Sind wir genauso?

Es wird nicht für schlimm befunden, sondern es ist schlimm. Jede Art der Massentierhaltung ist eine Qual für die Tiere, egal nach welchen Vorgaben die Bauern arbeiten.

:zustimmung2:
 
Es wird nicht für schlimm befunden, sondern es ist schlimm. Jede Art der Massentierhaltung ist eine Qual für die Tiere, egal nach welchen Vorgaben die Bauern arbeiten.

Und ab wann definierst du eine für das Tier qualvolle Massentierhaltung?
 
Meinst du die Anzahl der Tiere oder die Bedingungen für diese in den landwirtschaftlichen Betrieben?
 
Na das wollt ich ja grad von dir wissen nach dieser Aussage von dir.

Jede Art der Massentierhaltung ist eine Qual für die Tiere, egal nach welchen Vorgaben die Bauern arbeiten.
 
Qual im Allgemeinen bedeutet für mich eine drastische Einschränkung der Tiere in ihrer natürlichen, "normalen" Lebensweise.

Ich nehme als Beispiel mal die Schweine in der Massentierhaltung. Hierzu gab es Verhaltensuntersuchungen, in denen herausgefunden wurde, dass sich das Verhalten von den uns bekannten Hausschweinen noch immer stark an denen von Wildschweinen orientiert. Sie haben ein großes "Revier", in dem sie sich frei bewegen möchten. In der Massentierhaltung leben Schweine jedoch zu hunderten in kastenähnlichen Boxen, können sich kaum um ihre eigene Achse drehen. Wenn ich richtig informiert bin, sind gesetzlich gerade einmal 0,75 Quadratmeter pro Schwein vorgeschrieben. Wenn Schweine, die eigentlich an mehreren Standorten leben, auf so engem Raum zusammengepfercht werden, hat das nichts mit einer artgerechten Haltung zu tun. Das Ganze gipfelt nicht selten in Kannibalismus unter den Tieren und mutwilligen Verletzungen. Um diesem Verhalten entgegenzuwirken, benutzen einige Bauern Stroh oder Ketten als "Spielzeuge", aber das sind nur Versuche, die Tiere an eine Umgebung anzupassen, die nicht ihrer natürlichen Lebensweise entspricht.

Und ja, eine derartige Verstümmelung der Freiheiten und Grundbedürfnisse eines Tieres empfinde ich als qualvoll. Da gibt es nichts schönzureden oder zu pauschalisieren. Die Realität für die Nutztiere ist grausam, unbarmherzig und schlichtweg unmenschlich.
 
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Bei Schweinen ist es sogar ziemlich leicht zu sagen: quälerische Massentierhaltung fängt spätestens da an, wo man die Schwänze kupieren muss, weil die gestressten Tiere sich sonst gegenseitig zerfressen.

Dieses Kriterium würde ich für alle Tiere ansetzen: genügend Platz, damit das individuelle Tier jederzeit auch Rückzugsorte findet, damit die Tiere sich auch mal aus dem Weg gehen können. Bei Rindern ist meines Wissens die Gruppengröße nicht so wichtig sofern der Platz reicht, bei Schweinen käme noch dazu, dass die Gruppen nicht so groß sein dürfen, dass noch eine artgerechte soziale Struktur möglich sein muss (die bei Schweinen in eher kleinen Gruppen besteht).

Ich weiß: wirtschaftlich ist das unter heutigen Verhältnissen nicht möglich. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dafür einen Markt gäbe.
 
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dafür einen Markt gäbe.

Gibt es. Ungefähr 4% der Bevölkerung ist bereit, für tierschutzgerecht produziertes Fleisch mehr Geld auszugeben - und handhabt das auf Dauer auch so.

Diese "Quote" existiert seit Jahrzehnten.

Diese Quote steigt geringfügig und kurzzeitig an, wenn mal wieder ein Fleischskandal ruchbar wird.

Und dann gibt es noch die große Gruppe der Verbraucher mit den Lippenbekenntnissen. Die kriegen vor dem Supermarkt ein paar "fiese" Bilder gezeigt und werden gefragt, ob sie solches Fleisch kaufen würden.
"Nein, nie nicht, also sowas, nein, da legen wir Wert auf artgerechte Haltung und und und".

Nach dem Einkauf im Supermarkt werden sie gefragt, wieso sie solches Fleisch gekauft haben.

"Also nein, so ein Fleisch ist das doch nicht, oder? Das haben die Behörden doch bestimmt kontrolliert. Vieles ist ja auch übertrieben und das Bio-Fleisch muss man sich ja auch erstmal leisten können, nicht wahr".

Vieles im täglichen Leben läuft dann über Ersatzfelder. Barfer sind teilweise ein psychologisch interessantes Beispiel.

Die können sich an ihren 9 Sorten verschiedener Öle "hochkochen", kaltgepresst, 1. Pressung, Öko, Bio, Siegel, Kontroll-Nummer, Glasflasche wegen Rückstände von Plastikflaschen - überhaupt ethisch sowas von vorzüglich.

Nun ist Öl für den Hund ernährungsphysiologisch nicht von sooooo großer Bedeutung, an sich ist es - bis auf Fischöl - sogar ziemlich witzlos.

Wenn man die allerdings fragt, ob sie wissen, wo das für die Ernährung des Hundes deutlich essentiellere Barf-Fleisch aus dem aktuell-angesagten Shop herkommt - ggf. auch aus Fernost - und was da so alles an Rückständen drin ist, zucken sie mit den Schultern.
 
Wenn man die allerdings fragt, ob sie wissen, wo das für die Ernährung des Hundes deutlich essentiellere Barf-Fleisch aus dem aktuell-angesagten Shop herkommt - ggf. auch aus Fernost - und was da so alles an Rückständen drin ist, zucken sie mit den Schultern.
Ertappt! :happy33:
Mottes Fleisch kommt zwar (hoffentlich, ich muss ja den Angaben des Händlers vertrauen) nicht aus Fernost sondern von einheimischen Tieren mit vergleichsweise "besserer" Haltung, aber die Hundehaltung macht mich dann doch zum dezent bigotten Unterstützer der derzeitigen Verhältnisse.

Und mit einem größeren Hund hätte ich bei meinem Fleischhändler auch ein mittelprächtiges Preisproblem und müsste noch näher an den Massenmarkt rücken. :verlegen1:
 
Ertappt! :happy33:
...zum dezent bigotten Unterstützer der derzeitigen Verhältnisse...

Ach komm, niemand ist besser, indes tun viele so.

Hab ich die Ernährung meines Hundes und meiner Person insoweit ethisch optimiert, muss ich auf das Leder für meine Schuhe, meinen Gürtel oder die Handtasche meine Frau achten. Indien ist der größte Lederexporteur und niemand will wissen unter welchen Bedingungen dort Leder hergestellt wird......

Irgendwann lebe ich vegan und kaufe mit ein preisgünstiges T-Shirt irgendeiner Textil-Kette. Schwupps, hab ich doch gleich Kinderarbeit in Pakistan oder Indien oder Sklavenarbeit (Mädchen Nr. 59 mit einer 12-Stunden-Schicht und einem Stundenlohn von 0,40 €) in China gefördert.

Ändere ich insoweit mein Konsumverhalten muss ich viel fahren um korrekt einzukaufen und zu überprüfen. Das vergrössert meinen ökologischen Fussabdruck immens, weil ich umweltmäßige Pottsau allerlei Stickoxyde oder CO2 in die Umwelt blase.
Bestelle ich in Shops wird ja auch gefahren und ich fördere das Ausnutzen von Menschen, die gerade nach Mindestlohn bezahlt werden.

Das vermeide ich also auch und kaufe mir ein Elektroauto. Sofort kommt einer daher und fragt nach Art und Menge der Primärenergie, die aufgewendet werden musste, um die Elektro-Karre zu produzieren.

Irgendwann krieg ich ´nen Hirnriss und sitze in der Anstalt. Die schert sich einen Dreck um meine veganen Wünsche und so schliesst sich der Kreis.

Vorher war ich ganz stolz darauf, dass ich mit meinem Verhalten die Welt ein ganz kleines bischen besser gemacht und 0,000000000004 Schweinchen ein kurzzeitig besseres Leben ermöglicht habe.

Sofort kommt einer daher und schreit, wieso ich nicht mit dem Schild in der Hand vor der Moschee stehe und für die Menschenrechte im Erdogan-Land einstehe.
 
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" Der weiteste Weg, beginnt mit einem Schritt"
Zitat .
 
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