lösen aber sicher bin ich mir da nicht.
Da müsste Dein Hund schon sehr gehorsam sein
und sich auch immer abrufen lassen.
Das mit der Leine ist kein schlechter Hinweis, habe ich tatsächlich auch schon versucht, da er auch an der Leine nie Probleme macht. Wenn er aber nun an der Leine ist (auf dem Hundeplatz) und dort nun ein Rüde mit einer Hündin tobt, wird er wirklich wild und bellt auch (was für ihn sehr untypisch ist, da er quasi nie bellt). Das hat sich also nicht als sonderlich praktikabel für uns herausgestellt.

Zum Abrufen: Das klappt sehr zuverlässig, auch wenn er bspw mit Rüden ODER Hündinnen spielt. Nur in der gemischten Situation scheint er sein Gehör zu verlieren ;)
Könnte es sein dass da einer erwachsen geworden ist?
Andere Frage; Wieso dominieren ihn andere Rüden?
Die Wasserflasche würde ich ganz schnell wieder wegpacken.Die löst das Problem nicht.Merkst du ja selber.
Sprich mit den andern Hundehalten ab,dass sie ihren Hund erst auf den Platz lassen,wenn deiner an der Leine ist.
Sobald also ein anderer Hund auf den Platz kommt,nimmst du deinen an die Leine. Kann er ruhig bleiben,darf er gucken,wenn er sich aber aufregt,dann geh auf Abstand.Lobe und belohne ruhiges Verhalten.
Ist die Situation auf dem Platz zu stressig für deinen Hund,dann verzichte drauf und geh die normalen Gassi Runden.
Das mit dem "erwachsen geworden" kam mir auch in den Sinn. Man hört ja oft, dass Hunde aus dem Tierschutz etwas entwicklungsverzögert sind. Allerdings ist er nun (nach vom TA geschätzten Alter) knapp 5,5 - 6 Jahre alt und wie gesagt seit 3 Jahren bei uns, sodass ich da meine Zweifel habe.

Zum Dominieren durch die anderen Rüden: Ich weiß nicht, ob das richtig rübergekommen ist. Das ist eine Info, die wir von der Tierschutzorganisation bekommen haben. Dort im Shelter war er wohl am untersten Ende der Nahrungskette und wurde eben von allen dominiert. Er war zu Beginn bei uns ja auch sehr ängstlich, aber wir haben nie ein solch krasses Dominieren ihm gegenüber wahr genommen. Als er relativ frisch bei uns war und ein Rüde ihm zeigen wollte wer der Chef ist, hat er eben Abstand genommen. Inzwischen versucht er sich in einem solchen Fall zu wehren und "beansprucht" auch für sich das Recht mal den Chef zu markieren.

Das mit der Absprache und dem Herantasten finde ich sehr gut! Da müsste ich mal schauen wie gut sich das dort wirklich umsetzen lässt, aber das gehe ich an.
Mit dem erwachsen geworden hab ich zuerst auch gedacht aber wenn er schon seit 3 Jahren hier ist und noch davor im Tierschutz sterilisiert wurde schätze ich der Hund dürfte inzwischen zwischen 3,5 und 4 Jahre alt sein (hoff ich).

Sexualtrieb würd ich persönlich fast ausschließen. Dann würde er sich Hündinnen gegenüber auch sonst anders verhalten.
Für mich deutet das ganz massiv in Richtung extremer Unsicherheit. Da ist dann eine Wasserflasche auch eher kontraproduktiv.

Du schreibst das passiert auf dem Hundeplatz. Ist damit eine reine Spielwiese gemeint oder ein Verein?
Hast du schon einmal vor Ort einen Trainer live darauf schauen lassen?
Macht er einen Unterschied ob er die Hunde kennt oder nicht sprich gibt es Konstellationen wo es vorher geklappt hat und heute nicht mehr beispielweise?
Genau, er ist nun etwa 5,5 - 6 Jahre alt. Das mit der Unsicherheit hatte ich zunächst eher nicht gedacht, da er sich zuvor ja immer anders verhalten und besser in die Gruppe integriert hatte. Da finde ich es komisch, dass dann "plötzlich" eine derartige Unsicherheit entsteht, oder sehe ich das falsch?

Mit der Hundewiese ist tatsächlich eine reine Spielwiese gemeint. Einen Trainer hatten wir natürlich zu Beginn, als er ganz frisch bei uns war, zu Rate gezogen, da er auch explizit immer als extremer Angsthund bezeichnet wurde von der Tierschutzorganisation. Das haben wir aber mit viel Arbeit sehr gut hinbekommen. Nur wäre es natürlich furchtbar, wenn er wirklich plötzlich so unsicher im Verhalten dort wäre und ich dann mit dem Wasser ankomme.... Das war wohl keine gute Idee.

Es macht keinen Unterschied. Inzwischen ist es bspw. so: Wir sind zuerst alleine dort, dann kommt ein Rüde mit dem er sich super versteht, die sich also bereits kennen. Sie spielen miteinander und alles ist super. Dann kommt eine Hündin (egal ob bekannt oder unbekannt) und ab dem Moment "vergrault" er den Rüden und lässt keinen Kontakt zwischen dem Rüden und der neuen Hündin zu. Er zeigt sich aber auch 0 aggressiv gegen neue Rüden solange keine Hündin dabei ist. Mehrere Hündinnen sind wie gesagt auch kein Problem.

Als das vor einiger Zeit anfing, hatten die anderen Hundeplatzbesucher das auch total "toll" gefunden, weil er oft größere Rüden daran gehindert hat die kleinen Hündinnen zu nerven. Die "beschwerten" sich quasi, Theo ging kurz hin, bellte den großen Rüden kurz an, Theo kam zurück -> "Belästigung" geklärt. Besser wäre gewesen, dass ich damals schon gesehen hätte, dass das zu einem Problem werden könnte, aber ich kann die Zeit ja nicht rückgängig machen ;)
 
Wenn man deinen so Text liest könnte man es tatsächlich lustig finden.
Da ist ein kleiner Grössenwahnsinniger
der ein wenig Spaß verbreitet.
Aber das kann eben auch nach hinten losgehen wenn da mal ein Größerer keinen Spaß versteht.
Die Sache mit dem verlorenen Gehör kenn
ich in manchen Situationen auch😅

Ich würde es auch zunächst so wie von
@wuf-wuf geschrieben machen und ihn
erstmal anleinen oder woanders spazieren gehen
 
Ich hatte ja schon geschrieben, das ich das von meinem intakten Rüden kenne, der meint auch: alle Hündinnen auf der Welt sind für ihn da 😘
Ist auch so ein kleiner Größenwahnsinniger 😂
Meistens passiert sowas auf der Hundewiese, bei unseren normalen Runden treffen wir seltenst so viele Hündinnen auf einmal 😉
Es ist schon ein nicht zu unterschätzender Stress für den Rüden, ich habe oft das Gefühl, Limbo ist ein wenig froh wenn wir weitergehen und er so nicht mehr einen Haufen Weiber hüten muss und aufpassen, das sie zu keinem anderen Rüden laufen 😘
 
Ich könnte mir in dem Alter auch vorstellen das er langsam merkt das er auf einem absteigenden Ast ist. 🤔
Bei den Hunde-Vorfahren ist das ja ein Alter wo die Rüden je nachdem auch mal die Kontrolle über ihr Rudel abgeben müssen und damit ausgestoßen werden und dann geht es ruckzuck dem Ende entgegen. Das heißt die biologische Uhr tickt in diesem Alter etwas lauter.

Auch ändert sich das Alter der Rüden die jetzt so getroffen werden.

Mit 2-3 Jahren sind die meisten Rüden älter. Alles was jünger ist, ist ja noch keine wirkliche "Bedrohung".
Mit 5-6 Jahren fängt das langsam aber sicher an zu kippen und vermutlich sind die Mehrheit der Rüden jetzt sogar schon jünger.
 



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