Nalas erste Jagd....

Aber man muss dem Hund doch auch seinen Freiraum lassen?

Ja natürlich aber das eine schließt doch das andere nicht aus, ich meine ja nicht dass du Nala jetzt die ganze Zeit an einer 2 Meter Leine neben dir hertrotten lassen sollst.

Ich laufe auch nicht mit ihr so durch die Gegend, ich rufe sie z.B. mal zu mir dann laufen wir etwas Fuß (geht nur in Reizarmen Gebieten) oder machen irgendwelche Tricks. Die meiste Zeit laufen wir aber eigentlich schon "nur so" rum.

Das ist schön aber das alles hat nix damit zu tun, wofür der Beagle ursprünglich gezüchtet wurde.

Das Problem bei Nala ist ja auch das sie sehr schwer motivierbar, eigentlich fast nur mit Leckerchen und wenn das nicht klappt (z.B. bei Wild) dann gibt es keine Alternative. Spielen geht bei ihr gar nicht (nur im Garten oder im Haus), ich habe es auch schon mit einer Reizangel und ähnlichen versucht... kein interesse.

So war mein Hund früher auch..."schwer motivierbar"...dachte ich zumindest, letztendlich stellte sich einfach raus, dass ich einfach nicht den richtigen Draht zu ihm hatte. Ich habe dann einfach mal geschaut was mein Hund, von sich aus, mitbringt, was er draußen gern macht.

Ganz oben stand und steht bei ihm nach wie vor: SCHNÜFFELN.
Gut, dachte ich, was kann mein Hund denn alles erschnüffeln ?

1. Leckerchen: Das ist natürlich am einfachsten. Leckerchen kann man in hohem Gras, auf Baumstämmen usw. verstecken.

Alternativ kann man mit seinem schüffelfreudigen Hund auch fährten. Dazu habe ich ein Seminar besucht und es dann umgesetzt.

2. Spielzeug / Dummy: Mein Hund ist auch kein Spielzeugjunkie aber Felldummys findet er absolut klasse, also habe ich ihm beigebracht den Dummy zu suchen und zu apportieren - findet er nach wie vor klasse.

3. Menschen: Das sind dann mein Freund oder ich. Sprich mein Freund wartet mit Bruno irgendwo und ich verstecke mich. Das haben wir von zeit zu zeit immer weiter ausgebaut und es immer schwieriger gestaltet - findet Bruno klasse.

Weiterhin habe ich beobachtet, dass mein Hund gern buddelt , natürlich allein für sich, ich kann ja nun schlecht mitmachen.
Da ich aber nicht wollte, dass Bruno weiterhin rumrennt, buddelt, buddelt und buddelt und es ihm eig. egal ist was ich dazu sage, habe ich folgendes gemacht.

Ich habe mir einen Feldweg/Wiese gesucht und bin losgegangen, sobald ich ein Buddelloch gefunden habe, habe ich mich hingehockt "ui Bruno schau mal hier" gerufen und promt kam Bruno angerannt und hat geschaut was ich denn gefunden habe.

Das machen wir auch heut noch so und Bruno findet es toll, wenn ich ihn beim Buddeln "unterstütze". Inzwischen zeigt er mir Buddellöcher sogar an, indem er sich hinsetzt, und signalisiert mir dann "hey komm mal her, ich hab hier was gefunden"

Außerdem Apportieren wir draußen noch, machen "Waldagility", etwas UO, Tricks (aber natürlich nicht alles auf einmal) und wir laufen natürlich oft auch nur durch die Gegend.

Was ich damit sagen will, man kann mit einem Jagdhund meist nicht "einfach so" spazieren gehen, man muss IMMER die Augen offen haben, das Wild sehen, bevor der Hund es sieht.

Und es erfordert Arbeit, meist ist es ein langer Weg, bis man mit seinem jagdambitionierten Hund eins ist aber wenn es soweit ist, ist es ein tolles Gefühl.

Bruno hat sich sooo toll entwickelt, letztens waren wir Radfahren auf einem Feldweg und ich musste ihn nicht einmal rufen, er hat sich immer an uns orientiert - früher war das undenkbar. Aber wir haben unseren Weg gefunden, es hat gedauert aber es ist gelungen.


Da bleibt mir als Belohnung nur das Leckerchen übrig was Nala aber ziemlich mag (auch in etwas ablenkungsreicher Umgebung) sind Suchspiele, wenn ich z.B. kleine Stückchen Fleisch im Unterholz u.s.w. verstecke.

Nein, dass glaube ich nicht, ich denke du hast zu Nala einfach noch nicht den richtigen Weg gefunden.
Natürlich ist sie schnell abgelenkt, sie ist noch jung und dazu ein Jagdhund.


Gibt es denn eine Möglichkeit mit so einem schwer motivierbaren Hund Jagdersatztraining zu machen und wenn ja... wie?

siehe die obige Antwort

siehe oben
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber was hat das direkt mit Antijagdtraining zu tun? Wieso sollte das meinen Hund vom jagen abhalten wenn ich mit ihm Suchspiele mache? Das weckt doch nur noch viel mehr die Lust herumzuschnüffeln und Wild aufzuspüren.

Also nehmen wir mal an ich gehe mit Nala in den Wald (Nala läuft ohne Leine oder an der Schlepp) und streue dann Leckerlies herum und sie darf sie aufspüren und fressen, was hätte das für einen Sinn? Vor allem aus ihrer Sicht?
 
Bru

Nalas Jagdtrieb ist ja da, hast du ja nun auf dem Spaziergang gemerkt.

Einen Trieb kann man nicht unterdrücken, man kann nicht einfach sagen "nein", denn für den Trieb an sich kann der Hund ja nix.

Also versucht man beim Antijagdtraining dem Hund ein Ventil für seinen Trieb zu geben.

Wenn ein Hund zum Beispiel gern hetzt kann man das wunderbar mit der Reizangeltrainieren, dort darf der Hund

1. hetzen
2. kann man bei diesem Training Kommandos üben, indem man das Reizangeltraining langsam steigert
3. kann man die Impulskontrolle des Hundes enorm verbessern

Wenn du jetzt zum Beispiel fährtest, kannst du hier wieder wunderbar üben, indem du deinem Hund erstmal seine ursprüngliche Aufgabe "erlaubst", er darf suchen und er darf auch finden und das mit dir zusammen.
Außerdem lernst du deinen Hund zu lesen.

Ich erkenne bei Bruno sofort schon im Ansatz, dass er eine Fährte aufgenommen hat und dann kommt die Schleppleine dran - immer - einfach als Sicherheit.

Wenn ich dann merke, er kommt wieder runter, dann darf er wieder ohne Leine laufen.

Das ganze ist eben ein enormer Lernprozess, für Hund und Halter, ich kann dir wirklich nur das Buch empfehlen, dass hat mir damals unsagbar geholfen.
 
lieber einen hund immer an der schleppleine haben und somit einfluß auf ihn haben als das er bei der hetz nach wild von einem jäger erschossen zu werden.
an der schleppleine kann man einem hund freiraum lassen.
 
Das sehe ich genauso Pucki, wie gesagt Bruno läuft inzwischen frei aber in manchen Situationen leine ich dennoch lieber an, zum Beispiel in ganz fremden Umgebungen, wo ich mich nicht auskenne oder auch im Wald. Und da ist die Schleppleine eine sehr gut Alternative finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, also geht es einfach nur darum durch das "gemeinsame" jagen die Bindung zu verbessern?

@cockerspaniel: Weil du gerade einmal bei dem Thema Reizangel warst... Ich habe das einmal mit Nala ausprobiert (Nalas Lieblingskuscheltier an einen Stock gebunden und es von ihr weg bewegt), aber Nala zeigte kein Interesse, obwohl sie ein paar Sekunden zuvor noch mit dem Spielzeug intensiv gespielt hat. Ja, ich glaube sie hatte sogar ein wenig Angst vor der Reizangel. Woran könnte das liegen? Gibt es irgend eine Alternative zur Reizangel? Also was mit hetzen?
 
Bei der Reizangelarbeit ist es ganz wichtig, dass dort am Gehorsam gearbeitet wird, man lässt den Hund da nicht einfach hinterher hetzen, sondern übt/trainiert dazu auch die Impulskontrolle.

Hier wird das sehr schön erklärt mit Text, Bildern und Videos. http://www.working-gundogs.de/artikel/reizangelarbeit

Wenn Deiner Nala die Reizangel etwas suspekt ist, dann kannst Du auch einfach nur eine Schnur nehmen, es gibt Hunde denen ist der Stock nicht geheuer.
Und wenn sie nicht wirklich auf die Reizangel anspringt, dann würde mich das nicht wundern, denn Beagle sind keine Sichtjäger - auch wenn abspringendes Wild ein Auslösereiz sein kann.

Du kannst Dich auch auf Nasenarbeit konzentrieren und z.B. Schleppfährten mit einem gefüllten Futterbeutel ziehen, die Du dann gemeinsam (also an der langen Leine) mit ihr abarbeitest.
Und bitte beachten - es mag vielleicht kleinlich klingen, aber ich werfe es lieber ein -, in einigen Bundesländern gilt Jagdhundeausbildung als Jagdausübung und man benötigt dafür einen Jagdschein (ja, ich weiß das klingt verrückt, aber es ist so). Und auch wenn Du Deinen Hund nicht jagdlich ausbildest, so übst Du doch mit ihr als Jagdersatzbeschäftigung etwas jagdähnliches aus, wenn Du Wiesen und Felder dazu benutzt, solltest das nicht auf gut dünken sein, sondern am besten mit Erlaubnis. Wenn Du nämlich jemanden auf der Ecke hast, der wirklich pingelig ist, dann kannste nicht angeknöttert werden.

Hast Du vielleicht in der Nähe eine Möglichkeit um beim Mantrailing einzusteigen? Das lastet Deine Nala schon sehr nach ihren Anlagen aus, sie bleibt dabei an der Leine und Du lernst Deinen Hund genau zu lesen.

Nasenbeschäftigung kannst Du schon zu Hause mit ihr anfangen. Meiner z.B. liebt es, wenn ich ihn im Flur ablege und ihm dann im Wohnzimmer etwas verstecke - Futterdummy, Spieli, etc. - ich gehe dann in den Flur zurück und schicke ihn von dort aus mit dem Signal such los und er düst ab und fängt an zu suchen.

Es gibt viele tolle Bücher zum Thema Nasenarbeit mit dem Hund und - wenn ich mich richtig erinnere - wirst Du auch im Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning einiges dazu finden.

Und lass mich noch etwas einwerfen. Wenn Dein Hund Wild hetzt, bewegst Du Dich nicht nur "außerhalb des Gesetzes" und Dein Hund ist nicht nur durch einen Jäger gefährdet, sondern durch Straßen und auf diesen Straßen sind Menschen unterwegs, die widerrum durch das Wild und den Hund gefährdet sind. Und wenn da ein Autofahrer schwer verunfallt, dann musst Du es gar nicht mitbekommen, weil der entweder nur erschrocken ausgewichen ist, oder nur das Reh erwischt hat, während Dein Hund ohne etwas davon kommt und zu Dir zurück kommt - denn Nala wird sicherlich nicht lange artig in Hörnähe bleiben. Außerdem vergeudet das Wild durch diese unsinnige Hatz evtl. Energien die wichtig sind für den kommenden Winter. Du solltest Dich also nicht nur darum sorgen, dass Dein Hund u.U. vom Jäger abgeschossen wird.
 
Das sehe ich genauso Pucki, wie gesagt Bruno läuft inzwischen frei aber in manchen Situationen leine ich dennoch lieber an, zum Beispiel in ganz fremden Umgebungen, wo ich mich nicht auskenne oder auch im Wald. Und da ist die Schleppleine eine sehr gut Alternative finde ich.

:zustimmung::zustimmung:

So sehe ich das auch ,Sammy hört sehr gut ,läuft auch nie weit weg ,aber bei uns gibt es sehr viele Maisfelder ,also kommt die Leine ran ,bis wir da vorbei sind,leider ist es schwierig mit 2 Schleppleinen ,weshalb Sammy an die normale 2 Meter Leine kommt ,Nino ist an der Schlepp.
In Gegenden zb.großen Wiesengebieten wo das Gras nicht so hoch ist dürfen Beide ohne Leine rennen ,buddeln und es wird gespielt .Danach gehts angeleint wieder nachhause.Klappt ganz gut ,ich merke den Unterschied extrem ,wenn mein Mann geht ,er beschäftigt die Beiden nicht ,läuft einfach nur ,da kommen sie schneller auf dumme Gedanken.Einen Hund der einmal gejagd hat davon abzuhalten erfordert volle Konzentration.


sammybi
 
Nein, leider gibt es bei mir hier keine Möglichkeit wo man Mantrailing machen könnte. Unser Hundeverein bietet nur hin und wieder mal Seminare zur Fährtenarbeit an.

Und hier bei uns gibt es so gut wie gar keine Jäger und die die es gibt sitzen mit Sicherheit nicht um 2 da wenn ich mit Nala gehe... die kommen (wenn überhaupt) erst abends.
 
NalaBeagle;549517 Und hier bei uns gibt es so gut wie gar keine Jäger und die die es gibt sitzen mit Sicherheit nicht um 2 da wenn ich mit Nala gehe... die kommen (wenn überhaupt) erst abends.[/QUOTE schrieb:
Hierbei geht es nicht nur darum das Jäger in der nähe sein könnten,es gibt viele andere Gefahren für deinen Hund.Vom Stress den die anderen Tiere durch das Hetzen haben ganz zu schweigen.

sammybi
 



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