Über Leute, die den Hund einfach "ersetzen..."

Ich weiß nicht ob dieses Thema hier richtig ist,ich stelle es einfach mal ein,bitte verschieben falls nötig:danke:

Die letzten Tage waren ja immer wieder Schlagzeilen über Paris Hilton und ihre Hundeomi Tinkerbell zu lesen...mal ganz abgesehen von diesen aktuellen Schlagzeilen,bin ich generell der Meinung,kein Hund sollte in die Fänge von Paris Hilton gelangen...mir tun ihre Hunde einfach nur leid...führen alles andere als ein artgerechtes Leben und wenn sie nicht mehr "gut"genug sind,werden sie einfach abgeschoben,irgendwo vergessen,etc... .FURCHTBAR:uebel1::uebel1::uebel1:

Naja,um mal von Paris Hilton wegzukommen,das hat mich auf ein Thema gebracht,über das ich mich schon immer sehr nachdenklich macht,wenn sowas im Bekanntenkreis passiert...vorneweg,ich möchte nicht urteilen,kommt sicher immer auf die jeweilige Lebensituation und auf den Hund an...aber ich kann es nie nachvollziehen,wenn Leute jetzt einen richtig alten oder kranken Hund haben und sich dann dazu quasie schon den "Nachfolger"ins Haus holen,um eben wieder einen Hund an der Seite zu haben,der den menschlichen Bedürftnissen auch gerecht wird,also sprich zum Beispiel wieder mit wandern gehen,joggen gehen,etc.kann,bzw.einfach um schon Ersatz da zu haben,wenn der alte/kranke Hund von ihnen gehen muß...habe ich leider so schon im Bekanntenkreis erlebt,der junge Hund durfte immer und überall mit dabei sein,und der alte Senior lag alleine zuhause,weil die alten Knochen nicht mehr wollten...und im Endeffekt musste der alte Hund zu den Schwiegereltern,weil mit dem Jungen ja schließlich zuviel Leben für den alten Hund im Haus war...ich find sowas echt grausam,wie muß sich der alte/kranke Hund denn vorkommen???

Wie seht ihr das?
 
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Also grundsätzlich finde ich es nicht verwerflich, wenn man sich zum Senior einen jungen Hund ins Haus holt, weil man einfach wieder mit einem Hund zusammenleben möchte. Und dass man auf den alten Hund dann Rücksicht nimmt und nicht mehr die Marathon-Bergwandertouren mit ihm führt ist ja grundsätzlich auch ok.

Aber ich bin schon der Meinung, dass natürlich beide Hunde entsprechend ihren Bedürfnissen auf ihre Kosten kommen sollen. Einen alten, kranken Hund abgeben nur damit der junge Nachzügler sich ausleben kann, finde ich falsch und würde das auch nicht tun. Dann würde ich lieber dafür sorgen, dass der junge Hund lernt, respektvoll mit dem alten Hund umzugehen und ihm seine Rückzugsmöglichkeiten zu lassen.
 
Glaube bei vielen spielt auch die Angst mit. Die Angst vor dieser Leere im Heim wenn der alte Gefährte stirbt. Ein Nachfolger lässt es auch nicht zu in Trauer zu versinken, er will ja seine Aufmerksamkeit.
Ich habe schon öfter erlebt, dass der Alte nicht gerade erfreut war über die junge Konkurrenz. Schön für den Besitzer, er hat was er will-der Alte findet es kacke.
Den alten Hund abzugeben find ich schäbig und charakterlos! Wie fühlen sich
Menschen wenn sie durch jemand jüngeres ersetzt werden und dann gehen dürfen..? Mies fühlt man sich. Ich bin nicht oft dabei beim Mensch-Hund Vergleich-aber da Hunde viele unserer Gefühle ja doch ähnlich empfinden, könnte ich es mir hier auch denken.
 
Ich habe es im Bekanntenkreis schon oft erlebt, dass sich Hundehalter zu ihrem alten Hund einen jungen dazu geholt haben. Ich vermute wie Beaglefan, dass die Angst vor der Leere im Haus der Grund dafür ist. Kann ich auch nachvollziehen. Aber dann besser dem alten seinen ruhigen Lebensabend gönnen und erst wenn er gehen musste einen neuen holen.

Teilweise war der alte Hund schon krank und hat nur noch wenige Wochen/Monate gelebt. In Gesprächen mit diesen Hundehaltern habe ich oft gehört, dass sich der alte Hund von dem welpentypischen Verhalten überfordert fühlte und die Hunde kein gutes Team geworden sind.

Zum Glück habe ich noch nicht davon gehört, dass jemand seinen alten Hund abgeschoben hat. Sowas geht gar nicht!
 
Hallo,

ich denke, man muss es vom vorhandenen Hund abhängig machen.

Ich befinde mich in der Situation, einen alten (mittlerweile blinden) Hund zu haben, vor zwei Jahren ging der Zweithund plötzlich über die Regenbogenbrücke, ich war tief traurig und denke noch immer täglich an ihn.
Aber immerhin hatte und habe ich noch einen, der dann meine volle Aufmerksamkeit genießen und mit keinem anderen Hund teilen muss.
Sofort beschloss ich, dass es keinen Zweiten geben wird, solange Balu noch lebt.
Er ist alt, blind, mag nicht mehr viel laufen, schläft viel und genießt die Ruhe.
Auf keinen Fall werde ich ihm einen Welpen/Junghund und auch keinen Senior vor die Nase setzen.
Ich weiß jetzt schon, dass ich in "ein tiefes Loch" fallen werde, wenn auch er gehen wird, denn von zwei Hunden auf Null, wird für mich schwierig.
Weder der Ersthund konnte den Zweithund noch der Zweithund den Ersthund ersetzen, aber wenn mich morgens eines Tages kein Hund mehr begrüßt, wird hier eine große Leere entstehen...
Dann beginnt eine Zeit der Trauer, eine Phase, die ich erst bewältigen muss, bevor ich bereit wäre, einen neuen Hund wieder lieben zu können.
Mein Senior bleibt Einzelhund, das mache ich ihm zuliebe, das bin ich ihm schuldig, weil ich ihn sehr gut einschätzen kann - er möchte es so - also habe ich darauf Rücksicht zu nehmen.
Ein weiterer Hund wäre in unserer Situation egoistisch von mir.

LG Leo
 
Und dass man auf den alten Hund dann Rücksicht nimmt und nicht mehr die Marathon-Bergwandertouren mit ihm führt ist ja grundsätzlich auch ok.

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Ja,grundsätzlich ist das okay und ich finde auch ganz wichtig,auf einen alten/kranken Hund die entsprechende Rücksichtzu nehmen,aber wenn man dann(nur als Beispiel jetzt)den jungen Hund überall mit hin nimmt,zum Beispiel auf die Marathon-Bergwandertour,da überlege ich halt,wie muß sich der alte Hund fühlen.Der Hund weiß ja nicht,daß seine Menschen ihn aus Rücksicht zurück gelassen haben,und ist froh nicht mitlatschen zu müssen,sondern der Hund sieht ja nur,der andere darf plötzlich mit und er selbst ist vom Rudel ausgeschlossen....das muß doch echt grausam sein...oder sehe ich das jetzt zu menschlich?
 
Ich denke, es kommt sehr auf den Einzelfall an.
Ein mir bekannter Jäger hat eine alte Drahthaarhündin, die mittlerweile taub ist (Berufskrankheit vieler Jagdhunde) und auch nicht mehr gut sehen kann. Körperlich ist sie noch recht fit.
Nun hat der sich letztes Jahr einen Drahthaar-Welpen zugelegt, den ausgebildet und nimmt den jetzt 1 1/2-jährigen Hund dann mit zur Jagd, wenn es auf die Gebrauchseigenschaft ankommt, also etwa zur Drückjagd. Dann bleibt die alte Hündin zu Hause bei seiner Frau - beide Hunde leben im Haus. Das hat der im Anfang ganz und garnicht gefallen, mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt.
Er nimmt die Hündin aber regelmäßig zu sonstigen Reviergängen mit oder sie begleitet ihn zum Ansitz.
Das ist ein guter Kompromiss, finde ich.

Was soll ein Diensthundeführer machen, wenn sein alter Gefährte vieler Einsätze "in Rente" geschickt wird, aber ausserhalb z.B. des Polizeidienstes noch fit ist, er einen neuen Hund bekommt und den "Alten" aber dann privat von der Polizei übernehmen möchte.
Der muss dann während des Dienstes auch zu Hause bleiben.

Das waren Beispiele mit Arbeitshunden, bei reinen "Hobbyhunden" sieht es m.E. anders aus.

Ich würde mir keinen jungen Hund anschaffen, wenn mein Willi in die Jahre kommt. Ich würde mir aber was einfallen lassen, dass sein Leben weiterhin so verläuft, wie es sich eben jetzt gestaltet.
Wie sieht des Dackels Leben aus? Morgens Spaziergang, dann mit zur Arbeit und bis zur Mittagspause pennen oder auch mal bei meiner Vorzimmerdame rumhängen. In der Mittagspause laufen, dann wieder pennen. Nach Feierabend mehrere Kilometer laufen (insgesamt täglich so 10 Kilometer, an Wochenenden oder im Urlaub auch deutlich mehr), dann nach Hause, etwas Dummyarbeit, dann Abendessen und auf Herrchens Schoß etwas pennen. Irgendwann ins Bett. Sind wir aus, ist er dabei, sind wir irgendwo eingeladen ist er dabei und wo er nicht sein kann, sind wir auch nicht (bezieht sich auf den Privatbereich, Arzt etc. ist natürlich was anderes).

Einschub: Heute war ich beim Augenarzt und im Wartezimmer saß eine Dame mit ihrem kleinen Hund. Den hatte sie in einer Tragetasche, im unteren Bereich dieser Tasche war so eine Art enges Netzgitter, durch das der Hund raussehen konnte. Der lag da ganz ruhig und entspannt drin und als sie zum Arzt reinging, nahm sie die Tasche mit.
Genial sowas, das ist fast nicht aufgefallen. Da muss ich doch glatt mal drüber nachdenken.:nachdenklich1:

In 5 Jahren gehe ich in Rente, dann ist er 12 Jahre. Was ändert sich für ihn, wenn er nicht mehr ins Büro kommt? Nichts, er ist - wie an Wochenenden oder im Urlaub - zu Hause, pennt, kuschelt, hilft bei der Gartenarbeit und geht spazieren.

Irgendwann wird er die langen gemeinsamen Märsche durch wüstes Gelände nicht mehr durchhalten.
Dann kommt er trotzdem mit und zwar im Gehwagen. Das heisst nicht gleich, dass ich dann auch einen brauche - aber wenn, passt es gleich.
Im Bodenbereich dieses Gehwagens - irgendein Outdoor-Modell - konstruiere ich eine Liegefläche mit Aus- und Einstiegsrampe.
Dann er rein- und rauslaufen wie es beliebt und wie er es schafft. Ansonsten wird er eben gefahren.
Einzig das wüste Gelände müsste ggf. gewechselt werden. Es gibt ja auch zivile Gegenden mit befestigten Wegen und sowas.
So what - man muss flexibel sein:jawoll:

Auch der alte Agility-Hund kann so lange wie möglich mit, wenn der junge Nachfolger auf Turniere geht und über die Hindernisse gedroschen wird.
 
Also ich finde, einen jungen Hund dazu zu holen kann dem Senior sogar helfen. Unsere alte Hündin Jara ist nochmal so richtig aufgeblüht! So ist es auch bei meinen Pferden. Haben einen 30 jährigen und ihm ein junges Pony dazu gestellt. Der alte Mann hat noch nie so viel gespielt und getobt wie mit seinem jungen Kumpel!

Ein Tier "ersetzen" heißt für ich eher, ein unbrauchbar oder alt gewordenes Tier einfach wegzugeben und durch ein gesundes, junges Tier zu ersetzen. Ganz egal ob der Senior dann ins Tierheim, zu den Schwiedereltern etc kommt.

LG
Sabine
 
sorry falsches thema, ich habs nicht gelöscht bekommen
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Hundeverein bin ich kürzlich gefragt worden, wann denn ein Welpe bei mir einzieht.
Ich war leicht verwirrt. So schlecht geht es Kiara ja schließlich nicht.

Viele Hundesportler holen sich einen weiteren Hund, wenn der Alte in Rente geht und lassen den Alten "nebenher" laufen.

Im Verein haben wir eine Trainierin mit einen Hovaward-Mix, einen Sennenhund-Mix und einen leistungs DSH.
Der Hovi und der Senne sind beide mindestens 8 Jahre (beide aus den Tierschutz), der DSH wurde kürzlich 6 Monate alt.
Die beiden "alten" Hunde werden nächstes Jahr aus den Agility-Sport rausgenommen, mit dem DSH wird Schutzsport betrieben.
Die Halterin hat vor, mit ihren Freund zusammen zu ziehen. Der DSH kommt mit, die beiden anderen werden bei ihrer Mutter bleiben.
Des Weiteren möchte sie einen Sheltie sich dann noch anschaffen, um mit diesen weiterhin Agility machen zu können.
Für mich ist das unvorstellbar.

Ich denke, jeder muss es für seinen Hund entscheiden. Kiara will Einzelhund sein und das haben wir schon vor sieben Jahren akzeptiert. Warum soll ich ihr dann, wenn es ihr noch schlechter gehen sollte, einen Welpen vor die Nase setzen?

Kiara darf ihr Leben lang als Einzelhund leben. Das bin ich ihr schuldig :jawoll:
 



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