Was sollte ein Welpe können?

Erster Hund
Aiko/ Flatdoodle (*30.4.14)
Hallo,

ich lese immer wieder mal, der ist noch so klein, der "kann" viel zu viel oder erwarte von ihm nicht so viel er braucht Zeit. Einerseits klingt das logisch, ein Welpe ist ja noch ein Kleinkind von den kognitiven Fähigkeiten her.

Anderseits hört und liest man oft, direkt mit dem Training beginnen, dann lernt er leichter, als wie wenn er sich die Eigenarten schon angewöhnt hat.

Auch wenn ich nicht ganz Hunde-unerfahren bin, verwirrt mich das doch etwas.

Das klingt alles irgenwie logisch, anderseits ja wo sind denn die Grenzen? Was darf ich denn üben und was nicht? wie oft usw. und ist es verkehrt das ganze im Spiel zu üben oder nicht?

deswegen hätt ich gern mal ein Diskussionsthema zu dieser Frage, was darf und sollte ein Welpe wann beigebracht bekommen.

Was mir schon klar ist, die ganzen Übungen sitzen noch nicht gleich nur weil der Welpe das gut mitmacht. Dennoch klingt es manchmal so als sollte man den Welpen das erste halbe Jahr einfach nur bespaßen.
 
Was willst Du lieber einen Hund mit dem man arbeiten kann oder ein Hibbelmonster ? Meine Züchterin sagte das man den Hund das erste Lebensjahr nicht überfordern sollte.
Gerade bei den größeren Rassen wäre das wichtig.
Bei Vermittlungsstellen hört man warum ein Hund im TH landet weil der Hund fertig ist, mit seinem Nervenkostüm weil er überfordert wurde. Hunde die von Kindern kaputtgespielt werden sind leider keine Seltenheit.
Ja man kann seinen Welpen schnell überfordern.
Was muß ein Welpe am Anfang lernen - die Grundkomandos sitz, Platz, bleib,komm , Nein und bei Fuß.
Alles andere kann nach und nach angelernt werden.
Wichtig ein Hund sollte ein Hund bleiben und kein dressierter Affe.:zwinkern2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt absolut auf den Welpen drauf an, es gibt welche, die eine Menge Spaß bei solchen Übungen haben und es gibt welche, die damit überhaupt nichts anfangen können und damit absolut überfordert sind. Man muss beides berücksichtigen, sowie es falsch ist, den Welpen dazu zwingen zu wollen, wenn er zeigt das er damit nichts anfangen kann, finde ich es genau so falsch, dem Welpen diese kleine Übungseinheiten (nie länger als 2 Minuten am Stück) zu verwehren wenn er Spaß daran hat, weil man der Meinung ist, Welpen brauchen sowas nicht.

Ich übe mit meinem kleinen draußen momentan nur den Abruf ("hier") ganz normal beim Spaziergang eingebaut, wenn er zurück fällt oder vor läuft (also, ich lasse ihn schon mal zurückfallen oder vorlaufen ohne ihn abzurufen, ich nutze nur ab und an diese Gelegenheit um das Abrufen zu üben). Zuhause je nach Lust und Laune. Nachdem ich auch mal gelesen habe, dass solche Übungen für den Welpen zuviel sind, habe ich es zuhause auch sein lassen, nach 2 Tagen hat sich mein kleiner dann meinen Clicker geschnappt, ihn mir vor die Füße gelegt und sich so beeindurckend vor mich hingesetzt (wie eine Statue) das ich aus dem lachen erst mal nicht mehr raus kam und dann kurz etwas mit ihm geübt habe, danach war er so happy und zufrieden das er sich dann neben mich zusammen gerollt hat und gepennt hat.

Die meiste Zeit des Tages sollte für einen Welpen darin bestehen, die Welt zu erkunden, zu kuscheln, zu spielen und zu schlafen alles andere kann man machen, muss man aber nicht.
 
Was willst Du lieber einen Hund mit dem man arbeiten kann oder ein Hibbelmonster ? Meine Züchterin sagte das man den Hund das erste Lebensjahr nicht überfordern sollte.
Gerade bei den größeren Rassen wäre das wichtig.
Bei Vermittlungsstellen hört man warum ein Hund im TH landet weil der Hund fertig ist, mit seinem Nervenkostüm weil er überfordert wurde. Hunde die von Kindern kaputtgespielt werden sind leider keine Seltenheit.
Ja man kann seinen Welpen schnell überfordern.
Was muß ein Welpe am Anfang lernen - die Grundkomandos sitz, Platz, bleib,komm , Nein und bei Fuß.
Alles andere kann nach und nach angelernt werden.
Wichtig ein Hund sollte ein Hund bleiben und kein dressierter Affe.:zwinkern2:

Wenn man erwachsene Hunde hat und die Welpenphase mit ihnen und mit mehreren Generationen Hunden schon bewältigt hat, dann wird vieles Selbstverständlich im Verstehen. Ich selbst hatte fast ausschließlich bisher Erwachsene Hunde, diese stellen ganz andere Herrausforderungen dar als ein Welpe. Den einzigen bisherigen Welpen den ich hatte war vor 12 Jahren. Da hatte aber auch mein Exmann mitgemischt und ich konnte mich nie so einarbeiten wie ich das gern gehabt hätte weil er nicht mitzog. Ich musste mich also nach ihm richten, auch wenn ich nicht einverstanden war. Ende vom Lied war ich konnte mit dem Hund nicht rausgehen weil ich ihn Kraftmäßig nicht halten konnte. Nach der Trennung ging der Hund auch deshalb mit ihm. Ich möchte es eben richtig machen und arbeite mich ein und bekomme dann für mich recht verwirrende Aussagen und möchte verstehen was dahinter steckt. Deshalb meine Nachfrage.
Um den Blick des Newbie in der Welpenerziehung nochmal zu verdeutlichen nehm ich mal ein anderes Beispiel her. Ich studiere zur Zeit. Durch die Kinder und mein Eigenständiges Leben bisher habe ich eine ganz andere Lebenserfahrung und Kompetenz als die jungen Mädels frisch vom Abi in ihrer ersten Wohnung. Es mag scheinen das das Studieren mit Kind schwerer ist, aber das stimmt nicht, denn ich habe wie erwähnt meine Lebenskompetenzen schon aufgebaut. Die Mädels haben ihre erste Wohnung und dadurch ganz neue Aufgaben und das ist für sie nicht weniger leicht oder anstrengend als für mich. Ich habe aber auch 2 Semester gebraucht um das zu bemerken. Davor dacht ich man Leute was jammert ihr so über Stress, ihr habt doch nur ne Wohnung zu versorgen. Weil ich mich eben nicht mehr daran erinnerte wie das war in die erste eigene Wohnung zu ziehen, das erste mal selbst für die Ordnung verantwortlich zu sein, wo doch vorher Mama alles gemanagt hat.

@Niniath danke für deinen Beitrag. Ja ich denke es kommt sehr auf die Eigenschaften des Hundes an. Die Aufmerksamkeitsspanne ist beim Welpen noch nicht so groß. Ich nutze meistens die Aufmerksamkeit die Aiko von selbst gerade auf etwas bestimmtes gibt. Zum Beispiel gestern war ich stolz wie bolle, als er die ersten 5 Minuten vom Gassigang ganz bei mir war, nicht zog an der Leine wie ein Berserker, sondern locker neben mir lief und dafür hat er Lob ohne Ende kassiert und Leckerchen. Als er dann wieder anfing zu zerren lies ich ihn und gab diesem Verhalten so wenig Beachtung wie möglich. Zumal er einfach nur heim wollte und da mit ihm arbeiten wäre nicht das richtige, da er zuvor ja so toll mitgemacht hatte und ich seine Konzentration ja nicht überfordern möchte.

- - - Aktualisiert - - -

Nochmal ein Nachtrag ich möchte meinen Welpen eben NICHT überfordern deshalb diese Frage und Diskussion.
 
Hallo,

meiner Meinung nach gibt es einen Unterschied zwischen Erziehung und dem Erlernen von Kommandos.
Wobei einiges fließend ineinander übergeht.
Du stellst die Frage, was man einem Welpen beibringen soll.

Wenn bei mir heute ein Welpe einziehen würde, wäre ich, was das Beibringen von Kommandos betrifft, relativ tiefenentspannt :D
Im ersten Lebensjahr würde ich mich lediglich auf "aus" (problemloses Ausgeben von unerwünschter Beute), "nein" (lass das, was du vor hast) und den zuverlässigen Rückruf konzentrieren.
Mit diesen drei Kommandos bin ich im Grunde bei allen Hunden gut durch's Leben gekommen.
Was man darüber hinaus trainieren kann, lasse ich in diesem Thread nun außen vor, da die Frage lautet "Was sollte ein Welpe können?"
Ich denke, du meinst eher, was ein Welpe lernen sollte, denn die Welpenzeit geht ab der 16. Woche in die Junghundphase über und Hunde lernen ein Leben lang, daher "muss" ein Welpe bis zur 16. Lebenswoche nichts perfekt können.

Mir wäre es viel wichtiger, dass mein Welpe eine gute Bindung zu mir aufbaut, mir vertraut, dass er gut sozialisiert und sehr gut geprägt wird.
"Nebenbei" soll er lernen, dass er nicht am Tisch betteln soll, dass Möbel, Schuhe und andere Dinge nicht zerkaut, Menschen nicht angesprungen werden sollen.
Ich würde ihm die Welt zeigen, Jogger, Kinder (an Schulen und Kindergärten vorbei), Regenschirme, verschiedene Untergründe, Restaurant - Stadtbesuche, Verkaufsläden, Wiesen, Felder, Wälder, Menschenmengen, Freunde und Verwandte mit dem Welpen besuchen, Autos, Auto fahren und das Alleinebleiben üben, nebenbei muss er lernen, Frust auszuhalten, das heißt, er soll auch merken, dass sich nicht alles um ihn dreht, dass er nicht im Mittelpunkt steht.
Dazu kommt grundsätzlich das Erlernen der Beißhemmung, die Stubenreinheitserziehung und das Begreifen der allg. Hausregeln.

Wenn man sich das alles durch den Kopf gehen lässt, wieviel das tatsächlich ist, ist es meiner Ansicht nach, schon ein recht gutes Programm in den ersten 12 Monaten, auf die ich mich nun beschränke.

Mit Eintreten der Pubertät beginnt wieder eine neues Lebens- bei vielen Hunden auch eine Unsicherheitsphase, in der man bei einigen Dingen wieder von vorne beginnt.

Wichtig wäre mir, dass ich am Ende sagen kann: "Diesen Hund kann ich überall mit hinnehmen, ist kein Nervenbündel, der nie zur Ruhe kommt und weiß sich woanders zu benehmen.

LG Leo
 
Wie die meisten schon gesagt haben:
Es kommt darauf an.

Was ein Welpe wirklich möglichst schnell lernen muss ist:
- Aus
- Nein
- Hier
- Leinenführigkeit

Man könnte jetzt sagen Leinenführigkeit ist doch eig. nicht so wichtig und das stimmt auch. Nur wenn man einen Welpen von Anfang an ziehen lässt, hat man es schwerer ihm das abzugewöhnen. "Nein" und "Aus" sind nun mal sehr wichtig, da man damit den Hund halt im Zweifelsfall aus einer gefährlichen Lage herausholt.
Das "Hier" kann da vergleichbaren Zwecken dienen, außerdem macht es das Leben unglaublich viel einfacher, wenn der Hund auf Zuruf kommt.


Alles andere wie "Sitz", "Platz", "Bei Fuß" (wenn es wirklich im Sinne von "Bei Fuß" benutzt wird und nicht als "Hier") etc. kann der Hund auch später noch lernen, diese Sachen sind im Alltag nicht ganz so wichtig.
Je nach Hund kann man sowas aber auch schon spielerisch üben, schaden tut es dann auch nicht ;)

Daneben gibt es noch weitere wichtige Sachen, die eher Verhaltensregeln oder Erfahrungen sind.
Der Hund muss Selbstbeherrschung bzw. Impulskontrolle lernen, die Welt kennen lernen und auch sonst sich daran gewöhnen, was er darf und was nicht. Dabei wäre es eben wichtig sowas wie das Anspringen von Besuchern etc. von Anfang zu verhindern. Am besten man lässt ihn gar nicht erst dazu kommen, sonst muss er halt lernen, dass er das nicht soll.
Genauso wenig, wie er Herrchens Haußschuhe als Spielzeug nehmen darf.
Das sind aber eben Sachen, die er oft auch passiv lernt, wenn man es richtig anstellt und entsprechenden Situationen vorbeugt. Dann kann man ihm das richtige Verhalten direkt antrainieren ohne ihm wirklich beibringen zu müssen, was er alles nicht soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

man merkt hier beim Lesen schon, wie viel ein Welpe eigentlich erlernen muß, wenn er ins neue Zuhause eingezogen ist.

Stubenreinheit
Leinenführigkeit
Beißhemmung
Hausregeln

Das sind schonmal 4 ganz grundlegende Dinge, die viel Geduld und Übungen erfordern.

Und dann liest man hier so oft von ganz anderen Dingen, die bereits einem 3 Monate alten Welpen beigebracht werden.
Manch ein Junghund (5-6 Monate) wird schon auf ne BH vorbereitet, lernt Apportieren und nebenbei schon bischen Agility (Slalom, Tunnel, kleine Hürden...). Und mit 8 Monaten geht es dann zum Mantrailing...

Das wäre im Vergleich zu einem Kind beinahe so, als würde man die Grundschulzeit auf 1 Jahr verkürzen (statt 4).

Es herrscht ein Maß an Überbeschäftigung heutzutage. Dazu kommt noch das "Rasseproblem". Da hört man Sätze wie "Da ist doch Border Collie mit drin, der muß ausgelastet werden...".

Viele Probleme, von denen man hier im Forum liest, sind selbstgemacht. Da fragt man nach Tipps, wie man dem 4 Monate alten Dotz "Gib Pfote" beibringt, weil er es nicht kapiert. Oder der Junghund unterbricht das Training und wetzt ne Runde durch den Garten, weil er mit seiner Energie und Überforderung nicht mehr ein noch aus weiß.

Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, werden bis zum Erbrechen Kommandos geübt. Ein Junghund bellt in der Unsicherheitsphase Autos und Leute an. Aber auf die Idee, das restliche Programm runterzufahren, kommt man nicht. Hundewiese, Rückruf klappt nicht (mehr). Das Trainingsprogramm muß auch an die Entwicklungsphasen eines Welpen angepasst werden. Was helfen mir Sitz, Platz, Rolle rückwärts in einer Situation, wo der Hund Unsicherheit zeigt und mir nicht vertraut?

Meiner Meinung nach sind die eingangs genannten 4 Dinge die wichtigsten, die ein Welpe lernen muß. Wenn sich das Kommando "Sitz" noch nebenbei einschleift, ist das okay.

Ach ja...noch vergessen...RUHE muß ein Welpe lernen...!

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ach ja...noch vergessen...RUHE muß ein Welpe lernen...!

Darüber hatte ich mir während des Schreibens Gedanken gemacht und es dann bewusst weggelassen, jetzt greife ich den Satz doch auf.
In der Welpenerziehung habe ich mir darüber nie den Kopf zerbrochen, ich meine, und ich hatte wirklich lebhafte Welpen, dass ein Welpe, wenn man ihn nicht überstrapaziert (durch drastische Lern - und Bespaßungsprogramme) sich von alleine hinlegt und schläft, nämlich dann, wenn er merkt, dass jetzt nichts stattfindet.
Ich stelle mir die Frage, wie man das "früher" gemacht hat, den Satz "der Welpe muss Ruhe lernen" kenne ich nur aus Foren, häufig in der Kombination mit der "Zwangspause in der Box".
Dürfen Welpen sich heutzutage noch manchmal wie Welpen benehmen?
Ich persönlich fand die berühmten strammen "fünf Minuten" eher witzig als störend, ich habe sie auch mal toben lassen, trotzdem haben sie gelernt, dass jetzt nichts stattfindet und sind von alleine in den Tiefschlaf gefallen.

LG Leo
 
Hallo,

ja...die verrückten 5 Minuten hab ich genossen und mich köstlich amüsiert. Manchmal hab ich auch mitgemacht und sie angestachelt...hat ne Menge Spaß gemacht.

Danach war meistens Tiefschlaf angesagt.

Vielleicht hab ich mich blöd ausgedrückt. Eigentlich muß nicht DER HUND Ruhe lernen, sondern der Halter muß lernen, Ruhe zu halten. Welpen schlafen instinktiv viel. Erfahren sie aber schon mit wenigen Wochen ein "volles Programm", fällt es ihnen einfach schwer. Liegt nicht am Hund, liegt am Halter...:denken24:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben