Hundegeschirr für große Hunde - ja oder nein?

Erster Hund
Teddy,Mix-Hovi,Schä18.05.09
Zweiter Hund
ich hatte schon immer Hunde
Dritter Hund
Schäferhund, Neufundländer,
Hallo liebe Foris
Dachte mir einfach mal meinen ärger hier nieder zu schreiben.
Mein Ärger bezieht sich darin das einige Hundehalter, vor allem die mit extrem großen Hunden nur mit einem Geschirr unterwegs sind.
Das macht sich bemerkbar, gestern kam mir wiedermal eine Hundehalterin entgegen
Halb Pony als Hund, natürlich mit Geschirr nicht erzogen, sie klammerte sich am Geschirr fest und hatte eigentlich keine Changse…..der Hund zog sie durch die Walachei.
Man darf nicht vergessen das es Hunde gibt die mit einem Geschirr einen Schlitten ziehen.
Als Erziehung vielleicht für kleine Hunde gedacht aber nicht für große, die keine Erziehung genossen haben.
Die Dame erwartete ja nun unsere Hilfe, ich hatte eine sperre und meinte nur „wäre eine hundeschule und ein einfaches Halsband nicht besser“ darauf gab sie mir die Antwort es sei ihre Sache was sie macht.
Nun meine Hilfe wollte sie also bin ich mit Teddy der ja hört, weiter gegangen.
Hinter mir hörte ich sie schimpfen sie brauche Hilfe.
Soll sie sich doch ein normales Halsband für ihr Kollos zulegen, bin weiter gegangen, trotz ihrer Probleme.
Aber immer wieder sehe ich das, für kleine Hunde denke ich ist es ok, aber ein großer Hund der Kraft hat, mit einem Geschirr zu halten gleich unmöglich. Oder er ist gut erzogen.
 
Woody trägt auch Geschirr - und er ist auch noch nicht so erzogen wie ich es gerne hätte....
Aber deshalb werde ich nicht anfangen meinen Hund zu würgen oder ihm den Kehlkopf zu zerstören.
Gute Hundeschule ist ok, aber Halsband ist Quatsch...
 
Ich führe meine große leinenführige Hündin auch nur am Geschirr.

Es ist doch jedermans eigene Sache was er dem Hund anlegt und leinenführig wird ein Hund auch hervorragend am Geschirr. :jawoll:

Und ja, ein gut sitzendes Geschirr ist für mich ebenso die "gesündere Variante".
 
Ich führe meine große leinenführige Hündin auch nur am Geschirr.
".

Ja Anne Du hast aber Leinenführige Hunde die erzogen sind.
Stell Dir mal vor da kommt ein Kalb auf Dich zu im Schlepptau eine Besitzerin die ihren Hund nicht mehr halten kann, am Geschirr.....
ich denke für gut erzogene Hunde ok kleine die man gut händeln kann auch
aber große, ich weiß nicht.
Es ist ja so das Schlittenhunde mit ihrem Geschirr viele kg ziehen können warum nicht einen Mensch der sich streubt.
 
Einem stark ziehenden Hund ein Halsband anlegen halte ich für gesundheitsschädigende. Leinenführigkeit ist eine Sache, die man relativ schnell beibringen kann. Mit einem guten Geschirr und der richtigen Technik funzt das prima.

Halsband würde nur Sinn machen wenn man mit Leinenruck oder anderen aversiven Mitteln arbeitet ......
 
Hallo,
habe hierzu einen interssanten Artikel gefunden. Etwas lang - aber durchlesen lohnt sich!

LG Marion

Als Quelle sei noch mal extra genannt "Der Hund" 7/10.

AKTIV • Streitfrage
Halsband oder Geschirr?
Diese Frage spaltet die Hunde weit: Was sollen Hunde tragen?
Hundephysiotherapeutin Britta Kutscher mit einem überraschend
klaren Halsband-Plädoyer. Diskutieren Sie mit!

Halsband oder Geschirr? Das ist keine Geschmacksfrage! Auch der Aspekt, wer die Führungsrolle übernimmt, ob Hund oder Besitzer, ist dafür nicht entscheidend. Anatomie, Biomechanik und Physik geben stattdessen ganz klar vor, wie die Entscheidung zu fallen hat.

Den Druck verteilen
Um Klarheit in die Diskussion zu bringen, ob Halsband oder Geschirr das Richtige für einen Hund ist, schaut man am besten auf die naturgegebenen Fakten. Entstanden ist der Trend zum Geschirr aus der physikalisch richtigen Überlegung: Je größer die Auflagefläche, desto geringer ist der punktuelle Druck. Um sich von harten Methoden zu distanzieren, wurde überlegt, wie man Druck vom Hundehals wegnehmen kann und kam auf die Idee, den Druck zu verteilen. Messungen mit speziellen Druckmess-unterlagen haben ergeben, dass durch die Geschirre durchaus der punktuelle Druck verringert wird, aber es entstehen Druckspitzen an Körperstellen, die überhaupt keinen Druck vertragen können.

Die Hals-Anatomie
Der Hund ist ein Jäger, dessen Körperbau trotz Domestikation immer noch auf diesen Broterwerb ausgelegt ist. Egal, ob Jagd- oder Schoßhund, im Großen und Ganzen stimmen die Skelette aller Hunde bis auf einige wenige Details, wie z.B. die Kopfform, überein. Ebenso haben alle Hunde die gleichen Muskeln mit denselben Funktionen. Als Beutereißer ist der Hund auf einen überaus stabil bemuskelten Hals angewiesen, da sich die Beute nach dem Zubeißen durchaus wehrt. Der Hund hält aber instinktiv fest, schließlich will er nicht verhungern. Die Halswirbelsäule, bestehend aus sieben Halswirbeln, ist der beweglichste Bereich der Wirbelsäule und fängt das Schütteln der Beute im Todeskampf sehr effektiv ab. Auch kleine Hunde können Beute machen, die körperlich deutlich größer ist. Beispielsweise kann ein Terrier kleiner Größe zum Erstaunen seiner Besitzer leider schon mal ein Reh erlegen.

Haben Sie schon mal beobachtet, wie zwei Hunde miteinander toben, da wird auch gehörig gerissen und gezerrt. Oder welcher Hund liebt nicht das wunderbare Zerrspiel mit dem Spielzeug? Durch diese Spiele nehmen die Hundezähne meist mehr Schaden als die Halswirbelsäule, sonst wäre die Spezies Hund mangels Jagderfolg längst ausgestorben.
Ergo: Die Halswirbelsäule ist sehr beweglich und tief in sehr gut ausgeprägte Muskulatur eingebettet. Durch die Beweglichkeit verzeiht sie auch schon einmal einen seitlichen Ruck.

Heikle Brustregion
Ähnlich einem Weidenzweig, der frisch gebrochen weich und elastisch ist, getrocknet jedoch ohne viel Kraft zerbricht, ist auch bei der Anatomie des Hundes entscheidend, ob die Kraft auf elastische, gut bemuskelte Körperpartien ausgeübt wird, oder auf starre Körperteile, bei denen die Knochen wenig geschützt dicht unter der Haut liegen. Was zeichnet diese Körperregion anatomisch aus? Der Brustkorb des Hundes ist Träger des Brustgeschirres. Der Brustkorb besteht aus 13 Brustwirbeln. An jedem beginnt ein Rippenpaar, das in großem Bogen abwärts führt. Am Brustbein, das aus kleinen, wirbelähnlichen Knochen besteht, werden alle Rippenpaare mehr oder weniger direkt wieder zusammengeführt und schließen den Brustkorb. Die Knochen des Brustbeins bilden eine bewegliche Gliederplatte. Das menschliche Brustbein ist dagegen eine starre Knochenplatte. Seitlich rechts und links sind die Schulterblätter auf den Brustkorb gelagert und dort nur durch Muskeln mit ihm verbunden. Eine knöcherne Verbindung wie das menschliche Schlüsselbein fehlt beim Hund. Die Schulterblätter bilden am vorderen Ende gemeinsam mit den Oberarmen die Schulter- oder Buggelenke. Sie sind an der Vorderseite des Hunderumpfes rechts und links neben der mittig gelegenen Brustbeinspitze gut zu tasten.

Rutschende Riemen
Wenn man genau hinschaut, kann man hier recht viel Beweglichkeit bei jedem Schritt des Hundes beobachten. Sind die Schultergelenke durch irgendwelche äußeren Einflüsse wie z.B. ein dort aufliegendes Norwegergeschirr in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, bereitet das dem Tier nicht nur Unbehagen (Welche Dame hat nicht schon mal über die heruntergerutschten BH-Träger geflucht? Und damit Sport treiben?), sondern es entsteht sogar eine erhebliche Mehrbelastung für die darunter liegenden Gelenke, allen voran die Ellenbogengelenke. Die Schulterblätter bewegen sich deutlich vor und zurück, sodass hier aufliegende Textilstreifen auch die natür-liche Bewegungsökonomie stören. Nun liegen die Bruststreifen der Geschirre auf dem Brustbein -sollten sie zumindest. Wer hat schon mal probiert, ein Brett auf
einer Rolle auszubalancieren? Bei der geringsten Bewegung der Rolle rutscht das Brett hinunter. Ähnlich verhält es sich mit dem Brustriemen des Geschirrs. Da der Hund ein mobiles Wesen ist, hat das Brustriemchen leider keine Chance, auf dem Brustbein liegen zu bleiben. Es verrutscht zur Seite und drückt dann auf die sehr empfindlichen Gelenke zwischen den Rippen und dem Brustbein. Oder es rutscht in die Achselhöhlen. Hier verlaufen wichtige Nerven und Gefäße, die die Läufe versorgen. Erzeugen Geschirrteile Druck oder Reibung in den Achseln, so können Muskelverletzungen und/oder Irritationen der Nerven bis hin zu Lähmungen entstehen.

Behinderte Atmung
Die seitlichen Brustriemchen bringen bei seitlichem Zug des Hundes (oder des Besitzers) auch noch Scherkräfte auf das in sich bewegliche Brustbein. Des Weiteren laufen diese Riemchen über die Rippen. Funktion der Rippen ist es, sich ausein-anderzuspreizen und sich wieder zusammenzuziehen, um so den für die Atmung notwendigen Über- bzw. Unterdruck im Brustkorb zu erzeugen. Wieder eine Frage an die Damen: Wie fühlt es sich an, wenn man mit einem BH mit zu geringem Brustumfang joggen soll? Den Herren wird schon beim Gedanken an eine derartige Einengung die Luft wegbleiben! Nun werden Sie vermutlich erwidern, man müsse das Geschirr ja nicht so eng schnallen. Doch schon der Zug an der Leine reicht für einen die Atmung beschränkenden Effekt aus. Ein weiterer Faktor für Unbehagen sind die dicken Schnallen vieler Geschirre, die auf den Rippen liegen. Wird das Geschirr nicht abgenommen, sobald sich der Hund hinlegen soll oder möchte, so drücken die Schnallen auf die empfindliche Knochenhaut der Rippen. Wer schläft schon gerne auf Krümeln, von Metall- oder Plastikknubbeln ganz zu schweigen?

Bei langen Rücken
Auch wer glaubt, durch ein Geschirr die lange Wirbelsäule seines Dackels zu schonen, der täuscht sich leider! Entscheidend hierfür ist nämlich, dass eine Knickung der Wirbelsäule entsteht: Die Halteöse für die Leine befindet sich über der mittleren bis hinteren Brustwirbelsäule. Die Zugrichtung und damit der Winkel einer Hebelwirkung ist abhängig von der Höhe des Hundes in Relation zur Höhe des Hundeführers. Je kleiner der Hund, desto größer wird die Knickwirkung auf die Wirbelsäule bei angezogener Leine.
Die Druckmessungen haben ergeben, dass die schonendste Druckverteilung mit einem breiten, weichen Halsband zu erreichen ist, bei dem alle Schnallen, Schieber und die Leinenöse im Nacken positioniert sind.

Selbst entscheiden
Es gibt einige medizinische Ausnahmefälle, bei denen das Geschirr das Führungsmittel der Wahl ist. Dazu zählen Verletzungen oder Krankheiten im Bereich des Halses, außerdem eine Neigung zum Trachealkollaps (Instabilität der Luftröhre). Davon abgesehen: Vielleicht sehen Sie die Auswahl der Führungshilfe für Ihren Hund zukünftig unter anderen Gesichtspunkten als die Mode oder strikte Hundeplatzregeln es vorschreiben. Was für den einzelnen Hund am besten zu sein scheint, muss in letzter Instanz jeder selbst entscheiden.

SONDERFALL SCHLITTENHUND
Die Idee, Hunde mit einem Geschirr auszustatten, ist keine Erfindung moderner Hundetrainer. Ihren Ursprung hat sie in der Schlittenhundearbeit. So ziehen etwa Huskys schadlos den Schlitten im Geschirr. Dabei handelt es sich allerdings zum einen um komplett anders konzipierte Geschirre als die marktüblichen für den Hausgebrauch, in denen der Vierbeiner ja gerade nicht ziehen soll. Der Zugpunkt beim Huskygeschirr liegt an der Schwanzwurzel, so dass der ganze Körper uneingeschränkt agieren kann. Die Spitzenzugkraft ist immer nur für kurze Zeit gefordert, das zu ziehende Gewicht verteilt sich im Gespann gewöhnlich auf mehrere Hunde und der Schlittenhund läuft immer mit nahezu waagerechter Zugleine, um nur einige Aspekte dieses speziellen Geschirrgebrauchs zu nennen.
 
Marion, das ist immer eine Auslegungssache. Hallgren argumentiert in seinem Buch ganz anders. Welchen Argumenten folgt man? Für mich machen die Argumente pro Geschirr mehr Sinn. Unsinnig ist für mich aber immer das Argument, dass große Hunde ein Halsband tragen müssen, damit man sie besser kontrollieren kann.
 
Ja, Flixi. Letztendlich entscheidet jeder selbst, was für seinen Hund das Richtige ist. Der Artikel sollte einfach nur mal zum Nachdenken anregen.

LG Marion
 



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