Lebensqualität?!

Die Züchterin nebst ihren Familienangehörigen, der Haustierarzt und eine sehr anerkannte Tierklinik haben sich wirklich ganz extrem (für mein Dafürhalten schon viel zu lange) um diesen lebenslänglich kranken Welpen bemüht.

Es gab sogar Kaufinteressenten für diesen Welpen!!! Wie krank müssen Menschen sein, die sich bewußt einen extrem behinderten Welpen kaufen wollen?

Diese Einstellung von dir finde ich ganz furchtbar und wäre ich der Welpeninteressent gewesen und mir hätte jemand gesagt „Du bist ja krank, dass du den Welpen nehmen möchtest“ das wäre wie ein Schlag ins Gesicht. Vielleicht hatte der Käufer genug Zeit, Geld, Geduld, Empathie oder eventuell sogar Erfahrung mit Hunden mit Handicap, wer weiß das schon? Die Entscheidung war vielleicht unüberlegt oder naiv aber sicher nicht krank.
 
1 Welpe, Rüde, hatte einen übergroßen Kopf und ein stark unterentwickeltes "Hinterteil" - Es gab keine Hüftgelenkspfannen und entsprechend waren auch die Gelenkköpfe kaum ausgebildet. Beiderseits waren die Hinterläufe stark unterentwickelt. Aber das Herz schlug! Die Hündin ließ diesen Welpen nicht an den Zitzen Milch trinken... Dieser Welpe wurde vom 1. Tag an "gepäppelt" - erst gab es Fläschchen; dann gab's Infusionen... Dann stellte sich heraus, dass die Hündin den Welpen nicht massiert hat, also wurde der Welpe massiert und sollte so seinen Verdauungstrakt in Betrieb nehmen und halten können... Es funktionierte nicht wie gewünscht...
Ihr möchtet jetzt nicht das weitere Welpentagebuch von dem kleinen Kerl lesen...
Er öffnete um Tage verzögert die Augen...
Die Züchterin nebst ihren Familienangehörigen, der Haustierarzt und eine sehr anerkannte Tierklinik haben sich wirklich ganz extrem (für mein Dafürhalten schon viel zu lange) um diesen lebenslänglich kranken Welpen bemüht.

Das sind natürlich alles schlimme Fehlbildungen.
Wenn nun jemand sagt, ich habe 7 gesunde Welpen, um die ich mich kümmern kann, aber für so einen kranken Welpen reicht meine Zeit nicht, dann finde ich es auch besser, gleich einzuschläfern.
Dasselbe gilt, wenn von Anfang an klar ist, dass man so große Summen an Tierarztkosten nicht aufbringen kann.

Dasselbe gilt auf jeden Fall, wenn der Welpe von Anfang an sichtlich leidet, z.B. nicht trinken könnte (auch nicht aus dem Fläschchen).

Wenn die Züchterin nun aber feststellt, dass der Welpe zwar behindert ist und es auch lebenslang bleiben wird, er aber trotzdem den Eindruck macht, lebensfähig zu sein und auch zu wollen, wenn diese Züchterin genügend Zeit und Geld hat, um sich adäquat um den kleinen Kerl zu kümmern, dann kann ich verstehen, dass man erst mal abwartet und tut, was man kann.

Schließlich weiß man im Vorhinein nicht, wie sich alles entwickeln wird. Die fehlenden Gelenkpfannen können vielleicht künstlich ersetzt werden.
An den schwachen Hinterbeinen kann man vielleicht physiotherapeutisch arbeiten, so dass er zumindest laufen kann.
Welche Auswirkungen der große Kopf hat, kann man auch nicht vorhersehen.
Wenn man also genügend Geld, Zeit und Kraft hat und auch den Willen, dem Kleinen zu helfen, was spricht dagegen erst mal abzuwarten, solange der Kleine sich nicht sichtlich quält?

Offenbar haben sie ja gehandelt, als klar wurde, dass es keine Lebensqualität mehr gibt.
Ich würde mir jedenfalls nicht anmaßen wollen, das schon im ersten Moment zu wissen.

Es gab sogar Kaufinteressenten für diesen Welpen!!! Wie krank müssen Menschen sein, die sich bewußt einen extrem behinderten Welpen kaufen wollen?

Und das finde ich jetzt schon wieder an der Grenze zur Unverschämtheit.
Angenommen der kleine Kerl hätte Lebensqualität gehabt, allerdings mit den von vornherein klaren Anforderungen, dass seine Behinderung mehr Zeit erfordern wird als Hunde im allgemeinen brauchen und natürlich auch mehr Geld. Und dass auch klar ist, dass es vielleicht nur ein paar lebenswerte Monate oder auch Jahre sind.
Einen Menschen, der sich darüber im Klaren ist und bewusst ein solches Tier aufnimmt, diesem Tier die verbleibende Zeit schön macht und auch weiss, wann er es gehen lassen sollte, den würde ich definitiv nicht als krank bezeichnen, sondern als einen besonderen Menschen.

Immer vorausgesetzt, das Tier leidet nicht. Das zu beurteilen ist natürlich nicht leicht, aber deswegen kann man nicht pauschal alle gleich zum Tod verurteilen, bei denen es (erst mal aus menschlicher Sicht) so sein könnte.
Ich finde, da sollte man dem Tier und sich selbst auch die Zeit lassen, das herauszufinden.

Dieser Welpe hat nur Schmerzen und Unsicherheit in den 12 Wochen seines Lebens erfahren!!! (als die anderen Welpenkäufer ihre Hunde abgeholt haben, da durfte der kranke Kerl dann endlich die erlösende Euthanasie erfahren und über die Regenbogenbrücke gehen)

Erstens weißt du das nicht wirklich, sondern vermutest es nur.
Zweitens hast du den Vorteil, die Geschichte bis zum Ende zu kennen, da ist es im Nachhinein natürlich leicht zu sagen, das hätte man auch schon früher machen können.
Die Züchterin wollte wohl erst mal sicher sein, dass es keine Hoffnung gibt und hat erst dann eingeschläfert, vielleicht zu spät, das kann ich nicht beurteilen, weder du noch ich haben den Welpen selbst gesehen und erlebt. Man liest nur, was andere darüber schreiben.

Und da frage ich mich: eine Hündin mit 7 gesunden Welpen vermißt keinesfalls ihren 8. kranken Welpen...
Hat so ein verkrüppelter Welpe nicht ein Recht auf schnelle und schmerzfreie Euthanasie???

Wenn ich in dieser Situation gewesen wäre, hätte ich mir zuerst den Welpen genau angeschaut, zusammen mit meinem Tierarzt.
Wenn er dann nicht den Eindruck gemacht hätte, Schmerzen zu haben und in der Lage gewesen wäre, Nahrung aufzunehmen, dann hätte ich auch erst mal abgewartet. Allein schon, um Infos zu sammeln, was diese Behinderung bedeutet, wie er damit leben kann, was man evtl. medizinisch machen kann usw.
Daneben hätte ich überschlagen, ob ich dieses Tier für immer behalten kann, ob ich die Zeit, die Kraft und die Finanzen habe, um ihm gerecht zu werden.
Wenn ich all das mit "Ja" hätte beantworten können, dann hätte ich auch keinesfalls sofort eingeschläfert, sondern abgewartet, wie sich alles entwickelt und mir Infos eingeholt.

Von daher, ja er hat das Recht auf eine schmerzfreie Euthanansie, aber vor allem hat er ein Recht darauf, dass man sich die Zeit nimmt, das genau zu überdenken und alle Fakten zu kennen, bevor man eine solche endgültige Entscheidung für ein Lebewesen trifft, das vollständig abhängig von einem ist.
Was also "schnell" betrifft, in diesem Fall eher nein (solange er sich nicht sichtbar quält).
 
Diese Einstellung von dir finde ich ganz furchtbar und wäre ich der Welpeninteressent gewesen und mir hätte jemand gesagt „Du bist ja krank, dass du den Welpen nehmen möchtest“ das wäre wie ein Schlag ins Gesicht. Vielleicht hatte der Käufer genug Zeit, Geld, Geduld, Empathie oder eventuell sogar Erfahrung mit Hunden mit Handicap, wer weiß das schon? Die Entscheidung war vielleicht unüberlegt oder naiv aber sicher nicht krank.

Ich lese bedingt mit, hier antworte ich.
@wautzi marita

Die Mutter har ihr Kind schon abgelehnt.
Welchen Indikator braucht es noch ?
Zu den bereits feststehenden Fakten?
Mit Verlaub , daß was ihr da von euch gebt hat mit Tierliebe nichts zu tun.
Ich nenne das Tierquälerei.
 
Zuletzt bearbeitet:
@marita:

...doch Renate, ich habe diesen kranken und stark beeinträchtigten Welpen vom Tag seiner Geburt an miterlebt.

Ich werde diesen Welpen auch niemals vergessen können!

Alles was du geschrieben hast ist richtig!!!

Und ja, ich billige es jedem Züchter zu sich schlau zu machen und sich gründlich zu erkundigen welchen Chancen es für einen beeinträchtigten Welpen gibt...
(übrigens ist diese Züchterfamilie erfahren und sehr sicher im Umgang mit ihren Pferden und mit ihren GSS)

Meiner Meinung nach haben sie aber zu lange gezögert, den kleinen Mann gehen zu lassen.

Jeder mag seine eigene Meinung dazu haben - das akzeptiere ich!!!

@Skjoni

Ich finde es ein wenig heftig wenn man dann sowas anführt wie: Euthanasieprogramm... und "ersetz mal Hund durch Mensch oder Kind"

Natürlich darfst du das alles schreiben - es sind ja deine Gedanken.

Ich denke eben anders darüber.


Wahrscheinlich mache ich auch Fehler bei der Beurteilung von "Lebensqualität" eines Hundes...
Aber ich bin mit mir im Reinen...
...und es gibt Menschen die mir ihre Hunde anvertrauen...
...und es wurden auch noch keine Warnungen ausgesprochen, dass Hunde bei mir ihres Lebens nicht mehr sicher sind :smilie_ironie:

...denkt die
Ulla
 
Ulla, ich finde das wirklich sehr sehr fragwürdig, was du da schreibst. Nicht von dem was geschehen ist, sondern deiner Haltung dazu.

Und ich muss es noch einmal sagen. Das klingt nach Euthanasieprogramm. Hund ist Hund und kein Mensch, aber ersetz mal in deinem Text die Worte Welpe durch Mensch oder Kind und schon würdest du dich mit solchen Aussagen strafbar machen.

Du kannst und darfst nicht entscheiden, was lebenswert ist und was nicht. Und es ist immer traurig, wenn ein Welpe stirbt. Völlig egal, ob er beeinträchtigt ist oder nicht. Ich finde es unglaublich anmaßend sich selbst das Recht heraus zu nehmen über Leben und Tod eines anderen Lebewesens entscheiden zu wollen, ohne es überhaupt versucht zu haben.


Diese Einstellung von dir finde ich ganz furchtbar und wäre ich der Welpeninteressent gewesen und mir hätte jemand gesagt „Du bist ja krank, dass du den Welpen nehmen möchtest“ das wäre wie ein Schlag ins Gesicht. Vielleicht hatte der Käufer genug Zeit, Geld, Geduld, Empathie oder eventuell sogar Erfahrung mit Hunden mit Handicap, wer weiß das schon? Die Entscheidung war vielleicht unüberlegt oder naiv aber sicher nicht krank.

:zustimmung2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es ein wenig heftig wenn man dann sowas anführt wie: Euthanasieprogramm... und "ersetz mal Hund durch Mensch oder Kind"

Natürlich darfst du das alles schreiben - es sind ja deine Gedanken.

Ich denke eben anders darüber.

Natürlich ist das heftig. Genau so heftig wirkt es nämlich auf mich, was du da sagst. Zumal du ja sogar die selben Begriffe verwendest... Wie gesagt, ich unterstelle dir hier nichts. Aber es ist verblüffend, wie man sich hinsichtlich Menschen Gott sei Dank dahingehend mittlerweile einig ist und trotzdem immer noch jeder Tiere "euthanasieren" kann wie er gerade gemütlich ist. aus exakt denselben Gründen.
 
Ich lese bedingt mit, hier antworte ich.
@wautzi marita

Die Mutter har ihr Kind schon abgelehnt.
Welchen Indikator braucht es noch ?
Zu den bereits feststehenden Fakten?
Mit Verlaub , daß was ihr da von euch gebt hat mit Tierliebe nichts zu tun.
Ich nenne das Tierquälerei.

Yacco, hast du den Welpen gesehen? Kennst du die gesamte Geschichte? Hast du Ahnung von Zucht und wann eine Hundemutter sich nicht um einen Welpen kümmert? Vielleicht lehnt eine Hundemutter einen Welpen schon ab „nur“ weil er der Kleinste im Wurf ist und der Wurf sehr groß ist? Dann ist der Kleinste eventuell auch „über“ und wird nicht versorgt oder kann sich nicht gegenüber den Wurfgeschwistern durchsetzen.

Ich kann es nicht beurteilen ob es Tierquälerei war, dass der Welpe 12 Wochen lang aufgepäppelt wurde und nicht direkt nach der Geburt eingeschläfert. Sehr wohl kann ich aber beurteilen, dass mich Ullas Worte stören, dass sie die Entscheidung diesen Welpen aufzunehmen als „krank“ bezeichnet.
 
Einschläfern an sich finde ich nicht schlecht. Wenn es nur nicht so leicht wäre, Tier ein zu schläfern die wirklich noch gut leben könnten. Eine Bekannt hat ihren Dackel einschläfern lassen, weil er inkontinent wurde. Das hat sie erzählt, als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich hab ihr meine Meinung dazu gesagt und seitdem nicht mehr mit ihr gesprochen. Solche Sachen habe ich leider schon viel zu oft gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann es nicht beurteilen ob es Tierquälerei war, dass der Welpe 12 Wochen lang aufgepäppelt wurde und nicht direkt nach der Geburt eingeschläfert. Sehr wohl kann ich aber beurteilen, dass mich Ullas Worte stören, dass sie die Entscheidung diesen Welpen aufzunehmen als „krank“ bezeichnet.


...von Tierquälerei schreibst du.

Meine Worte sind so geschrieben wie ich es auch gemeint habe! ...und ich stehe bis heute dazu: Menschen die einen Großen Schweizer Sennenhund als Welpen kaufen wollen der so stark beeinträchtig ist wie es eben dieser Rüden-Welpe war, können nicht ernsthaft daran interessiert sein ihr Leben mit einem Großen Schweizer Sennenhund teilen zu wollen... Da ist was faul... (meine Meinung!)

...so hat das übrigens die Züchterin auch gesehen! Sie hätte diesen Welpen niemals abgegeben oder gar verkauft. Es war auch ihre Meinung, dass dieser Hund keine Lebensqualität zu erwarten hatte...

Die fast 12 Wochen waren meiner Meinung nach schon zuviel!

...meint die
Ulla
 
Die Mutter har ihr Kind schon abgelehnt.
Welchen Indikator braucht es noch ?
Zu den bereits feststehenden Fakten?
Mit Verlaub , daß was ihr da von euch gebt hat mit Tierliebe nichts zu tun.
Ich nenne das Tierquälerei.

Natürlich hat die Mutter ihr "Kind" abgelehnt.
Sie weiß sehr genau, dass sie die Kapazitäten nicht hat, um dieses "Kind" durchzubringen. Das ist völlig in Ordnung, das nennt man Natur.

Ich bin aber kein Hund, ich bin ein Mensch und habe ein paar mehr Ressourcen als die Mutterhündin.
Das allein kann kein Faktor sein, der Einschläfern billigt.

Und es ist mir nach wie vor ziemlich egal, wie du was nennst oder auch nicht.

@marita:

...doch Renate, ich habe diesen kranken und stark beeinträchtigten Welpen vom Tag seiner Geburt an miterlebt.

Ich werde diesen Welpen auch niemals vergessen können!

Gut, das ist etwas anderes.
Ironischerweise ist es mir bereits dreimal ähnlich ergangen, nicht bei Welpen, zweimal bei erwachsenen Hunden ( 9 Jahre und 13 Jahre alt) und einmal bei einer 17 jährigen Katze. Alle drei kannte ich persönlich, hatte in ihren letzten Lebensmonaten viel mit ihnen zu tun und musste ohnmächtig mit ansehen, wie sie gelitten haben.

Der 13jährige Hund und auch die 17jährige Katze wurden schlussendlich eingeschläfert, nachdem beide mindestens einen ganzen Tag erbärmlich gelitten haben. Der 9jährige Hund musste seinen Weg ohne Hilfe bis zum Schluss gehen und da gab es kein "sanftes" Hinüberschlafen, sondern stundenlanges Ersticken.

Insbesondere den 13 jährigen Deutsch Kurzhaar werde ich auch niemals vergessen, ich habe in seinen letzten Stunden bei ihm gesessen, ihn zugedeckt, versucht ihm zu helfen, während er erbärmlich gelitten hat. All meine Bitten, den Tierarzt zu rufen wurden abgewiesen, als ich es selbst tun wollte, wurde ich rausgeschmissen.

Ich bin also definitiv nicht gegen Einschläfern, ich denke nur, es kann keine Pauschalaussage dazu geben und ich würde halt nicht jeden Welpen einschläfern, nur weil er eine ernste Behinderung hat, sondern immer alle Fakten miteinbeziehen.

Ich bin nach wie vor froh, dass ich diese Entscheidung noch nie treffen musste, würde es im Fall der Fälle aber machen, wenn ich es für nötig halte.
 



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