Das ist Quatsch.
Ich vermittle ja viele Hunde und sehe immer wieder, wie schnell Hunde sich auf neue Menschen einlassen, wenn es ihnen dort besser geht.
Viele problematische Verhaltensweisen fallen fast von alleine ab, wenn der Hund endlich in seinem Wesen akzeptiert wird.
Ich habe selbst noch keine Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierschutz gemacht. Aber ich kenne ein paar Leute, die einen Hund aus dem Tierheim bei sich aufgenommen haben, und von einigen habe ich gehört, dass die Hunde relativ lange starke Trennungsängste hatten. Daraus habe ich geschlussfolgert, dass das Weggegeben-Werden nicht spurlos an einem Hund vorübergeht. Und man kann sich doch auch vorstellen, dass der Wechsel der Bezugspersonen und des Zuhause zunächst mal alles andere als schön für einen Hund ist. Auch Kinder, die bei ihren Eltern nicht gut behandelt werden, wollen oft trotzdem in ihrem gewohnten Zuhause bleiben. Da muss schon so einiges passieren, dass ein Kind von sich aus sagt, es möchte von den eigenen Eltern weg. Ich weiß, dass man Kind und Hund nur sehr bedingt vergleichen kann. Aber ich frage mich, warum sollte es einem Hund anders gehen?
Ich finde, das Weggeben des Hundes sollte die allerletzte Möglichkeit sein, wenn man merkt, man kann dem Hund einfach überhaupt nicht gerecht werden und ist absolut nicht in der Lage, ihm ein glückliches Leben zu ermöglichen. In einem solchen Fall gebe ich dir Recht, Bubuka: Dann sollte das Wohl des Hundes über den eigenen Wünschen stehen, so schwer einem das auch fällt. Aber zuerst mal sollte man m.E. alles dafür tun, dass der Hund in seinem gewohnten Zuhause glücklich werden kann. Wenn man sich entschieden hat, einem Hund ein Zuhause zu geben - ganz gleich, wie die Umstände dabei waren - hat man Verantwortung für diesen Hund übernommen. Man ist es ihm schuldig, alles, was einem nur möglich ist, zu tun, um ihm ein glückliches Leben zu bieten. Ich persönlich habe gewisse Vorbehalte gegenüber Menschen, die einen Hund, sobald ein Problem auftritt, sofort abgeben, ohne auch nur einmal mit einem professionellen Hundetrainer gesprochen zu haben.
@ Cardi (ich hoffe, du liest das noch): Ich bleibe dabei: Meiner Meinung nach solltet ihr einen Trainer nach Hause kommen und die Situation von diesem beurteilen lassen. Er kann euch sagen, was ihr im Umgang mit Bobby ändern müsst. Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr das leisten könnt und wollt oder nicht. Falls nicht, könnt ihr immer noch über die Abgabe des Hundes nachdenken (und das solltet ihr dann vielleicht auch tun). Aber im Moment ziehe ich den Hut vor euch, dass ihr sagt, ihr möchtet Bobby behalten, euch Hilfe holen und die Situation für euch und euren Hund verbessern. Ich wünsche euch, dass ihr einen guten Trainer findet und Bobby und euch selbst glücklich machen könnt
Viel Erfolg dabei
wünscht Amica