Mein Hund verfolgt Rehe und Hasen

Wenn ich das alles lese, wird mir ganz anders.
Da bin ich echt froh das meine Dobihündin nicht jagen geht, sondern alles links liegen läßt.
Mitten in der Stadt trottet sie sogar ganz gemühtlich durch die Taubenschaar die vor dem Bäcker sitzt ohne diese auch nur eines blickes zu würdigen.
Ich würde meinen Hund sonst glaub ich auf dem Feld nur noch an der Leine halten aus angst das ein Jäger sie dochmal erwischt....
 
Vögel beachtet mein Hund auch nicht, nur aufem Feld jagt sie diese immer hoch aber das nur zum Spielen :D...
 
Luna hat jetzt nicht so DEN Jagdtrieb, aber einem Reh hetzt sie auch hinterher. Oder auch Hasen oder Füchsen. Wobei es ihr um die Hatz geht, das ist mehr ein Spiel. Sie würde, denke ich, kein Wild schlagen.

Wir sind gerade dabei, für Lunas Kumpeline Abbie den Rückpfiff aufzubauen, den sie bisher gar nicht kannte. Aber ihr Radius hat sich in den letzten Monaten so ausgedehnt, dass ihr Frauchen jetzt den Pfiff einführt. Abbie ist ein Aussie, und gestern - nach nur einer Woche intensivem Training - haben wir sie von einem Reh abpfeifen können! Luna würde noch weiter hinterherrennen, aber der Neuaufbau klappt auch bei ihr immer besser. Stehen die beiden vor, wittern sie... sofort Abpfiff, und wenn's klappt, gibt's Action mit Belohnung. Das finden sie toll, und Jutta und ich sind ganz glücklich. Wir trainieren das auf jeder Mittagsrunde, gehen explizit nur in den Wald, verstecken uns, eine läuft mal vor, die andere bleibt hinten... Das hält die Mädels ganz schön auf Trab! Und es wirkt. Versuch's mal.

Ich hab's aber auch so gemacht, dass ich beim ersten Treffen mit unseren Jagdpächtern bzw. mit dem Jagdschutz einen kleinen Smalltalk gehalten habe, von Luna erzählt hab, und wir kommen gut mit denen aus. Der jüngere Förster hat uns auch schon ohne Leine gesehen, der sieht das nicht so eng. Sein Vater allerdings macht dann Rabatz. Also passen wir halt auf, wer evtl. unterwegs ist. Sehen wir GsD schon am Auto...

LG, Almut mit Lunchen
 
Luna hat jetzt nicht so DEN Jagdtrieb, aber einem Reh hetzt sie auch hinterher. Oder auch Hasen oder Füchsen. Wobei es ihr um die Hatz geht, das ist mehr ein Spiel. Sie würde, denke ich, kein Wild schlagen.

LG, Almut mit Lunchen

Genau wie mein Hund, alles dreht sich immer nur ums Spielen :)
 
Mal ne doofe Frage :verlegen1: - woran merkt/seht ihr das es euren Hunden nur um die Hatz geht und nicht ums Beute machen selbst?
 
Also ich sehe es an Raika selber und an einem Vorfall den wir mit nem Nachbarn mal hatten. Die haben ihre Kaninchen in ganz einfache Freilaufkäfige gehalten und eines dieser Kaninchen ist wohl aus dem Freilauf abgehauen. Mein Hund und ich waren da gerade bei meiner Freundin, mein Hund sieht das Kaninchen, rennt hin und hatte es dann auch im Mund. ich denke ein Hund, der ein Kaninchen wirklich packen will, hätte es gleich so zugepackt das es tot ist bzw mein Hund hat so ein Maul, das es sofort tot gewesen wäre, wenn sie richtig zugepackt hätte. Doch sie hatte es im Mund trug es zu einem Platz aufen Rasen (ich natürlich Panik gehabt wie sau, das sie es gleich tot Beißen würde) und spang vor dem Kaninchen hin und her, wie ein spielender Welpe :) dies macht sie auch, wenn sie vor Katzen sitzt :D...... eigentlich nicht witzig, hätten die Kaninchen keine Hunde gekannt, wäre das Kaninchen vielleicht an Herinfakt gestorben, doch das Kaninchen hatte nicht als ich es zurück in seinen Stall gesetzt habe.

Genauso wie bei Rehe, wenn mein Hund hinter einem Reh herhetzt, dann nur bis zu einem bestimmten Punkt... merkt sie, das sie zu weit weg ist, kommt sie wieder und freut sich nen Ast ab.... Klar weiß man dadurch nicht, das es kein Jaginstikt ist, doch die Sache mit dem Kaninchen hat mir gezeigt, das Raika es nicht tot beißt...
 
Die Schleppleine muss nun langsam, über Monate ausgeschlichen werden.
Wenn dein Hund mit schleppender Leine, immer innerhalb des einzuhaltenden Umkreises auf dich achtet, beginnst du, alle paar Wochen ein ca. 10 cm langes Stück der Schleppleine abzuschneiden.
Dann wieder Aufmerksamkeitstrainig, Bindung, Grundgehorsam usw. festigen, nach ein bis zwei Wochen wieder 10 cm kürzen bis sich deine Schleppleine nach 10-12 Monaten in wohlgefallen aufgelöst hat.
Erst dann hast du ein Schleppleinentraining absolviert, alles andere ist einfach Gassi an einer langen Leibe gehen.

Toll ich habe es immer gehört aber noch nie so die <Info erhalten wie man mit einer Schleppleiner Umgeht. Danke für die Info
 
ich bin auch sehr froh das meiner auch nicht jagen geht. Bei uns hier ist kein Leinenzwang und er kann laufen ohne ende. Bleibt aber immer in meiner Nähe, im Feld sehen wir schon mal Rehe, Hasen, Teddy schaut mich an ich sage nein dann ist ok, laufen die weg will er natürlich hinterher, ich brauche nur Pfeifen oder wenn er eh bei mir ist nein sagen dann ist ok.

Habe allerdings auf dem Hof so angefangen wenn er hinter den Katzen her wollte, war ja nur ein spielen, hatte ich ein Stück Kette was ich in dem Moment auf dem Boden geworfen habe wo ich nein sagte.
 
Unsere Hündin will nicht spielen. Die will jagen. Und zwar richtig. Je nach Beute auch bis zum bitteren Ende.
Solange man "nur" einen jagdlich interessierten Hund hat, ist das Problem mit Schleppleine, Impulskontrolle, alternative Beschäftigung, Kommtraining, Superschlachtruf usw. relativ schnell in den Griff zu kriegen.
Wir haben einen echten jagenden Hund aus dem Tierschutz bekommen. Warscheinlich hat sie sich in ihrem ersten Leben als Straßenhund ihr Fressen auch durch Jagen erworben.
Deshalb ist unsere Hündin auch Profi. Witterung aufnehmen, Fährte verfolgen und natürlich Hetzen auf Sicht.
Kleinere Tiere wie Mäuse und Hasen sind verloren. An Rehe traut sie sich nur wegen deren Größe nicht ran. Gehetzt werden sie trotzdem.
Allerdings lass ich sie nicht mehr Jagen gehen!
Jagen ist eine Verhaltenskette.Ein Reiz(z.B. Wildgeruch) löst eine ganze Abfolge von Handlungen aus, an dessen Ende auch das Töten und Fressen der Beute stehen kann. Jagdverhalten ist tief in den Genen verankert. Wenn ein Hund ein Beutetier tötet ist das eigentlich nur normales Verhalten eines hudeartigen Beutegreifers.
Es reicht nicht aus die Kette zu Unterbrechen sondern man muss zusätzlich dem Hund ein alternatives Verhalten anbieten. Bei uns ist das "Sitz". Rehe wittern heißt "Sitz". Katze läuft vorbei heißt "Sitz" usw. Mittlerweile zeigt sie Wild durch Hinsetzten an. Dafür gibts große Party und riesen Belohung! Die Jägerin hat gelernt, dass Hinsetzen und Schauen erfolgreicher ist als Durchstarten. Was bei uns funktioniert muss aber nicht bei jemand anderen zum Erfolg führen! Antijagdtraining ist sehr individuell.

Jagen hat auch sehr viel mit Spaß an der Bewegung zu tun. Körperliche Auslastung gehört zum AJT.
Alternative Beschäftigungen mit Schwerpunkt Jagen gehören auch dazu. Fährenarbeit, Apportiertraining, in Mäuselöchern nach Trockenpansen buddeln usw.
Wie gesagt, das Thema jagende Hunde ist sehr komplex. Wie weit man im Training kommt ist sehr unterschiedlich. Manchmal bleiben Hunde unableinbar.
Bei uns läufts gut. Wir sind zu normalen Tageszeit ohne Leine im Wald unterwegs.
Bei Dämmerung geht unsere immer noch in den "Jagdmodus". Dann ist Leine Pflicht. Aber es ist keine Schande seinen Hund an die Leine zu nehmen. Immer noch besser als Ärger mit dem Hund herauszufordern.
 
Sehr interessanter Beitrag, red! Es gibt ja verschiedenste Abbruchsignale, aber ich habe mit dem "Anhalten" in Form von Sitz oder Platz auch super Erfahrungen gemacht. Meiner jagd zwar nicht massiv, würde aber weglaufendem Wild bestimmt ebenfalls nachmachen. Ich habe aber Platz auf einen Pfiff konditioniert und kann ihn so jederzeit ablegen und anschließend mit einem Spiel belohnen.

Ich finde, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Hund aus ernster jagdlicher Motivation dem Wild hinterher hetzt oder "nur" um zu spielen. Aus Rücksicht auf das Wild, die Jäger oder Nichthundefreunde, die sich gestört fühlen, sollte man beides unterbinden. Und wenn der Hund zu Trainingszwecken eben erstmal eine Weile an der Leine bleibt, ist das doch nicht schlimm.
 



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