Ich brauche dringend Rat

Wie kommst du auf "Überheblichkeit und Märchenerzählerei" und wer sollte dir das vorwerfen ?
Dass es solche Fälle gibt ist auch mir durchaus bekannt und 4 dieser sehr ähnlich agierenden Hunde (vor Panik sprichwörtlich die Wände hoch gehen) habe ich selber erlebt.
Die haben wir innerhalb eines Kastraprogramms für Straßenhunde zusammen treiben und einfangen dürfen...
Übrigens und das sage ich hier jetzt auch ganz bewusst, haben wir bei 2 der Hunde gemeinschaftlich und schweren Herzens entschieden,dass es besser wäre diese wirklich in gesicherter Umgebung auf die Straße zu entlassen.
Ich kann dich also wirklich gut verstehen und ansonsten deine Meinung auch nachvollziehen,aber das sind extreme Einzelfälle.

Ich stimme dir ansonsten in fast allen Punkten zu, allerdings:
sind die 2-3 Wochen meiner Meinung nach zu kurz gewählt
und ich sehe bei der TE hier nicht so einen Extremfall wie du ihn hier beschreibst.
 
Wenn du das auf mich beziehst, dann hast du es falsch verstanden.

Ich habe es auf deine Aussage bezogen:
das ist bei ihrer "Aufzucht" das bestmögliche Ergebnis.

Damit überträgst du deine Erfahrung auf alle Hunde, die keine gute Aufzucht hatten.
Das kannst du aber nicht übertragen.

Ich bleibe dabei: Wenn ein Hund nicht bald eine Bindung eingeht (2-3 Wochen), dann ist er am falschen Platz. Das trifft nach meiner Ansicht auch auf eigenständige Hunde zu.

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Wie kommst du auf "Überheblichkeit und Märchenerzählerei" und wer sollte dir das vorwerfen ?

Das kommt immer irgendwann hier im Forum, wenn meine Art mit Hunden umzugehen, den anderen fremd ist.
 
Damit überträgst du deine Erfahrung auf alle Hunde, die keine gute Aufzucht hatten.
Das kannst du aber nicht übertragen.

Zum einen finde ich gar nicht mal unbedingt, dass ihre Aufzucht "schlecht" war. Solange sie dort in Kroatien frei laufen durfte und über lange Strecken des Tages ihrer Aufgabe nachgehen durfte, ist das für den Hund selbst doch super. Das kann hier so gut wie keiner dem Hund ermöglichen.
Nicht gut ist die fehlende medizinische Betreuung und das Weggeben/Verlassen des Hundes bei Problemen.
Aber die eigentliche Aufzucht ohne großen Menschenbezug ist für den Hund selbst doch in Ordnung, eben weil er hundegerecht leben kann.
Zum Problem wird das erst, wenn er ein "normales" Zuhause bekommt, oft weil es nicht anders geht.

Und zum anderen, du überträgst deine Erfahrungen doch auch auf alle anderen Hunde.
Darfst du das eher, weil du so viel mehr Hunde hattest?

Außerdem betone ich eigentlich immer, dass ich nur meine Erfahrungen weitergebe und nicht darauf bestehe, dass das die allein seligmachende Weisheit ist.
Es ist gut, wenn jeder Ratsuchende viele Lösungsmöglichkeiten bekommt, dann kann er entscheiden, was für seinen Hund passt.

Ich bleibe dabei: Wenn ein Hund nicht bald eine Bindung eingeht (2-3 Wochen), dann ist er am falschen Platz. Das trifft nach meiner Ansicht auch auf eigenständige Hunde zu.

Dann kommt es wohl darauf an, wie man Bindung definiert.
Wenn ich sage, der Hund vertraut mir soweit, dass er nach 2-3 Wochen auf dem Bürgersteig am vorher gefürchteten Straßenverkehr vorbei geht, mit mir zusammen. Er duckt sich nicht mehr, wenn mein Mann das Zimmer betritt und erschrickt auch unterwegs nicht mehr, wenn Männer uns entgegen kommen. Er läuft die Treppen hoch und runter, geht durch Türöffnungen. Hat das Leben im Haus akzeptiert.
Kommt zu mir, wenn ich sie zum Füttern rufe und zwar freudig. Kommt auch schon draußen im Garten öfter mal, wenn ich sie rufe, obwohl sie offline ist.
Fährt ruhig in ihrer Box im Auto mit, wenn auch nicht gerne. Kann ohne Probleme ein bis zwei Stunden allein bleiben.

Dann war das nach 2-3 Wochen der Fall.

Aber räumliche Distanz wird immer noch bevorzugt. Manchmal liegt sie im selben Zimmer (ohne Körperkontakt), oft liegt sie in einem ruhigen Raum, wo keiner anwesend ist. Streicheleinheiten werden selten verlangt, wenn dann nur kurz, Kuscheln gibt es gar nicht.
In Feld und Wald sind wir immer noch relativ uninteressant, zu diesem Zeitpunkt ist sie zwar noch an der Leine, aber auch da ist jedes Eichhörnchen und jede Maus interessanter.
Und bis das sich ändert, dauert es.

Und nein, Kira betreffend bin ich nicht der Ansicht, dass irgendein "Profi" das in 3 Wochen geschafft hätte.
 
Sie schreibt doch gar nicht dass das ein Angsthund ist.

Vielleicht ist er ja wirklich einfach nur total eigenständig, und er ist halt so wie er ist, und mehr nicht. dann ist das halt so.
Ich hab auch eine Bekannte mit Schäferhund, die sich mal sehr freuen würde wenn der Hund mal zum Kuscheln herkommen würde. Tut der aber nicht. Der hat null Bedarf auf Körperkontakt. Den hat sie als Welpen. Ist halt so.
Da wäre ich auch enttäuscht, weil eigentlich stellt man sich Leben mit Hund ja anders vor.

Was ich eher interessant fände: sie schreibt ja sie hat den Hund schon seit einem Jahr, da müsste ja auch mal Kontakt mit anderen Hunden stattgefunden haben. Wie er da so reagiert.

eine weitere BEkannte von mir hat auch einen Hund, den ich schon fast als Authisten einstufen würde (falls es sowas in der Hundewelt gibt).
Ist auch aus dem Auslandstierschutz, und will nur auf dem Sofa sitzen. 24h am TAg. Da kann man auch sagen: ist nicht der richtige Besitzer. Aber: Wer ist der richtige Besitzer, udn wo findet man ihn? Leider gibt es ja mehr Tierschutzhunde als potentielle Besitzer.

Wenn ich die Threadstellerin wäre würde ich einfach so weitermachen wie bisher, ihm Schutz anbieten (also Hütte etc) aber nicht enttäuscht sein wenn er eben danebenliegt, dann mal versuchen vielleicht eine Hundegruppe zu finden wo man mal andere Hunde treffen könnte zum Spazierengehen um zu sehen wie er reagiert, ihm öfter mal ein liebes Wort geben udn mal streicheln, aber sonst eben akzeptieren dass er so ist wie er eben ist. Auch wenn es vielleicht nicht so dass ist was man erwartet hat.
Vielleicht auch mal Schilddrüse untersuchen lassen, oder was sonst so miteinspielen könnte.

Weiss auch nicht ob diese Rasse so spielbedürftig ist? würde eher annehmen nein.
obwohl spielen auch lernbar ist. Meine erste Hündin kam aus dem Tierschutz und hatte null Plan was ich von ihr wollte, am Anfang sassen wir im Park nur nebeneinander wie so ein altes Ehepaar weil sie null Schimmer hatte was ich von ihr wollte. Irgendwann hats aber mal geschnackelt, und dann hat sie auch gespielt.
 
Ich betone nicht umsonst immer wieder, dass diese Hunde in erfahrene Hände gehören.
Ich finde es egoistisch, wenn Hundeanfänger nicht wissen, wie sie die Probleme angehen sollen und dann schreiben "ich gebe so schnell nicht auf". Das ist ein Herumprobieren auf Kosten des Hundes.

Gerade unsichere und ängstliche Hunde brauchen einen souveränen Menschen mit Hundeverstand, der ihre Handlungen nicht falsch interpretiert, der ihnen Sicherheit bietet.
Die viel zitierte "Zeit und Geduld" sind oft ein Martyrium für den Hund, wenn sie nicht mit Hundeverstand und Souveränität gepaart sind.


Es dauert bei unsicheren oder ängstlichen Hunden evtl. etwas länger bis sie eine Bindung eingehen.
Aber wenn die sich nach 2 -3 Wochen nicht entwickelt, dann ist der Hund am falschen Platz.


Ich finde Deine Ausführungen "erfahrene Hände" sind eine schöne Illusion, aber vorbei an der Realität.

Seien wir doch mal ganz realsitisch, wieviel "erfahrene Hände" für Problemhunde gibt es? Viel, viel weniger als gebraucht werden.

Der Großteil verhaltensproblematischer Hunde verbringt eine mehr oder weniger lange Zeit im TH. Manchmal ein ganzes Leben.

Dann doch lieber einen engagierten Anfänger, der sich Rat holt und das Beste versucht.

Es gibt sicher krasse Fälle, wie der von Dir zitierte. Aber die meisten sind nicht so.

Und auch ein Hundeneuling kann sich weiterbilden, dazu lernen.

Auch Du hast sicher irgendwann mal mit einem "Problemhund" angefangen. Und wußtest nicht alles.

So mancher Mensch wächst an seinen Aufgaben.

Ich habe übrigens auch Hunde kennen gelernt, die wirklich Monate gebraucht haben, um wenigstens etwas Vertrauen aufzubauen und mit einem Menschen eine Bindung einzugehen.
Und das waren keine Auslandshunde, sonder teils stark deprivierte Tiere aus deutschen Landen.

Was hätten wir Deiner Meinung nach tun sollen? Die zurück bringen in ihren Stall? Oder weiter reichen, weil sie sich nach 3 Wochen noch nicht anfassen ließen?

Manchmal glaube ich echt, Du siehst das reale Leben nicht. Sondern nur Deine Vorstellung, wie es zu sein hätte. Sorry.
 
Nur kann Dein Hund nicht so ein Leben führen, wie Du es Dir für ihn und für Dich wünschen würdest. Und Ihr noch nicht die Schranken überwinden konntet.

Aber er wird wahrscheinlich keinen Menschen brauchen, um glücklich durch die Gegend zu hüpfen, weil das eben nicht seine Art ist.

Ich halte es für wahrscheinlich dass er nie so wird wie "normale Hunde". Was nicht heißt,d ass er automatisch unglücklicher ist als "normale Hunde".
Aber einen deutlichen Bindungszuwachs kann es natürlich trotzdem noch geben,
da würde ich eifnach mit ganz viel geduld weiter machen.

Ich denke mal, dass er einfach das Leben im Haus nicht gewohnt ist und deswegen den Garten bevorzugt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass er unglücklich ist.

Ich kann verstehen, dass du dir das alles anders vorgestellt hast, aber es ist nun mal so, dass du jetzt einen Hund hast, der viel lieber draußen lebt und den Menschen nicht zum Leben braucht.
Damit musst du jetzt leben.

An deiner Stelle würde ich versuchen, herauszufinden, ob Nanuk wirklich etwas fehlt und wenn nicht, ich würde ihn so nehmen wie er ist, würde ihn schlafen lassen wo er will, würde ihn einfach genau so akzeptieren wie er ist. Und das auch zeigen.

Ich würde dem Hund seinen Willen im Garten unterm Tisch lassen. Nein, ich fände das sogar super weil es das ist was er will.

Manche Hunde sind sehr autonom, die brauchen ihren Menschen nicht den ganzen Tag um sich und wählen auch gerne mal den Abstand - das heißt nicht, dass dieser Hund dich dann nicht mag oder nicht akzeptiert.
Wichtig wäre dagegen, was ihr in der Zeit macht in der ihr Nähe habt und er es auch zulässt.

Das bedeutet nicht, das der Hund damit unglücklich ist. Er ist nur anders, als man es nach unseren Vorstellungen von Hundehaltung erwartet. Der lebt sein Leben und findet es gut, solange man ihn nicht einengt.

Ich denk auch nicht, dass da ein Vertrauensproblem herrscht.....er lässt sich ja anscheinend auch vors Fahrrad spannen und zieht, da gehört auch ne Menge Vertrauen dazu.
Ich würde die Tatsache, dass er draußen bevorzugt, echt nicht zu überbewerten.

Ich würde es einfach austesten. Er hat nun mal andere Bedürfnisse als erwartet. Damit muss man dann eben leben. Nicht jeder Hund ist ein Schmusehund.

Vielleicht ist er ja wirklich einfach nur total eigenständig, und er ist halt so wie er ist, und mehr nicht. dann ist das halt so.

So viele tolle Antworten! :zustimmung:
Bin gespannt, ob Maria sich nochmal meldet und dann vielleicht etwas beruhigt ist!
 



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