Was man vor dem Kauf eines Hundes beachten soll

Erster Hund
Rocco (Westi 27.07.09)
Viele Hundeneulinge wissen nicht genau, was sie beim Kauf eines Hundes beachten müssen. Nicht nur Anschaffungs- und Unterhaltskosten, sondern auch Zeit, Geduld und Liebe sind wichtig.

Hier habe ich mal eine Auflistung gemacht, was man VOR dem Kauf eines Hundes beachten soll (gerne kann diese Liste erweitert werden):

Habe ich genügend Zeit für einen Hund?

Ein Hund ist ein soziales Tier und sollte nicht alleine zu Hause "versauern". Man sagt immer, ein Hund sollte nie länger als vier Stunden alleine bleiben. Denoch können auch Vollzeitbeschäftigte sich einen Hund anschaffen. Es gibt immer wieder Schüler/Studenten die gerne gegen ein kleines Taschengeld eine Runde mit dem Vierbeiner laufen. Evtl. wohnt auch ein Familienmitglied in der Nähe und kann sich zwischenzeitlich für eine Stunde mit dem Hund beschäftigt. Wenn die Arbeitsstätte in der Nähe ist, sollte man in der Mittagspause mal kurz vorbei schauen und mit dem Hund eine kleine Runde Gassi gehen.

Passt ein Hund zu meinem momentanen Lebenstil?

Jemand, der nie zu Hause ist, gerne on Tour geht und eigentlich einen Hund nur als netten Zeitvertreib möchte, der sollte sich eher keinen Hund anschaffen. Auch bei Familien, welche ein Säugling/Baby zu Hause haben (oder auch eins erwarten), wäre ein Hund nicht optimal. Sicherlich gibt es hier auch Ausnahmen, aber ich habe immer wieder erlebt, dass die Besitzer total überfordert sind und der Hund früher oder später im Tierheim landet.

Sind alle Familienmitglieder mit einem Hund einverstanden?

Sofern ein Familienmitglied nicht einverstanden ist, sollte man diesem auch keinen Hund aufs Auge drücken. Sicherlich verlieben sich die meisten doch in den Hund, allerdings ist dies nicht immer der Fall. Meistens wird der Hund dann abgegeben oder die Familie zerbricht unter den ständigen Streitereien wegen dem Hund.

Hat jemand in der Familie eine Allergie gegen Hundehaare?

Man sollte im Vorfeld wissen, ob jemand gegen Hundehaare oder sonstige Dinge allergisch reagiert. Es gibt auch Hyposensibilisierung-Maßnahmen, diese sind aber nicht immer von Erfolg geprägt.

Darf ich in meiner Wohnung/Haus einen Hund halten?

Es sollte grundsätzlich immer mit dem Vermieter geklärt (und auch schriftlich festgehalten werden), dass ich ein und zu Hause einziehen darf. Es sollte auch mitgeteilt werden, um welche Rasse bzw. größe es sich handelt. Viele Vermieter sind bei kleineren Hunden nicht so streng als bei großen.

Wie hoch ist die Hundesteuer in meiner Stadt?

Je nach dem wo man wohnt, ist die Hundesteuer unterschiedlich kalkuliert. Zusätzlich sollte man sich (falls ein Listi angeschafft wird) auch über die Hundesteuer der Listenhunde informieren bzw. in welchem Bundesland welche Rasse als Listenhund geführt wird, denn hier gibt es teilweise Unterschiede.

Muss man einen Hund versichern lassen?

Man muss für seinen Hund keine Haftpflichtversicherung abschließen, denoch ist es vom Vorteil. Die Haftpflichtversicherungen für Hunde können auch in die eigene Haftpflichtversicherung mit aufgenommen werden. Im Internet kann man vergleiche für die Haftpflichtversicherung machen. Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass sich eine Haftpflichversicherung lohnt. Ich hatte bereits einen Schaden von ca. 800€ und da war mein Hund sogar noch ein Welpe.
Eine OP-Schutz Versicherung ist sicherlich auch vom Vorteil, jedoch nicht so wichtig wie die Haftpflichtversicherung. Auch hier gibt es im Internet einige Vergleichsportale.

Habe ich jemanden, der im Notfall auf meinen Hund aufpasst?

Es sollte immer jemand da sein, der spontan den Hund zu sich nehmen kann, sei es für ein paar Stunden, Tage oder Wochen. Man sollte hierbei auch beachten, dass der Halter ins Krankenhaus muss, vereist etc. Es gibt auch Hundepensionen und teilweise auch Tierheime, welche den Hund gegen einen Aufpreis bei sich aufnehmen.

Welcher Hund kommt ins Haus?

Hier gehen die Meinungen seeeeeeeeeeehr weit auseinander *g* Jedoch sollte man sich im Vorfeld damit beschäftigen, welcher Hund bei einem einzieht.
Soll es ein Rassenhund werden, ein Welpe, ein Hund aus dem Tierheim/Tierschutz (evtl. sogar mit Behinderung etc)?

Bei Rassenhunden muss man im Internet immer aufpassen, da derzeit viele Vermehrer auf dem Markt mit den Hunden handeln. Wer also einen Rassenhund für ein Apfel und ein Ei angeboten bekommt, sollte hier die Augen aufhalten. Das gleiche gilt auch bei Welpen.
Es gibt allerdings auch noch seriöse Züchter, allerdings sollte man wissen, dass ein Hund von einem Züchter wesentlich mehr kostet, als bei einem Vermehrer. Gute Züchter suchen sich jedoch den neuen Hundehalter aus, Vermehrern ist es prinzipiell egal, wohin der Hund kommt.

Wenn man sich für einen Tierheimhund entscheiden, kann man zuvor mit dem Hund spazieren gehen und so schauen, ob die Chemie stimmt. Ich würde mal schätzen, dass dies in 99% der Fälle immer der Fall ist *g*

Gerade für Anfänger ist ein älterer Hund nicht verkehrt. Die vorherigen Halter/das Tierheim kennt den Hund und kann somit beurteilen, was auf einen zukommt.
Klar sind Welpen knuffig, süß etc., aber Welpen müssen anfangs viiiiel intensiver beschäftigt und erzogen werden, als die meisten "älteren" Hunde.

Des Weiteren sollte man sich auch überlegen, wie mein Hund sein soll. Soll er einen ausgeprägten Jagdtrieb haben? Es soll er ein Beschützer sein? Soll er ein Familienhund sein? Soll er für Hundesport optimal geeignet sein?

Entscheidet hierbei bitte nicht das Aussehen des Hundes. Gerne kann man vorab sich einen Hund aussuchen, der optisch einem zusagt, passt aber das Wesen nicht, sollte man sich nach einer Alternative umschauen.

Was brauch ich für den Hund?

Einige Dinge sollten bereits vor der Anschaffung vorhanden sein:

- Körbchen/Decke/Kissen
- Leine (evtl. auch eine Schleppleine), Halsband/Geschirr
- Futter- und Wassernapf
- Spielzeug
- Futter/Leckerlies
- Rescue-Set (Zeckenzange, Desinfektionsmittel etc).

Was kostet mich ein Hund?

Eine Frage, die keiner Cent genau beantworten kann. Eins ist aber klar: Ein Hund ist Luxus und den kann sich nicht jeder leisten. Neben Steuer, Versicherung und Futter kommen auch Tierarzt kosten hinzu. Der Hund muss regelmäßig geimpft werden. Evtl. soll er später mal kastriert werden. Auch ein Hund wird mal krank. Je nach ist es durchaus möglich, dass ich meinem Hund ein LEBENLANG (was durchaus zwischen 15- 20 Jahre sein kann) Medikamente zahlen, Untersuchungen etc.. Auch eine Hunde-OP sollte mit bedacht sein (seis durch Unfall, Gelenke, Tumor, warum auch immer).




So, ich glaube, ich habe für den Anfang mal genug geschrieben. Jedoch noch was zum Schluss: Überlegt euch gut, ob ihr einen Hund holt. Ein Hund ist kein Spielzeug!! Ein Hund ist ein Lebewesen, welches Zuwendung, Zeit und Liebe braucht! Einen Hund aus einer Laune raus zu kaufen, wäre ungerecht dem Tier gegenüber!! Alternativ gibt es auch Tierheime, die sich über neue Gassigänger IMMER freuen.
 



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