Wie würdet ihr reagieren?

[Hanni1990]

Danke euch allen

Ich muss noch erwähnen, dass Felix wirklich ein braver ruhiger Hund ist. Der ist wirklich kein Typ, der die Herrschaft an sich reißen möchte weder gegenüber Menschen noch gegenüber anderen Tieren. Der kuscht eher. Gerade deshalb habe ich mich da schon erschrocken, weil ich sowas von ihm niemals erwartet hätte. Und natürlich bin ich da etwas planlos gewesen und wusste nicht was ich jetzt machen soll. Ihn packen und "mitnehmen" habe ich mich da wirklich nicht getraut.

Bei der "Duschsituation" war das anders. Da war ich selber viel selbstbewusster, weil der gestunken hat wie ein Iltis.... und da musste er durch, so kam der mir nicht auf die Couch . Da hab ich nicht diskutiert, oder probiert, sondern direkt, nachdem er knurrte unser Geschirr geholt und ihn eben ins Bad geführt.

Ich werde mal eure Tipps befolgen und natürlich erstmal einen kühlen Kopf bewahren und gucken, ob ich etwas alternativ machen könnte, damit er dann doch das macht was ich möchte. Es waren ja bis jetzt nur die Situationen in denen er "irgendwo anders hin sollte". Vielleicht wird es wieder besser...

 

[Bubuka]

Du solltest das Knurren als Kommunikationsmittel des Hundes sehen.
Er kann dir anders nicht sagen: Ich will das nicht.
Wenn man das Knurren nicht beachtet, wird er deutlicher, indem er die Zähne zeigt.
Das ist auch noch keine Aggression, sondern er verleiht seinem Wunsch Nachdruck.

Das bedeutet nicht, dass der Hund dich gleich anfällt. Das machen eigentlich nur Hunde, die schon gewohnt sind, dass man sie nicht respektiert.

Hier kannst du ein wenig darüber lesen:

http://www.dog-snake.de/Aggression/aggression.htm

Diese eigenständigen Hunde wollen verstehen, warum sie etwas machen sollen.
Man muss es ihnen "erklären" (sie überzeugen) und ihnen das Gefühl geben, sie dürfen selbst entscheiden.
Meinen Rüden kann ich gut mit Spaß und Herumalbern überzeugen, weil Terrier für jeden Spaß zu haben sind.
Da lässt er sich auch mal auf Sachen ein, die er sonst verweigern würde.
Einen Eurasier kann man damit wohl nicht überzeugen, darum ist das nur ein Beispiel.

 

[marita]

Und er reagierte da immer gleich: also setzte sich hin, duckte sich leicht, sah mich schief aus den Augenwinkeln an und knurrte, wobei er leicht die Lefzen hochzog...

Kira macht das in abgeschwächter Form auch. Sie steht, duckt sich leicht und guckt aus den Augenwinkeln nach oben. Geknurrt hat sie dabei noch nie, allerdings stemmt sie die Füße in den Boden, um klar zu machen, nein in diese Richtung will ich nicht gehen.
Sie hat dann definitiv keine Angst oder fühlt sich bedrängt, sie teilt mir etwas mit, was ihre gerade sehr wichtig ist.

Wenn es nicht dringende Gründe gibt, warum wir in die unbeliebte Richtung gehen sollen, gebe ich eigentlich immer nach und laufe in die gewünschte Richtung. Deshalb ist sie nicht dominant oder bestimmt ständig wo es langgeht. Sie macht das nur manchmal und ich gehe einfach davon aus, dass sie dann schon ihre Gründe hat und mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich nachgebe.

Ich weiß auch nicht, ob das mit eurem Hund vergleichbar ist, aber die beschriebene Haltung und der Blick kommen mir doch sehr bekannt vor.

 

[Crime]

Ich würde das ja vom knurren abhängig machen.

Gibt ja sehr unterschiedliche knurrer. Ist natürlich schwierig wenn man einen Hund hat der sonst nicht knurrt. Luke ist ja einer der nahezu nie bellt und auch sonst keine Geräusche macht außer eben das knurren.

Er knurrte früher beim spielen, er knurrt andere Hunde an, mal mehr ein "nerv nicht", mal mehr ein "du weißt bescheid" und selten auch mal ein "jetzt aber aufgepasst".
Und manchmal auch schon mich und dann war auch wichtig herauszuhören was er grad sagen will damit ich mich entsprechend verhalten kann. Bei einem "Jetzt aber aufgepasst" würde ich ihn beispielweise nie anfassen. Bei nem "nerv nicht" hingegen :frech1:

Ich persönlich würde, da ja nun eine Unsicherheit vorhanden ist, definitiv mal einen Trainer kommen lassen der sich die Situation aus einem anderen Blickwinkel ansehen kann.