Intuition

Tja, ich bin ja noch neu 😉 - ich hatte noch Hoffnung.

Ich mag es lieber, wenn in dieser unwirklichen, virtuellen Welt man/frau sich um ein wenig Authentizität, um Echtheit bemüht.
Das macht den Austausch für mich ehrlicher, glaubhafter, mehr auf Augenhöhe.
Und das sind wir hier doch alle, auf Augenhöhe, nech!?
Meine Intuition sagt mir jedenfalls, das sollte in einem Forum so sein.
 
Seid ihr nun echter als ich, weil es ein paar Fotos von euren Hunden gibt?
Sind eure Aussagen glaubhafter oder ehrlicher weil es Fotos gibt?
 
Jeder hat eine Intuition - darüber gibt es wohl keinen Zweifel mehr.
Aber wie und wann wird die Intuition genutzt?

Intuition wird aber leider schon seit langem
aberzogen und wurde ersetzt durch allgemeine Tabellen und Maßstäbe, an die sich jeder zu richten hat, ohne als "komisch" oder "anders" zu wirken.


Der Welpe muss in die Welpen"spiel"stunde, auch wenn man merkt das es ihm eigentlich nicht wirklich gut tut...muss ab einem gewissen Alter diverse Kommandos beherrschen können obwohl er eigentlich noch gar nicht soweit ist etc...
Es wird trotzdem gemacht.
Warum? Weil selbst den Kleinsten Menschen schon eingebleut wird, dass lediglich der Verstand und "Beweise" zählen, nicht das Herz.

Möchte ein Kind eine Leiter erklimmen, wird es panisch zutückgerufen, weil es runterfallen könnte, statt ihm Zur Seite zu stehen, zu bestärken und aufzufangen - einfach da zu sein! - falls es sich im seltenen Fall der Fälle doch mal überschätzt hat.

So ist es mit Hunden doch auch. Das Vertrauen in ihr Tun fehlt.
Auch das Vertrauen in sich selbst und noch viel wichtiger: zu erkennen, wo die eigenen Grenzen erreicht sind und nicht auf Gedeih und Verderb versuchen, einer Norm zu entsprechen.

Daher find ICH es unangebracht, wenn in einem Forum Fotos, Namen oder sonstiges von einer Person gefordert/erwünscht werden, obwohl diese oder jene Person sich aus IHRER Intuition dagegen entschieden hat.
 
Vielleicht sollten wir eher allgemein darüber schreiben.
Jeder hat eine Intuition - darüber gibt es wohl keinen Zweifel mehr.
Aber wie und wann wird die Intuition genutzt?
Ich sehe noch mehr Fragen: wo kommt sie her? Wie zuverlässig ist sie bzw. wann ist sie zuverlässig und wann nicht? Ist Intuition tatsächlich etwas völlig anderes als das erlernte Wissen und Können? Was genau ist an Intuition anders als an anderen Formen des Wissens? Was ist der Vorteil (=warum gibt es Intuition überhaupt)?

Die Antworten (so sie denn überhaupt möglich sind) überlasse ich denen, die Ahnung davon haben. ;)

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/psychologie/intuition-gefuehl-102.html


edit entfernt, ich hatte nur die letzten 2 Beiträge nach der ursprünglichen Frage gesehen. Sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist Intuition, dass ich mich auf den Charakter meiner jeweiligen Hunde einstelle und dass ich weiß wie ich am Besten auf den jeweiligen Hund eingehe. Und für mich ist Intuition nicht alles umzusetzen was einem empfohlen wird falls man Fragen zur Hundeerziehung hat. Ein Gefühl, dass sich dieser Ratschlag/diese Vorgehensweise falsch anfühlt.

Allgemein ist Intuition für mich sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Bei mir ist das eine Ahnung, die ich aber oft erst später erkenne. Beispiele wären, dass ich später von der Arbeit losgefahren bin und auf meiner üblichen Fahrstrecke ist eine Frau überfahren und getötet worden. Als ich an der Stelle ankam war die Straße schon gesperrt. Wäre ich dort 10 Minuten früher vorbeigefahren hätte ich den Unfall eventuell gesehen oder wäre das Auto gewesen, das sie getötet hat.
Als Balou vom Auto angefahren wurde hatte ich überlegt dort nicht langzugehen aber dann falsch entschieden.
Als meine Mutter im Krankenhaus gestorben ist wusste ich schon auf der Fahrt, dass sie sterben wird. Ich hatte überleg mir emotionale Unterstützung mitzunehmen aber mich dann dagegen entschieden. Wäre ich dort noch vorbeigefahren wäre sie bereits tot gewesen als ich dort angekommen bin.
Intuition ist bei mir ein Gefühl was oft erst später einen Sinn ergibt.
 
Die Antworten (so sie denn überhaupt möglich sind) überlasse ich denen, die Ahnung davon haben.

Das ist schon ganz gut erklärt:

Die Goldminen des Gehirns

Mittlerweile wissen wir, dass unser rationales Bewusstsein nur einen Bruchteil unserer Verstandesleistung ausmacht. Einen Großteil seiner Wahrnehmungs-, Steuerungs- und Entscheidungsarbeit erbringt das Gehirn unbewusst. Ganz einfach, weil es so, ohne Einmischung des schwerfälligen, langsamen, ressourcenintensiven Bewusstseins, wesentlich schneller und effizienter funktioniert.


Aber warum wird der Intuition so wenig Beachtung geschenkt?
Ich lese hier im Forum überwiegend, dass Dinge mit dem Verstand angegangen werden, weil alles andere leichtsinnig wäre.
 
Und für mich ist Intuition nicht alles umzusetzen was einem empfohlen wird falls man Fragen zur Hundeerziehung hat.

Wenn man das Wesen seines Hundes intuitiv erfassen kann, braucht man doch keinen Trainer, dem dein Hund völlig fremd ist.
Deine anderen Beispiele verstehe ich auch als Intuition.
 
Es hat ja jeder eine "andere" Intuition, weil ja jeder von uns unterschiedliche Erfahrungen in seinem Leben sammelte.

Ich glaube, du meinst eher das Unterbewusstsein.
Da ist alles gespeichert, was wir seit der Geburt an Erfahrungen gemacht haben.
Ob wir uns daran erinnern oder nicht, es beeinflusst unser Denken und Handeln.

Die Intuition ist eher das höhere Bewusstsein, dein wahres Ich. Es ist unabhängig von Erfahrungen.
 
Ich lese hier im Forum überwiegend, dass Dinge mit dem Verstand angegangen werden, weil alles andere leichtsinnig wäre.
Weil absolut niemand hier wissen kann, wie gut das unbewusste Wissen des Fragenden ist. Intuition im Umgang mit Hund hat ganz viel damit zu tun, wie gut man einen Hund lesen kann und wie viele verschiedende "Antwortmöglichkeiten" man so gut wie die eigene Muttersprache (nämlich "intuitiv") beherrscht um fast immer eine passende zu wählen.

Nun stell dir vor, wir alle erzählen einem total ahnungslos Fragenden, er solle einfach aus dem Bauch heraus handeln. Derjenige hat aber die Intuition, einem Hund eine Ohrfeige zu geben, weil der zum x-ten mal irgendwas nerviges macht. Und stell dir weiter vor, der Hund beantwortet diese intuitive Handlung auf vergleichbare Art. Dann haben wir mit unserem Intuitionsgeschwafel einen Beißvorfall provoziert, der absolut vermeidbar war. Und selbst wenn der Hund nicht irgendwann aggressiv reagiert... meine Motte hätte sich alles gefallen lassen, absolut alles. Grausige Vorstellung.

Wenn wir aber demselben Menschen ganz viele Informationen für seinen Verstand mitgeben, dann sickert davon nach einiger Zeit zwangsläufig auch was in den Bereich es nicht-bewussten Wissens. Und von da kommt es dann als Intuition zurück und erlaubt dem Menschen (hoffentlich) das richtige zu tun.

Das ist ein bischen so wie Sprache lernen. Die ersten Worte muss man sich mit viel Aufwand einpauken. Die ersten grammatikalischen Strukturen erfordern unglaublich viel Überlegung und bewusstes Lernen. Wenn man 10 000 Worte und die wichtigsten grammatikalischen Strukturen schon kennt, dann kann man sogar bisher unbekannte Worte oder Strukturen intuitiv erfassen. Intuition funktioniert nur da, wo Wissen schon da ist und "verinnerlicht" wurde. Wenn hier jemand fragt, müssen wir IMMER davon ausgehen, dass das mit dem intuitiv erfassen und intuitiv richtig (!) reagieren noch nicht gut klappt. Alles andere wäre nicht nur grob fahrlässig, es ist für einen Fragenden auch völliger Quatsch. Man sagt ihm dann: ist ja schön, dass du dir die Mühe gemacht hast, eine Frage zu formulieren, aber die Antwort bekommst du hier nicht, die musst du gefälligst in deinem eigenen Bauch suchen. Schönen Dank für's Gespräch.

Bei mir klappt das mit der Intuition übrigens in Sachen Hund noch lange nicht immer richtig, ich brauche noch ganz oft die langsame aber reflektierte Hilfe des blöden Verstandes. ;) So schlecht ist die lahme Großhirnrinde nämlich gar nicht, die leistet uns Menschen echt gute Dienste, die wir auch nutzen sollten. Sonst bleibt auch unsere Intuition auf dem Stand von irgendwann aus der Kindheit und damit würden wir uns unglaubliche Möglichkeiten entgehen lassen.
 



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