Plötzliche Aggression

[Erika]

Ich verstehe das Verhalten der Hunde heute nicht.
Mein Hund, Max, 10 jähriger Border Collie Mischling ist ein eher ruhiger und friedlicher Hund.
Wenn es nach ihm ginge, wäre Friede-Freude-Eierkuchen auf der ganzen Welt.

Wie ich heute früh mit Max in der Hundezone war,
war dort auch ein junger Mann mit einem 7 Monate alten Cane Corso.
Wir waren über eine halbe Stunde in der HuZo als plötzlich MEIN Hund auf den Cane Corso los ging.
Der Cane Corso hat ihn beschnüffelt, ich nehme an,
mein Max hat einfach Angst vor diesem großen Hund gehabt.

Am frühen Nachmittag wollte ich wieder in die HuZo.
Daraus wurde nichts, uns kam ein Boxer entgegen,
fletschte die Zähne - ich hab mich nicht mal hinein getraut!

Und vorhin war ich wieder in der HuZo.
Es kam ein Mann mit einem Schäferhund rein, alles verlief ganz normal.
Beide Hunde schnüffelten herum, dann aneinander, alles friedlich und plötzlich gingen beide aufeinender los.
Ich muss gestehen, da weiß ich nicht wer auf wen zuerst los ging,
ausgerechnet in der Sekunde habe ich nicht hingesehen.
Der junge Mann war auch ganz perplex und wusste auch nicht was genau los war.

Mein Hund ist 10 Jahre alt, bis auf zwei Vorkommnisse im Welpenalter gab es nie Probleme mit anderen Hunden.
Ich kann doch nicht andere Hunde meiden??

Wie soll ich mir das erklären??

 

[ATuin]

Bei plötzlich auftretender Aggression würde ich immer erstmal gucken, ob der Hund irgendwo Schmerzen hat.:nachdenklich1:

 

[Erika]

Bei plötzlich auftretender Aggression würde ich immer erstmal gucken, ob der Hund irgendwo Schmerzen hat.:nachdenklich1:

Das hab ich auch bedacht, ist es jedoch nicht.
Diese Aggressionen sind aber nicht einseitig, der Boxer z.B. ging auf meinen Hund los.
Wer auf wen am Abend los ging, weiß ich nicht, in der Früh war es meiner der aus Angst anfing.

Heute war es überhaupt blöd,
kaum waren Hunde die nicht in die Handtasche passen in der HuZo,
wurde ich nervös und wir gingen.

 

[ATuin]

Das hab ich auch bedacht, ist es jedoch nicht.
Ist nicht böse gemeint aber woher weißt du das?

Diese Aggressionen sind aber nicht einseitig, der Boxer z.B. ging auf meinen Hund los.
Vielleicht hat deiner schon direkt körpersprachlich Abwehr gezeigt.
Oder es war eine blöde Situation, die dich an anderen Tagen gar nicht groß belastet hätte.


Heute war es überhaupt blöd,
kaum waren Hunde die nicht in die Handtasche passen in der HuZo,
wurde ich nervös und wir gingen.

Ich würde dir empfehlen, die nächsten Tage mit bekannten Hunden zu gehen, damit du etwas sicherer wirst.:jawoll:
Nur Hundekontakte zu Meiden hilft dir nicht und deinem Hund auch nicht:denken24:.

 

[Dajan]

Wenn dieses Verhalten so plötzlich auftritt würde ich erstmal körperliche Ursachen ausschließen. Schmerzen wurden bereits genannt, wie sieht es bei dem 10jährigen mit Sehvermögen (grauer Star) und Schilddrüse aus (selbst minimale Abweichungen können hier zu deutlichen Verhaltensänderunfen führen)?

 

[Eduw]

Da dies ja so plötzlich auftritt, vermute auch ich, dass eine gesundheitliche Ursache dahinter steckt. Ich würde daher zum Tierarzt gehen und ihn gründlich durchchecken lassen, gerade mit 10 Jahren kann sich ja durchaus was entwickelt haben/ entwickeln.
Auch finde ich die Idee, den Kontakt zu bekannten Hundefreunden zu suchen, gut. Harmonieren diese immer noch oder gibt es selbst dort plötzlich Probleme?

 

[Erika]

Danke für eure Antworten.
Ich schau mal wie sich alles entwickelt bis nächste Woche
und gehe selbstverständlich zum TA wenn sich nichts ändert.

Vorhin war ich wieder in der HuZo,
es kam eine junge Frau mit einem belgischen Schäfer Mix rein.
Ich wollte sofort gehen, nur forderte sie mich auf noch zu bleiben.
Sie fragte mich zuerst was los sei und erklärte mir,
man würde mir die Panik ansehen.

Nach ihrer Beobachtung würde mein Hund meine Angst vor großen Hunden spüren
und deswegen so reagieren, bzw deswegen reagieren auch andere Hunde ihm gegenüber so.

Ich muss mir das durch den Kopf gehen lassen.

 

[Eduw]

Die Frau kann durchaus recht haben mit ihrer Vermutung, dass sich deine Angst auf deinen Hund und auch auf andere überträgt. Daher solltest du wirklich versuchen, wieder ruhig zu werden. Besser wird es sonst nämlich bestimmt nicht.

 

[Erika]

Die Frau kann durchaus recht haben mit ihrer Vermutung, dass sich deine Angst auf deinen Hund und auch auf andere überträgt. Daher solltest du wirklich versuchen, wieder ruhig zu werden. Besser wird es sonst nämlich bestimmt nicht.

Das ist mir klar.
Mein Problem ist, als wir Max bekommen haben, war er lt. TA keine 4 Wochen alt.
Um Missverständnissen vorzubeugen,
mein damals 10 jähriger Sohn bekam das Häufchen Elend von wildfremden Menschen auf dem Spielplatz geschenkt.
Man kann sich gar nicht vorstellen wie klein und hilflos er war.
Ich wollte damals gar keinen Hund und hatte eigentlich vor,
den Hund aufzupeppeln und ihm dann ein gutes Zuhause zu suchen.
Dann, kaum dass er zu Kräften kam, wurde er zwei mal gebissen.
Wieder hegen & pflegen und hoffen dass es gut ausgeht.
Und seine Art, seine extrem brave Art - irgendwann war klar,
wir suchen kein Zuhause für einen Hund der ein Zuhause hat!

Es ist sicher was wahres daran, dass ich etwas "über fürsorglich" bin,
nur - allein seine Magen Überempfindlichkeit führe ich auf die fehlende Muttermilch zurück.
Sein ganzes Wesen ist so - brav.

Wie soll ich mich ändern, keine Angst haben wenn ein großer Hund auf ihn zukommt??

 

[WuffieQueen]

Sich ändern kann generell schwierig sein und in so einem Fall natürlich ganz besonders. Je nach Hund kann es helfen, wenn du versuchst, wenigstens nach außen entspannter zu wirken, ich hab damit eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht, obwohl ich bei bestimmten Dingen schnell nervös werde, sodass Hundi bei mir oft entspannter ist als bei "gelasseneren" Familienmitgliedern. Ich schaue immer, dass ich möglichst locker dastehe (und natürlich auf keinen Fall die Leine anspanne) und rede dann in einer fröhlichen Stimme mit meiner Kleinen, wie ich es auch so oft tue, also jetzt nichts, was sie misstrauisch machen würde. Das hat noch den Nebeneffekt, dass 1) andere Leute auf der Straße weniger angespannt werden, wenn die Kleine sich z.B. vor Inlineskatern erschreckt und diese anbellt (ich entschuldige mich dann auch freundlich, wenn ich schnell genug bin) und 2) ich mich dadurch tatsächlich auch etwas entspannen kann, weil ich das Gefühl hab, ich tue was und kann die Situation positiv beeinflussen.

Wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg, klingt ja nach einem Schatz. :zwinkern2: