Hund rennt der Katze hinterher

Kennt dein Hund ein Abbruchsignal wenn er etwas nicht tun soll wie z.B. ein "nein"?

Mein Dackel-Mix hat meine Katze immer über den Flur gejagt. Die Katze kreischend vorweg & Balou hinterher. Jedesmal wenn ich das mitbekam habe ich sein Abbruchsignal gesagt. Irgendwann hat er verstanden, dass Katze jagen unerwünscht ist.

Und meine Katze hat hundesichere Rückzugsorte wo meine Hunde sie nicht stören können.
 
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Hallo,

ich lese hier im Verlauf des Threads eigentlich bisher nur "Das geht so nicht" und "Das muß man unterbinden" oder "Du mußt die Richtung vorgeben".

Kommt keiner mal auf die Idee, daß der Einzug der Katze für den Hund eine enorme Umstellung bedeutet? Das ist eine Veränderung seines bisher sicheren Umfeldes, die ihn scheinbar enorm stresst. Darauf geht hier bisher niemand ein. Es geht nur darum, dem Hund Regeln vorzugeben, das Verhalten zu unterbinden (wie eigentlich?) und selbst eben als Richtungsvorgeber zu agieren.

Mal die Idee gehabt, die Zusammenführung von Hund und Katze ganz neu und positiv aufzubauen? Dem Hund aufzuzeigen, daß sich durch die Katze für ihn nichts ändert? Momentan ändert sich sein komplettes Weltbild. Da kommt ne junge Katze ins Haus, er findet sie spannend, er ist nervös, es stresst ihn, er kann das "Ding" nicht einschätzen...und was passiert? Er wird geschimpft und ausgesperrt. Für den Hund gerade alles ziemlich blöd. Und ich lese hier nur, daß man das unterbinden muß und man stur bleiben soll und der Hund ruhig mal gezogen werden sollte, wenn er draußen wieder nach Hause will. Der leidet gerade unter einem Kontrollverlust und zusätzlich läuft er auch noch Gefahr, das Vertrauen in den Halter zu verlieren, weil dieser für ihn plötzlich unberechenbar reagiert (Ziehen, Schimpfen, Rausschmeißen).

Mir fehlt hier gänzlich die Empathie für den Hund und auch für die Katze.

Warum fängt man nicht an, die Anwesenheit der Katze positiv zu belegen? Man kann JEDE ruhige Kontaktaufnahme des Hundes zur Katze bestätigen. Clickert Ihr? Wenn nicht, würde ich damit beginnen. Mit dem Clicker kannst Du jedes ruhige Verhalten gegenüber der Katze einfangen und belohnen. Wenn er sich z.B. neben den Kratzbaum legt, kann man das ruhig belohnen. Er will der Katze nicht ans Leder, er jagd sie nicht, knurrt sie nicht an...legt sich einfach dazu...GUT ---> Belohnen

Führe den Hund an der Leine in den Raum, in dem sich die Katze befindet und gib ihm Leckerlies. Solange er zur Katze schaut und sich Dir zuwendet, um das Leckerchen zu nehmen, ist alles gut. Macht er den Ansatz, der Katze hinterherzuspringen, dreh Dich um und verlasse den Raum kommentarlos wieder. Und dann gehst Du wieder mit ihm rein und fütterst beim Anblick der Katze. Jemand anders sollte sich bei diesen Trainingseinheiten um die Katze kümmern, diese ruhighalten und eventuell ebenfalls füttern, damit auch die Katze die Anwesenheit des Hundes als angenehm empfindet.

Hund und Katze würfelt man nicht einfach so zusammen und wartet ab, was passiert. So eine Vergesellschaftung bedeutet Arbeit und Training für beide. Hier einfach nur den Hund zu maßregeln und einzuschränken in Dingen, die bisher für ihn selbstverständlich waren, sind absolut nicht zielführend. Im Gegenteil, je öfter er Schimpfen und Rauswurf mit der Katze verknüpft, umso blöder wird er die Katze zukünftig finden.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Positives Verhalten belohnen ist ja gut und das sehe ich genau so, ich schreibe aus der Erfahrung mit meinem Hund und die würde in einem Raum mit einer Katze niemals ein ruhiges positives Verhalten zeigen.
Ich finde es hier fairer dem Hund deutlich zu sagen was ich erwarte, denn dann nehme ich Ihr Stress da sie weiß was ich erwarte und dann kann sie auch ein positives Verhalten zeigen welches ich belohnen kann.
Manchmal ist ein Abbruch stressfreier als wochenlanges positives rumclicker, finde ich:denken24:.
 
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Hallo,

ich sehe in den Schilderungen der TE aber keine Ausnahmesituation, die ein schnelles, aversives Eingreifen rechtfertigen würde. Der Hund möchte die Katze scheinbar nicht schreddern. Er rennt hinterher (ist ja auch spannend, wenn die wegrennt), er ist nervös, fixiert und hat wohl versucht, die Katze zu besteigen. Für mich (noch) kein Verhalten, welches man nicht positiv beeinflussen könnte.

Vielleicht ist hier ein Trainer vor Ort doch angebrachter als Tipps über's Internet. Jeder Hund reagiert auf eine Katze anders. Wenn man sich das mal vor Ort anschaut, wird vielleicht Vieles klarer und es kommt ein völlig anderer Trainingsansatz heraus.

Der Unterschied ist einfach der, daß man mit positiven Trainingstips nichts schlimmer macht. Im Zweifel funktioniert es schlicht nicht.
Mit dem Tip, den Hund zu maßregeln oder aversiv einzuwirken, kann man allerdings Einiges verschlimmbessern.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hund und Katze würfelt man nicht einfach so zusammen und wartet ab, was passiert. So eine Vergesellschaftung bedeutet Arbeit und Training für beide. Hier einfach nur den Hund zu maßregeln und einzuschränken in Dingen, die bisher für ihn selbstverständlich waren, sind absolut nicht zielführend. Im Gegenteil, je öfter er Schimpfen und Rauswurf mit der Katze verknüpft, umso blöder wird er die Katze zukünftig finden.


:zustimmung::zustimmung::zustimmung:

Dreimal Daumen hoch für den ganzen Beitrag.

Einen Beitrag dieser Art wollte ich auch schreiben.
Man kann nicht zwei fremde Tiere zusammenschmeissen und erwarten, dass die sofort richtig miteinander umgehen - zumal es sich um artfremde Tiere handelt.

Man muss sich erstmal Zeit nehmen, die Tiere miteinander bekannt zu machen. Das dauert oft einige Tage.
Der Hund sollte erstmal an der Leine bleiben, wenn er mit der Katze in einem Raum ist.
Durch Schimpfen und Wegsperren lernt der Hund überhaupt nichts - außer die Katze zu hassen.

Man muss dem Hund mit Liebe und Geduld beibringen, dass die Katze dazu gehört.
Wenn der Hund sehr angespannt ist, würde ich die beiden nicht zu lange zusammenlassen. Lieber die Zusammenführung mehrmals am Tage wiederholen.

Danach geht entweder die Mutter mit der Katze aus dem Raum oder Du gehst MIT dem Hund zusammen in Dein Zimmer.
Die beiden Tiere sollen nicht den ganzen Tag unter Stress stehen.

Die Leine solltest Du locker halten, aber nicht so dicht an die Katze gehen, dass Dein Hund zu ihr kann.
Das folgt erst, wenn der Hund immer ruhig ist, wenn er die Katze sieht. Dann darf er sie irgendwann auch ruhig beschnüffeln.

Ruhiges Verhalten sollte immer gelobt und belohnt werden. Bleibe selbst freundlich und entspannt.
Du kannst auch mal fernsehen im Wohnzimmer, der Hund bleibt bei Dir an der Leine, die Katze kann sich mal ruhig im Raum bewegen.
 
Hallo,

danke, Bubuka. Dachte schon, ich bin die Einzige, die das so sieht. Wo ich mich mit Katzen jetzt so gar nicht auskenne...:verlegen1:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Vielleicht ist hier ein Trainer vor Ort doch angebrachter als Tipps über's Internet. Jeder Hund reagiert auf eine Katze anders. Wenn man sich das mal vor Ort anschaut, wird vielleicht Vieles klarer und es kommt ein völlig anderer Trainingsansatz heraus.
Liebe Grüße

BETTY und Ronja

Das denke ich wäre das sinnvollste denn das lesen ist doch sehr geprägt von der eigenen Haltung und ein objektiver Trainer ist da gewiss hilfreich.:jawoll:
 
Das denke ich wäre das sinnvollste denn das lesen ist doch sehr geprägt von der eigenen Haltung und ein objektiver Trainer ist da gewiss hilfreich.:jawoll:


Das bekommt man auch ohne Trainer hin. Man braucht nur etwas Einfühlungsvermögen.
Ein fremder Mensch in der Wohnung bringt nochmal Unruhe rein.

Wenn man hier im Forum immer liest, welche haarsträubenden Methoden viele Hundetrainer drauf haben, halte ich das für keine gute Idee.

Es ist nur wichtig, dass die Themenstarterin erkennt, wann ihr Hund angespannt ist, fixiert usw. (das ist unerwünschtes Verhalten und sollte nicht belohnt werden).
 
Es ist nur wichtig, dass die Themenstarterin erkennt, wann ihr Hund angespannt ist, fixiert usw. (das ist unerwünschtes Verhalten und sollte nicht belohnt werden).
Bevor das aber schief geht sollte eventuell ein Trainer draufschauen, denn schlechtes Timing geht auch im positiven und deswegen kann auch mit positiven Methoden was verschlechtert werden.
 
Bei mir leben 2 Hunde und eine Katze... das Zusammenführen ging nicht von heute auf morgen.
Die Katze lebte allerdings zuerst hier und ist ziemlich selbstbewusst.
Ich habe es wie folgt gemacht:

Ich habe einen Raum durch ein Treppengitter so abgeriegelt, dass die Katze jederzeit flüchten kann und die Hunde nicht hinterher können.
Dann bin ich mit dem Hund an der Leine ins Haus gegangen und solange er sich ruhig verhalten hat, gabs Lob und Leckerlies.
Zeigte der Hund Ansätze von jagen oder war zu interessiert (also sehr aufgeregt dabei) habe ich das durch ein "Nein" und den Raum wieder verlassen (also auch Bewegung) unterbunden.
Bei beiden war nach einigen Minuten sichtbar, dass sie der Katze nicht ans Leder wollen und ich habe sie frei mit rumlaufen lassen und sie durften sie auch beschnuppern... die Leine blieb aber noch dran und ich habe die Aufmerksamkeit immer wieder auf mich gelenkt durch überschwengliche Ansprache und Leckerlies.

In den ersten Tagen waren sie nie alleine und ich bin zwar dem normalen Alltag nachgegangen, habe aber immer alle nebenbei beobachtet.

Heute ist es so, dass sich hier alle frei bewegen können und die Katze deutlich macht, wann die Hunde ihr zu sehr auf die Pelle rücken.
Auch wenn die Katze verrückt durch den Raum rennt, wissen die Hunde, dass es ihren empfindlichen Nasen nicht gut bekommt da "mitzuspielen"... Das hat Fräulein Katz nämlich nicht so gerne ;)

,
Das Jagen der Katze würde ich auch deutlich unterbinden und dann versuchen ruhiges Verhalten in Gegenwart der Katze positiv zu belegen.
Dafür musst du natürlich selbst viel Ruhe ausstrahlen und so vermitteln, dass es keinen Grund gibt sich aufzuregen.
Den Jagdtrieb eines Terriers sollte man wirklich nicht unterschätzen und auch, wenn er ihr jetzt nicht direkt ans Leder will, überlegt er es sich vielleicht nach einem fiesen Kratzer doch anders...


Einen Punkt muss ich aber doch nochmal aufgreifen: So junge Katzen sollten wirklich nicht alleine leben...
 



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