Sozialisierung, wie sollte der Ablauf sein?

Hallo,

Ende März bekommen wir unseren Welpen (Cavalier), dann ist er 10 Wochen alt. Bis zur 16. Woche sollte ja die Sozialisierung schon weit fortgeschritten sein. D.h. bis dahin möchte ich unserem Welpen möglichst viele neue Dinge zeigen. Dazu habe ich eine Frage.
Zum Beispiel möchte ich mit ihm mal Zug fahren. Wenn ich also zum Bahnhof gehe, mit dem Zug eine Station fahre und dann wieder zurück, dann bin ich locker 30 bis 40 Minuten unterwegs. Ist ihm das nicht zu stressig? Da er ja nur 5min/Lebensmonat unterwegs sein sollte.

Oder ich möchte auch mal in eine größere Menschenmasse, auf den Wochenmarkt gehen. Bis ich mit dem Auto dort bin vergehen 10 Minuten. Vom Parkhaus dort hin zu laufen sind es paar Meter und das ganze dann wieder zurück. Das dauert ja min. 2 Stunden!
Aber wie kann ich das anders machen. Manche Dinge sind etwas aufwendiger, als nur die Pferde nebenan ansehen.

Und dann noch eine ähnliche Frage. Ich habe auch einen Sohn, mit dem ich jeden Tag draußen unterwegs sein möchte. Ca. 200 meter von uns ist ein Spielplatz. Dorthin könnten wir super laufen mit dem Hund. Allerdings spielt mein Sohn dort ja auch ne halbe Stunde, bis Stunde und dann wieder heim. Müssen wir solche "Ausflüge" in den ersten Welpenmonaten einfach anders gestalten oder wie kann ich den Hund mit integrieren, ohne dass er gestresst ist. Soll ich ihn dann heimtragen, für den Fall dass er nicht mehr kann? Oder es erst gar nicht so weit kommen lassen?

Ich freue mich auf eure Ratschläge.
 
Die 5-min/Lebensmonat beziehen sich auf das Laufen am Stück.
Wegen den Gelenken.
Wenn der Welpe ausreichend sitzen kann, oder ihr ihn tragt, kann er ruhig auch mal 2 Stunden wach sein.
Außerdem sollte man sich mit dieser Regel nicht verrückt machen. Der Hund kann auch gerne mal länger am Stück laufen, wenn es nicht täglich und ständig überschritten wird.
 
Das mit den Gelenken ist doch aber auch überholt inzwischen. Der Welpe MUSS sich bewegen, springen und laufen können, solange er selbst über diese Dinge entscheiden kann. Geht in der Bahn nicht oder allgemein im Straßenverkehr, aber eben, wenn man sich mit ihm auf eine Wiese setzt und er selbst entscheiden kann, wann er nicht mehr mag.
 
Zug fahren mit Hund? Warte bitte.
Wie sicher bist du im "Zugfahren"? Jetzt nicht lachen eine Bahnfahrt kann für ungeübte Menschen ganz schön stressig sein.
Ich weiß wovon ich spreche, Yacco wird mit Sicherheit mal Bahn fahren, er ist jetzt etwas über ein Jahr.
Ich sehe keine Notwendigkeit dies zu forcieren.
Als Welpe würde ich es keinem Hund antun.
Auch Menschenmengen muß man mit dem Welpen nicht aufsuchen, das ist Stress pur ( jeder will ihn streicheln, knuddeln,usw. und du willst das nicht zulassen )
Läßt den Welpen erst einmal Zeit um sich an euch die neue Umgebung zu gewöhnen und wenn er nicht vor jedem neuen Geräusch erschrickt, vor jedem optischen Reiz aus reißt gar flüchtet dann ist Zeit für die große weite Welt.:zustimmung:
 
Das mit den Gelenken ist doch aber auch überholt inzwischen. Der Welpe MUSS sich bewegen, springen und laufen können, solange er selbst über diese Dinge entscheiden kann. Geht in der Bahn nicht oder allgemein im Straßenverkehr, aber eben, wenn man sich mit ihm auf eine Wiese setzt und er selbst entscheiden kann, wann er nicht mehr mag.

Überholt würde ich es nicht nennen, viele haben es -wie die TE- nur immer falsch verstanden. Man muss schon aufpassen, dass man mit einem 12 Wochen alten Welpen nicht seine 1-Stunde am Stück Gassi geht, z.B. sich mit einem Bekannten, der einen erwachsenen Hund hat, beim strikten Gassi verabredet, oder wenn man selbst einen Erwachsenen Ersthund hat, dass man den Welpen bei den Touren nicht strikt hinterher zerrt.
Viele haben es dann nur übertrieben, und sind nur 1x am Tag für 10 Minuten raus, sodass der Welpe kaum was von der Welt gesehen hat.

Yacco, es ist in Ordnung einem Welpen auch in solche Situationen mitzunehmen. Dass nennt man sozialisieren, denn die ersten Lebenswochen eignen sich sehr gut um einen Welpen an die Welt heranzuführen. Niemals wird er wieder die Umweltreize so in sich aufsaugen wie die ersten 16 Wochen.
 
Als bei uns der Welpe kam, lief der Alltag ziemlich normal weiter.
Bei Baases war er zb. das 1. mal in der Stadt an Advent mit 6 Monate.
Jaano war früher, weil es sich ergeben hat.

Waren wir auf Turniere, waren wir ca. von morgens um 6 Uhr bis Nachmittags 16-17 Uhr
unterwegs.
Da war der Welpe morgens auch mit 1 Stunde Gassi, wobei man es nicht wirklich Gassi nennen
konnte.
Zwischendurch wurde zb. getragen.

Meine Hunde sin zb. nie Zug gefahren, weil wir es nicht brauchen.

Wichtig ist auch auf den Welpen zu achten. Ich denke manchmal weniger ist mehr
 
Überholt würde ich es nicht nennen, viele haben es -wie die TE- nur immer falsch verstanden. Man muss schon aufpassen, dass man mit einem 12 Wochen alten Welpen nicht seine 1-Stunde am Stück Gassi geht

Deswegen schrieb ich "solange der Hund selbst bestimmen kann" wie er sich bewegen mag und wie lange. Dass man nicht stundenlang mit ihm am Stück sturr an der Leine laufen kann, sollte ohnehin klar sein :zwinkern2:
 
Planst du mit deinem Welpen in eine Welpengruppe zu gehen? Ich war mit zwei meiner Hunde in einer Welpengruppe und diese Ausflüge für die Sozialisierung fanden dort statt.

Wir waren auf dem Bahnhof, damit hast du die Menschenmasse „abgehackt“ und sind in einen Zug eingestiegen der dort einen längeren Aufenthalt hatte. Einmal in ein Abteil mit der ganzen Gruppe, kurz hinsetzen und wieder raus.
Ich denke das reicht für einen Hund der nicht jeden Tag mit dir Zug fahren soll sondern vielleicht irgendwann mal in seinem Leben.

Auf den Spielplatz würde ich ihn mitnehmen und am Besten eine Decke und ein Mäntelchen wenn es noch sehr kalt ist. Oder du nimmst ihn auf den Schoß. Welpen schlafen überall wenn sie sich wohlfühlen.
Nicht wenige Welpen sind auf dem Hundeplatz gegen Ende der Übungsstunde eingeschlafen.
 
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Das mag ja sein, aber das setzt voraus, daß der HH selber " sattelfest" ist, mit der Bahn fahren ist heute u.U. sehr schwierig, Du kannst in Situationen kommen denen du selber kaum gewachsen bist, zumindest wenn Bahnfahren nicht zu deiner Routine gehört und dann möchte ich keinen Welpen bei mir haben.
Es ist doch nicht nötig? Mit wäre es wichtiger er kennt die Umweltgeräusche, dazu gehört Sirene eines Einsatzfahrzeuge, donnern von Betonmischern und anderen LKW, oder so wie gestern hat Yacco das erste Mal die Sirene für Feueralarm ( gibts auf dem Land ) aus unmittelbarer Nähe gehört. Auch in der Autowaschanlage sind wir ( im Auto ) gewesen.
Das muß doch als Welpe nicht sein ?
Es gibt doch genug andere Sachen.
 
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Ich würde es vom Welpen abhängig machen!
Wenn ihr einen tollen Züchter habt bei dem die Welpen mitten in der Familie mit Besuch und Action und trotzdem behütet leben (wäre für mich Grundvorraussetzung von dort einen Welpen zu nehmen!) dann hat man eine super Basis.
Grizu wuchs so auf, und er kam gleich mit auf Trödelmärkte, die meiste Zeit auf dem Arm (was ihm so gar nicht passte :happy33: ), und immer mittendrin!
Aber er war Null ängstlich, hatte vor keinem Menschen Angst, nur positive Erfahrungen in seiner Züchterfamilie gemacht!
Kennt der Welpe das noch nicht heißt es langsam aufbauen!
Es gibt keinen Standard, es hängt immer vom Welpen ab!
Einen ängstlichen Welpen kannst du nicht einfach irgendwo in die Menge werfen, das kann richtig Panik schüren und ihr habt dann ein dauerhaftes Problem!
Bahnfahren macht ein gefestigter Hund mit Vertrauen in seine Menschen später auch souverän mit ohne das jemals vorher geübt zu haben :zwinkern2:
Seine Umgebung muß ein Welpe von Anfang an erkunden können, da passt die Wiese super!
Solange er selbst entscheiden kann ob er erkundet oder schläft ist auch der ganze Nachmittag draußen kein Problem! Nimm einfach seine Decke mit und lass ihn machen!
 



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