Bubuka
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Ich kann aber dem Welpen auch klar machen, das beißen nicht gewünscht ist. Wie es übrigens andere Hunde auch tun würden. Da wird auch keiner abgelenkt sondern es gibt eine klare Antwort.
Andere Hunde lassen sich aber auf das Spielbeißen ein, wenn sie Lust auf Spielen haben.
Sie machen nur deutlich, wenn es weh tut oder genug ist.
In deinem Beispiel ging es um einen Welpen. Und man tut sich einfach leichter, wenn schon der Welpe lernt das Menschenhaut und Zähne nicht zusammen gehören, eben WEIL es von einem richtigen Beißen noch weit entfernt ist.
Du glaubst, man kann verhindern, dass ein Hund jemals einen Menschen beißt, wenn die Berührung der Menschenhaut mit den Zähnen für tabu erklärt wird??
Das wird einen Hund, der sich wehren will oder muss, nicht hindern.
Die Haut des Menschen kommt immer mal mit den Zähnen des Hundes in Berührung.
Darum ist es wichtig, dass ein Welpe die Beißhemmung lernt.
Hemmung bedeutet, dass er lernt, was Menschen weh tut und lernt, seinen Biss zu hemmen.
Beim Ablenken lernt er nur nichts draus. Er weiß immer noch nicht wie doll darf ich meine Zähne einsetzen. Das ist das was Welpen im Spiel eigentlich lernen sollen.
Das müssen sie aber auch im Spiel mit dem Menschen lernen, weil die Menschenhaut empfindlicher ist als die Hundehaut mit Fell.
Die Frage ist, ob ich meinen Hund als eigenständiges erwachsenes (oder erwachsen werdendes) Wesen ernst nehme. Es klingt immer nett, so nur mit Lob und Leckerlie, und Umlenken und Ablenken. Aber wie fair ist das? Wie fair ist es, nie in den Konflikt zu gehen und den Hund mit seinen Fragen stehen zu lassen? Hunde sind soziale Lebewesen, für die es wichtig ist zu wissen, was ist okay und was nicht, damit man sich in einer Gruppe auch einfügen kann.
Wenn man einen jungen Hund ohne Zwang erzieht, bedeutet das nicht, dass man sich Konflikten nicht stellt.
Je nach Alter des Welpen muss man schauen, was er überhaupt schon verstehen kann.
Bei einem sehr jungen Welpen ist Ablenkung oder Umlenkung naheliegend.
Er kann nicht in wenigen Tagen oder wenigen Wochen alle Regeln verstehen und sich alles merken.
Das wird durch Wiederholungen jede Woche etwas mehr.
Auch Konflikte kann man ohne Zwang oder harte Ansagen lösen.
Wenn ein Welpe ausreichende Freiheiten hat, akzeptiert er Regeln umso besser.
Wenn er zu oft "nein, aus, pfui" hört, dann verstört ihn das. Entweder fühlt er sich hilflos oder er widersetzt sich.
Ein Beispiel: Meine Welpen durften im Garten fast alles machen.
Nur meine Blumenbeete waren mir wichtig, da sollten sie nichts abrupfen, nicht drin toben und nicht buddeln.
Ich habe von Anfang an "da nicht" gerufen, wenn sie auf das Blumenbeet wollten.
Das haben sie ganz schnell verstanden und akzeptiert.
Also kein ewiges Rumdoktern und Kekse habe ich auch nicht verteilt.
Man kann jungen Hunden die Regeln durchaus freundlich beibringen.