Wäre ein Hund für mich geeignet ?/ Welche Rasse ?

Erster Hund
Deutscher Schäferhund (14)
Hallo :)

Die Überschrift mag erstmal verwirrend klingen.
Bevor ich nun zu meiner eigentlichen Frage komme,muss ich euch noch etwas erklären.
Ich hatte eigentlich immer ein sehr schönes Leben,alles war okay.
Irgendwann hat mich das Schicksal hart getroffen und ich bin in ein Loch gefallen.
Seitdem leide ich an Depressionen.
Ich komme gar nicht mehr raus,weil es mir weh tut,ich kann das schwer beschreiben.
Dadurch hatte sich dann auch meine Magersucht entwickelt.
Kliniken,Therapien,alles schon durchlebt.
Ich weiß nicht mehr weiter.

Meine Eltern leben getrennt und meine Mutter,bei der ich wohne,arbeitet täglich von 8-8 Uhr Abends.
Sie kommt zwar Mittags kurz nach hause,isst dann aber nur was und fährt wieder in die Arbeit.
Mein Vater wohnt zu weit weg und außerdem muss er auch viel arbeiten,aber nicht ganz so viel wie meine Mutter.
Es geht mir von Tag zu Tag schlechter und ich bin immer alleine.
Es mag schön sein alleine zu sein wenn man es will,aber nicht,wenn man es muss.
Ich würde meinen Alltag so beschreiben "Aufstehen,in die Schule gehen,nach hause kommen,ins Bett gehen"
Ich komme nicht mehr davon los,ich schaff's einfach nicht.
Bis ich letztens etwas im Fernsehen gesehen habe.
Es war eine Doku über Hunde.
Eigentlich hat eine Frau nur gesagt,dass ihr Hund immer da ist,wenn es ihr schlecht geht und genau das hat sich jetzt in meinen Kopf gepflanzt.
Ich will nicht,dass es egoistisch klingt,schließlich liebe ich Hunde.
Ich wäre nicht mehr den ganzen Tag alleine,hätte was zu tun,würde endlich mal gefordert werden,jemand wäre für MICH da und ich hätte einen Freund ♥
Das hört sich alles so leicht an und ich weiß,dass es das nicht ist,bin ja mit Hunden aufgewachsen.
Wir wohnen in einem großen Haus mit garten in einer kleinen Stadt am Wald.
Wenn ich in der Schule wäre,konnte meine Mutter ihn mit in ihre Praxis nehmen.
Das hat sie damals auch immer mit ihren beiden Hunden gemacht.Wenn sie mittags kommt,könnte sie ihn bringen.
Ich weiß nicht mal welche Rasse für mich gut wäre.
Ich würde auf jeden Fall Hundesport betreiben.
Natürlich sollte der Hund ein nettes und eher ruhiges Wesen haben.
Er sollte auch nicht zu groß sein,da ich Angst habe,ihn dann nicht genug fordern zu können.
In die Welpen und Hundeschule würde auch ich gehen.

Doch ich habe auch sehr große Angst,dass der Hund sich dann an meine Mutter bindet.
Ich meine,ich kann nichts dagegen tun und der Hund sucht es sich auch selbst aus,aber was mache ich dann wenn er mich gar nicht beachtet ?
Dann hört er vlt. gar nicht auf mich usw. und alles platzt , hach,ich mach mir jetzt schon Sorgen,hoffentlich hört sich das nicht blöd an.

Könnt ihr mir helfen,bitte ?
 
Hallo BiniWini, ich finde es furchtbar traurig, dass Deine Mutter so wenig zu Hause ist.

Es ist zwar verständlich, dass sie arbeiten muss. Aber Deine Probleme zeigen doch deutlich, dass Du noch zu jung bist, um komplett alleine zu bleiben.
Ich habe auch Kinder und weiss, dass Kinder mit 12, 13 Jahren noch nicht völlig alleine klar kommen.

Lässt sich an der Arbeit Deiner Mutter nicht etwas ändern?
Das finde ich im Moment vorrangig.
 
Emma, hast du das schon mit deiner Mutter besprochen?
Ein Hundeleben dauert, je nach Rasse, 10 Jahre und weit mehr.
Was hast Du nach der Schule vor, weiterführende Schule oder Beruf erlernen?
Das ist alles sehr Zeit intensiv,
du musst bedenken dass sich in 1 - 2 Jahren dein Tagesablauf ändert.

Auch musst Du bedenken dass ein Hund ein Individuum ist,
der eine mag ein sehr guter "Seelentröster" sein, der andere hat seinen Sturkopf.
(Gut, das eine schließt das andere nicht unbedingt aus!).

Depressionen sind seelischer Kummer, nichts wofür man sich bewusst entscheidet,
was ist, wenn die trotz Hund nicht weg gehen?

Hast Du ein Tierheim in deiner Nähe wo du ehrenamtlich mithelfen könntest?
Vielleicht mit Hunden mal Gassi gehen.

Als mein Hund zu uns kam (ungeplant!), haben meine Kinder auch alles versprochen,
sie kümmern sich um alles, Gassi gehen, etc.
Gut, ich wusste worauf ich mich einlasse!
Was ich damit sagen will, in deinem Alter ändern sich Interessen und Umstände sehr schnell.
 
Hallo,

es stimmt das ein Hund, gerade in solchen Lebenssituationen, viel helfen kann, unterstützen kann und eine viel bessere "Therapie" ist als jede Klinik/Psychotherapeut/...

Allerdings kann es auch sein dass dein Hund dich schnell überfordedert - dass du, wenn du im "Loch" bist, ihn nicht versorgen kannst.
Daher ist es enorm wichtig dass DU Unterstützung hast um dem Hund gerecht zu werden.

Will deine Mutter auch einen Hund?
Die Tatsache, dass du bereit bist mit dem Hund viel Zeit zu verbringen und dass der Hund in die Praxis deiner Mutter mit kann, sprechen für sich.
Allerdings muss deiner Mutter ganz klar bewusst sein, dass sie sich eventuell die nächsten 10 Jahre um den Hund kümmern muss.
Wenn du Rückfälle hast, in die Klinik musst, das Interesse verlierst, Ausbildung machst, deine große Liebe findest, ...

Du bist 13?
Da kann so schnell so viel passieren - ich will dir gar nichts unterstellen, aber als Erwachsener, gerade wenn man schon Hunde hatte, ist es einfacher die Verantwortung zu begreifen als als 13 Jährige.

Also, zieht deine Mutter 100% mit:
rate ich zu einem Hund aus der FCI Gruppe 9 (einfach mal googeln)
das sind die Begleithunde. Sport, Tricks, ... mit denen kannst du auch (fast) alles machen was du mit großen Hunden machen kannst.
Zumahl es ein Irrtum ist dass große Hunde viel mehr Auslastung brauchen als Kleine ;)
Oder auch kleine Hütehundrassen wie Shelties.

Übrigens brauchen sie genauso viel Erziehung wie große Hunde.
Kleine sind nur einfach praktischer für die Praxis, zum mitnehmen - wenn se nach 2h am Fahrrad laufen kann man sie halt ins Körbchen setzen.
Aber laufen dürfen sollten sie schon und nicht nur rum getragen werden ;)

Ich würde aber vermutlich zu einem erwachsenen Tier raten. Wenn deine Mutter sich 3 Wochen Urlaub nimmt reicht das kaum für Eingewöhnung und alleine bleiben üben. Einen 4 Monate alten Welpen kann man auch nicht in die Praxis mit nehmen - der ist noch wie n Kleinkind - der kann noch keine 2h "still sitzen" - klar pennt der mal 3h am stück oder mehr - aber wenn er wach ist will er JETZT bespaßt werden.
Also entweder der Hund leidet oder die Arbeit deiner Mutter (wenn sie sich auf den Welpen konzentrieren muss anstatt auf die Arbeit)

Überlege dir auch gut wie du damit klar kommst auf andere Menschen zu zugehen.
Für deinen Hund wirst du es zwangsläufig tun müssen. Hundekontakte suchen, im Sportverein anmelden - n Hund ist ne tolle Möglichkeit Menschen kennen zu lernen bzw. sich mit ihnen über das selbe aus zu tauschen - allerdings musst du auch dazu bereit sein - denn dein Hund braucht es.

Ach, und es kommt auch immer auf den Hund an, ob er den "Seelenverwandter" ist oder nicht ...
Ich liebe meinen Hund und bin jeden Tag glücklich das wir ihn bekommen haben - ein Klasse Kerl den ich nicht missen möchte und der meinen Alltag unglaublich bereichert.
Aber dieses Gefühl von "Mein Hund versteht mich, tröstet mich, kennt meine Stimmungen genau, ..." habe ich nicht.
Kuscheln mag er so gar nicht, wenn ich wirklich verzweifelt bin und auch mal losheule interessiert es ihn überhaupt nicht,
Wenn ich traurig, verzweifelt, wütend, depressiv, bin ... verhält mein Hund sich wie immer, kommt nicht kuscheln, nicht trösten, kein nix.
Wenn ich dann schokolade zum trösten futter, kommt er an und bettelt dann "ich will auch" - mehr nicht ;)

Ein Hund macht, dass wir uns weniger einsam fühlen, ersetzt aber keinen echten Sozialpartner, der auf die eingeht, dich versteht, dir hilft (zumindest meiner nicht ... und so kann es bei dir auch sein ... sei dir dessen bewusst)
 
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Einen Rat, der besonderen Art für dich, hat überhaupt nichts mit Hund zu tun.

Irgendwann hat deine Mutter auch einmal Zeit, wenn nicht bitte sie sich diese einmal zu nehmen.:girllove:

Lass diese "Anfrage" ausdrucken, so wie sie ist und lese ihr das vor, vielleicht schickst du es mit der Post ?

Ich kenne euer Verhältniss nicht, kann mir aber vorstellen, daß sich eine Mutter, dann Gedanken macht.:nachdenklich1:

Um dann etwas zu ändern.
Bin genau wie Bubuka der Meinung, daß dies vorrangig ist.
 
Hallo, ich denke du solltest mit deiner Mutter reden, ob sie bereit wäre eine vierbeiniges Familienmitglied aufzunehmen und ihn dann morgens mit zur Arbeit zu nehmen.
Grundsätzlich finde ich deine Gedanken verständlich, da du durch einen Hund in Aktivität kommen würdest.
Das heißt aber auch wenn du ein Tief hast muss der Hund trotzdem raus, dies sollte dir bewusst sein.

Ich würde dir auch ehr zu einem "fertigen" erwachsenen Hund raten, da du dort schon den Charakter einschätzen kannst.
Ein schwieriger Problemhund oder ein sehr fordernder aktiver Hund wäre nicht gut in deiner Situation.
Hundesport wäre super da du hierbei unter Menschen kommst und wieder aktiv würdest.

Ob der Hund sich an deine Mutter bindet kann niemand sagen. Da du recht jung bist kann das durchaus passieren aber wenn ihr euch mögt und gerne etwas zusammen macht ist das doch auch schon etwas:zwinkern2:

Ein Hund ist kein Therapeut er ist ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen und die sind nicht "Ich sorge dafür, dass es dir besser geht!" ein Hund hat aber Bedürfnisse, bei deren Befriedigung du auch viel für dich tun und erreichen kannst:jawoll:.
Und Spaß macht es auch noch:jawoll:.
 
Huhu, kann mich vielen anderen Posts im Großen und Ganzen nur anschließen!

Aber zur Bindung noch: Es gibt Rassen, die bekannt dafür sind, dass sie sich sehr an eine Person oder wenige Personen binden und von anderen Menschen weniger wissen wollen, da wäre es evtl. wahrscheinlich, dass es problematisch werden könnte. Aber bei vielen Rassen (und Mixen zwischen diesen Rassen) würd ich mir da keine großen Sorgen machen, solange der Hund halbwegs gut auf Menschen geprägt ist. Im schlimmsten Fall wird er deine Mutter als Hauptbezugsperson sehen, dich aber immer noch als "Familienmitglied" betrachten, und wenn du die tollsten Sachen mit ihm machst, wird er dich mit großer Wahrscheinlichkeit alles andere als ignorieren. Wie gut er auf dich hört, wird meiner Meinung eher davon abhängen, wie du mit ihm umgehst. was sich natürlich auch auf die Bindung auswirkt. Ob du die Hauptbezugsperson werden wirst, ist schwieriger vorher zu sagen - wenn du den Großteil deines Tages dem Hund widmest und ihn vll. auch noch in den Ferien zu dir holst, halte ich es aber auch nicht für unwahrscheinlich. Daran sollte es nicht scheitern.

Mir haben Hunde immer sehr geholfen während meiner Schulzeit und auch noch danach, es sollte nur abgeklärt sein, dass der Hund nicht zu kurz kommt, sollte etwas nicht so laufen wie geplant, z.B. falls du später deinen Job oder das Studium nicht 100% nach ihm richten kannst oder im Prüfungsstress mal überfordert bist. Auch da müsste der Rest der Familie bereit sein einzuspringen.

Von einem Welpen würde ich auch eher abraten, da ich mir das bei 8 Stunden in der Praxis bei deiner Mama schwierig vorstelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schließe mich zum einen den anderen an, zum anderen möchte ich Dir empfehlen, einmal über Katzen nachzudenken.
Warum Katzen?
Weil Katzen die Neigung haben, gerade den aufzusuchen, der grad schlecht drauf ist. Ich hatte über 30 Jahre Katzen. Gerade auch in der Phase als Teenager, in der man sowieso auch eher mal Seelenkummer hat. Meine Katzen kamen immer an, schnurrten, strichen um mich herum. Das ist katzentypisches Verhalten. Viele Hunde haben eher die Neigung, das zu ignorieren. Wenn man sich ähnlich intensiv mit ihnen beschäftigt wie mit Hunden (clickertraining mögen auch Katzen sehr gern), binden sie sich sehr stark an ihren Menschen. Wichtig wären in Eurer Situation 2 Katzen zu nehmen, dann könnten sie zu Hause bleiben, während Du in der Schule bist. Außerdem findet man mit Katzen einfacher eine Wohnung, wenn man mal erwachsen ist und ausziehen möchte.
Besonders menschenorientierte Rasse sind die Main Coon, ich bezeichne die immer als "Kreuzung Hund-Katze".
Aber auch im Tierheim wirst Du in nächster Zeit zahlreiche Katzenwelpen finden.
 
An zwei Katzen habe ich auch schon gedacht.

Mein Balou kuschelt gern mit mir aber gerade wenn es mir nicht gut geht dann mag er nicht kuscheln. Er ist so sensibel, dass er sogar ungern mit mir spazieren geht wenn ich "nicht gut drauf" bin.

Meiner Katze ist das egal wie es mir geht. Wenn sie meint, dass Kuschelzeit ist dann legt sie sich beim Frühstücken auf meine Oberschenkel oder wenn ich abends auf der Couch liege auf die Schulter.

Ich habe seit ca. 15 Jahren Katzen und "erst" seit vier Jahren Hunde und ich mag beide Tiere.
 
Ich hatte auch direkt beim lesen überlegt ob nicht ein anderes Tier hier besser helfen könnte und an die Katzen gedacht.

Ich selber hab leider keine wegen einer Allergie aber ich denke sich um Katzen zu kümmern ist, wenn es einem möglicherweise oftmals auch nicht so gut geht, sicherlich leichter als sich um einen Hund zu kümmern der seine Bedürfnisse hat.

Vorteil beim Hund ist allerdings sicherlich auch gerade das. Man trägt doch einiges mehr an Verantwortung.

Aber in beiden Fällen führt kein Weg an deiner Mutter und eventuell einem Therapeuten vorbei. Weil ich hab ehrlich auch bedenken, was passiert wenn der Hund dich wirklich aufbaut und es passiert was? Hunde können lange leben. 15 Jahre und länger. Aber nicht alle werden so alt.
Ein Hund oder eine Katze könnte eine Therapie sicherlich unterstützen aber mich alleine auf diese zu verlassen wäre unverantwortlich.
 



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