Schlummernder Wachhund?

Hallo,
ich weiß nicht ob es dieses Thema schon mal gab, ich habe nichts anders gefunden. Deswegen wollte ich das Thema mal eröffnen.
Es geht darum ob in einigen eurer Hunde ein kleiner oder auch großer Wachhund steckt. Ich komme auf dieses Thema da mir das jetzt schon öfter auf der Straße passiert ist. Rhea ist ein wirklich liebes Tier, immer darauf bedacht dem Menschen zu gefallen, und einfach immer super in allem zu sein.
Sie kann aber auch anders. Draußen wenn es Dunkel ist ist sie schon mal ganz anders. Sie ist sehr Wachsam und beobachtet die Leute sehr genau!
In der Wohnung allerdings ist es wirklich sehr Erstaunlich, in unserer alten Wohnung z.B wurden die Regenrinnen immer mal wieder gesäubert, und von unserem Balkon aus konnte man das Sehen. Die Arbeiter haben die Leiter halt direkt vor dem Balkon aufgestellt, und sind da rauf und runter geklettert, die ganze zeit saß Rhea vor dem Balkon und hat leise gegrummelt und die Beobachtet. Als einer sich am Balkon abgestützt hatte hat sie einmal Laut gegeben und als der Mann geschaut hat ihm die Zähne gezeigt. Ich hab sie dann auf ihren Platz geschickt, und ihr gesagt alles ist gut, dann schlief sie. Da bin ich Froh das sie auf mich hört, wenn ich Sage alles ist ok.
Und Heute Nacht war wohl das tollste überhaupt was passiert ist. Nachts um kurz nach 3 klingelt es an unserer Haustür, hier in der neuen Wohnung höre ich das in meinem Zimmer sowieso schlecht, und weil ich Geschlafen habe höre ich das sowieso nicht, aber mein Vater ist wachgeworden und hat sich gewundert. Ein bisschen Unsicher fühlt man sich doch, da ist er aufgestanden und ganz leise raus. Mein Zimmer ist sehr weit entfernt von der Haustür, meine Eltern haben ihr Schlafzimmer genau vor der Tür. Zwei geschlossene Türen trennen mich von dem Schlafzimmer und auch von der Eingangstür, Rhea schläft bei mir.
Plötzlich Bellt Rhea, einmal und ganz deutlich und schießt zu meiner Tür vor, wohl bemerkt nach dem klingeln! Ich sitzt mittlerweile im meinem Bett, und Rhea knurrt ohne ende. Ich habe mich nicht getraut was zu Sagen, weil ich schon Angst bekam! Plötzlich geht meine Tür auf, ich wollte mir schon was schnappen, bis ich die Stimme meines Vaters höre, der Rhea anspricht, sie wird sofort wieder ruhig und freut sich. Danach legte sie sich wieder hin, und wir schliefen wieder alle. Unser Fazit, die Türen bleiben ab heute offen ;)

Habt ihr schon ähnliches Erlebt? Von Hunden die vielleicht sonst nie so einen Eindruck machen würden?
 
Habt ihr schon ähnliches Erlebt? Von Hunden die vielleicht sonst nie so einen Eindruck machen würden?

Ja, sehr häufig sogar, eine Mischung aus Schutz - und Wachtrieb, gepaart mit einer großen Portion Unsicherheit - Angriff ist der beste Weg der Verteidigung.
Solche Reaktionen zeigen Hunde recht häufig, wenn sie in dem Augenblick verunsichert sind, auch Rassen, die wenig bis keinen Wach - und Schutztrieb haben.

Viele Grüße
Leo
 
Hm, guter Einwand, doch ich kenne Rhea wenn sie Unsicher ist, bei betrunkenen z.B, da wird sie sehr Steif und weiß immer nicht was sie so recht machen soll. Da ist dieses Verhalten in der Wohnung schon ziemlich anders. Draußen ist sie auf jedenfall Unsicherer, besonders wenn ich dann nichts sage, da weiß sie dann oft nicht wie sie Reagieren soll.
In der Wohnung ist sie da schon anders.

Aber mal dann ne andere Frage, wirkt dann bei jedem Hund etwas Unsicherheit mit ein? In solchen Situationen?
 
Meiner Meinung nach wird 'Mut' zu oft mit Unsicherheit verwechselt, was das angeht.
Leelah ist ein Schisser, keine Frage. Die rennt weg wenn es brenzlig wird.
Bonnie aber verändert ihre komplette Statur sobald sie der Meinung ist sie müsse etwas tun. Ihr Schwerpunkt liegt fast nur noch auf ihren Vorderpfoten, ihre Rute zeigt steif nach oben in die Luft und ihr Kopf ist weiter oben als sonst. Wenn man sie in so einer Bewegung sieht, dann sieht sie furchtbar edel und prächtig aus, wie sie ihre Bust nach vorn streckt, die Ohren aufmerksam spitzt und 'voll da' ist.
Aber ich hab ja auch leicht reden was das angeht, CC sind ja bekanntlich auch zum Wachen gezüchtet worden..
Bonnie ist also kein schlummernder Wachhund. Einfach nur ein Wachhund.
 
Das erinnert mich an den ersten Hund meines Onkels. Ein prächtiger Großer Schweizer Sennenhund mit dem heroischen Namen Attila. Attila war ein wundervoller Hund. Freundlich, sanft, aber eine Memme vor dem Herrn (hat regelmäßig vom Nachbarskater Haue bekommen). Attila machte in solchen Situationen auch einen auf dicke Hose. Stand gespannt da. Rute abgestreckt und sah mindestens doppelt so groß aus wie normal. Wenn man ihn nicht kannte, konnte man schon Angst kriegen, ABER sobald Mensch oder Katze auf ihn zugingen, hat er Fersengeld gegeben und wurde die nächsten zwei Stunden auf dem großen Grundstück nicht wieder gesehen. Er war zwar eine Memme, aber ich habe ihn geliebt. Nachfolger Eugen - seines Zeichens ein Großspitz - war ganz anders. Er ist nicht gewichen, im Gegenteil.
 
Es ist doch alles richtig was dein Hund macht. Sie meldet etwas Verdächtiges und überläßt dir zu entscheiden ob es gefährlich ist oder nicht.
In dem Moment wo du sie beruhigst oder ihr zu verstehen gibst, daß alles ok ist, gibt sie Ruhe.
Ich kann in dem Verhalten keine Unsicherheit feststellen. Sie macht ihren Job, und das sehr gut.
 
Ich weiß auch erhlich gesagt nicht so richtig warum das oft miteinander in Verbindung gebracht wird.
Ich meine, klar, es kann gut vorkommen, dass ein Hund Angstaggressiv ist. Aber das merkt man in der Regel sehr schnell, wenn man zumindest einen Funken Hundeverstand besitzt.
Vielleicht ist das wieder ein Bote des Trends Hunde immer mehr zu verniedlichen, sie als Kuscheltiere und gleichwertige Familienmitglieder zu etablieren? Ich erfahre das zumindest immer öfter und immer intensiver.
Ich finde ja, Hunde sind immernoch Tiere. Und jeh nach Rasse und Aufzucht bringen diese Tiere Anlagen mit. Alles mögliche als Unsicherheit zu quittieren halte ich für fatal. Was erzieht man sich denn da ran, wenn man den Hund durch so eine Rosa Brille sieht? Da fehlt mir dann doch oft die Rationalität dem Hund auch einen Charakter, ein Emotionsleben und eine Entscheidungsfreiheit zuzugestehen.
 
Misa, ganz ehrlich? Für mich kommt es viel häufiger vor, dass man auf seinen Hund Attribute projeziert, die man gerne hätte und dazu passt meiner Meinung nach Mut viel besser als Unsicherheit. Objektivität fehlt zumeist in den Fällen, wo tiefe Zuneigung eine Rolle spielt und die spielt bei dem größten Teil der Hundehalter eine Rolle. Das verklärt den Blick auf Realitäten. Aus diesem Grund sehen andere Situationen meist objektiver als man selbt.
 



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