Ist der weiße Schäferhund der "bessere und ursprünglichere" Schäferhund?

Anfängergeeignet ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ebenso wie "übliche Gassirunden".

Der eine blutige Anfänger bekommt unversehens eine richtig schwierige Rasse und geht darin voll auf, der andere sehr erfahrene Hundehalter bekommt eine vergleichsweise einfache Rasse und geht baden weil diese Rasse ganz anders ist als die bisherigen.

Dazu noch die verschiedenen Charaktere innerhalb einer Rasse.

Und dann die übliche Gassirunde. Für den einen sind das 2, 3, 4h täglich. Für den anderen 2x20min.

Ob Agility für einen BBS jetzt unbedingt DIE Sportart ist weiß ich nicht.

Wieso würdest du einen BBS wollen?
Was genau findest du an dieser Rasse besonders toll?
 
Mir gefällt wie lernwillig und klug die Hunde sind.
So aufmerksam und fokussiert, das finde ich klasse.
Ich glaube halt, dass man mit dem Hund vielerlei Aktivitäten nachgehen kann und das gefällt mir.
Außerdem finde ich sie bildschön.

Auf der anderen Seite liest man aber eben auch immer wieder, dass die Tiere sehr sensibel sind und Fremden gegenüber sehr reserviert und eben auch sehr anspruchsvoll.
Das flösst mir als Anfänger halt Respekt ein. Wenn ich die "Fremden gegenüber reserviert" Sache falsch angehe, habe ich einen Hund, der bei vielen Menschen Dauerstress hat - nicht so toll für Tier und Mensch. Und das ist halt ein Punkt der bei uns sehr wichtig ist. Wir sind viel unterwegs, viel auch unter Menschen und campen im Sommer sehr gerne. Sprich, andauernd neue Eindrücke und viiiiiiele Fremde Menschen und Tiere. Ich brauche einen Hund, der das gelassen nimmt.

Die "übliche" Gassirunde war wohl etwas unspezifisch ausgedrückt. In meinem Fall hieße das täglich 2,5 Stunden Aktivität in Form von Spazieren/Fahrrad/Laufen und 1 Stunde für Kopfarbeit. 1x die Woche würde ich gerne eine Hundeschule besuchen und 1x die Woche irgendeine Art von Hundesport ausprobieren. Mehr wäre definitiv nicht drin und ich weiß auch, dass ich mich da auf mich verlassen muss. Mein Mann wünscht sich auch einen Hund, ist aber mehr von der Sorte kuscheln, spielen und gemütlich eine Runde spazieren gehen :zwinkern2: Und da weiß ich eben nicht, ob das dieser Art gerecht werden würde.
Leider kenne ich in meinem Bekanntenkreis niemanden der einen BBS hat. Die Schäferhunde in unserem Freundes- und Bekanntenkreis sind normale deutsche Schäferhunde und leben auf einem Bauernhof, wo sie bewachen und meine Freundin täglich bei der Hofarbeit und mit den Pferden begleiten. Das ist null vergleichbar mit unserer Situation.
 
Mir gefällt wie lernwillig und klug die Hunde sind.
So aufmerksam und fokussiert, das finde ich klasse.
Ich glaube halt, dass man mit dem Hund vielerlei Aktivitäten nachgehen kann und das gefällt mir.
Außerdem finde ich sie bildschön.


Leider kenne ich in meinem Bekanntenkreis niemanden der einen BBS hat. Die Schäferhunde in unserem Freundes- und Bekanntenkreis sind normale deutsche Schäferhunde und leben auf einem Bauernhof, wo sie bewachen und meine Freundin täglich bei der Hofarbeit und mit den Pferden begleiten. Das ist null vergleichbar mit unserer Situation.

Der BBS ist nichts weiter, als eine Fehlfarbe des Deutschen Schäferhundes. Weiß wurde bei dem DSH nicht geduldet und die Züchter haben sie früher selektiert. Zum Glück gab es aber Liebhaber, die sich dieser Hunde angenommen haben und so überlebten einige wenige.Später wurde sie als eigene Rasse weiter gezüchtet. Erst als Amer.Canad.Schäferh.,dann als BBS. Es war ein genau so leistungsstarker Schäferhund wie der DSH auch. Nur hat man ihn leider nur als "Schönen Hund" gezüchtet und seine Eigenschaften völlig vernachlässigt. Er sollte nur noch Familienhund sein. Sein Wesen und seine Gebrauchseigenschaften gingen damit leider verlohren. Aus dem ehemaligen "Arbeitshund(DSH)" ist dann leider ein wesensschwacher, z.T. ängstlicher und unsicherer Hund geworden, der einfach nur "schön" sein und seiner Familie gefallen sollte. Heute arbeiten einige Züchter wieder daran, ihn wieder "Gebrauchsfähig" zu machen.Man setzt ihn wieder im Hundesport (Breitensport) und z.T. als Rettungshund ein. Seine Eigenschaften als guter Gebrauchshund hat er aber leider verloren. Er kann mit seinen Verwanten , dem DSH nicht mehr mithalten. Heute ist er nur noch ein schöner Familienhund. Dadurch, dass er nur auf Schönheit, aber nicht auf Wesen und Leistung gezüchtet wurde, sind diese Eigenschaften nicht mehr vorhanden.Wer mit ihm im VPG-Bereich arbeiten möchte, der hat den falschen Hund gewählt. Dafür ist er nicht mehr geeignet. Hundesportler, die ihn im VPG-Bereich arbeiten sehen sind dann doch immer sehr enttäuscht. Auch als Arbeitshund wie Wachschutz,Polizeihund, Hütehund ist er heute nicht mehr geeignet. Gerade der BBS hat der "Hundewelt" gezeigt, wie wichtig es bei den Gebrauchshunden ist,nur mit Hunden zu züchten, die eine Gebrauchshundeprüfung bestanden haben. Bei einigen Gebrauchshunderassen konnten die Züchter gerade noch die Reißleine ziehen.
 
Und ist der Schweizer als Anfängerhund geeignet?

Nein, ich finde nicht.
Ich kenne einige Hundeanfänger, die den Schutz- und Wachtrieb dieser Rasse unterschätzt haben.
Die Hunde werden nur noch mit Stachelhalsband in der Dunkelheit ausgeführt, wenn wenig auf den Straßen los ist.

Durch falsches Händeln des Hundes gab es in einem Fall sogar ernsthafte Beißvorfälle.
 
Bubuka;804248]Nein, ich finde nicht.
Ich kenne einige Hundeanfänger, die den Schutz- und Wachtrieb dieser Rasse unterschätzt haben.

Wachtrieb ja, aber Schutztrieb? Meistens sind diese Hunde nur unsicher. Die besten Wachhunde sind nun mal unsichere Hunde.Die melden alles und gehen dann aus Unsicherheit auch mal nach vorn. Weiße mit gutem Schutztrieb habe ich persönlich noch nicht kennen gelernt.Wer allerdings als unerfahrener Hundehalter einen unsicheren Hund als Schutzhund versucht auszubilden, der wird bald sein blaues Wunder erleben. Solche Hunde werden schnell mal unberechenbar. Dass ist aber bei jeder Rasse so, nicht nur beim BBS.

Die Hunde werden nur noch mit Stachelhalsband in der Dunkelheit ausgeführt, wenn wenig auf den Straßen los ist.

Durch falsches Händeln des Hundes gab es in einem Fall sogar ernsthafte Beißvorfälle.
Wobei gerade das Stachelhalsband bei einen unsicheren Hund völlig fehl am Platz ist. Er wird dadurch nur noch aggressiver. Ja, durch falsches händeln... .Aber, so kann es dem unerfahrenen Hundehalter bei jeder Rasse gehen. Ich finde, er ist ein guter Begleithund. Man sollte nur nicht zu viel von ihm erwarten. Er ist auch ein guter Wächter, aber kein guter Schutzhund. Wie immer:Ausnahmen best... .
 
Wachtrieb ja, aber Schutztrieb? .


Die Rasse wurde ursprünglich zum Schutz von Herden gezüchtet. Die Veranlagung ist in jedem Hund noch vorhanden, wenn auch nicht bei jedem gleich ausgeprägt. Die weißen Schäferhunde mit echtem Schutztrieb sind aber keine Ausnahmen.
Besonders in der Hand von unsicheren Anfängern entscheiden die Hunde selbst, ob sie etwas als Gefahr einstufen.
 
Wachtrieb ja, aber Schutztrieb? Meistens sind diese Hunde nur unsicher. Die besten Wachhunde sind nun mal unsichere Hunde.Die melden alles und gehen dann aus Unsicherheit auch mal nach vorn. Weiße mit gutem Schutztrieb habe ich persönlich noch nicht kennen gelernt.Wer allerdings als unerfahrener Hundehalter einen unsicheren Hund als Schutzhund versucht auszubilden, der wird bald sein blaues Wunder erleben. Solche Hunde werden schnell mal unberechenbar. Dass ist aber bei jeder Rasse so, nicht nur beim BBS.
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Sorry Foxymaus, ich habe seit langen Jahren (jetzt den dritten) weißen Schäferhund. Beschäftige mich auch sehr viel mit der Rasse, habe bereits den zweiten Hund vom selben Züchter u. kenne viele BBS-Besitzer. KEINER dieser Hunde ist unsicher oder ängstlich. Ich weiß nicht welche BBS du kennst, aber mir ist das von dieser Rasse so nicht bekannt. Ich kenne diese Hunde als tolle, aktive Begleiter die auf ihre Familie durchaus auch aufpassen. Ich habe diese Rasse als vielfältige, aktive u. sehr liebenswerte Hunde kennengelernt, die ihrem Menschen gefallen wollen u. am liebsten überall mit dabei sind. Das wäre mit den unsicheren u. ängstlichen Hunden wie du sie beschreibst ja gar nicht möglich. Auch hat noch kein BBS bei uns "gemeldet", denn sie gehören eher zu den ruhigen Rassen die nicht viel bellen. Auch das solltest du wissen wenn du die Rasse (angeblich) so gut kennst.
 
Snowflakes;804490]Sorry Foxymaus, ich habe seit langen Jahren (jetzt den dritten) weißen Schäferhund. Beschäftige mich auch sehr viel mit der Rasse, habe bereits den zweiten Hund vom selben Züchter u. kenne viele BBS-Besitzer. KEINER dieser Hunde ist unsicher oder ängstlich.

Vielleicht sehen wir diese Rasse einfach aus einer anderen Sicht? Ich habe ihn hier mit dem DSH verglichen. Also der Ausgangsrasse. Davon ist nun mal (dank mancher Züchter) nicht mehr viel übrig geblieben.

Ich weiß nicht welche BBS du kennst, aber mir ist das von dieser Rasse so nicht bekannt. Ich kenne diese Hunde als tolle, aktive Begleiter die auf ihre Familie durchaus auch aufpassen. Ich habe diese Rasse als vielfältige, aktive u. sehr liebenswerte Hunde kennengelernt, die ihrem Menschen gefallen wollen u. am liebsten überall mit dabei sind.

Ja, dass streitet auch niemand ab, habe ich auch nicht getan. Es sind "Familienbegleithunde" geworden. Von dem ursprünglichen Verwendungszweck ist aber nicht viel übrig geblieben.
Ich habe viele BBS in meinen Trainingsgruppen gehabt und auch als "Problemhund" therapiert. Habe also auch mit diesen Hunden gearbeitet und dadurch meine Erfahrungen mit vielen BBS gesammelt. Und da ich auch sehr viel in ganz D Wettkampfmäßig unterwegs war, denke ich schon, dass ich da Leistungsmäßig gesehen habe, was der BBS heute auf diesem Gebiet zeigt. Ich habe Z.B.bei Pokalkämpfe oder Leistungsprüfungen nie einen weißen leistungsmäßig in der vorderen Hälfte gesehen.Sie sind immer im hinteren Drittel vertreten. Viele versuchen im VPG-Bereich mit ihrem BBS gut abzuschneiden, schaffen sie aber leider nicht. Unterordnung und Fährte sehen immer ganz gut aus, dass war es aber dann auch schon. Im Schutzdienst wars dass dann. Da brechen die meisten Weißen dann ein und schaffen gerade mal so die Mindestpunktzahl. Schon bei der Anbahnung des Junghundes sieht man deutlich den leistungsmäßigen Unterschied zwischen BBS und DSH. Die meisten BBS versagen schon bei der Lappenarbeit und gehen rückwärts. Es kostet ihnen einfach sehr viel Überwindung mal den Lappen festzuhalten oder in den Junghundarm zu beißen.Ich habe auch noch keinen BBS gesehen, der einen guten, festen Griff setzt. Die meisten halten nur mit den Vorderzähnen leicht fest. Setzt man dann seinen Kopf durch und möchte aus so einen Hund einen "Schutzhund"machen, dann passiert genau dass,was hier schon berichtet wurde(Bubka, gestern 14.30 Uhr). Das selbe passiert aber auch mit jedem Hund, der für den Schutzdienst ungeeignet ist oder falsch gearbeitet wurde. Ich persönlich habe auch noch keinen BBS an der Herde gesehen. Er ist ein guter Begleithund (wenn gut erzogen) aber kein guter Arbeitshund mehr. Er mag auch durchaus ein guter Rettungshund oder Therapeihund sein, hat aber nichts mit der ursprünglichen Leistung zu tun.
Das wäre mit den unsicheren u. ängstlichen Hunden wie du sie beschreibst ja gar nicht möglich. Auch hat noch kein BBS bei uns "gemeldet", denn sie gehören eher zu den ruhigen Rassen die nicht viel bellen. Auch das solltest du wissen wenn du die Rasse (angeblich) so gut kennst.

Wie gesagt, Du redest hier von dem Familienbegleithund ,ich von der Leistungsfähigkeit DSH/BBS. Da ist eben im Laufe der Zeit viel verloren gegangen. Beides waren ja Ursprünglich mal die selbe Rasse.
Nur mal so am Rande. Der BBS ist auch eine meiner Lieblingsrassen. Ich würde aber nie versuchen, aus ihm einen guten VPG-Hund zu machen. Ich würde mit ihm in Richtung Breitensport oder Rettungshund gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als VPG-Hund sehe ich diese Rasse auch nicht. Darauf weißt mein Züchter übrigens auch immer schon hin, dass sie für (fast) alles geeignet sind, aber für den VPG-Sport eher nicht. Zumindest nicht in dem Maße wie ein DSH. Da bin ich ganz bei dir. Es gibt Ausnahmen (der Vater meines Hundes hat es tatsächlich ziemlich weit gebracht im VPG Sport u. war da richtig gut), aber das ist definitiv nicht die Regel.
Es ist aber noch ein Unterschied ob ein Hund (bzw. eine Rasse) überängstlich u. unsicher ist oder ob sie sich nicht für Schutzhundesport eignen. Wenn man einen treuen Begleiter sucht, der sich auch relativ einfach erziehen lässt, dann ist man bei den Weißen sicherlich gut aufgehoben. Was man allerdings beachten sollte, dieser Hund mag gerne bei seinen Menschen sein u. möchte überall dabei sein u. hat sehr viel Ausdauer u. ist aktiv.

Ich sehe diese Hunde zb. im Rettungsdienst (kenne ich sehr viele die das erfolgreich machen, unter anderem Lawinensuchhunde die sich sogar vom Hubschrauber aus abseilen lassen, also auch über durchaus gute Nerven verfügen müssen), als Reit- Jogging- und sonstiger Begleithund und natürlich in der Familie. Dafür sind sie sicherlich geeignet. Natürlich gilt es auch hier sich einen guten Züchter auszusuchen, der darauf achtet, dass er gesunde u. wesensfeste Hunde züchtet. Aber das ist rasseunabhängig, darauf sollte man bei jeder Rasse achten, dass man sich einen seriösen u. guten Züchter aussucht.
 
Es ist aber noch ein Unterschied ob ein Hund (bzw. eine Rasse) überängstlich u. unsicher ist oder ob sie sich nicht für Schutzhundesport eignen.

Naja, ich würde den BBS nicht als "überängstlich" bezeichnen, sondern, es gibt eben viele vom Wesen her unsichere Hunde. Viele sind auch sehr "zurückhaltend", was die Verteidigung und den Angriff beim Hundesport angeht. Sie trauen sich oft nicht. Zwingt man sie aber dazu (was nie gut ist und ich auch kein Verständnis dafür habe, denn es gibt genügend andere Hundesportarten), dann geht es meistens nach hinten los.
Den BBS würde ich den DSH-Freunden empfehlen,die keine Ambitionen für den VPG-Bereich oder das Hüten haben.Es dürfte aber feststehen, dass der Schäferhund (egal welche Art) beschäftigt werden möchte. Der Platz auf dem Sofa reicht ihm nicht aus.
 



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