Wäre ein Hund das Richtige für mich???

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich jetzt hier mal an ein paar erfahrene Hundehalter wenden, und euch somit um eure objektive Meinung bitten, ob eurer Ansicht nach ein Hund für mich das richtige Haustier wäre. Ich finde es nämlich sehr wichtig, das ganz genau abzuklären, da man ja mit der Anschaffung eines Tieres nicht nur eine zeitliche und finanzielle, sondern vor allem soziale Verantwortung annimmt. Mein Motto wäre dabei: Wenn Haustier, dann gescheit, oder gar nicht.

Zu mir: Ich bin mit Tieren groß geworden, und war schon immer von Tieren fasziniert. Ob es nun die Kanninchen waren, oder die Katzen - das war mir einerlei. Mit den Hunden von mehreren unserer Nachbarn bin ich früher oft Gassi gegangen, einen eigenen konnten wir nicht haben, da mein Bruder Asthma hat, und somit auf die Hundehaare wohl sicher nicht gut reagiert hätte.

Nun wohne ich mittlerweile nicht mehr zuhause (ich bin 21 Jahre alt), sondern in einer 35 m² Wohnung mit Balkon. Bis vor kurzem hatte ich eine Katze, ich hatte die Kleine aus dem Tierheim geholt, sie war sehr krank (u.a. chronische Gastritis, Zahnprobleme, fast blind, schlechtes Gehör). Ich habe ihr jetzt noch einen schönen Lebensabend beschert, leider hat sich in ihrem Bauchraum jedoch ein Tumor entwickelt, der so mit dem Darm verschlungen war, das man ihn nicht entfernen konnte und ich sie deshalb, als sie Schmerzen bekam, eingeschläfert habe. Nun ist meine Wohnung ziemlich leer, und da ich den Umgang mit Tieren gewohnt bin, überlege ich mir, mir eventuelle ein neues Tierchen zu holen.

Nun ist es so: Ich bin ziemlich gerne auf Achse. Da meine Katze krank war, und ich mich (gerne) um sie gekümmert habe, war ich das letzte Jahr nicht so viel unterwegs, habe mich aus Liebe zum Tier eingeschränkt.
Deshalb hatte ich jetzt mit dem Gedanken gespielt, mir vielleicht einen Hund zuzulegen? Bevor ich das allerdings wirklich ernsthaft überlege, wollte ich erstmal abklären, ob so ein Hund es überhaupt wirklich gut bei mir hätte, und ob meine Lebensumstände wirklich geeignet für einen Hund wären. Schließlich soll es dem Tier ja bei mir gut gehen - denn wenn ich merken sollte dass das Tier bei mir unglücklich ist, dann bin ich natürlich ebenfalls unglücklich!

Da ich eine kleine Wohnung habe (in einem Münchner Vorort, mit vielen Parks in der Umgebung), hatte ich natürlich auch an einen kleinen, etwas ruhigeren Hund gedacht (also keinen energiegeladenen Jack Russel - der würde sich sicher unterfordert fühlen). Diesen könnte ich ja, wenn ich rausgehe überall hin mitnehmen! Man muss dazu sagen - ich bin keine dieser 21-jährigen Mädchen, die ihren Hund in Tragetaschen durch alle Münchner Einkaufsstraßen schleppen will. Ich bin auch keines dieser 21-jährigen Mädchen die Ihren Hund mit der neuesten Hundemodekleidung quälen will. Ich finde so etwas furchtbar, und möchte hier ganz deutlich betonen, dass ich mir (wenn überhaupt) diesen Hund NICHT als Modeaccessoire anschaffen möchte. Zum Rumtragen übrigens auch nicht. Vofür haben Hunde denn 4 Beine... sicherlich nicht, um wie Stofftiere ständig in Taschen gestopft zu werden.
Mit "auf Achse" meine ich, das ich häufig Ausflüge ins Bayerische Umfeld - d.h. nach Bad Tölz, den Starnberger See, den Tegernsee, etc mache, gerne auch einfach nur durch die gegend bummle, seis in münchen durch den Hofgarten, oder bei mir draußen.
Natürlich weiß ich, dass ich einen Hund nicht überall mit hinnehmen kann. Hundeunfreundliche Orte (wie Bars mit lauter Musik und vielen Menschen etc. - ihr wisst schon was ich meine) würde ich mit dem Hund meiden.
Auch habe ich darüber nachgedacht, was ich mache, wenn ich mal in den Urlaub fahren möchte. Das wäre für mich an sich auch kein Problem, weil ich ihn entweder mitnehmen würde (es gibt ja durchaus hundefreundliche Hotels), oder ihn meiner Nachbarin zum Hundesitting geben könnte (sie ist selbst erfahrene, ehemalige Halterin eines Diabetes-Hundes).

Da sich in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung 2 große Parkanlagen befinden (sowie ein Wald und Felder etc) könnte ich auch gut mit dem Tier Gassi gehen, und da ich sowieso kein Langschläfer bin (bin am WE bereits ab 7 auf den Beinen) würde es mir auch nichts ausmachen, früh mit dem Hund raus zu gehen (und abends bin ich sowieso gerne noch draußen unterwegs).

Ein großes Problem ergibt sich allerdings, welches ich (wenn überhaupt möglich) unbedingt klären muss, bevor ich überhaupt näher über die Anschaffung eines Hundes nachdenke: meine Arbeit.
Ich bin berufstätig, von Montag bis Freitag. In der früh stehe ich um 5 Uhr auf, damit ich um spätestens 07:30 Uhr in der Arbeit sein kann. Dort muss ich dann von 07:30 bis ca. 16:00 Uhr arbeiten - und es leuchtet mir selbst völlig ein, dass ich keinen Hund so lange einfach alleine bei mir zuhause lassen kann. Da meine Arbeitssstelle 20 Minuten von meinem Zuhause entfernt ist (und ich nur eine halbe Stunde Pause habe) kann ich also leider auch Mittags nicht "mal eben schnell" nach Hause fahren. Am Wochenende bin ich aber grundsätzlich zuhause, bzw. auf Ausflügen unterwegs, zu denen mich mein vierbeiniger Freund jedoch begleiten könnte.

Über den finanziellen Aspekt habe ich auch bereits nachgedacht. Hier sehe ich kein Problem, ich bin mir bewusst, dass Tiere Geld kosten, das ich für einen Hund Steuer zahlen muss, und auch gegebenenfalls neben den "normal" anfallenden Tierarztkosten mit auch eventuell höheren Kosten (z.B. Operationen) rechnen muss. Da ich wie gesagt nun schon längere Zeit selbst eine kranke Katze zuhause hatte, weiß ich, dass das schnell auch mal auf die 1000 - 2000 Euro zugehen kann, wenn es eine größere OP ist.

Nun frage ich euch: Hättet ihr eine Idee, wie ich die "einsamen Arbeitsstunden" von Montag - Freitag überbrücken könnte? Bin mir nicht sicher, ob mein Chef es erlauben würde, wenn ich den Hund mit in die Arbeit nehme... wüsste auch gar nicht wie ich ihn fragen sollte? "ach ja, lieber Herr L. - ich hab jetzt einen Hund, wär das ok wenn ich den jetzt immer mitnehm??" :p ? Klingt in meinen Ohren irgendwie doof.
Und sollte ich das Arbeitszeit-Problem gelöst haben: Denkt ihr, ein Hund könnte sich bei mir wohlfühlen? Ich hätte wirklich gerne einen, aber wirklich nur unter der Vorraussetzung, dass ich ihm ein schönes Zuhause bieten kann. Liebe würde er zumindest auf alle Fälle genug bekommen.

Über eure Meinung würde ich mich freuen!

ps: Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass das mein allererster "eigener" Hund wäre. Ich hatte schon immer viel Kontakt zu Hunden, aber wie gesagt bisher noch keinen eigenen.
 
Wenn du das Arbeitszeitenproblem lösen kannst, bin ich mir sicher ein Hund ist genau das richtige für dich.

Sprich doch einfach mal mit deinem Chef darüber, ob du den Hund mitnehmen kannst. Fall halt nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern erzähle, dass du gernen einen Hund hättest, aber weißt, dass das mit deinen Arbeitszeiten eigentlich nicht machbar ist und ihn deshalb fragen möchtest, ob denn die Möglichkeit bestehen würde den Hund mitzunehmen.
Darf ich fragen, was du arbeitest? In Büros gibt´s ja echt oft Hunde, im Verkauf würde es vermutlich schwierig werden *lol*

Du müsstest dann aber noch bedenken, dass der Hund erst mal nicht stubenrein ist und je nach Bodenbelag wäre das auf Arbeit wohl nicht so toll. Außerdem wirst du die erste Zeit soooo viel mit dem Hund beschäftigt sein, dass es mit der ARbeit auch nicht so toll aussehen wird. Optimal wäre es, wenn du deinen Jahresurlaub auf einmal nehmen könntest, damit du erst mal ne Weile mit dem Hund daheim bist und er schon ein paar Grundlagen lernen kann bevor du ihn mitnimmst.

BEsteht die Möglichkeit nicht, musst du dir halt noch mal Gedanken machen, wie der Hund sonst betreut werden kann, wenn du nicht da bist. Vielleicht kannst du da ja auch mal mit deinem Nachbarn reden oder dir fällt jemand anderes zuverlässiges ein oder du suchst nach einer professionellen Betreuung.

Ich denke du siehst das schon ganz richtig, ein Hund wäre sicher eine riesige Bereicherung und so wie du deine Lebensumstände beschreibst, denke ich wird das auch passen. Aber das mit der Arbeit ist halt ein echtes Problem, das du unbedingt zuvor beseitigen müsstest.

Noch was nebenbei, mit 21 ist man doch nun wirklich kein Mädchen mehr, oder? :happy2::zustimmung2:
 
Ich sehe das ein wenig kritischer als Jenny. Selbst wenn Du den Hund zur JETZIGEN Arbeit mitnehmen kannst, musst Du Dir - leider in der heutigen Zeit - Gedanken machen, was sein wird, wenn Dein Chef seine Meinung ändert, Du Dir irgendwann mal einen neuen Job suchen musst. Dann wäre der Hund - inklusive Hin- und Rückfahrt, Mittagspause etc. mehr als neun Stunden alleine. Halte ich für zuviel.

Du solltest schauen, dass Du eine Möglichkeit - Ausweichmöglichkeit findest, wo Du den Hund evtl. mal lassen kannst. Hast Du diese Option nicht, würde ich verzichten.
 
Wäre bei dir finanziell evtl drin, einen Gassigänger ( der zwischendurch mit dem Hund mal lang spazieren und spielen geht) oder eine "Hundetagesmutti" zu engagieren?
Den Chef würd ich trotzdem fragen. Natürlich im Vorfeld, also bevor der Hund da ist. Ganz so platt würd ich das nicht anstellen und ihm evtl ein wenig erläutern, dass es etwas einsam ist nach dem Tod deiner kranken Katze etc.

Das müsste irgendwie abgeklärt sein, ansonsten ist der Hund viel zu lang allein ( und dann solltest du dir wirklich keinen anschaffen).

Ich finde aber, dass ein Hund bei dir ein verantwortungsbewusstes Frauchen finden würde :jawoll:
Echt schön, dass du das so durchdenkst!

Liebe Grüße,
Fee
 
Hallöchen, vielen dank schonmal für eure Antworten!

Klar weiß ich auch, das ich einen ganz kleinen Welpen nicht gleich alleine zu Hause lassen kann bzw. das ich einige Zeit aufwenden muss, um ihn stubenrein zu bekommen und langsam ans Alleine-Sein zu gewöhnen.
Sollte ich mir tatsächlich einen Welpen holen (falls ich mir überhaupt einen Hund hole - so gehts ja schonmal los xD haha) - dann würde ich dafür auch die dementsprechende Zeit einplanen, zur Not kann auch mal meine Nachbarin aushelfen. Für mich muss es allerdings nicht unbedingt ein ganz kleiner Welpe sein, ich nehme auch gerne einen etwas älteren Hund... allerdings habe ich eben da wieder Angst, das dieser vielleicht ein paar antrainierte "Unarten" vom Vorbesitzer hat, die mir dann eventuell Schwierigkeiten bereiten könnten :-S...

Ich denke auch, das meine Nachbarin mit dem Hund mal rausgehen könnte, wenn ich in der Arbeit bin (und den Hund nicht mit in die Arbeit nehmen dürfte). Da sie Hunde sehr gerne mag, sich allerdings im Moment keinen eigenen holen darf (ihr Freund hat was dagegen), wäre ihr da vielleicht sogar ein kleiner Gefallen getan. Das müsste ich heute Abend aber erst mal mit ihr klären.

Denkt ihr denn, für den Hund wäre meine Arbeitssituation in Ordnung, wenn meine Nachbarin mittags eine Runde mit ihm raus gehen würde? Der Punkt ist: Meine Nachbarin (gebürtige Tschechin) wollte mir schonmal ein kleines Hundebaby andrehen (ausgesetzt in Tschechien und von ihr im Urlaub gefunden) und hatte sich damals schon angeboten, während meiner Arbeitszeit darauf aufzupassen. Sie könnte ihn also denke ich durchaus auch mal mit zu sich in die Wohnung nehmen, damit er nicht ganz alleine ist.

Also vorrausgesetzt ich hätte die nötige Zeit und würde mein Arbeits-Problem lösen: Welche Hunderassen würdet ihr mir denn für den Anfang empfehlen? Es sollte ein kleinerer Hund sein, damit er sich in der Wohnung nicht zu beengt fühlt. Gerne auch eine Rasse mit allgemein ruhigerem Gemüt (Wie gesagt: Keine Jack-Russel-Energiebombe, die würde sich unterfordert fühlen.)
Ich gehe gerne raus, und spaziere auch gerne mal etwas flotter - aber einem wirklich energiegeladenen Hund wäre das vermutlich noch zu wenig um richtig ausgelastet zu sein, vermute ich mal.

Liebe Grüße!
 
ich musste jetzt an den Pudel-Thread denken :jawoll:

Also wenn ich deine Nachbarin wäre würde ich den Hund den ganzen Tag an mich reißen. Wenn sie einen Hund haben will und keinen bekommt freut sie sich sicher über den Teilzeithund.
 
Hier fände ich einen Pudel mal ausnahmsweise nicht passend ......:happy:

Wenn Hund, würde ich mir entweder einen erwachsenen Tierheim Hund holen oder in Richtung Mops, French Bully, Continental Bulldog gehen.
 
Ich finde Bulldoggen im Allgemeinen wirklich sehr reizend, allerdings kenne ich eine, die gaaaaaaaaaanz furchtbar schnarcht xD - und vom Halter wurde mir bestätigt, dass das leider bei Bulldoggen (ob französisch oder englisch) kein Einzelfall ist! Deswegen könnte ich mich wohl nicht für eine Bulldogge entscheiden, weil ich nachts noch (halbwegs ;)) ruhig schlafen möchte *g*... zudem hat mir der Halter gesagt das Bulldoggen so überzüchtet sind, das sie gerne kränkeln :-S... dann lieber eine klassischere Rasse mit weniger durch Überzucht verursachte Probleme :-S...
 



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