Wenn meine Intuition flüstert, dass hier möglicherweise hinter der nächsten Ecke eine Katze lauert - dann leine ich wegen der Intuition nicht ab.
Wenn meine Intuition flüstert, dass der Typ, der da mit dem Auto den Weg zum Wald hochgefahren ist, zu 90% zum Schießplatz fährt, dann leine ich wegen dieser Intuition nicht ab.
Und wie gesagt: auch nach langer Zeit kann man feststellen, dass die Intuition vor die Wand gefahren ist oder dass ich an einem bestimmten Punkt vielleicht nie die richtige Intuition hatte, und dann ist es nur sinnvoll, sich mal nach dem ollen Verstand umzusehen und den zu fragen, ob er eine Idee hat. Muss nicht immer der eigene Verstand sein, den man fragt, im Gegenteil kann es äußerst hilfreich sein, andere Sichtweisen der eigenen (festgefahrenen? nicht mehr funktionierenden? noch nie benötigten?) zuzufügen. Selbst wenn die eigene Intuition gar keine Wand sieht, kann das Fragen nützlich sein. Man kann nämlich auch jahrelang erfolgreich sein ohne die Dinge wirklich gut zu machen.
Wie gesagt: meine Intuition kommt ganz oft an Grenzen. Trotzdem werde ich nur äußerst selten im Forum fragen, weil ich insbesondere bei einem gerade aktuellen Problem schnell von der Fülle der unterschiedlichen Ansätze überfordert bin und richtig Zeit brauche um diesen Input zu verdauen. Da Forendiskussionen aber schnelllebig sind, ist es dann für die Antwortenden sehr frustrierend, wenn ich 4 Wochen zum Verdauen des Inputs brauche. Und dann ist der verdaute Input ja wieder nicht mehr bewusst zugänglich - weil eben verdaut und damit im Bauch verschwunden. Ich suche mir dann lieber Informationen, die ich in aller Ruhe für mich lesen und verarbeiten kann, ohne mich in eine Diskussion zu begeben. Die Diskussion führe ich sehr gern, wenn ich Abstand zum Problem habe, aber nicht wenn ich mittendrin stecke.
ICH ticke so. Andere ticken anders, anderen hilft es, ein gerade auftretendes Problem gemeinsam mit Forenusern von verschiedenen Seiten zu beleuchten und die "Verdauungsarbeit" auch ins Forum auszulagern. Davon profitiere dann wiederum ich, weil ich so auch anderer Leute Fragen und Probleme sowie die Lösung derselben in mein Wissens-Können-Intuitions-Konglomerat hineinverdauen kann. Egal wie ich es betrachte: ich kann nichts, aber auch gar nichts potentiell Schlechtes daran sehen, wenn man auch nach 10, 20, 30 ... Jahren Hundehaltung noch mal innehält und sich fragt: Moment! Muss das echt so oder kann ich da was verbessern?
Von den Menschen, die das mit einer Forenfrage verbinden profitieren wir alle. Und sei es nur dadurch, dass das Forum lebt.