1 Welpe, Rüde, hatte einen übergroßen Kopf und ein stark unterentwickeltes "Hinterteil" - Es gab keine Hüftgelenkspfannen und entsprechend waren auch die Gelenkköpfe kaum ausgebildet. Beiderseits waren die Hinterläufe stark unterentwickelt. Aber das Herz schlug! Die Hündin ließ diesen Welpen nicht an den Zitzen Milch trinken... Dieser Welpe wurde vom 1. Tag an "gepäppelt" - erst gab es Fläschchen; dann gab's Infusionen... Dann stellte sich heraus, dass die Hündin den Welpen nicht massiert hat, also wurde der Welpe massiert und sollte so seinen Verdauungstrakt in Betrieb nehmen und halten können... Es funktionierte nicht wie gewünscht...
Ihr möchtet jetzt nicht das weitere Welpentagebuch von dem kleinen Kerl lesen...
Er öffnete um Tage verzögert die Augen...
Die Züchterin nebst ihren Familienangehörigen, der Haustierarzt und eine sehr anerkannte Tierklinik haben sich wirklich ganz extrem (für mein Dafürhalten schon viel zu lange) um diesen lebenslänglich kranken Welpen bemüht.
Das sind natürlich alles schlimme Fehlbildungen.
Wenn nun jemand sagt, ich habe 7 gesunde Welpen, um die ich mich kümmern kann, aber für so einen kranken Welpen reicht meine Zeit nicht, dann finde ich es auch besser, gleich einzuschläfern.
Dasselbe gilt, wenn von Anfang an klar ist, dass man so große Summen an Tierarztkosten nicht aufbringen kann.
Dasselbe gilt auf jeden Fall, wenn der Welpe von Anfang an sichtlich leidet, z.B. nicht trinken könnte (auch nicht aus dem Fläschchen).
Wenn die Züchterin nun aber feststellt, dass der Welpe zwar behindert ist und es auch lebenslang bleiben wird, er aber trotzdem den Eindruck macht, lebensfähig zu sein und auch zu wollen, wenn diese Züchterin genügend Zeit und Geld hat, um sich adäquat um den kleinen Kerl zu kümmern, dann kann ich verstehen, dass man erst mal abwartet und tut, was man kann.
Schließlich weiß man im Vorhinein nicht, wie sich alles entwickeln wird. Die fehlenden Gelenkpfannen können vielleicht künstlich ersetzt werden.
An den schwachen Hinterbeinen kann man vielleicht physiotherapeutisch arbeiten, so dass er zumindest laufen kann.
Welche Auswirkungen der große Kopf hat, kann man auch nicht vorhersehen.
Wenn man also genügend Geld, Zeit und Kraft hat und auch den Willen, dem Kleinen zu helfen, was spricht dagegen erst mal abzuwarten, solange der Kleine sich nicht sichtlich quält?
Offenbar haben sie ja gehandelt, als klar wurde, dass es keine Lebensqualität mehr gibt.
Ich würde mir jedenfalls nicht anmaßen wollen, das schon im ersten Moment zu wissen.
Es gab sogar Kaufinteressenten für diesen Welpen!!! Wie krank müssen Menschen sein, die sich bewußt einen extrem behinderten Welpen kaufen wollen?
Und das finde ich jetzt schon wieder an der Grenze zur Unverschämtheit.
Angenommen der kleine Kerl hätte Lebensqualität gehabt, allerdings mit den von vornherein klaren Anforderungen, dass seine Behinderung mehr Zeit erfordern wird als Hunde im allgemeinen brauchen und natürlich auch mehr Geld. Und dass auch klar ist, dass es vielleicht nur ein paar lebenswerte Monate oder auch Jahre sind.
Einen Menschen, der sich darüber im Klaren ist und bewusst ein solches Tier aufnimmt, diesem Tier die verbleibende Zeit schön macht und auch weiss, wann er es gehen lassen sollte, den würde ich definitiv nicht als krank bezeichnen, sondern als einen besonderen Menschen.
Immer vorausgesetzt, das Tier leidet nicht. Das zu beurteilen ist natürlich nicht leicht, aber deswegen kann man nicht pauschal alle gleich zum Tod verurteilen, bei denen es (erst mal aus menschlicher Sicht) so sein
könnte.
Ich finde, da sollte man dem Tier und sich selbst auch die Zeit lassen, das herauszufinden.
Dieser Welpe hat nur Schmerzen und Unsicherheit in den 12 Wochen seines Lebens erfahren!!! (als die anderen Welpenkäufer ihre Hunde abgeholt haben, da durfte der kranke Kerl dann endlich die erlösende Euthanasie erfahren und über die Regenbogenbrücke gehen)
Erstens weißt du das nicht wirklich, sondern vermutest es nur.
Zweitens hast du den Vorteil, die Geschichte bis zum Ende zu kennen, da ist es im Nachhinein natürlich leicht zu sagen, das hätte man auch schon früher machen können.
Die Züchterin wollte wohl erst mal sicher sein, dass es keine Hoffnung gibt und hat erst dann eingeschläfert, vielleicht zu spät, das kann ich nicht beurteilen, weder du noch ich haben den Welpen selbst gesehen und erlebt. Man liest nur, was andere darüber schreiben.
Und da frage ich mich: eine Hündin mit 7 gesunden Welpen vermißt keinesfalls ihren 8. kranken Welpen...
Hat so ein verkrüppelter Welpe nicht ein Recht auf schnelle und schmerzfreie Euthanasie???
Wenn ich in dieser Situation gewesen wäre, hätte ich mir zuerst den Welpen genau angeschaut, zusammen mit meinem Tierarzt.
Wenn er dann nicht den Eindruck gemacht hätte, Schmerzen zu haben und in der Lage gewesen wäre, Nahrung aufzunehmen, dann hätte ich auch erst mal abgewartet. Allein schon, um Infos zu sammeln, was diese Behinderung bedeutet, wie er damit leben kann, was man evtl. medizinisch machen kann usw.
Daneben hätte ich überschlagen, ob ich dieses Tier für immer behalten kann, ob ich die Zeit, die Kraft und die Finanzen habe, um ihm gerecht zu werden.
Wenn ich all das mit "Ja" hätte beantworten können, dann hätte ich auch keinesfalls sofort eingeschläfert, sondern abgewartet, wie sich alles entwickelt und mir Infos eingeholt.
Von daher, ja er hat das Recht auf eine schmerzfreie Euthanansie, aber vor allem hat er ein Recht darauf, dass man sich die Zeit nimmt, das genau zu überdenken und alle Fakten zu kennen, bevor man eine solche
endgültige Entscheidung für ein Lebewesen trifft, das vollständig abhängig von einem ist.
Was also "schnell" betrifft, in diesem Fall eher nein (solange er sich nicht sichtbar quält).