Kangal

Mein letzter war ein Kangalmischling und sehr kangalisch, von daher musste ich mich eingehender mit der Rasse befassen.
Die Kangals, die hier in den Tierheimen sitzen, stammen sehr oft von Türken. Für Türken (natürlich nicht für alle) ist der Kangal kein normaler Hund, sondern ein Symbol ihrer Nation, Ausdruck des Nationstolzes etc., selbst wenn sie ihre "Heimat" nur aus dem Urlaub kennen.
Mit Kangal an der Leine wurde ich sehr oft von begeisterten Türken angesprochen, die spürbar keine Ahnung von Hunden hatten. Und genau solche Leute holen sich dann diese Rasse, rein als türkisches Statussymbol, um dann irgendwann zu merken, dass Kangalhaltung in der kleinen Stadtwohnung was anderes ist, als auf dem ostanatolischen Dorf.
Und dann sitzen die Tiere im Tierheim und warten auf einen neuen Halter, der nach Meinung der Tierheimleute folgendes mitbringen müsste:
Haus mit sicher(!) eingezäuntem Grundstück (d.h. er darf im Einzugsgebiet einer süddeutschen Großstadt nicht arm sein), Hundeerfahrung, am besten Herdenschutzhunderfahrung. Möglichst sollte der zukünftige Halter auch nicht arbeiten, oder wenn, dann nur halbtags, bzw. von zuhause aus; Rentner sollen es auch nicht sein, denn die könnten ja schnell sterben, und haben ausserdem dieser Masse an Hund vielleicht nichts entgegen zu setzen .... dementsprechend sitzen die Hunde dann ne ganze Weile im Tierheim.
(Das nur aus eigener Erfahrung und der Erzählungen aus den Tierheimen.)

Unkompliziert ist ein Kangal schon deshalb nicht, weil er als HSH teilweise so ganz anders reagiert, als man es von einem "normalen" Hund gewöhnt ist. Was aber nicht bedeutet, dass man sich nicht darauf einstellen kann, wenn man weiss, worauf man sich einstellen sollte. Bis man das weiss, kann es aber auch mal etwas heikel werden ...

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Kangals sind oftmals sehr in sich ruhende Hunde und haben immer ihr Sonntagsnachmittag-ich-bin-gelangweilt-Gesicht. Das sieht aber nur so aus, während sie in Wahrheit voll da sind, und bereit einzugreifen, sobald SIE es für nötig erachten.

Wobei es vor allem sehr junge Türken sind, die sich darüber ein Stück fehlende Identität zurückholen wollen. Die Älteren sind zumeist klüger und wissen, dass solch ein Hund nicht in eine Wohnung gehört.

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Ich denke du hast Schäferhunde? Sagt zumindest dein Profil. Damit hast du dich wohl selbst verraten :zwinkern2:

Ich hatte unter anderem Deutsche Schäferhunde, das ist richtig.
 
Nichts :denken24: Habe das nur zur Kenntnis genommen.
 
Wobei es vor allem sehr junge Türken sind, die sich darüber ein Stück fehlende Identität zurückholen wollen.
Was auch immer die damit für ein Problem haben.
Die Älteren sind zumeist klüger und wissen, dass solch ein Hund nicht in eine Wohnung gehört.
Es geht auch in der Wohnung, wenn die Belleigenschaft fehlt. Besser als jahrelang im Tierheim ist das auf jeden Fall. Nur extra importieren, bzw. sich vom Züchter holen, sollte man mit Stadtwohnung eher sein lassen.
 
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Bei uns im Industriegebiet gibt es einen Autohändler (Türken), die eine ganze Horde Kangals haben, die munter vermehren und die Welpen dann überall bei den Kleinanzeigen als die besten und unkompliziertesten Familienhunde verkaufen. Nicht falsch verstehen, ich bezweifle nicht, dass sie in ihrer Familie tolle Hunde sind, aber man kann einen HSH doch nicht wie einen Labi anpreisen. :denken3: Es gibt auch regelmäßig Beschwerden über sie, weil die Hunde sehr viel bellen, auch mitten in der Nacht und in der Gegend auch Wohnhäuser sind. Machen kann nur nicht viel, weil eben Industriegebiet und die Leute dort mit Lärm leben müssen.

Einer von dem Clan wohnt einen Ort weiter und geht mit mehreren von seinen Kangals immer auf einer sehr beliebten Gassistrecke laufen. Sagen wir es so, wir hatten noch nie eine nette Begegnung mit diesen Hunden und ich kenne viele Hundebesitzer, die nicht mehr dort laufen, weil sie Angst um ihre Hunde haben. Auf den Besitzer hören die Hunde gar nicht, wenn sie sich auf einen anderen Hund stürzen, ist er immer ganz "entsetzt" und geht nicht dazwischen.

In unserem TH sind auch immer wieder, vor allem junge, Kangals. Die scheinen sich hier aber relativ schnell vermitteln zu lassen.
 

Mich betrifft es zwar nicht, aber ich stehe auch auf den schlauch wie du , als ich hier drüber las....bist nicht allein, hihi


Für die "richtigen Halter" ist ein Kangal wohl was einfaches, normales. Die haben ein Gespür für die Rasse.... wie eben andere zu anderen Rassen..... solche Leute könnten sich durchaus die Haare raufen bei anderen vermeintlich "einfachen" Rassen.
 
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Was auch immer die damit für ein Problem haben.

Es geht auch in der Wohnung, wenn die Belleigenschaft fehlt. Besser als jahrelang im Tierheim ist das auf jeden Fall. Nur extra importieren, bzw. sich vom Züchter holen, sollte man mit Stadtwohnung eher sein lassen.

Ein Kangal gehört nicht in eine Wohnung. Dort kann er keiner seiner natürlichen Eigenschaften nachgehen, er kann in keinster Weise sein Wesen ausleben. Für mich ist das Tierquälerei. Wie ein Vogel in einem winzigen Käfig.
Wer einen Wohnungshund möchte, holt sich doch bitte einen Mops oder Cavalier.
 
Bei uns im Industriegebiet gibt es einen Autohändler (Türken), die eine ganze Horde Kangals haben, die munter vermehren und die Welpen dann überall bei den Kleinanzeigen als die besten und unkompliziertesten Familienhunde verkaufen. Nicht falsch verstehen, ich bezweifle nicht, dass sie in ihrer Familie tolle Hunde sind, aber man kann einen HSH doch nicht wie einen Labi anpreisen.
Es sind gute Familienhunde. Die werden ihrer Menschenherde kein Haar krümmen. Du kannst deine Kinder mit einem solchen Hund alleine sonstwohin schicken, und denen passiert nichts. Der Haken ist: Tut man das in Deutschland, hat man den Hund nicht sehr lange.
Wenn in der Anzeige die Rasse drin steht, dann ist es von den zukünftigen Haltern doch genauso verantwortungslos, wenn sie sich nicht mal die Mühe machen kurz nach "Kangal" zu googeln. Übel wird es, wenn die Rasse nicht drin steht. Nicht jeder denkt sich "aha Kangal" sobald er eine Formulierung wie "großwerdene türkische Hunderasse" liest.

In unserem TH sind auch immer wieder, vor allem junge, Kangals. Die scheinen sich hier aber relativ schnell vermitteln zu lassen.
Junge Hunde, zudem Rassehunde, sind leichter zu vermitteln. Wenn es bei dir eher dörflich ist, bzw. dörfliches Umfeld, kanns auch schneller gehen.

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Ein Kangal gehört nicht in eine Wohnung. Dort kann er keiner seiner natürlichen Eigenschaften nachgehen, er kann in keinster Weise sein Wesen ausleben. Für mich ist das Tierquälerei. Wie ein Vogel in einem winzigen Käfig.
Und jahrelang Tierheim ist besser? Unter Garantie nicht! Und das ist es eben.

Wer einen Wohnungshund möchte, holt sich doch bitte einen Mops oder Cavalier.
Du kannst doch "Wohnungshund" nicht nur an der Größe festmachen. Ein Hund nutzt das Haus doch nicht als Auslauffläche, und die meisten Hunde sind auch nur dann länger in einem Garten, wenn der Halter auch im Garten ist.
 



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