Seit 6 Wochen ca. alle 4 Tage schlimme Durchfälle, schon 500 € Tierarztkosten und keine Besserung

Ja, anscheinend ist Metronidazol unter der Bezeichnung "Metrobactin" zugelassen - wunderbare Pharmaindustrie?!

Die wiederkehrenden Durchfälle hatte er ja schon vorher. Aber wie gesagt, das Zeug hat als Nebenwirkung sicher noch verstärkt.

Der Verlauf bei deinem Hund ist sehr typisch. Eine Behandlung zieht sehr oft anhaltende Durchfälle nach sich.
Ich zitiere mal aus einem anderen Forum. Solche Fälle findest du massenhaft.
Die Hündin hatte zu dem Zeitpunkt seit 4 Monaten Durchfall.

Zitat:
Es ist so, das sie ja massivst Giardien und Würmer hatte bis Ende Februar.
Sie bekam Wurmkuren, AB für die Blasenentzündung und 12 Tage Metronidazol.
Vorgestern hatte ich ihr ein bisschen Trockenfutter gegeben, was sie auch nahm.
2 Stunden später kam dann richtig Durchfall.

Jetzt habe ich die ganze Zeit versucht den Darm aufzubauen, aber es gab immer wieder Durchfälle, Blähungen.
Das ist wohl jetzt schon ein chronischer Verlauf da ihre Verdauung seit Ende November bis auf vielleicht zusammen gezählt 14 Tage nie normal war.

Quelle: Polar-Chat
Thema: Chronische Magen-Darm Infektion

Die Behandlung bei deinem Hund war nach deiner Schilderung:

1. Woche Injektionen gegen Durchfall + Erbrechen

Durchfall und Erbrechen sind eigentlich eine sinnvolle Maßnahme des Körpers um etwas schnell loszuwerden.
Entweder einen Keim oder etwas Unverträgliches.

Es macht zwar Sinn zum Tierarzt zu gehen, um eine Vergiftung oder andere Krankheiten auszuschließen, aber bei einem Magen-Darm-Infekt lehne ich jede Behandlung ab (bis auf seltene Ausnahmen, wenn der Hund auszutrocknen droht).
Wird der Durchfall und das Erbrechen unterdrückt, dauert es in der Regel länger, bis der Körper den Keim ausscheidet.
Ein Magen-Darm-Infekt ist nach circa einer Woche von alleine ausgeheilt.

2. Woche: Injektionen gegen Durchfall und Übelkeit; homöopathisch: nux vomica, hat gut geholfen; 5 Tage ANTIBIOTIKUM

Erst werden Durchfall und Erbrechen unterdrückt und damit die Ausscheidung hinausgezögert, nun bekommt der Hund ein Antibiotikum, welches auch die Darmflora stark schädigt. Damit wird die Körperabwehr geschwächt.
Logischerweise kann der krankmachende Keim nun noch schlechter abgewehrt werden.

3. Woche: Injektionen gegen Durchfall und Übelkeit; 5 Tage ein anderes ANTIBIOTIKUM, speziell für den DICKDARM, weil er laut Untersuchung dort die Probleme hat; auch etwas CORTISON injiziert;

Wieder wird die Ausscheidung unterdrückt, zusätzlich bekommt der Hund Cortison, welches die Abwehr des Körpers schwächt und er bekommt Metronidazol.

Metronidazol verursacht häufig Geschmacksstörungen, Zungenentzündung, Mundraumentzündung, Bauchschmerzen, Magendrücken, Durchfall, Übelkeit, Aufstoßen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blutbildveränderungen, bis hin zur Bauchspeicheldrüsenentzündung. (siehe Beipackzettel)

Die Nebenwirkungen, die unter "gelegentlich oder selten" aufgeführt sind, kommen in Wahrheit sehr häufig vor. Viele Hunde leiden unter schweren Durchfällen oder wiederkehrenden Durchfällen nach solch einer Behandlung.

So kann man einen gesunden Hund zu einem chronisch kranken Hund therapieren, wenn man zu früh behandelt.
Ich will dir das nur aufzeigen, damit du von dem Gedanken wegkommst, dein Hund hätte evtl. eine chronische Krankheit in sich. Diese Fälle häufen sich leider, wo ich der Ansicht bin, KEINE Behandlung und ein Abwarten wäre am Anfang sinnvoller gewesen.

Ich würde auch mal daran denken, dass der Körper deines Hundes keine Chance hat, seine Selbstheilung zu aktivieren, weil jede Woche der nächste Schuss gegen das Immunsystem kommt.

Ich will nicht Antibiotika oder Cortison verteufeln. Manchmal sind diese Medikamente lebensnotwendig.
Aber bei einem jungen gesunden Hund wäre ich damit sehr zurückhaltend.

 
Danke, ich sehe das auch so, dass AB und Cortison nur im Notfall eingesetzt werden sollten. Aber ich kenne ja meinen Hund, und solche schlimmen Durchfälle wie ab der 2. Woche hatte er noch nie. Ich bin daher fest von einem starken bakteriellen Magendarminfekt ausgegangen, den er alleine nicht abwehren kann. Und bis zur 3. Woche hatte ich Einzeller oder Parasiten überhaupt nicht auf dem Schirm, und die TÄ hat leider auch nichts dergleichen erwähnt.

Würdest du denn jetzt den Darm nach der einmaligen Cortisongabe quasi wieder sich selbst überlassen und gar nichts geben, bis das Kotprofil da ist...? Wenn der Verlauf gleich bleibt, hat mein Hund ja jetzt noch ca. 3 Tage Ruhe, bevor der nächste Schub kommt. Ab morgen soll ich ihm eigtl. Cortison geben. Ich fand die Idee nicht schlecht, denn selbst wenn die Entzündungen (auch) durch Einzeller ausgeläst werden, würde das Cortison ja hoffentlich noch schlimmere Rückfälle verhindern, bis die eigentliche Ursache geklärt ist. Und das dauert wie gesagt noch ca. 10 Tage, ich habe ja noch nicht mal die Sammelkotprobe voll.
 
Danke, ich sehe das auch so, dass AB und Cortison nur im Notfall eingesetzt werden sollten. Aber ich kenne ja meinen Hund, und solche schlimmen Durchfälle wie ab der 2. Woche hatte er noch nie. Ich bin daher fest von einem starken bakteriellen Magendarminfekt ausgegangen, den er alleine nicht abwehren kann. Und bis zur 3. Woche hatte ich Einzeller oder Parasiten überhaupt nicht auf dem Schirm, und die TÄ hat leider auch nichts dergleichen erwähnt.

Ein Magen-Darm-Infekt ist meistens durch Viren verursacht. Da helfen Antibiotika gar nicht.
Die helfen nur bei Bakterien.
Darum war es unsinnig, auf Verdacht mit einem Antibiotikum zu behandeln.
Schon da hätte man nach der möglichen Ursache suchen müssen um gezielt behandeln zu können.

Würdest du denn jetzt den Darm nach der einmaligen Cortisongabe quasi wieder sich selbst überlassen und gar nichts geben, bis das Kotprofil da ist...? Wenn der Verlauf gleich bleibt, hat mein Hund ja jetzt noch ca. 3 Tage Ruhe, bevor der nächste Schub kommt. Ab morgen soll ich ihm eigtl. Cortison geben.

Ich würde es nicht geben, aber ich möchte dir keine Empfehlung geben.
Das solltest du nach deinem eigenen Gefühl entscheiden.
Ich kenne deinen Hund nicht, sondern habe nur deine Beschreibung der Krankheitsgeschichte.
 
Ich wollte nochmal etwas zu der "Spritze gegen Erbrechen" schreiben.
Das hört sich immer gut an, wenn der Tierarzt etwas gegen Erbrechen unternimmt.
Schließlich möchte man, dass der Hund sich nicht quält.

Aber wie schon geschrieben, ist das Erbrechen keine Krankheit wie auch der Durchfall keine Krankheit ist.
Beides sind Symptome einer Krankheit oder Störung.

Ziel der Behandlung sollte also sein, die Krankheit ausheilen zu lassen und nicht die Symptome wegzumachen.
Bei einem Magen-Darm-Infekt sind diese Symptome sogar hilfreich für den Körper.

Medikamente gegen Erbrechen und Übelkeit nennen sich Antiemetika.
Hierzu zählen die Wirkstoffe Chlorpromazin, Droperidol, Dramamin und Metoclopramid.
Diese wirken im Gehirn auf das Brechzentrum.
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollten sie nur nach gründlichem Abwägen zum Einsatz kommen.

Nebenwirkungen:
Unter der Therapie mit Metoclopramid (MCP) treten bei über zehn Prozent aller Behandelten unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Schläfrigkeit und Müdigkeit auf.

Zudem zeigen sich bei einem von zehn bis hundert Behandelten Nebenwirkungen wie Durchfall, Schwäche, Depressionen, niedriger Blutdruck und Spätdyskinesien. Das sind verspätet auftretende Bewegungsstörungen, besonders im Gesichtsbereich. Sie sind irreversibel.

https://www.netdoktor.de/medikamente/metoclopramid/

Chlorpromazin Nebenwirkungen:

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Beschleunigung der Herzfrequenz, niedriger Blutdruck, Müdigkeit, Gefühl einer verstopften Nase, Schwierigkeiten beim Scharfsehen von Gegenständen, Verstopfung, Störungen beim Wasserlassen, starker Blutdruckabfall beim Aufrichten, Aufsetzen und Aufstehen, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme.

Häufige Nebenwirkungen:
Gelbsucht, Leberwerterhöhung, Erregungsleitungsstörungen, Erhöhungen des Augeninnendrucks, parkinsonartige Symptome, Störungen der Bewegung, Zyklusstörungen der Regelblutung, Brustbildung beim Mann, Milchbildung der Brust, allergische Hautreaktionen, Lichtempfindlichkeitserhöhung, verminderte Potenz, gemindertes Lustempfinden.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
verminderte Zahl der weißen Blutkörperchen, Erniedrigung der Blutplättchen, Panzytopenie (Verminderung aller Zellen), Erhöhung einer Untergruppe von weißen Blutkörperchen, Hemmung der Insulinausscheidung, Erhöhung der Blutzuckerwerte, Schilddrüsenunterfunktion, Wirkstoffeinlagerung in Linse und Hornhaut nach längerer Gabe.

http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Chlorpromazin/nebenwirkungen-medikament-10.html


Die "Spritze gegen Durchfall" kann ebenfalls unerwünschte Nebenwirkungen haben:

Hund
Die häufigsten Nebenwirkungen bei therapeutischen Dosierungen sind Konstipation und Blähungen. Selten kann ein paralytischer Ileus, ein toxisches Megacolon oder eine Pankreatitis auftreten (Plumb 1995). Bei der Langzeitanwendung wurde von weichem Kot, blutigem Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust berichtet (Allen 1993a). Bei akuten Enteritiden kann Loperamid die Verweildauer von Bakterien und Enterotoxinen im Darm verlängern und den Selbstreinigungsprozess des Darmes stören (Ungemach 2010d).

http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00005317/9116__F.htm

Der Wirkstoff reduziert die Darmbewegungen und zieht damit einen Magen-Darm-Infekt unnötig in die Länge.
Darum sollte man auch bei dieser Spritze sehr genau abwägen, ob sie nötig ist.
 
@Babuka: Vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen. Da hast du natürlich mit allem Recht, und vieles war mir grundsätzlich auch bewusst. Aber wenn es dem Hund akut schlecht geht, er den ganzen Tag über üblen flüssigen, schleimigen und oft auch blutigen Durchfall hat, will man ihm natürlich schnelle Hilfe angedeihen lassen und verlässt sich auf das, was die TÄ empfehlen. Zumal er in diesem Zustand immer jeweils 36 Std. nüchtern war und auch nichts gegessen hätte, wenn man ihm nichts gegen die Übelkeit verabreicht hätte. Mir wurde dann gesagt, dass die Leber sonst bald Probleme bekäme. Außerdem hatte ich so auch keine Möglichkeit, ihm mit Morowscher Suppe oder sonstwas zu helfen, er wollte einfach absolut nichts essen.

Bzgl. der Selbstheilungskräfte hast du auch recht, aber ich habe mich jetzt entschieden, ihm das Cortison doch zu geben, denn
- seine Magendarmflora ist seit der Umstellung auf BARF offensichtlich nicht mehr das, was sie mal war; wahrscheinlich habe ich die Umstellung viel zu schnell durchgeführt und mich darauf verlassen, dass er alles verträgt, weil es ihm äußerlich rundum gut ging und der Kot auch gut aussah
- er hatte in den letzten 6 Wochen über 200 Stunden, wo es ihm akut schlecht ging (Übelkeit und extremer Durchfall); ich glaube, die dadurch entstandenen Schäden an der Darmoberfläche kann er nicht mehr über Selbstheilung regulieren
- die letzten krassen Medikamente sind schon eine Weile her, sein Immunsystem hatte also - wenn auch wenig - Zeit wieder selbst anzulaufen (er hat seit drei Wochen kein Antibiotikum mehr bekommen; das letzte "krasse" Mittel war die Wurmkur Milbemax vor 16 Tagen; danach wurde er nur noch sachte symptomatisch behandelt mit 1 x Injektion Cerenia (wiederum nach 36 h Übelkeit + besorgniserrgenedem Durchfall + Ebrechen von Magenschleimhaut), Nux vomica, Spasmopreel und Säureblocker (gebe ich aktuell aber nicht mehr, da das Problem ja nicht (vorrangig) im Magen liegt)
- da ich ihn jetzt doch nicht nur flüssig ernähre, zwecks schnellerer Kotproduktion für die Sammelprobe fürs Kotprofil, möchte ich seinen Darm erst recht nicht völlig sich selbst überlassen; es wäre schlimm, wenn in Kürze schon wieder der nächste 36 h lange Rückfall käme; es geht ihm dann einfach sooooooo übel und die Durchfälle sind echt nicht von dieser Welt ... hätte mir nie träumen lassen, dass es meinem Hund mal so schlecht geht.

Die TÄ hatte mich zudem ein wenig damit beruhigt (obwohl sie offensichtlich das Cortison nur als allerletzte Option geben wollte und mir auch empfohlen hat, vorher noch den Ultraschall machen zu lassen), dass Cortion bei Hunden nicht so stark reinhaut wie bei Menschen. Diese hätten eine viel niedrigere Toleranzschwelle als Hunde.

Es ist wirklich unglaublich, wie schlecht es ihm gestern ging und wie munter er heute wieder ist. Wenn ich ihn nicht schonen würde, würde er ganz normale Runden spazieren gehen, fressen, ... zum Spielen / Raufen fordert er mich auch auf, auch in der Hoffnung, dass es danach endlich mal wieder seine gewohnte Kaustange gibt ... und so geht das seit Wochen und schlägt dann so radikal um.
 
Aber wenn es dem Hund akut schlecht geht, er den ganzen Tag über üblen flüssigen, schleimigen und oft auch blutigen Durchfall hat, will man ihm natürlich schnelle Hilfe angedeihen lassen und verlässt sich auf das, was die TÄ empfehlen. Zumal er in diesem Zustand immer jeweils 36 Std. nüchtern war und auch nichts gegessen hätte, wenn man ihm nichts gegen die Übelkeit verabreicht hätte.

Dir fehlt das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte. Man muss auch mal abwarten und einfach nur begleiten können.
Flüssiger, schleimiger, blutiger, stinkender Durchfall ist im normalen Rahmen und kein Grund, irgendwie zu behandeln.

Bei einem Magen-Darm-Infekt ist es auch normal, dass der Patient über Tage nichts essen mag - egal ob Hund, Kind oder Erwachsener. Manchmal hält es 1-2 Tage an, aber meine Junghündin hatte zum Beispiel 5 Tage keinen Appetit und hat sehr viel geschlafen. Sie hat 5 Tage gehungert und auch wenig Wasser getrunken, weil selbst das Wasser anfangs zum Erbrechen geführt hat. Nach dem 5. Tag war sie wieder völlig gesund.

Die Übelkeit und das Erbrechen hat ja einen Sinn - es ist eine vom Körper geforderte Fastenkur.
Ich habe schon bei meinen Kindern gelernt, dass der Körper selbst am besten weiß, was er braucht.
Wenn dem Hund übel ist, braucht er keine Möhrensuppe und auch keine Spritzen, sondern eine Futterpause.
Ich konnte mich bei meinen Kindern und Hunden immer darauf verlassen, dass sie selbst merken, wann sie wieder Hunger oder Durst haben.

(Es gibt natürlich Ausnahmen. Bei Welpen, alten und schwachen Hunden muss man besonders aufpassen, dass sie nicht austrocknen. Darauf achte ich bei allen Hunden.)

aber ich habe mich jetzt entschieden, ihm das Cortison doch zu geben

Ist auch in Ordnung.
 
Ziel der Behandlung sollte also sein, die Krankheit ausheilen zu lassen und nicht die Symptome wegzumachen.
Bei einem Magen-Darm-Infekt sind diese Symptome sogar hilfreich für den Körper.

Den Hund kann man dazu ja nicht fragen - aber aus eigener Erfahrung kann ich das nur unterschreiben. Zum Glück hab ich ja selten was mit Magen-Darm, aber ab und an kommt es natürlich schon mal vor. Und ich bin immer gut gefahren damit, das dann eben einfach mal auszuhalten, zu fasten wenn mir danach war, und dann allmählich das zu trinken und später zu essen, was halt "an mich ging". Nur ein einziges mal war ich so dämlich den Durchfall schnell stoppen zu wollen, und hab das beliebte Immodium genommen. Blöder Fehler! Stimmt, der Durchfall war von außen betrachtet weg. Aber im Gedärm zwackte und grummelte es weiter, und zwar nicht wie sonst einen oder zwei Tage lang, sondern über eine Woche. Von einer einzigen Einnahme! Seitdem steht für mich fest, die Symptome wegmachen heißt die eigentliche Krankheit verlängern.

Deshalb sehe ich das auch beim Hund so: Wenn ich etwas unternehme, dann vor allem um an die Ursachen zu gehen. Bei einfachem Durchfall zum Beispiel Moro'sche Karottensuppe, wenn sie dem Hund gut tut dann nimmt er sie auch. Die stopft nämlich nicht einfach, sondern verhindert dass sich die krankmachenden Keime festsetzen können, diese werden mit dem "restlichen" Durchfall ausgespült, und gut ist. Was folglich auch mein erster Ansatz beim Verdacht auf einen fiesen Infekt gewesen wäre. Und im Anschluss immer daran denken, die Darmflora wieder aufzubauen.

Dafür ist es nun natürlich zu spät, das ganze System durch die vielen heftigen Medikamente schon völlig aus den Fugen geraten. Allerdings gilt es nun gut abzuwägen, wie man aus der Medikamentenspirale wieder rauskommt, bevor ein richtiger Teufelskreis daraus wird. Denn das ist halt immer das Problem: Manchmal müssen heftige Medis sein, aber die richten immer auch etwas an. Deshalb sollte ein guter TA ja sorgfältig abwägen, was ab wann indiziert ist. Und da sind leider viele sehr leichtfertig.
 
Welche Wirkung hat das Cortison in Bezug auf die Durchfälle? Oder weshalb wurde es verordnet?
Kann sein, dass ich das überlesen habe....

Sein Darm ist von über 200 Stunden starken Duchfällen in den letzten 6 Wochen offensichtlich chronisch entzündet oder so angegriffen, dass eine Entzündung immer wieder aufflammt nach ca. 4 Tagen Ruhe und ohne jegliche Behandlung. --> Darum auch meine Zweifel daran, dass er das nach so vielen Wochen (!) alleine über Selbstheilungskräfte regulieren kann. Ich spreche hier ja nicht von "alltäglichem", breiigen Durchfall und Appetitlosigkeit. In den akuten Phasen muss er teilweise alle 5 min raus und quält sich stundenlang mit blutigem, schleimigen, flüssigen und/oder wässirgen Kot, und nein, das finde ich nicht normal, nicht so viele Wochen lang. Mag ja sein, dass dies auch durch Nebenwirkungen der Medikamente zurückzuführen ist. Trotzdem braucht sein Darm doch jetzt Unterstützung, damit er keine nachhaltigen Schäden bekommt. Ich kenne ja meinen Hund, und noch nie hat er so lange gegen was angekämpft ohne nachhaltigen Erfolg.

Er hat jetzt gestern eine Injektion Cortison bekommen und heute früh 10 mg Prednisolon. Vielleicht gebe ich morgen nur 5 mg, übermorgen 2,5 mg etc. Mal sehen.

Da ich ihn gestern doch ein wenig gefüttert habe, habe ich das Röhrchen für die Sammelkotprobe jetzt doch schon voll, allerdings befindet sich darin nur Kot von 2 Tagen, nicht von drei wie eigentlich erforderlich. Vom Durchfallkot sind zudem nur 2-3 cm drin, der Rest ist normal aussehender Kot, in dem ich allerdings auch etwas gesehen, was wie ein Bandwurmglied aussieht (dünn, kurz, weiß).

Meint ihr, ich sollte die Probe heute bereits abgeben, um schneller an das Ergebnis zu kommen? Ich frage nachher auch die TÄ, aber das bingt ja offensichtlich nicht viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem entzündeten Darm könntest du ergänzend mit Slippery Elm unterstützen, damit hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
 



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