Tierheim-Hund: Alleinebleiben, Artgenossenaggression, verfolgt mich in der Wohnung

Erster Hund
Hank / Foxterrier 3 Jahre
Hallo.

Ich habe unseren Hund vor 2 Wochen aus dem TH geholt. Er ist ein superlieber Schmuser aber es liegt (natürlich,wie bei jedem Hund) eine ganze Menge vor uns. Manches kann ich im Alltag ganz gut einbauen, bei anderem weiss ich nicht, wie und wo ich anfangen soll. Nächsten Monat haben wir auch einen Termin bei einer Hundetrainerin, ich bin gespannt.

Die Liste sieht wie folgt aus:

> Läuft mir viel hinterher, entspannt wenig...... Ich schicke ihn so oft, wie möglich auf seinen Platz.Kuschel dann dort viel mit ihm. Mittlerweile schläft er dann eeeewig =D

> Springt beim Futter anrichten wie ein Flummi neben oder hinter mir (auf meine Schulterhöhe o_O) .... ich sage laut und deutlich NEIN, kurz Ruhe...springt weiter, ich bringe ihm zum SITZ, er wackelt sich dabei doof und bettelt (wenn es nicht so süß wäre... :happy33:)

> Hat Angst vorm Auto fahren, klemmt die Rute und möchte nicht hinein. Beim fahren schon öfter erbrochen......Seit einigen Tagen bekommt er sein Abendessen nurnoch im Auto. Er springt dann freudig rein, futtert in 2 Minuten alles weg und will so schnell wie möglich wieder raus....Ohne Futter muss ich ihn ins Auto heben. Ich mache es trotzdem seit gestern und fahre dann 2-3 Straßen weiter ins Feld bzw in den Wald zum Gassi...Ich hoffe es klappt bald besser =)

> Hat keine Ahnung,was er mit Spielsachen anfangen soll...ich hab ihn schon mit allem möglichen versucht, darauf heiss zu machen. Er schaut mich an wie ein Auto....Deshalb renne und springe ich dann einfach mit ihm im Garten rum... Es scheint zu reichen

> Alleine bleiben scheint schier unmöglich. Er muss es theoretisch 1-2x die Woche für ca 5 Stunden.... Er kann Türen öffnen, bellt wie ein Bekloppter und kackert jedes Mal auf den Teppich.... Er springt über Absperrungen usw.usw.... Ich überlege die Türklinken umzubauen :denken3: Er wird weder begrüßt,noch verabschiedet. Wir sind auch nie länger in einem Raum, er hat 2-3 Kuschelplätze die er gerne nutzt, unabhängig von mir.

> Beim Gassi gehen,versuche ich anderen Hunden aus dem Weg zu gehen. Er wurde früher so verbissen, dass er nur bei sehr entspannten Weibchen ruhig bleibt. Alle anderen werden angeknurrt und angesprungen....Bei meinem Mann schaffte er es schon 3x aus seinem Geschirr rauszukommen und abzuhauen!!! Es waren jedesmal glückliche Momente,sonst wäre er weg gewesen.... Jagdtrieb vorhanden: Nager, Vögel, Ziegen, Katzen....

> Leckerlies mag er zwar aber sie sind NIE interessant genug, um was dafür zu bekommen. Auch nicht seine volle Aufmerksamkeit.


Ich glaub das wars erstmal =D Danke fürs lesen

VLG Sandra und Hank
 
Puh was für eine Liste.
Ich würde wahrscheinlich erstmal das verfolgen angehen und zwar würde ich ihn gar nicht auf den Platz schicken sondern ihn ignorieren wenn er hinter dir her tappst.
Wenn du ihn zurück schickst und dann womöglich noch beschmust findet er das bestimmt schön und sieht keine Veranlassung das Verhalten einzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Türen öffnen. Die Mutter von meinem macht das auch. Ihr Frauchen hat einfach die Klinken von Waagerecht auf Senkrecht montiert und seit dem bekommt die Hündin die Türen nicht mehr auf.
 
Tja, Du hast einen typischen Terrier.
Die sind sehr flink, pfiffig, neugierig und ziemlich dickköpfig.


> Läuft mir viel hinterher, entspannt wenig......

Das Kerlchen versucht, Dich kennenzulernen. Ich würde ihn hinterherlaufen lassen.

> Springt beim Futter anrichten wie ein Flummi neben oder hinter mir (auf meine Schulterhöhe o_O) .... ich sage laut und deutlich NEIN, kurz Ruhe...

In dieser kurzen Ruhepause würde ich ihm das Futter hinstellen oder wenn er gerade sitzt.


> Hat Angst vorm Auto fahren, klemmt die Rute und möchte nicht hinein. Beim fahren schon öfter erbrochen......

Klar will er nicht ins Auto, wenn ihm beim Fahren übel wird.
Ich würde ihn durch kurze, häufige Fahrten, daran gewöhnen.


> Hat keine Ahnung,was er mit Spielsachen anfangen soll...

Spielsachen sind tot. Ein intelligenter Hund findet so etwas langweilig.


> Alleine bleiben scheint schier unmöglich. Er muss es theoretisch 1-2x die Woche für ca 5 Stunden.... Er kann Türen öffnen, bellt wie ein Bekloppter und kackert jedes Mal auf den Teppich.... Er springt über Absperrungen usw.usw.... Ich überlege die Türklinken umzubauen

Es ist schwierig, einen Terrier einzusperren. Die haben schnell raus, wie man Türen öffnet usw.
Ich würde wirklich erstmal minutenweise anfangen, das Alleinebleiben zu üben.


Er wird weder begrüßt,noch verabschiedet.

Das finde ich unsinnig, wer immer diese Regel aufgestellt hat.
Ich habe bei meinen Hunden einen Abschiedssatz eingeführt, damit sie wissen, dass ich ohne sie weggehe. Ein kurzes Abschiedsritual versteht der Hund sehr schnell.

Bei meinem Mann schaffte er es schon 3x aus seinem Geschirr rauszukommen und abzuhauen!!!

Auch typisch Terrier. Es gibt Geschirre mit einem zusätzlichen Gurt, der hinter den Rippen liegt. Diese sind ziemlich ausbruchsicher.


> Leckerlies mag er zwar aber sie sind NIE interessant genug, um was dafür zu bekommen. Auch nicht seine volle Aufmerksamkeit.

Er durchschaut, dass er für das Leckerlie etwas tun soll. Natürlich wägt ein Terrier ab, ob sich das überhaupt lohnt.
Sie können sogar darüber nachdenken, wie man an das Leckerlie kommt, ohne dass man albernen Befehlen folgt.:happy33:

Womit Du Deinen Terrier beeindrucken kannst, ist Spiel, Spaß und eine souveräne Führung. Man sollte viel Humor haben.
 
=)

Hallo, vielen Dank. Ja ich weiss ein Terrier :happy33:

Ich finde ihn gerade,weil er so quirlig und piffig ist wundervoll jetzt muss ich nurnoch an der richtigen konsequenten Führung arbeiten :verlegen1:

Nach dem Geschirr habe ich mal geschaut und auch was gefunden =) Danke für den Tip. Ich habe solche hier noch nie gesehen!

Wie sieht denn dein Abschiedsritual aus, Bubuka?

LG
 
Wie sieht denn dein Abschiedsritual aus, Bubuka?

Ich sage immer den gleichen Satz: Seid schön lieb, ich komme bald wieder.

Das verstehen meine Hunde und gehen dann an ein bodentiefes Fenster, wo sie mich wegfahren sehen können. Sie sitzen dort schon in Reihe, während ich mir noch die Schuhe anziehe.
 
Das Kerlchen versucht, Dich kennenzulernen. Ich würde ihn hinterherlaufen lassen.

Das halte ich für einen gefährlichen Tipp. Im schlimmsten Fall hat man dann einen totalen Kontrollfreak der einen nichts mehr machen lässt.
Ich würde ihm einen festen Platz zuweisen und ihm in kurzen Einheiten beibringen dort liegen zu bleiben. Das kann man dann immer weiter ausbauen bis er lernt, dass es sinnvoller ist dort einfach entspannt liegen zu bleiben als dir dauernd hinterherzulaufen.
 
Das halte ich für einen gefährlichen Tipp. Im schlimmsten Fall hat man dann einen totalen Kontrollfreak der einen nichts mehr machen lässt.

ALLE meine Hunde - auch alle Pflegehunde - dürfen mir hinterher laufen.
Trotzdem ist keiner ein Kontrollfreak.
Ich finde das ziemlich normal, wenn ein Hund erst 2 Wochen da ist.
Das legt sich von alleine.
 
Mein Hund darf mir auch hinterherlaufen. Aber ständig immer und überall hin, das halte ich für gefährlich. Kann auch das Alleine bleiben üben deutlich erschweren.
Ein Hund, der es bereits gewohnt ist, dass Frauchen/Herrchen sich in der Wohnung bewegt und sich davon nicht beeindrucken lässt tut sich deutlich leichter wenn man dann mal ganz weggeht.

Kann sich natürlich von selber legen. Kann auch nicht.
 
Hallo Sasoto,

Ich glaube, dass es bei allen Baustellen hilfreich sein könnte, wenn dein Hund generell ruhiger wird (das können Terrier nämlich auch;) ).
Also in der Wohnung weiterhin auf seinen Platz schicken, wenn er dir zu sehr zwischen den Beinen herwuselt.
Wenn er beim Futtervorbereiten wuselt, würde ich wirklich hart bleiben- erst wenn er aufhört zu springen, zu fiepen oder dich zu sehr zu bedrängen gibts was. Er darf ja zusehen, wie du das Futter machst, aber bitte ruhig. Ich würde ihn in der Zeit einige Meter auf Abstand halten, er soll dich nicht bedrängen. Ob er sitzt, liegt oder steht ist egal, ich würde da kein Kommando für nutzen, er soll einfach ruhig auf Abstand bleiben. Bleib selbst so ruhig wie möglich, lass dich nicht hetzen und stell den Napf erst in Reichweite, wenn der Kleine ruhig ist. Solange du ihm das Futter nicht anbietest, ist es DEIN Futter, das verstehen die meisten Hunde eigentlich ganz schnell:).

Probleme mit dem Autofahren kenne ich auch, hatte ich bei beiden Hunden (da wir selbst auch kein Auto haben und nur selten in einem gefahren sind). Das ist Gewöhnungssache. Setzt ihn einfach häufig rein und entspanne im Auto. Ich würde erst wieder aussteigen, wenn er ruhig geworden ist. Also keine Aktion im Auto, nichts spannendes, Auto soll Ruhe bedeuten (wäre jedenfalls mein persöliches Ziel).

Wegen den Spielsachen- kenne ich auch so. Ein Hund spielt heute ab und an mit Spielzeug, der andere nicht wirklich. Ich finds auch nicht schlimm, dein Hund verpasst doch nichts. Wenn er nicht will, würde ich andere, sinnvollere Beschäftigungen suchen als Ball- oder Zerrspiele.

Zum Alleinebleiben, da denke ich, dass er generell noch zu wenig Ruhe hat. Wenn du selbst im Alltag versuchst, so ruhig wie möglich zu werden (ruhig ist nicht gleich langweilig, nicht verwechseln. Ich meine damit entspannt, nicht hektisch und aufgekratzt, sondern einfach ... "gechillt";) ) und gerade beim Füttern mehr Ruhe in den Hund bekommen könntest, dann würde das Alleinesein sicher auch leichter gehen.
Beim Begrüßen ebenfalls einfach ruhig bleiben. Ich würde erstmal nicht reden, dass puscht manche Hunde erst richtig auf. Du kannst ihn ruhig streicheln oder klopfen, nicht zu ausgedehnt, dann gehst du gelassen deiner Wege und der Hund gewöhnt sich daran, dass das Ritual ruhig abläuft und kann dabei selbst ruhiger werden.

Wegen Hundekontakte: Lass keine ungewollten Kontakte zu (egal, was andere Halter dir aufschwatzen wollen) und sucht euch ein paar nette regelmäßige Hundekontakte mit ruhigen Hunden. Bei Hundesichtung selbst ruhig bleiben, ihn beobachten lassen (ich würde da nicht ablenken, wie du siehst ist er sowieso viel zu erregt, als dass er sich für Futter interessieren könnte). Wenn er wirklich so Radau macht, dann würde ich schauen, dass er gut gesichert ist (notfalls doppelt mit Halsband und Geschirr), in der Situation stehen bleiben und jedes Vorpreschen verhindern. Stell dich vor ihn, wieder ruhig aber eben auch entschieden, egal wie laut er ist, dräng ihn ab, bis er neben oder hinter dir ist oder mit den Gedanken bei dir und wenn der andere Hund keinen Anlass zum Brüllen gibt (kein Fixieren, Getobe seinerseits etc,), würd ich deinem Hund klarmachen, dass du das nicht willst.
Ich würde erstmal stehen bleiben, weil es sein könnte, dass dein Hund dem anderen nicht den Rücken kehren möchte, er vertraut ihm nicht und so würde ich lieber stehen bleiben und warten, bis der andere Hund aus der Sicht verschwindet. Wenn du weiterlaufen musst (man kann nicht immer ewig in der Pampa stehen;) ), würde ich ihm vorher Zeit lassen, den anderen Hund abzuschätzen. Dann freundlich und total entspannt ein Kommando fürs Weitergehen sagen und selbst ohne Blick auf den Fremden losgehen. Meine Hunde kamen dann eigentlich immer mit (wenn sie halt vorher gesehen haben, dass der andere Hund auf Abstand bleibt und uns nicht hinterherrennen will- sollte das doch der Fall sein, kann ich dir nicht weiter helfen. Ich habe hier auch massive Probleme mit freilaufenden unerzogenen und aufdringlichen Hunde und kenne da leider noch kein Kraut gegen...:( ).



Ich denke dein Hund ist generell zu nervös und jede Situation, in der du Ruhe übst, kann dir auch in anderen Momenten weiterhelfen. Also bei jeder gemeinsamen Aktivität darauf achten, ihn nicht aufzudrehen.
Bei mir hat es bei meinen anfangs sehr unsicheren, nervösen Hunden geholgen, langsam spazieren zu gehen. Also wirklich langsam zu laufen, Pausen zu machen, in denen man in der Landschaft sitzt und einfach gemeinsam die Umgebung beobachtet etc. Parallel dazu sind wir viel geradelt (schnelle aber gleichmäßige Bewegung, bis in einen "meditativen" Zustand;) ), haben sehr viel geschnuppert (also ich stand eher daneben und habe zugesehen;) ), auch mal lange an einer Stelle herumschnuppern lassen oder künstlich mit Leckerlie eine Spur absuchen lassen und wir haben uns eine ruhige, tolle Ecke gesucht, in der ich sie ableinen konnte, ohne Hunde und Menschen in der Nähe. Meist war das am Ende unseres Spazierganges, da hatten sie sich dann soweit entpannt (auch die Zwangspausen waren anfangs enorm anstrengend für meine Hunde, sie konnten nicht stillsitzen), dass sie nach einiger Zeit begonnen haben, die Wiese zum wälzen, sprinten und sonnen nutzen zu können. Vielleicht gibt es bei dir auch eine etwas abgelegenere Ecke, vorallem ohne Wild;).
Dass der Kleine Jagdtrieb hat ist klar, da kannst du auch nicht viel dran machen. Du kannst abgesichert den Rückruf trainieren, üben, in Anwesenheit von Wildtieren mehr Ruhe zu finden (Vll. gibt es ein Wildgehege in deiner Nähe oder du gehst in der Dämmerung mit ihm ins Feld und beobachtest Häschen) und dich mit Jagdersatzspielen beschäftigen. Sieh den Jagdtrieb nicht als etwas Negatives, der Kleine ist dafür geboren und das ist ein Teil von ihm und solange du daran denkst und ihn anleinst, muss er auch nicht zum Problem werden.

Also, lange herum getippt, will eigentlich nur sagen: Werde selbst ruhig und gelassen, übt fleissig das Entspannen in allen möglichen Situationen und habt viel Spaß zusammen:).
 



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